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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Material für Sitzbankbezug ?


Waverider40
25.03.2007, 20:51
Hallo Sitzbrettfreunde,

ich würde gerne das Sitzbrett meines Schlauchis neu beziehen.
Ein Bekannter hatte mir dazu nun ein schönes marineblaues Kunstleder besorgt. Auf der Rückseite ist so Kunststoffgewebe eingearbeitet.

Bei näherem Betrachten fällt mir jedoch schwer zu glauben, dass dieses dünne ca. 1-1,5mm starke Material der rauhen Hochseeumgebung standhält.

Was setzt ihr da ein, gibt's hier was spezielles?


Danke und Gruß Martin

ba0150
25.03.2007, 21:39
Frag am Besten Werner=Hausmeisterkrause ( http://www.schlauchboot-online.com/member.php?u=2022 ) direkt ...

Ist ein absoluter Profi in/bei solchen Dingen/Fragen !!

Waverider40
25.03.2007, 22:10
Mann Michael,

da geht ja richtig was ab hier.
Für solche Hinweise bin ich immer dankbar.

:Hail:


Gruß Martin

hausmeisterkrause
25.03.2007, 22:12
Hi Michael,

bin schon da... :biere:

Also, als Bezugsmaterial kannst Du eigentlich jedes Kunstleder nehmen, welches Dir der Sattler in Deiner Nähe verkauft. Schildere ihm einfach den Einsatzzweck, dann wird er Dir z. B. kein micro- perforiertes Material anