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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlauchbootfabrikate und Konstruktionen


Reimar Heger
04.02.2004, 16:34
Hallo Leute!
Ich lese sehr gerne Eure Erfahrungen mit verschiedenen Herstellern und Bodenkonstruktionen. Meine Erfahrungen waren seither folgende und vielleicht helfen die dem Einen oder anderen Neuling:
Zuerst hatten wir 4 Wikingboote. Davon das damalige Heck 61 mit ebenen Holzplattenboden und später mit den angebauten Stufen. Ergebnis: nur kurz, da schon lange nicht mehr gebaut - schnell, gute Qualität aber im Rauhwasser sauhart!
Dann die Wiking mit V-Plattenboden: gute Qualität, schwer bis sauschwer, bei mir mit Spyderrahmen und einmal mit 40 PS Johnson und später das Wiking GTS mit
50 PS Mercury. Sitzt man beim Wiking vorne, dann kann man nie seine Füße eben stellen da V-Plattenboden außerdem stören die Stahlverstrebungen. Mit Spyderrahmen, Aufbauteile ohne Ende. Im Heck montierte ich dann - um einen ebenen Boden zu haben - den sogenannten Adrianboden von Wiking. Noch ein Teil zusätzlich!
Wichtig: Fährt man das Boot mit Radsteuerung, und sitzt zu zweit vorne, dann spritzt es ziemlich bei Rauhwasser. Also den Motor hinten raus trimmen daß das Boot nicht so schwer im Bugbereich ist sonst bei Wellen und Wind Dauerdusche!
Mein Zephyr 605 hätte ich lieber nicht gekauft. Holzboden mit Luftkiel war bei dem Boot nicht das wahre! Die Fahreigenschaften waren für mich nicht befriedigend. Hatte einen 70 PS Mercury. Die Qualität war tadellos.
Zum damaligen Wohnwagen kam ein Metzeler Juca LS mit dem ersten Luftboden. Mit 15 PS Johnson - die Fahreigenschaften konnte man vergessen. War ein nettes Boot zum rudern und mit 4-5 PS. Leicht, schnell aufgebaut und wieder verstaut. Hatten das Teil nur 2 Jahre.
Mit meinem 3,80er Zodiac mit 25 PS Johnson (Holzboden mit Luftkiel)hatten wir viel Spaß. Einfacher Aufbau, fahren mit Pinne, war echt gut in Spanien -Costa Brava -. Sicher, leicht und schnell verstaut.
Gugel 3,80er mit Holzboden und Holzkiel, gefahren damals am Bodensee als Beiboot mit 9,8 PS Mercury. Gute Verarbeitung, hat Spaß gemacht, lief gut, aber auch etwas den Motor nach außen trimmen da sonst - ähnlich wie bei Wiking - Dusche serienmäßg bei Wellengang. (Durch Lenkradsteuerung im Bug und 2 Personen vorne)!
Dann Gugel Rib mit 4,10 m und 50 PS MErcury. Lief super, ein Rib halt! Hecksteuerung und Heckdoppelsitzbank. Wir fuhren mit Freunden die ein
Wiking GTS mit 40er Yamaha hatten in Kroatien. Bei Wellengang war der Wikingfahrer naß durch zuviel Gewicht im Bug , wir total trocken.
Dann Gugel Rib mit 5,30 und 115 PS Mercury. Gute Verarbeitung, ein Top-Rib und sauschnell ( je nach Propeller bis ca. 85 km/h) sowie sicher im Wellengang. Ideal für Langstrecke. ( sind mit dem Boot ca. 3.000 km gefahren )Trockenes Fahren auch bei größeren Wellen. Durch Hecksteuerstand trockenes und schnelles Fahren.
Nach allen Typen und meinen Erfahrungen bin ich von der typischen Lenkradsteuerung im Bug - wie Wiking und ähnliche - nicht überzeugt!
Nicht umsonst hat Wiking z.B. die Windschutzscheinbe gegenüber den früheren Typen erhöht! Wegen des spritzens bei rauher See. Nach meiner Meinung sind die offenen Wikings mit Hecksteuerstand wesentlich besser!
Bin nun gespannt wie mein neues Schlaucherl - zum Wohnwagen - läuft.
3,80 m mit V-Hochdruckboden und Speedschläuche - a´la Zodiac Futura - mit 15 PS Evinrude. Hauptsache es macht Spaß!
Grüße Reimar

nordy
04.02.2004, 19:35
Hallo Reimer,

dass man im Wiking zu zweit vorne sitzend sehr leicht nass werden kann,
bestätigen auch die Erfahrungen von Bekannten.

Wie waren denn deine Erfahrungen mit dem Zodiac bei rauher See ?
Welches 3,80m-Zodiac war es denn ?

Gruss
Nordy

helge
04.02.2004, 19:55
Hallo,
nicht nur weil WIKING-Fan möchte ich bemerken, das ich den "altmodischen Fahrstil" absolut bevorzuge.
Nasser als andere? Vielleicht - klar, aber der Vergleich hinkt, wenn ich hinten stehe... und wer soll vorne mit Maske fahren? Völlig offen? Herrliche Wärme im Süden - habe ich leider nicht immer in Deutschland und Ostsee etc.
Letztens: Wir 5 saßen gemütlich, unsere 2 anderen Kinder wollten mal auf dem "Großen" mitfahren und froren sich einen ab auf diesem "offen", die wenigen Regentropfen mochten sie gar nicht.
Ich denke, Heckfahrstand oder "Vornesteuern" ist keine Frage des Spritzwassers o.ä. Es ist insbesonders auch eine Platz- und Zweckfrage.
Wer vorne steuert gibt sicher mehr acht auf die Schläge, als jemand achtern auf die im Bug sitzenden. Ist das Boot größer, werden die Schläge kleiner.....aber man kann nicht alles.
Letztendlich ist es eine Modefrage geworden. Heckstand ist schick. Wie wurde mir bereits 2002 auf der Boot geantwortet: So was Altmodisches wollen Sie? Das ist doch out!
Aha, antwortete ich und dachte mir meinen Teil.
Gruß Helge

dodl
05.02.2004, 09:28
Morgen,

Ich seh das aehnlich wie Helge. Ich hatte vor mein Boot umzubauen auf Heckstand und "Liegewiese" vorne.

Allerdings sollte der Mann am Steuer ja derjenige sein, dessen Arsch als erstes merkt wenns zu ruppig wird. Und wenn ich voll besetzt bin, dann sitz halt ich vorne und die Passagiere hinten. Macht keinerlei Unterschied. Irgendwer ist immer vorn. Es ist halt nicht mehr modern und sieht recht hausbacken aus wenn vorne Spritzschutz und Scheibe sind. Wenns wirklich zu sehr spritzt nimmt man halt ein wenig Gas raus und faehrt als Halbgleiter. Klar, wenn ich mit Heckstand alleine unterwegs bin und hinten ins Wasser haenge, dann bildet der aufgestellte Rumpf den Spritzschutz :) Ist aber eigentlich auch nicht ideal, bei gutem Seegang und ordentlichem Wind dazu, kippt mir das Boot dann womoeglich nach hinten weg.

Und was mach ich wenn ich wirklich schlechtes Wetter hab? Wer soll dann vorne am offenen Boot sitzen? Ich haette da immer Angst dass mir wer ueber Bord geht. Und das sind keine Schutzbehauptungen weil ich ein "Vornesitzer" bin. :lachen78: Ich hatte ja vor meines umzubauen. Ist nicht viel Aufwand. Habs mir aber reiflich ueberlegt und lass es wie es ist.
Dass es mehr spritzt weil ich vorne tiefer eintauche ist natuerlich klar.

cu
martin

Reimar Heger
05.02.2004, 11:07
Hallo Nordy!
Also es war das 3,80er Zodiac, das graue, normale Boot, nicht das damalige Grand Raid. Die genaue Typenbezeichnung weiss ich leider nicht mehr. Heute ist es glaube ich das classik Boot.
Wir fuhren damit vor Ampuriabrava an der Costa Brava und wer dort die Wellen kennt die fast jeden Tag vorhanden sind, also ordentliche Dinger, kannst es mir glauben aber ohne Probleme. Von den Fahreigenschaften her kann ich das Boot nur empfehlen.( immer im Verhältnis zur Größe ) War mit dem 25 PS optimal. Grüße Reimar

Der Fraktion die gene vorne Sitzt, also herkömmliche Anordnung möchte ich keinesfallsl zu nahe treten. Jeder kauft doch das was er für richtig hält. Aber das waren eben meine Erfahrungen mit den verschiedenen Booten und Konstruktionen.
Bei einem größeren Boot - Rib - würde ich auf jeden Fall wieder zum Mittel-Hecksteuerstand greifen. Wir hatten z.B. vor dem Steuerstand eine große Sonnenliege locker für 2 Erwachsene und nochmals die Sitzmöglichkeit für 2 Erwachsene im Heck vor dem Steuerstand.
Wenn ich z.B. eine normale Sitzanordnung in einem Schlauchboot habe, also mit Frontsteuerung und 2 Sitzreihen dann habe ich immer nur die Möglichkeit entweder alle Sitzen oder alle Liegen. Bei der moderneren Innenaufteilung größerer Schlauchboote können - vor allem die Frauen machen das ja gerne - immer 2 vorne auf der großen Sonnenliege liegen und 2 können eben hinten noch sitzen. Ich hatte auch die Anordnung die hinteren Sitze ebenfalls umzulegen sodaß 2 große Liegen entstanden!
Ferner, für schnelle Fahrt im Wellengang und Wind ist der Hecksteuerstand weit überlegen. Z.B. ist mein damaliges GUGEL 5,30 mit 115 PS Mercury nur so über die Wellen geflogen. Und wenn man dann gestanden ist hat man von den Wellen kaum etwas gemerkt. Und Ihr könnt mir glauben, wir sind bei starkem bis schwerem Wellengang gefahren.
Auf unserer damaligen Fahrt mit dem ASC Schlauchbootclub von Newport/Belgien nach Ramsgate/England und weiter nach London da hatten wir auf der Rückfahrt Wellen, da sah man den nur 20 m danebenfahren im Wellental nicht mehr bzw. war dieser plötzlich weit höher als man selber. Habe da noch einen tollen Videofilm! Also ich habe nur positives mit dem Hecksteuerstand erlebt.
Daß Wiking heute nicht mehr der Marktführer ist sondern die Franzosen,Italiener und Engländer um nur einige zu nennen ist meiner Meinung auch dem Umstand zuzuordnen, daß wiking zu lange konservative Boote - in Top-Qualität - gebaut hat. Die Vorteile der anderen Konstruktionen im praktischen - z.B. vor Anker beim Sonnenbaden und im Fahrbetrieb überwiegen bei weitem.
Es gibt nur ein Argument das die Frontsteurer vorbringen können. sie sitzen windgeschützter! Aber alles andere sind Nachteile. Nicht umsonst werden Europaweit die modernen Konstruktionen in Massen verkauft.
Grüße Reimar

Grisu1965
05.02.2004, 11:22
Hallo alle,

ich habe ja leider immer noch keine praktischen Erfahrungen zu dem Thema und ich habe natürlich die rosarote Wiking Brille auf der Nase :lachen78: .
Ist die anordnung mit Heck/ Mittelsteuerstand und großer Sonnenliege vorne nicht auch eine momentane Modeerscheinung?
In zwei oder was weiß ich wie viel Jahren kann die ganze Geschichte doch schon wieder anders aussehen.
Wie das mit dem Sprizen aussieht kann ich wie gesagt noch nicht beurteilen aber meines erachtens ist die Gewichtsverteilung im Boot mit dem Steuerstand vorne doch besser oder ?
Ich finde das übrigends einen sehr Interessanten Beitrag auch für Leute die sich gerade ein Boot kaufen wollen.
Noch was .Der Erfolg von den Italienischen und Französichen Booten ist doch sicherlich nicht nur das modernere Aussehen sondern auch der modereatere Preis oder?

Gruß
Jürgen

dodl
05.02.2004, 11:48
Vor allem scheint es auch eine Einstellungs und Leidensfähigkeitsfrage zu sein :lachen78:

Wenn ich mal Schaumkronen rund ums Boot habe ist bei mir das Gas weg. Ob vorne oder hinten ist mir dann wurscht. Ich gleite nicht ueber 3m Wellen. Die es in HR (wo ich unterwegs bin) eh nur im Winter und im Sommer mal bei Ausnahmewetterlagen gibt.

Dennoch, ob ich nun im vorderen Drittel des Bootes sitze und lenke, oder ob sich 2 Mädels vorne auf der Liege räkeln, das Gewicht am bug ist da. Dass moderne Bauweisen weniger Spritzwasser ins Boot hauen, fuehr ich da mal auf bessere Rumpfformen zurueck.

cu
martin

Reimar Heger
05.02.2004, 11:58
Hallo Grisu!
Also was die Preise betrifft, da sind die Italiener oder Engländer wirklich nicht billig. Schau dir mal die Preisliste z.B. von Novurania an. Da fällst Du um. Wenn Du da bei z.B. einem 5 m Boot nicht mit Motor locker 25.000.- bis 30.000.- EURO flott machen kannst, dann kannst Du es vergessen. Wiking ist bei den Hypalonbooten nicht viel billiger oder teurer als vergleichbare gute Produkte aus dem Ausland.
Ich empfehle Dir mal z.B. Clubmitglied im ASC Schlauchbootclub zu werden. Da kannst Du bei entsprechenden Treffen manchmal bis zu 25 verschiedene Boote auf einmal sehen, auch im Betrieb. Und da gibt es eben die berühmten "Unterschiede".
Eine Modeerscheinung ist es sicher nicht! Es ist eine ganz einfache Tatsache, das diese neuen Innenraumaufteilungen klare Vorteile haben.
Seh Dir mal ital. Boote an. Die haben vorne eine große Liege, darunter V-Förmige Staukästen meistens - wir reden vom Rib - 3 Stück und Ankerkasten, du kannst einen kleinen Tisch zwischen den V-Sitzen reinstellen und hast auf der Liege Platz ohne Ende. usw. Dann kommt der Einbautank entweder vor dem Steuerstand oder im Heck, dann die Staumöglichkeiten im Steuerstand!Wenn Du bei einem Wiking mit Frontsteuerung die Sitze zum Liegen umlegst, dann hast Du keinen qcm mehr Platz zum stehen . Aber man will sich ja auch mal aufrichten, geht zum Heck oder nach vorne. Alles kein Problem bei den neuen Konstruktionen. Und dann eben die überlegenen Fahrleistungen. Glaub mir, es ist so. Ich war früher eingefleischtester Wiking-Fahrer - fast Blutsbruder. Ich hätte früher
mir nie vorstellen können ein anderes Fabrikat zu fahren! Und wenn heute Wiking, dann nur das mit Hecksteuerstand. Aber bitte, ich möchte niemandem zu nahe treten. Die Wiking Fan Gemeinde ist eine eingefleischte Truppe! Jeder wie er es möchte! Grüße Reimar

Michel
05.02.2004, 12:08
Hallo Reimar!

Nicht falsch verstehen, aber spreche doch bitte in Zukunf ASC-Clubempfehlungen per PN oder Mail aus.

Weil auch auf einem Treffen hier, kann man viele verschiedene Boote begutachten.

Danke

Michel

:captain:

Grisu1965
05.02.2004, 12:22
Hallo Reimar,

ich hatte ja am Anfang meines Beitrages Geschrieben das ich noch die rosarote Brille auf der Nase habe :lachen78:
Meiner Meinung nach ist es sowieso reine Geschmackssache und die Geschmäcker sind zum Glück nicht alle gleich :lachen78:
Das die Ausl. Boote so teuer sind wußte ich in der Tat nicht.
Also schon wieder was dazu gelernt :lachen78:
Was den Stauraum angeht werden die Konstrucktionen sich warscheinlich auch nicht viel unterscheiden da ja bei Frontsteuerung der Stauraum unter der vorderen Abdeckung auch entsprechend groß ist.
Aber wie gesagt jeder soll das Boot fahren das am besten zu seinen Ansprüchen passt :chapeau:

Gruß
Jürgen

dodl
05.02.2004, 12:42
Original geschrieben von Grisu1965
Aber wie gesagt jeder soll das Boot fahren das am besten zu seinen Ansprüchen passt :chapeau:

Gruß
Jürgen

...oder das er sich leisten kann :chapeau:
Die Liebe zum Avon hat sich bei mir vornehmlich ueber den Preis entwickelt um ganz ehrlich zu sein. Sonst waere ich mit dem Dieter mal nach Italien gefahren...

cu
martin

Reimar Heger
05.02.2004, 14:18
Hallo Michel!
Das mit dem ASC war nicht böse gemeint. Ist mir so im schreiben einfach herausgerutscht! Entschuldigung! Grüße Reimar

nordy
05.02.2004, 16:42
Hallo Reimer,

du schreibst:
Der Fraktion die gene vorne Sitzt, also herkömmliche Anordnung möchte ich keinesfallsl zu nahe treten.

Ich glaube, du kannst hier nicht wirklich jemandem mit sachlich vorgetragener Kritik, so wie in deinem Falle, zu Nahe treten.
Ein Forum lebt doch von der Vielzahl der Meinungen, dass muss man ertragen.

Zu Empuria Brava:
Ich war auch einmal mit einem 3,10m-Zoom von Zodiac dort.
Ich konnte dort auch recht gut bis zu mittleren Wellen fahren.
Das Wasser in der grossen Bucht war im September wenig kabbelig, man konnte sehr gut auch bei Wind von vorn von Welle zu Welle fahren.
Ganz anders zum Beispiel die Lübecker Bucht.
Da musste ich mit meinem jetzigen 4,20m-Futura II gegen den Wind auf jeden Fall immer mit der Geschwindigkeit runter und oftmals sogar Verdränger fahren, weil das Boot sonst zu stark schlug.
Wenn ich in solchen Situationen die Lenkung ganz vorne gehabt hätte, wäre ich nach jeder Fahrt klitschnass zurück gekommen.

Gruss Nordy

Reimar Heger
05.02.2004, 17:14
Hallo Nordy!
Wir waren immer Ende Mai/Anfang Juni in Ampuriabrava. Was mich allerdings dort gestört hat war, daß wirklich jeden Tag so ab ca. 10 Uhr der See-Landwind anfing. (vor allem bei blauem Himmel) Schon bei der Hafenausfahrt kamen einem die Wellen massiv entgegen. Aber sonst wars doch schön. Allerdings an Kroatien kann es nicht ran! Bin absoluter Kroatienfan!

Nun nochmals kurz zur Frontsteuerfraktion. Besonders die Wikingleute
empfehlen immer wieder bei Wellen Gewicht nach vorne bringen. Ich habe z.B. noch das Buch von dem Wiking Pionier und Journalist Werner Lange:
"Auf 2 Eimern Luft durchs Mittelmeer" Ein nicht mehr zu kaufendes herrliches Schlauchbootbuch! Aber auch er hat den selben Fehler gemacht und geschrieben bei Wellengang Gewicht nach vorne. Auf seinen weiten Fahrten um Sizilien und nach Tunesien schrieb er oft " wir sind im Boot fast ersoffen"! Das sagt alles. Und genau das ist es. Oberstes Ziel eines Bootfahrers ist doch trocken anzukommen. Und bei Wellengang und Wind
ist dies mit einer Frontsteuerung eben kaum möglich. Das Boot drückt so mit dem Bug nach vorne, oft ist auch noch der Tank im Bug zusätzlich daß man zwar das Gefühl hat weicher zu fahren aber bei jeder Welle kommt die Dusche! Fahre ich im Heck am Steuerstand, dann habe ich zwar Wind im Gesicht aber kaum Wasserspritzer! Ich habe dies an meinen Booten ausgiebig getestet und bei meinen damaligen Bootsfreunden ebenfalls gesehen. Fahren mit dem Hecksteuerstand ist in jedem Fall komfortabler - weil das schlagen des Bootes nicht so wahr genommen wird und außerdem trockener.
Erst letzte Woche habe ich zufällig einen Videofilm eines unserer Kroatienurlaube angesehen und die Stelle gesehen wo wir mit unseren
Bootsfreunden (Wiking Komet GTS) in der Bucht von Rabac waren. Als wir
ankamen nahm unser Freund erst mal mit seiner Frau das Handtuch und trocknete sich ab. Das gesamte Boot war nass! Und so wahr ich hier schreibe, mein damaliges GUGEL Rib mit Hecksteuerstand (4,10 m mit 50 PS Mercury) war strohtrocken! Nichts hätte meine Frau auch mehr geärgert als während einer Fahrt Wasser ins Gesicht zu bekommen, geschweige Salzwasser!
So dies nun von mir zu diesem Thema! Aber wie gesagt, jedem das was er sich wünscht. Meine Erfahrungen und meine Meinung sind doch schließlich
kein Gesetz! Jeder soll mit dem glücklich werden das ihm persönlich gefällt. Grüße Reimar

dodl
05.02.2004, 18:33
Hallo,

Geht mir trotzdem nicht in den Kopf, sorry.

Ihr argumentiert letztlich mit der Gewichtsverteilung. Aber die wird ja nicht nur vom Standort der Konsole beeinflusst. Sondern hauptsaechlich davon, wo sich Tank, batterie und Passagiere befinden. UND, wie schwer der Motor ist. Der Standort des Fahrers ist doch da nur ein kleines Glied in der Kette.

Ist es nicht vielleicht doch die modernere Rumpfform? Ich sehe bei den neueren Booten recht ausgepraegte Spray Rails die bei den alten fehlen.
Wenn man mit denen aufs Wasser klatscht wird man IM Boot natuerlich nicht nass, allerdings, dann waere der Hecksteuerstand auch eine Notwendigkeit, denn wuerde man da zuviel Gewicht vorne haben trifft man eher recht hart am Wasser auf.

Ich frag deshalb so lästig nach, weil ich ja wie gesagt, durchaus geneigt waere meiner alten Gurke die Spritzdecke zu entfernen und den Steuerstand nach hinten zu versetzen. Das ist nicht viel Arbeit. Allerdings ist es viel Arbeit das wieder rueckgaengig zu machen, falls naemlich NICHT die Position des Fahrers, sondern eben die Sprayrails Grund fuer das Trockenbleiben bei neueren Booten sind. Dann mach ich bei meinem old shool Rumpf die Situation bloss schlimmer...

cu
martin

DieterM
05.02.2004, 19:29
Hallo Freunde,

hier nochmal ein bischen aus meiner Schlauchbootpraxis, zu der ich eigentlich als Segler nebenher kam und ursprünglich nur für den Urlaub am Mittelmeer gedacht war.

Ich kann Eure verschiedenen Einstellung nur bestätigen. Im Norden braucht man einfach mehr Wind- und Sprittschutz als im sommerlichen Mittelmeer.

Zuerst hatte ich über 10 Jahre eine ZODIAC Mark IIGGT C, dann folgte ein WIKING Saturn, beide Boote hatten 3,80 m Länge. Das man bei der WIKING Meisterklasse eigentlich immer viel Gewicht in den Bug (große Tanks!) packen muß, hängt auch damit zusammen, daß hinten meistens schwere Outboarder gefahren werden (Power ist Trumpf! unabhängig vom Verbrauch!). Dadurch bewirkt man aber auch schlechtes Ansteigen des Bugs in der Welle und ... man nimmt Wasser über wegen schlechtem Drehpunkt. Deswegen hatte ich nur einen 15 PS HONDA hintendran an meinem WIKING Saturn und war zufrieden auch bei rauher See und entsprechender Halbverdrängerfahrt mit angehobenem Bug. Nur gelegentlich schaufelte der Bug Wasser über wenn ich zu langsam wurde in der kurzen Welle.

Das ich heute ein 5 m RIB mit Steuerstand bevorzuge liegt auch daran, daß man so herrlich hinter dem Steuer stehen kann, alles übersieht und das Gefühl bekommt einen richtigen Dampfer unter den Füßen zu haben. Natürlich ist der offene vordere Bereich im Norden keine Freude für Mitfahrer. Da gibt es aber zwei Möglichkeiten: die Persenning bis zum Steuerstand durchzuziehen und straff sichern mit zwei vorgespannten Festmachern darunter, und den Mitfahrer (wir sind ja meistens nur zu Zweit(!) hinten hinter dem Steuerstand mitfahren zu lassen, wo ja eine bequeme breite Sitzbank auf den meisten RIB's zur Verfügung steht. Mit der Trimmstellung des Outboarders kommt man auch gut ins Gleiten und kann dann wieder austrimmen. Der Rest ist Wetterkleidung für den Norden. Im Süden ist das kein Thema, dort trocknet das T-Shirt eben in 5 statt 10 Minuten nach einem Schauer durch den Fahrtwind.

Der Steuerstand auf einem RIB ist bestimmt keine Modeerscheinung, schließlich haben die Briten diese Bootskonstruktion vor 30 Jahen etwa kreiiert, und dort gibt es, weil das Wetter ja in dem United Kingdom auch nicht garantiert werden kann, wetterfeste Steuerstände mit offenen Vordecks.

Das man auf RIB's naß fährt, ist ein altes bei WIKING Verkaufsleitung (Herr N.Klode) vorgebrachtes Verkaufsargument, daß man mir unterbreitet hat, als ich mich noch für das WIKING WEGA interessierte vor 3 Jahren. Inzwischen ist dieses Argument mehrfach voll widerlegt, siehe hierzu auch meinen Korsika-Bericht vom SET2003 unter Frankreich.

Gruß
Dieter

helge
05.02.2004, 22:39
Vorab möchte ich mal sagen, dass ich Eure Sachlichkeit bei allen Kontroversen loben möchte! Das gefällt mir an diesem Forum!!!:coool:

Die Frage mit Sonnendeck ist doch auch eine Platzfrage - bei 4,10 Gesamtlänge stellt sie sich auch bei Heckstand noch nicht, oder? Übrigens: Mich hat einmal auf der Ostsee bei kappeliger See eine Böe erfasst - hätte ich nicht "altmodisch" vorne gesessen, der Bug wäre nicht mehr über die Welle gekommen ....

Pardon, weil Dieter ihn erwähnte möchte ich etwas "korrigieren":
Norbert Klode gibt es seit ca August letzten Jahres nun endgültig nicht mehr in der Werft.
Seine Beratung und "Existenz in der Firma" hat mich (und noch andere) viel Zeit und "Lehrgeld" gekostet.
Gruß Helge

DieterM
06.02.2004, 01:23
Hi Helge,

danke für die Info über Norbert Klode.

Dem "Knaben" hätten sie viel früher den Laufpaß geben sollen. Dann hätte vielleicht die Werft nicht die zwei Konkurse über sich ergehen lassen müssen und wäre vielleicht schon vor Jahren mit gängigen und guten weiterentwickelten RIB Modellen auf den Markt gekommen.

Da das Marketing sich aber auf leichte in Korea gefertigte PVC-Modelle (richtige Richtung) und teuren kostenintensiven "Altherrenmodellen" (falsche Richtung) stützte, war die Schieflage programmiert. Außerdem haben sie nichts unternommen um ihre Absatzmärkte auch im europäischen Ausland auf und auszubauen. Vielleicht hatten sie dazu auch nicht die nötigen Reserven, weder im Preis noch in der Kasse. Schade, auch mit diesem neuen WOTAN Modell (früher TITAN) mit Dieselmotor (teuer!), dürften sie den Zug verpaßt haben und aus der Schieflage nicht mehr rauskommen.

Das können andere viel besser, und die günstigen Angebote aus den Südländern in Deutschland steigen von Jahr zu Jahr.

Gruß
Dieter zw. München und Ingolstadt

Michel
06.02.2004, 07:34
Nur mal so zwischendurch,

dieses Thema hat sich wieder mal zu einem 1A Thread entwickelt.

:chapeau: :chapeau: :chapeau:

dodl
06.02.2004, 09:12
Und trotzdem kaper ich es nicht :)

Ich hab mir jetzt extra ein paar Fotos angesehen. Da sitzen im Wiking alle Leute hinter dem Spritzschutz in der hinteren Hälfte des Bootes. Bei den neuen Ribs steht hinten der Fahrer und vorne im Boot sitzen 3-4 Leute. Letzten Endes hat der da vorne mindestens 250-400kg, je nach Ernaehrungszustand der Family :lachen78:

Also das Argument mit der Schwerpunktachse (und darum geht es imho), kann so nicht stimmen.

Jetzt glaub ich die Stories schon, aber kann das auch jemand begruenden?

cu
martin

Stefan
06.02.2004, 10:15
Hallo zusammen, hallo Dodl,

mal angenommen: der Drehpunkt des Bootes ist die Spiegelunterkante. Jeh weiter Du jetzt vorne sitzt, umso so länger wird der Kreisbogen (der Weg) , den Du nun zurückzulegen mußt.

Also: Je weiter vorne, desto unkomfortabler.

Aber: Je länger das Boot, desto komfortabler. Da kommen dann aber auch noch andere Einflüse zum Tragen (z.B. Wellenlänge und -höhe).

Wenn nun viel Gewicht vorne im Boot ist, braucht es mehr Zeit um diese große Masse zu beschleunigen (Massenträgheit). Um so mehr Zeit bleibt dem Wasser vorne überzukommen. Ist das Boot vorne leichter, folgt es schneller dem Wellenverlauf und nimmt weniger Wasser vorne über. Ist dann noch der Bug weiter hochgezogen, nimmt das Boot noch weniger Wasser über.

Viele Grüße
Stefan

www.campingzubehoer-hopp.de

dodl
06.02.2004, 10:22
Ja Stefan und genau den Umkehrschluss beschreibe ich die ganze Zeit. Wenn hinten der Fahrer ist und vorne 3-4 Passagiere (und zwar sehr weit vorne!), dann hat der mehr Gewicht im Bug, als der Wikingfahrer, der ja vorne so gut wie nix hat (wenn nicht gerade Batterie und Tank vorn sind)und dann erst der Fahrer knapp vor der Mitte, alle andern dahinter. Deshalb mein ich ja, an der Sitzposition des Fahrers im Wiking kanns nicht liegen. Oder?

cu
martin

Stefan
06.02.2004, 10:51
Hallo Martin,

ja, ich denke, man kann folgendes pauschal sagen:

1. Sitzposition vorne + Gewicht vorne = wenigster Komfort

2. Sitzposition vorne + Gewicht hinten = Kompromiss zwischen Komfort und Wind-/Spritz-schutz

Das Problem mit dem Kreisbogen (s.o.) bleibt.

3. Sitzposition hinten + Gewicht hinten = bester Komfort aber schlechtester Windschutz (hinzu kommt noch, das dann das Boot ohne Powertrim beim Übergang von Verdränger- zu Gleit-fahrt den Bug sehr weit anheben wird)

Dann gibt es noch die armen Passagiere vorne auf der Liegefläche (siehe 1.).

Was hällst Du davon?

Viele Grüße
Stefan

www.campingzubehoer-hopp.de

dodl
06.02.2004, 11:06
Hallo,

Ja, davon halt ich viel :)

Nun bleibt nur noch meine Frage: Ist es nun klug bei meinem Avon den Steuerstand nach hinten zu setzen, oder soll ich vorne sitzen bleiben?

Ich will ja nicht Reimar und nordy widerlegen, sondern versuche in dem Thread die entsprechende Info rauszufiltern...
Das Problem ist naemlich, dass wenn ich es mal gemacht habe, der Rueckbau nicht so einfach ist und ein haufen Geld fuer Harz und Faser weg ist. Drum hab ich mich hier so reingehaengt :chapeau:

cu
martin

Stefan
06.02.2004, 11:16
Hallo Martin,

ich habe mein Wiking Dorado wegen der (aus meiner Sicht unkomfortablen Rauhwassereigenschaften) verkauft und mir ein Gugel Touring GT in Offshoreversion (Steuerstand mittig, mit Liegewiese im Bug) zugelegt (kommt im April, :banana: ). Das Gugel läßt ein Umrüsten auf 'Steuerstand im Bug' zu, da das ganze am Süllrand befestigt wird. Vielleicht überlegst Du mal in dieser Richtung.

Viele Grüße
Stefan

www.campingzubehoer-hopp.de

Grisu1965
06.02.2004, 11:16
Hallo Stefan,

also das hört sich ziemlich logich an was du da schreibst :chapeau: .
Es scheint nach euren Auslegungen nun wirklich so auszusehen das der Steuerstand hinten für den Fahrer die angenehmere Sache ist.
Der Windschutz ist zwar schlechter aber dafür werde ich nicht Nass :lachen78:
Die Schläge die das Boot bei Wellen abbekommt sind hinten auch nicht mehr so heftig also auch dadurch mehr Komfor.
Warum baut Wiking dann immer noch Boote mit Steuerstand vorne ?:cognemur:
Ich werde auf jeden fall diesen Urlaub die Sache mal austesten. Einmal vorne über Fernschaltung und Steuer und einmal hinten über Pinne.
Gut das die Pinne noch drann ist :lachen78:
Wie sieht es aber nun wirklich mit den Rumpfformen bei einem modernen Rib aus?
Ist der Rumpf eventuell wirklich dahingehend optimirt so wenig Spritzwasser zu verursachen wie möglich?

Es ist wirklich wieder einmal klasse zu sehen wie Ruhig und Sachlich hier Diskutiert wird :chapeau: :chapeau: :chapeau: :chapeau:

Gruß
Jürgen

Ferdi
06.02.2004, 11:19
Hallo,

also, aus meiner Erfahrung mit meinem eSea 4,60 mit Hecksteuerstand ist es so:

alleine, also am Steuerstand hinten, ist die Fahrt völlig trocken und es spritzt fast nicht, auch bei großen Wellen.
Mit Passagieren, die vorne sitzen, schaut die Sache schon wieder anders aus. Da bring ich den Bug nicht schnell genug raus, auch nicht mit viel Gas, der Bug liegt überhaupt tiefer und es spritzt. Aber nicht auf mich, sondern auf die, die vorne sitzen :lachen78: . Da hilft nur mehr langsamer fahren, und manchmal nicht einmal mehr das.
Ich glaub, Dieter hat da einmal ein Erlebnis gepostet, mit Passagieren, die vorne nass wurden, weil er den Bug nicht hochbekam, und das kann ich nur unterstreichen, das gleiche ist mir auch einaml passiert mit 2 Erwachsenen vorne auf der Sonnenliege. Normale Welle, null Problemo, dachte ich :lachen78: , nur, der Bug war zu tief eingetaucht, und es hat nicht nur gespritzt, wir haben auch ordentlich Wasser übernommen.

Es leigt also an der Gewichtsverteilung. Das blöde bei den Booten, wo man vorne sitzt ist halt, dass vorne immer Gewicht ist, selbst wenn man alleine fährt.

lg
Ferdi :captain:

Reimar Heger
06.02.2004, 12:16
Ich gehe so weit, fast jeder der früher ein Schlauchboot mit Frontsteuerung hatte (Wiking usw.) wird bei einem größeren Boot mit Sicherheit auf die Hecksteuerung umsteigen. Es ist komfortabler, das Boot ist schneller, es läuft trockener - mit Sicherheit ! - Ich kenne eine große Zahl von Schlauchbooteignern die von der Front-zur Hecksteuerung umgestiegen sind. Keiner würde wieder zurück! Könnt Ihr mir glauben.
Ich habe mit meinen Frontsteuerungen schon so oft die berühmte Dusche abbekommen daß dies für mich nicht mehr in Frage kommt.
Und an die Wikingfraktion: Wenn Ihr könnt probiert folgendes aus (vorausgesetzt Ihr habt einen Motor mit zusätzlicher Steuerpinne.) Fahrt bei stärkerem Wellengang zu zweit mit der Frontsteuerung und dann setzt Euch ins Heck oder Mitte und fahrt mit der Pinne. Sofort läuft das Boot trockener - mit Sicherheit.
Die Engländer und die Italiener z.B. die fahren doch mit Ihren Schlauchbooten in der Regel bei starken Wellen und das sollte doch eigentlich die Domäne des Schlauchbootes sein! Oder? Aber was nützt mir das wenn ich klitschnaß dann im Boot sitze! Jeder dieser Hersteller könnte doch spielend eine Frontsteuerung bauen. Aber es bewährt sich einfach nicht. Und weil die Fa. Wiking so lange konservative - qualitativ zwar hochwertige - aber eben keine modernen Konstruktionen gebaut hat bzw. den neuen Trend verschlafen hat - ging es eben auch mit der Traditionsfirma Wiking bergab, leider! Wenn Wiking wieder eine Führungsrolle übernehmen soll oder möchte in der Zukunft dann muß das Programm aber deutlich überarbeitet werden mit neuen Konstruktionen! Das ist meine persönliche Meinung. Grüße Reimar

DieterM
06.02.2004, 14:00
Hallo Freunde,

schaut mal hier, wir sitzen 1 vor dem Steuerstand und 1 hinten und das Boot macht ca. 45 kmh Speed auf dem Attersee bei ruhigem Wasser. Noch irgendwelche Fragen?

Gruß
Dieter

dodl
06.02.2004, 14:14
Hallo Dieter,

Auf dem Bild kann man aber schoen sehen, dass das wenig mit dem Gewicht zu tun hat. Da ist der ganze Rumpf drauf ausgelegt. Bedenkt man wie weit der vorne heraussen ist, sitzt ihr naemlich viel zu gerade. :)

Das war eben mein Verdacht. Dass ich naemlich mit meinem alten hausbackenen Rumpf nicht viel gewinne, wenn ich mich weiter hinten hinsetze. Abgesehen davon dass mein boot viel kleiner ist...

cu
martin

Michel
06.02.2004, 14:20
Hallo Dodl / Martin,

also mein Boot ist immer gleich groß,

egal wo ich mich hinsetze.

:zerschepp:zerschepp:zerschepp:zerschepp:zerschepp

Nix für ungut, aber das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

:biere:

dodl
06.02.2004, 14:29
Also gut, ich korrigiere auf "Abgesehen davon ist mein Boot viel kleiner".

Waer ich gemein gewesen haett ich jetzt einfach meinen Beitrag editiert :coool: :moon:

cu
martin

DieterM
06.02.2004, 14:33
Hallo Martin-Dodl,

aber auch Dein Boot ist so ausgelegt, daß Du hinter der Windschutzscheibe mittig sitzt, und nicht vorne wie bei den WIKINGS im Allgemeinen das der Fall ist. Und damit bist Du genau im Mitteldrehpunkt des Bootes, was einer guten Klettereigenschaft bei Rauhwasser wichtig ist. Das AVON ist schon richtig ausgelegt, bitte habe keine Zweifel, Du wirst das Boot noch loben nach den ersten Ausfahrten am Mittelmeer!

Ferdi erwähnte es hier nochmal: ich hatte 3 Erwachsene vorne bäuchlings auf dem Sonnendeck plus unserem Hund dazwischen. Eigentlich damit vorne eine totale Überladung, die jedoch bei der leichten Gleitfahrt nicht bemerkbar war. Ein Berufsschiff auf der Donau kam entgegen mit ca. 1 m Bugwellen, die ich zu spät sah, wohl noch vom Gas ging aber der Speed war sofort raus und der Bug hing vorne runter. Ich bekam ihn mit Gas nicht gleich hoch, so stieg die erste Welle vorne über und alle 3 nahmen ein unfreiwilliges Bad mit ca. 100 Liter Wasser im Boot. Alles schwamm danach. Die dann geöffneten Lenzer saugten es aber gleich wieder weg. Für das nächste Mal weiß ich Bescheid. Aus Schaden wird man klug!

Gruß
Dieter

Michel
06.02.2004, 14:46
Hallo Dodl / Martin,

hier nochmal zwei Bilder des selben Bootes zum Vergleich. Sorry Rotti dass ich die Bilder als Demonstrationsobjekt benutze aber das sagt ziemlich viel aus:

Einmal alleine:
http://www.michael-neuner.de/fahrt1.jpg

Und hier noch zwei hinten dabei.
http://www.michael-neuner.de/fahrt2.jpg

:captain: :captain: :captain:

dodl
06.02.2004, 15:03
Na genau, und jetzt stell dir vor der Rotti sitzt hinten und die beiden Passagiere vorne... :titanic:

Beim Wiking ist halt der Rumpf ziemlich "straight". Waehrend beim marlin offensichtlich der Computer richtig Arbeit hatte. Das ist ja maechtig, wieviel GFK sich da zwischen Insassen und Wasser befindet. Das ist mir auch beim RIB von Manos aufgefallen. Wie weit das Boot rauskommt und die Schläuche teilweise weit ueber dem Wasser.

Dass der Rotti alleine bei einer gscheiten Welle wohl ziemlich nass wird, das laesst das erste Foto erahnen.

Na gut am Attersee wars eh wurscht :lachen78:

cu
martin

helge
06.02.2004, 16:56
Aber dennoch bleibt sich doch eines gleich: sobald ich alle Plätze im Boot belege, ist es wurscht, ob der "Fahrer" vorne oder hinten sitzt bezüglich der Bootslage. Andererseits ist es noch eine gewaltige Abhängigkeit von der Rumpfform und Kielung, wie das Boot im Idealfall auf dem Wasser liegt. Eine fast horizontale Lage ergibt garantiert weniger Verdrängereigenschaften als eine hecklastige Neigung. Und dass das Trägheitsmoment und damit Drehmoment beim "Überschwall" durch die Auftriebskraft des Bugs vorne erst einmal überwunden werden muss, welche wiederrum auch von der Stärke der Kielung abhängt, diese wiederum auch ein "weiches" Eintauchen beeinflusst, dürfte genauso einleuchten, wie die Tatsache, dass ein hecklastiges Boot zum Wechsel in Gleitfahrt mehr Kraft benötigt, wie es sich bei stärkerer Kielung gegensätzlich vorteilhaft gegen Schläge auswirkt. Komplizierter konnte ich es nicht zusammenfügen :marteau:
Fazit: Die Entscheidung ist stark von den bevorzugten und baulichen Eigenschaften geprägt. Und natürlich eine Modesache - die beeinflusst natürlich das Käuferklientel.

Wie wäre es, dazu einen aktiv beteiligten Konstrukteur zu befragen?

Gruß Helge

Michel
06.02.2004, 19:33
Hallo Freunde,

Dieter hat mich gebeten, diese Bild für Ihn einzustellen.

http://www.michael-neuner.de/dieter.jpg

Bitte Dieter

:captain: :captain: :captain:

Rotti
06.02.2004, 20:28
Hi Leute!

Ich glaube daß hier einfach die Dikussion falsch abläuft. Ich kann nicht ein Wiking Saturn mit Steuerstand vorne und Ein Gugel (Marshall 80) Festrumpfboot mir 5,40 m vergleichen. Auch kann ich nicht Dieters Boot mir einem Gugel Touring vergleichen. Wenn dann Gleiches mit Gleichen. Wenn man Vergleiche anstellen will bezüglich Steuerstand vorne oder hinten dann sollte dies auf alle Fälle mit ein und dem selben Boot passieren. Jeder andere Vergleich hinkt hinten nach. Ich bin mir sicher, wenn man bei Dieters Boot die selbe Bugverdeckbauart wie beim Winking wählt, so ist bei Dieters Boot auch nicht früher oder später mit Wasserüber zurechnen als wenn er hinten am Steuerstand sitzt. Das ganze Unterwasserschiff ist anders gebaut .
Ich habe auch bei meinem Meteor sehr viele verschieden starke Wellensituationen durchfahren, und kriegte nie Wasser vorne rein. Eines jedoch, wenn die Gischt seitlich ins Boot geblasen wurde, dann war ich ab und zu auch schon mal ganz schön nass. Jedoch war dies durch die niedrige Bauart bzw. Größe - 4,6m - bedingt, und nicht wegen dem Vornesitzen.
Leider hat mein neues vorne keinen Steuerstand mehr. Wenn es dieses Boot mir Bugverdeck geben würde, so täte ich mich schwer bei der Entscheidung welche Art ich wählen würde.

Alles hat seine Vorteile - das ist unbestreitbar:marteau: :chapeau: :marteau:

Rotti

DieterM
06.02.2004, 20:29
Vielen Dank Michel!
Hallo Freunde,

hier nochmal ein Bild vom MARLIN RIB mit 2 Jugendlichen und mir auf der Steuersitzbank auf dem Attersee bei ca. 50 kmh und unruhigem Wasser (Windböen). Das Boot liegt ruhig und sicher in voller Gleitfahrt, Böen von Steuerbord schräg voraus machen ihm garnichts aus. Auch hier sieht man wieder, was ein moderner hydrodynamischer Rumpf mit nur 40 PS HONDA Motorisierung leistet.

Das nette Bild schoß übrigens Michael, der paralel fuhr.

Hallo Mathias,

das war hier kein persönlicher Angriff, sondern ein Vergleich wo die derzeitige Entwicklung hingeht, was man im Norden braucht, und welche Boote im Süden gefahren werden. Im Wesentlichen haben die Briten ja hier die Entwicklung beinflußt, und da sieht man auch schon die Differenz z.Bsp. zw. AVON und WIKING, die Bilder zeigen es ganz klar. Die RIB Bilder waren nur als Ergänzung zu verstehen.

Ist doch klar, daß man nicht kleine Boote mit großen Booten vergleichen kann. Auch ich war mal mit einem Saturn (wie Du ja auch!) mal ein glücklicher Mensch und stolz auf dieses WIKING Boot. Heute macht mich eine andere und modernere Konstruktion genau so glücklich wie damals. Die Entwicklung geht weiter, und bei manchen Herstellern leider vorbei ...

Gruß
Dieter

dodl
06.02.2004, 21:08
Hallo,

Rotti hat schon recht, darauf wollte ich auch hinaus, verschiedene Rumpfformen und weniger die reine Gewichtsverteilung. Rotti wars ja auch der mich drauf aufmerksam machte dass ein (bereits beschlossener) Umbau bei meinem boot unnoetig sei. Nun hatte mich dieser Thread wieder unsicher gemacht :)

Es koennte aber auch sein, dass jeder etwas anderes meint, wenn er von Wellen und unruhigem Wasser schreibt? Der eine faehrt im Norden ueber recht hohe aber auch sehr lange Wellen, der andere quaelt sich in der Adria oder der Ostsee mit geringeren Wellenhoehen, die aber extrem kurz sind.

Als Knackpunkt in Sachen Gleitfahrt seh ich so 4-6Bft in der Adria zum Beispiel.

Das sieht etwa so aus:

http://www.skippertipps.de/beaufort/4.jpg
http://www.skippertipps.de/beaufort/6.jpg

Das sind so ca 1,5-2,5m hohe Wellen, die aber unangenehm kurz sind und bei Windgeschwindigkeiten bis 25kn hauts dann auch die Gischt aufs Boot.
Gibts tatsaechlich (kleine) Schlauchis die hier noch gleiten koennen ohne Vollbad der Crew? Fuer unser GFK Boot wurde es ungemuetlich sobald man viele Schaumkronen sah. Da hats maechtig gerummst und es war unbequem. Meistens sind wir da garnimmer rausgefahren. Ich geh mal davon aus, dass ich mir bei 4Bft (das erste Bild) mit meinem boot in Gleitfahrt keine mehr anrauchen brauche :lachen78:
Macht es hier noch einen grossen Unterschied wo man sitzt? Oder ist hier < 7-8m ohnehin Schluss mit gleiten?

cu
martin

Rotti
06.02.2004, 21:28
Servus Dieter u. Co!

Ich weis die Vorteile beider Bauarten zu schätzen. Ich fühle mich auch nicht angegriffen. Aber auf alle Fälle wollte ich zum Ausdruck bringen, daß -wenn man schon Vergleiche macht - nicht Äpfel mit Birnen, Holzbodenkonstruktion mit RIB etc. vergleicht. Weil solche Vergleiche jeden Neuankömmling im Forum total verunsichern. Und das sehe ich als Pflicht, hier klare Worte zu sprechen. Bis dann Leute :coool: :chapeau:

Mathias

DieterM
06.02.2004, 21:32
Hallo Martin-Dodl,

langsam, volle Gleitfahrt ist bei einem solchen Seegang nicht mehr gegeben. Da mußt Du Dich einfach an die Verhältnisse anpassen.

Beim ersten Bild könntest Du mit einem W-Saturn noch gute Gleitfahrt um die 12 kn = 20 kmh + machen, mit Deinem AVON bestimmt um die 15 bis 17 kn = um die 30 kmh, mit meinem MARLIN sicher 20 kn = 35 kmh.

Das 2. Bild ist schon ernster zu nehmen. Mit dem W-Saturn gute Halbgleiterfahrt mit erhobenen Bug, mit Deinem AVON bestimmt noch 20 kmh, und dem MARLIN knapp 25 kmh. Mehr ist einfach nicht drin. Hier spielt auch die Bootslänge eine Rolle mit.

Außerdem bin ich bei sehr rauher See vor Korsika schon draußen gewesen, einfach auch um das Boot zu prüfen, und knapp über Gleitfahrtschwelle war immer drin, jedoch nicht mehr bei der Felsengruppe mit schweren Grundseen und mit 2-3 Meterwellen, da ging es nurmehr langsam mit erhobenen Bug weiter in Halbgleiterfahrt. Siehe hierzu meinen Bericht über die Rettungsfahrt bei hochgehender und kabelliger See im Korsika-Bericht vom SEP 2004.

Du darfst die hervorragenden Rauhwasser-Eigenschaften Deines AVON nicht verändern durch Verlagerung des Steuerstandes, damit würdest Du das Verhalten Deines Bootes bei schwerer See komplett verändern, und das wäre sehr schade. Was Du letztenendes machst ist Deine Sache, aber dann auch nicht mehr beispielhaft hier fürs FORUM. Ich bin sicher, daß Dein AVON die bestimmt guten Fahreigenschaften Eures Motorkreuzers glatt überspielt durch seine ganz andere Konstruktionsweise. Spätestens, wenn Du i.Frühjahr die ersten Ausfahrten an der Adria machst, wirst Du es merken, was für ein tolles Boot Du Dir da angeschafft hast. Aber bitte bitte, veränder doch nicht das Konzept durch eigenen Eingriff.

Rüste das Boot richtig aus, damit Du alles an Bord hast was zu einer guten Ausrüstung gehört. Das ist das Geld allemal wert.

Gruß
Dieter

dodl
06.02.2004, 22:06
Einer geht noch... :)

Noe Dieter, ich bau eh nicht um. Rotti hat mir das schon im Chat ausgeredet. Aber das hat mich an dem Thread so interessiert. Denn egal wo ich den Steuerstand habe, es zaehlt ja die Schwerpunktachse.

In dem Zusammenhang faellt mir ein, dass Jaques von bateau (die entwickeln Eigenbaupläne) immer drauf hingewiesen hat, dass man moeglichst keine Änderungen vornehmen soll, die sich auf diese Achse auswirken. Weil der Rumpf dahingehend optimiert ist. Man kann zwar den Steuerstand geringfuegig anders platzieren, sollte das dann aber mit Tank und Batterie "kompensieren".

Was dann fuer mich den Schluss zulaesst: Man kann zb beim Wiking NICHT einfach hinten sitzen und hoffen dass das Fahrverhalten bei Rauhwasser besser wird. Denn scheinbar ist der Rumpf auf eine bestimmte Schwerpunktlage hin entwickelt. Und worauf ich letztlich hinaus will, es ist dann nicht der Hecksteuerstand der moderne Boote im Rauhwasser besser macht, sondern die Kombination Rumpfform (vor allem die heute ueblichen spray rails) und Schwerpunktlage. Denn der Schwerpunkt ist offensichtlich weiter hinten, aber nicht weil das Boot einfach hinten durchs Gewicht ins Wasser haengt. Man sieht ja auf deinen Fotos und auf denen von Manos, dass das Boot trotzdem recht flach daherkommt.

Aehm ja, was wollt ich eigentlich sagen??

Dass also scheinbar nicht die Frage vorne oder hinten sitzen alleine entscheidend ist. Das war fuer mich der wichtigste Punkt :)

Alle anderen Vorteile die Reimar erwaehnt hat, sind natuerlich klar. Es ist kaum zu glauben wie wenig Platz auf meinem 4,7m Boot ist. Keinerlei Stauräume, geringe Innenbreite, wenig nutzbare Innenlänge. Das ist bei modernen Booten ganz anders.
Fuer die Wikings kann ich nicht sprechen.

Unterm Strich wuerde das aber fuer einen Neuling bei Neukauf bedeuten von Wiking eher die Finger zu lassen und auf jeden Fall einen schicken Italiener zu kaufen, wenn es als Freizeitboot eingesetzt werden soll. Fuer Spezialanwendungen gelten dann andere kriterien. mein Avon kommt ja eigentlich auch aus der Military und Workboat Abteilung...

Prost :biere:
martin

DieterM
06.02.2004, 22:38
Salüt Martin,

so sehe ich es auch!

Gruß & Gute Nacht
Dieter

helge
09.02.2004, 11:55
@dodl,
naja, wie schon gesagt - einen "schicken" Italiener könnte ich mir nicht kaufen, der wäre für mich unpraktisch, und den "Schick" gebe ich weniger Bedeutung als dem Praktischen ab, zumal Modeerscheinungen schnell wechseln, bzw. das können sich andere vielleicht eher leisten.
Andererseits fahre ich auch im Regen (fast) mit Kajütdach trocken, meine Jacken sind schnell und trocken verstaut, habe Stauraum (ausreichend nie*ggg*), eingebaute Kühlbox, 80-100l Sprit dabei, 6 konventionelle(platzverschwendende) Rettungswesten, und im Hafen ruckzuck das Boot regendicht ... und das mit nur 4m Gesamtlänge.
Insofern könnte gerade das wieder für einen Neuling sprechen.....
Also ganz wichtig: in der Praxis Erfahrung sammeln, dann entscheiden ....
Gruß Helge

Grisu1965
09.02.2004, 12:03
Hallo alle,

also so ganz allgemein kann man nicht sagen das ein Neuling die Finger von einem Wiking lassen sollte.
Was die Ribs angeht mag das ja unter Umständen hinkommen aber bei den zerlegbaren Booten würde ich mal behaupten gibt es kein Schlauchi das Rauwassergeeigneter ist als das Wiking mit seinem V-Plattenboden.

Es kommt also auch immer auf den Verwendungszweck an den das Boot haben soll :lachen78:

Gruß
Jürgen

dodl
09.02.2004, 13:02
Hallo,

Stimmt natuerlich, es ging zuletzt nur mehr um RIB's.

Und da war das Argument auch zu einem guten Teil der Preis. Wenn du bei Neukauf die Wahl hast zwischen einem doch sehr teuren Viking und einem mindestens gleich guten (was Rauhwasser und Platz angeht) anderem RIB, dann waere es unvernuenftig zum teureren Viking zu greifen. Um das mal diplomatisch zusammenzufassen :)

Die zerlegbaren fand ich auch immer sehr schick, wenn da welche in HR rumgefahren sind. Letztes Jahr um diese Zeit haette ich mir fuer so ein Viking den A... aufgerissen :chapeau:

cu
martin

Reimar Heger
09.02.2004, 16:10
Mir ging es bei meinen Erfahrungen die ich in den letzten 25 Jahren mit Schlauchbooten gemacht habe einfach darum aufzuzeigen was nach meiner Meinung nach das bessere ist. Vergleichen muß man natürlich immer
gleich große Boote! Das ist klar! Ich habe u.a. geschrieben daß ich mit meinem Gugel 4,10 m Rib mit einem bekannten welcher ein Wiking mit 4,10 m Länge hatte in Kroatien gefahren bin und am Ziel war eben dieser mit seiner Frau - beide saßen vorne - klitzschnaß währen meine Frau und ich mit der Hecksteuerung absolut trocken war. Habe dies alles auf dem Video. Unsere Bekannten die sich mit dem Handtuch erst mal das Gesicht und dann da Boot abgetrocknet hatten und bei uns - absolut trocken. Bei mir ist die Sache klar. Ich möchte keinesfalls gegen die Qualität von Wikingbooten sprechen, mir ging es einfach darum aufzuzeigen - nachdem ich fast alle Schlauchbootkonstruktionen gefahren habe - welche meiner Meinung nach die beste ist. Kaufen kann jeder was er will - natürlich - und wird damit hoffentlich glücklich. Grüße Reimar

Da fällt mir gerade noch was ein. Wir haben Bootsfreunde mit denen wir lange Jahre zusammen Fahrten unternommen haben. Die hatten einen Wiking Titan mit 205 PS Mercruiser Innenborder. Wisst Ihr was die jetzt haben? Ein offenes Sportboot (Festrumpf) mit Centerkonsole - also Mittelsteuerung! Nur zur Information.

helge
10.02.2004, 11:44
Hallo Reimar,
und wie kann man das vergleichen?
Man könnte auch argumentieren: Wer sich ein RIB mit "Stossdämpfern" kauft, pflegt die Platzverschwendung..... ein 8m-Italiener oder ein Wiking Titan ist gewiss kein Argument zu der ursprünglichen Bedeutung eines Schlauchbootes: Zerlegen und Einpacken. Wer sich ein offenes Festrumpf kauft hat bestimmt kein Interesse an der Ostsee - oder will er sich vorne dann sein 1Mann-Zelt aufbauen? Ich meine, solche Argumente zählen in unserem Hobbybereich absolut nicht. Subjektive Meinung ist massgeblich für die Freude am Bootfahren - ebensowenig kann ich einem Kunden Wannenleuchten mit Leuchtstofflampen fürs Wohnzimmer verkaufen mit dem Argument, weniger Strom zu verbrauchen - wo bleibt da sein Wunsch nach Gemütlichkeit und Individualtität? Wir leben in der heutigen Welt in einer enormen Informationsflut - dabei wird uns immer mehr von Außen die eigene Fantasie abgesprochen ohne das es uns richtig bewußt wird. Was sagte Prof.Grönemeyer gestern abend: Mensch bleiben!
Gruß Helge
:chapeau:

goldfish
10.02.2004, 16:47
Original geschrieben von Reimar Heger
...
Und an die Wikingfraktion: Wenn Ihr könnt probiert folgendes aus (vorausgesetzt Ihr habt einen Motor mit zusätzlicher Steuerpinne.) Fahrt bei stärkerem Wellengang zu zweit mit der Frontsteuerung und dann setzt Euch ins Heck oder Mitte und fahrt mit der Pinne. Sofort läuft das Boot trockener - mit Sicherheit.
...


Ich habe alle meine Wikings (Heck 61 und Komet, jeweils 20 PS Johnson) mit der Pinne gesteuert. Ein - max. zwei- Mitfahrer saß vorne. Handtücher haben wir nie gebraucht. Tank war mittschiffs hinter Vordersitzbank untergebracht. Dort war er "gewichtsneutral", zumal sich ein unterschiedlicher Füllstand nicht weiter auf die Gewichtsverteilung auswirken konnte.

P.S.: Randsteuerung kam wegen der Packmaße nicht in Frage. Boot, Motor und sämtliches Zubehör wurden im PKW transportiert. Da war kein Platz mehr für die Radsteuerung. Schließlich mußte das Urlaubsgepäck ja auch noch mit.

Reimar Heger
10.02.2004, 17:09
Hallo Goldfish!
Freut mich, daß es noch jemand gibt der das gute, alte Heck 61 von Wiking noch kennt! Ich habe mir damals von Wiking das Boot nachträglich mit Stufen ausrüsten lassen, kennst Du die. Damit war das Boot relativ schnell, aber auch bei Wellen durch den Plattenboden sauhart. Aber Spaß hats trotzdem gemacht. Erinnere mich noch gerne an diese Zeit. Gefahren haben wir das Boot zum Schluß mit einem 18er Evinrude mit Lenkradsteuerung am Bodensee. Damals war der alte Hanel noch Chef und sein Verkäufer war der liebe Herr Gärtner! Grüße Reimar

goldfish
10.02.2004, 17:21
Hallo Reimar,

nein, das Heck 61 hatten wir nicht mit Stufen ausgerüstet. Wiking hatte seinerzeit zwar (dringend) empfohlen, das Boot bei mehr als 10 PS mit Stufen zu fahren. Wir hatten zwar auch mit dem Gedanken gespielt, Stufen nachzurüsten. Davon hatten wir aber wieder Abstand genommen, als wir keinen Unterschied im Fahrverhalten - außer, dass es natürlich schneller war - beim Betrieb mit dem guten, alten 9,5 PS Johnson ( kennst Du den noch) und dem 20 PS festgestellt haben. Mit dem 20 PS war das Boot richtig schnell. Das Boot war aber auch - genau wie Du schreibst - bei Wellen richtig hart.

Mitte der 90er Jahre hatte ich mir als Beiboot zu unserer Sea Ray ein Wiking Canis 210 mit 5 PS angeschafft. Das kleine Canis - auch mit flachem Plattenboden - hatte mich irgendwie an das Heck 61 erinnert und auch verdammt viel Spaß gemacht.

Viele Grüße!

Reimar Heger
10.02.2004, 17:42
Hallo Goldfish!
Den 9,5 PS Johnson, klar kenn ich den noch. Das war eine feine Maschine. Weisst Du was mir damals bei Wiking noch gut gefallen hat, das war der Süllrand (ca 15 cm hoch) bei dem man die flachen Holzteile einschieben mußte. Aber irgendwie hat man sich dabei sicher gefühlt. Aber das gibts alles heute nicht mehr. Als 12 jähriger saß ich im aufgebauten - fahrfertigen - Heck 61 natürlich mit Motor aufgebaut auf unserem Dachboden im Fremdenzimmer und habe die Wiking Ahoi Zeitschriften gelesen und natürlich meine Lieblingslektüre "Auf 2 Eimern Luft durchs Mittelmeer" von Werner Lange mit dem ich noch verschiedentlich telefonieren kónnte. Mann habe ich damals von der großen weiten Fahrt am Mittelmeer geträumt!!! Blos ist dies erst viele Jahre später in Erfüllung gegangen. Grüße vom ehem. Heck 61 Fahrer Reimar

Übrigens, wenn man den damaligen Wikingverkäufer, den Herrn Gärtner nach einem Rabatt gefragt hatte dann hatte man immer das Gefühl, er bekommt sofort eine Kolik! Der hatte strikte Anweisung von seinem Chef Hanel - keine Rabatte! Damals konnte man sich das noch leisten, Wiking war ja auch das beste Schlauchboot!, Damals, eben!

goldfish
10.02.2004, 17:58
Hallo Reimar,

ja, der Süllrand war echt Klasse.

Die Ahoi-Hefte habe ich bis heute verwahrt. Ich glaube das erste in meiner Sammlung ist von 1963, das letzte was ich habe ist auch das letzte, was erschienen ist - Anfang der 90er Jahre.

Gerne erinnere ich mich noch daran zurück als ich 1974 mit frischen Motorbootführerschein für Binnenfahrt endlich das Heck 61 auf dem Gardasee offiziell selbst fahren durfte. Da lagen allerdings meine ersten "Lange-ähnlichen-Erlebnisse" in Form von zwei Elba-Urlauben 1965 und 1966 mit meinen Eltern - natürlich mit dem Heck 61 - schon ein paar Jahre zurück.

Viele Grüße!

Reimar Heger
10.02.2004, 18:02
Hallo Goldfish!
War doch irgendwie schön die damalige Aufbuchzeit mit unseren Wiking´s in den 60er und 70er Jahren. Gruße Reimar

DieterM
10.02.2004, 21:07
Hallo Reimar und Goldfish,

ich war dato gesegelt und kam erst Ende der 70 er Jahre bei einem Freund auf den Zipfeltüten GT. Als Tauchwache fuhr ich mehrfach mit raus und verliebte mich auch in die WIKING's. Als ich dann meinen ersten WIKING Anfang der 80er Jahre kaufen wollte, und mit DM 10' in der Tasche in Hofgeismar aufkreuzte, hatte besagter "NK" trotz vereinbarten Termin, keine Zeit für mich. Ich kaufte dann einen ZODIAC aus Rachegefühlen, holte mir aber 10 Jahre später doch noch einen WIKING zu "Sonderkonditionen". Damit war alles wieder gut. Der Saturn hatte noch die hohe Kunststoffschiene zum einschieben in den Süllrand. Nehme an, daß Jürgen Grisu auch so eine hat.

Das war noch eine große Zeit am Anfang, nachdem der alte Hanel bereits das Schiff verlassen hatte. Und damals war WIKING richtig führend, zumindest hier in Deutschland. Heute ... ist es zum ... :flennen:

Gruß
Dieter

goldfish
10.02.2004, 21:55
Original geschrieben von Reimar Heger
Hallo Goldfish!
War doch irgendwie schön die damalige Aufbuchzeit mit unseren Wiking´s in den 60er und 70er Jahren. Gruße Reimar
Hallo Reimar,

jaaaa ......!!! Schade, dass es schon so lange her ist. Aber man wird eben älter ...

Apropos Alter: ich bin Jahrgang 1957, wie alt bist Du? Wir müssten doch etwa gleich alt sein ...

Viele Grüße!

Reimar Heger
11.02.2004, 10:13
Hallo Goldfish!

Bin 52er Baujahr!

Hallo Dieter!

Wenn ich heute so zurückdenke, dann muß ich sagen, trotz der späteren Boote die wir bzw. ich hatten, die gute alte Zeit war doch die beste! Wohl denen die dies noch miterlebt haben. Damals war man irgendwie ein elitärer Kreis mit seinem Wiking! Schließlich - und das muß man anerkennen - war es Wiking der das Schlauchboot "Hoffähig" gemacht hat
bzw. seine bekannten Langstreckenfahrer wie Werner Lange, Lebrecht Knipping und einige mehr. Schön war´s, auch vor allem weil ich damals noch mit meinem Vater mit dem Boot unterwegs sein konnte. Grüße Reimar

helge
12.02.2004, 11:55
Hallo Goldfisch und Reimar,
dann kann ich mich ja vom Alter her zwischen Euch gesellen - auch ich erinnere mich gerne an die Zeit mit den Eltern und den "Spitztüten". Ich beneide Goldfisch um seine Sammlung der Ahoi - mein Vater hat sie leider nicht mehr.
Aber bleiben wir ehrlich - auch unsere Eltern konnten sich wiederum damals an irgendeine "gute alte Zeit" erinnnern. Schade finde ich nur, dass es hauptsächlich die Pflege nur einer einzelnen Person war, die es geschafft hat, dass eine Wiking-"Tradition" heute so zerschunden dasteht, und da meine ich nicht nur als Leidtragende die Werft.
Gruß Helge:erbost:

Reimar Heger
13.02.2004, 10:45
Diese gute alte Zeit bezieht sich auf eine gewisse Aufbruchzeit im Wassersport. Anfang der 60er Jahre hatte man ja eigentlich erst mal wieder so ein bisschen Luft um sich auch mit einem Hobby/Wassersport zu beschäftigen. Zuvor war ja jeder froh, wenn er über die Ruden kam!
Und die damalige Zeit war irgendwie - ja, zufriedener, schöner, man konnte sich auch an weniger Begeistern! Und heute? Mehr, schneller, schöner, größer, komfortabler, ohne Ende! So ist es halt heute. Grüße Reimar

dodl
14.06.2004, 11:59
Hallo,

Wollte das Thema nochmal raufholen, nachdem ich heuer im Urlaub doch einiges an Erfahrungen mit dem Avon von spiegelglatt bis richtig ruppig machen durfte.

Vorne sitzen ist fuer mich gestorben :)
Aber NICHT, weil ich mehr Gewicht hinten haben will, sondern weniger. Der eine Mann der da im vorderen Drittel sitzt kann naemlich das enorme Gewicht von 3-4 Passagieren nicht kompensieren.

Soll heissen, wenn ich vorne sitz und 2 Erwachsene + 3 Kinder hinter mir auf den Sitzen, dann hab ich schon Probleme in Gleitfahrt zu kommen. Da muss ich mich weit ueber die Scheibe nach vor beugen. Und wenns dann soweit ist, zischt das boot so blitzartig ab, dass hinten alle durcheinander purzeln. Setzen sich hinten 2 Erwachsene bloed hin, dann brauch ich auch ewig bis zum gleiten. Beugt sich einer davon aber nur einen Meter nach vor, dann gehts ab.

Drum hab ich beschlossen mich selbst ein bissl nach hinten zu bringen und unbedingt mehr Gewicht nach vor. Da ich ja nicht gerade übermotorisiert bin mit 50PS und keinen Powertrimm habe, muss ich halt auf diese Weise tricksen.
Noch dazu wo ich jetzt einen Prop mit viel zu wenig Steigung in Gleitfahrt habe. Nehm ich aber 1-2" mehr, dann passts wohl in Gleitfahrt, aber ich komm dann garnicht mehr dahin, wenn ich die Leut hinten sitzen habe.

Und was mir auch wichtig ist: Ich sehe derzeit nicht was da hinten passiert. Als ich fuer die 16 jaehrige Cousine ein wenig Action machen sollte, kugelten die Leut hinten auf den Schläuchen rum und klammerten sich fest, und ich hab nix bemerkt. Also Passagiere nach vor.

Im Rauhwasser ebenso. Trimm ich das Boot voll runter und sitz alleine vorn kann ich durch die Wellen brettern wie ich will, es verzoegert zwar, aber es schlägt nie. Komm ich mit aufgestellten Bug daher, dann schaukelt das ganze irgendwie hatschert herum und ich hab nicht so das Gefuehl alles unter Kontrolle zu haben, wie mit Bug unten.

Ich setz mich also aus genau dem umgekehrten Grund nach hinten, naemlich um die Tanks ein wenig nach vor zu bekommen (Sitzbank und Konsole) und um Passagiere vorne zu haben. Falls es wider Erwarten vorne ZU schwer wird, kann ich immer noch ein bissl rauftrimmen. Mit den Leuten hinten kann ich garnix mehr machen. Da bin ich mit dem Tilt schon am letzten Loch unten.

Ich bin also immer noch der Meinung, Bug runter. Zumindest bei meinem boot unbedingt. Bug rauf bedeutet bei meinem boot schlechteres Fahrverhalten und Rauhwassereigenschaften. Und ich schwoere, ich hatte nie einen Tropfen Wasser auf der Spritzdecke oder der Scheibe. Geschweige denn im Boot. Also auch vorne sitzend voellig trocken unterwegs. Dafuer schaufel ich von hinten das Wasser kubikmeterweise rein :lachen78:

cu
martin

helge
18.06.2004, 11:48
Dafuer schaufel ich von hinten das Wasser kubikmeterweise rein

Hallo Martin,
damit habe ich keine Problem (nur bei Rückwärtsfahrt und Wellen... :ka5:
Ich habe allerdings Langschaft - und Du?

Wenn der Bug oben ist, ist es klar, dass die Wasserlinie am Rumpf kürzer ist und dadurch die Stabilität auch fehlt. Ein auf und Ab-Wippen ist daher genauso erklärbar.
Andererseits wird das Boot auch schneller mit kürzerer Wasserlinie.
Aber so ist das halt - nur Vorteile gibt es nicht.

Ich habe übrigens keine Probleme mit 2 Erwachsenen hinten und 1er vorne in Gleitfahrt zu kommen. Erst mit 4 Kindern und 2 Erwachsene und noch hinten 80l wirds schwer - allerdings ist das auch reichliche Beladung, und außerdem trimme ich auch während der Fahrt.
Gruß Helge

dodl
18.06.2004, 11:57
Hallo,

Ja genau in Rueckwaertsfahrt. Da schaufelt es richtig Wasser rein. Ich haenge hinten sehr tief mit dem motor und mein Spiegel ist sehr tief ausgeschnitten.
Da ist gleich Wasser drin im Retourgang. Ist auch ein langschaft.

Beim Wiking sitzt du etwas weiter vorne als ich, vielleicht ist das auch ein grund, ich sitz ein Stueck weiter hinten und dann alle Leute und 60l Sprit und die Batterie auch noch dahinter. Die vorderen 1,5-2m sind dafuer ohne irgendwelchen ballast. Das halte ich inzwischen fuer vergeudeten Platz und eben von der Gewichtsverteilung nicht ideal.

Das mit dem ins gleiten kommen, mein Gott, wenn ich alles zusammenrechne, dann sind das immerhin an die 900kg+, die mein 50er Motorchen da rausschieben musste :) Das ganze Wasser aus der Bilge muss ja erstmal raus...

cu
martin

DschungisKahn
05.10.2004, 09:18
Hallo zusammen und allgemein, weil ich glaube Reimar hat sich abgemeldet


OBERLEHRER Nix-weis sprach:

also beim fahren mit hecksteuerstand ist folgendes mit zu bedenken:
=========================================
Entspricht die sogenannte „Signifikante Wellenhöhe" der tatsächlichen Wellenhöhe? Nur selten. Als „Signifikante Wellenhöhe" wird die Durchschnittshöhe derjenigen Wellen bezeichnet, die zum größten Drittel aller Wellen gehören. Dies entspricht nur ungefähr der Wellenhöhe, die ein geübter Beobachter schätzen würde. Dabei können einzelne Wellen durchaus die doppelte Höhe haben.
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aus http://www.kuestenfahrer.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=30&idart=555

nach meiner Erfahrung sind das bis zu 3 facher wellenhöhe ca. alle 30 wellen

also aus läppschen 0,5m wird eine 1,5m auch wegen des tiefen Wellentales und diese Welle dürfte sich dann auch brechen, also man kann sie nicht *absurfen*, sondern man springt ohne zu wollen und ohne das man dies Teil sieht - geschieht dies mit etwas höherem Tempo, dann taucht der Festrumpf eines Ribs tief ein und die Schläuchen bremsen die Bewegung hart auf den Wellen und wie ich bei einem Griechen/Italiener RiB beobachten konnte mit fatalen Folgen für die Gäste (kugeln, Brüllen, schreien, vorne viel Gewicht) der Steuermann ist mit Gesicht auf Lenkrad aufgedötzt und dann hinter dem Steuerstand auf den Boden zusammengesackt.

=> diese Gefahr sehe ich vor allem auch bei dem von Reimar Heger gepriesenem und von mir in NEU bestelltem sehr leichten Gugel Touring Ultra

=> schwerere RIB's dürften noch mehr eintauchen, deshalb haben diese Ribs ja auch nur noch mini-schläuche


Beobachten durfte ich diesen Hardcore RIB-Touch als ich mit einem 4,7m Schlauchboot mit Pinne gegen die Wellen mit unter 10km/h angefahren bin und mir in dieser Situation einen festen Rumpf gewünscht habe.

Ich wollte mir ein Festrumpf-Boot zulegen und nach langem Hin und Her haben wir wegen der geringen 240kg Gewicht (geringer Sprit-Verbrauch), des Platzes (4 Leute plus Hund) und wegen der für mich guten Verarbeitung der Gugel Boote für dieses Boot entschieden, obwohl ich so eins noch nie gefahren bin und mir nur Bilder gezeigt wurden mit Größenangaben, bei dem Verkäufer, einer der Gugel-Brüder hatte ich auch ein gutes Gefühl, er wollte mir ein viel viel Kleineres verkaufen.

grüsse
DschungisKahn

Reimar - nachträglich alles Gute zum 10 Jahre älteren Geburtstag als meiner sein wird

und nimm die Gugel Brille ab - bin aber froh, dass Du dich zu dem Boot geäußerst hast

DschungisKahn
05.10.2004, 09:32
Zitat::::
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27.04.2004, 16:51
Reimar Heger
Erfahrener Benutzer
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Eine kleine Anmerkung von mir. Wer gut gemeinte Ratschläge und Erfahrungen nicht schätzt und beachtet, der muß eben Lehrgeld bezahlen und das kann auf dem Meer tödlich sein! Wer´s nicht glaubt und zu leichtsinnig ist bitteschön! Das Mittelmeer kann herrlich sein aber auch gewaltig und wer hier glaubt mit einem
"Spielzeugboot" (bitte den Ausdruck nicht zu wörtlich nehmen) in der Griechischen Inselwelt sorglos herumtuckern zu können wird sehr bald eines besseren belehrt.
Ich hatte Bootsfreunde die - ich war leider beruflich verhindert - mit einer großen Anzahl von großen und hoch motorisierten RIBS dort waren und mußten trotz herrlichem Sonnenschein die Touren abbrechen. Da waren RIBS mit 10 m und Dieselinnenborder dabei. Ein guter Bekannter war dort mit seinem Wiking Titian und 200 PS Yamaha. Der wurde bei einer Welle mit solch einer Wucht ins Boot geschleudert daß er sich einen Wirbel gebrochen hatte und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde! Dies nur so nebenbei für Leichtsinnige!! Ich selbst bin wirklich nicht ängstlich und habe eine große Anzahl von Touren mit verschiedenen Booten am Mittelmeer unternommen - aber immer mit Respekt vor der Gewalt des Meeres! Dies als kleinen Hinweis meinerseits. Grüße Reimar
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Der ärmste Hund auf dieser Welt ist ein Mensch für den nur eines zählt - und das ist Geld!

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=> Reimar, das kann ich nur als Bevormundung empfinden, eine Erklärung wäre besser gewesen

und jetzt zum Thema Boote und wie gefahren - das Boot hat Klasse C

Fazit: Das Grabner Variant SL mit 4,7m Länge und 41kg Gewicht eignet sich hervorragend als im großen Auto verstaubar, transportable Familien-Badeinsel mit führerscheinpflichtigem 25 PS Antrieb. Leider wiegt das Boot mit Zubehör (vollen Kanistern) doch um die 200kg (auch die Transporthilfen wiegen etwas). Mehrstündige Touren bis 100 km sind bei entsprechenden Hilfsmitteln wie Pinnenverlängerung kein Problem.
Wellen sollte man, wegen dem Schreibtisch-Stuhl-Runterhupf-Prell Syndrom aus dem Wege gehen.
Es sind keine Slipeinrichtungen, Marinas oder dergleichen nötig, der Tiefgang des Bootes ist nahe Null, der Spritverbrauch ist mit unter 3 Litern im Schnitt sehr günstig - 4 Personen und 50kg Hund können auskömmlich und sehr wirtschaftlich befördert werden.
Der 50 kg schwere 2 Takter mit 25PS von Yamaha beschleunigt das Boot auf 40km/h und will von Männern gebändigt werden (meine 13-jährige Tochter hat auch soviel Muckis, die konnte das Teil auch länger bewegen - meiner Frau ist der Arm nach 2 Minuten abgefallen, der 15-jährigen war das zu öde).

gezeichnet

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Der *Harvey-funktion* ist der Text zum Opfer gefallen

es grüsst
DschungisKahn

Rotti
08.03.2006, 21:20
........und schups, weils gerade zum Frühjahrsthema Bootskauf - Entscheidungsfindung passt.

Rotti:chapeau:

DschungisKahn
08.03.2006, 22:00
jo - interessanter fred,
netter trööd,

Hecksteuerstand = eine Grundbedingung zur Rauhwassertauglickeit, weil die Beine mit abfedern => bequem sind es beim Gugel-Ultra nur 2 Stehplätze, gequetscht kann man zu dritt hinterm Steurstand stehen.

Reimar Heger hab ich im boote-forum malträtiert, warum er jetzt kein Rib mehr hat, bzw. was mit seinem Gugel-Ultra passiert ist (was ich nicht mit dem Boot anstellen darf, sodass nix kaputt wird) - nach Regenwetter hatte er von Offenen Booten die Nase voll, also nix besonderes.

Interessant ist Reimars erhobener Zeigefinger-Posting mit dem Hinweis eines Wiking-Titan Fahrers - klar, vermutlich auf dem Front-Sitz gesessen und dann durch die Wellen gerauscht, bis das Gebiss die Schläge nicht mehr abgefedert hat und dann gings aufs Kreuz (nur einem 4,7m Luftbodenboot-25PS Fahrer braucht man sowas nicht posten, weil ich damals damit nichts anfangen konnte - lauter Hirnis hab ich mir damals gedacht).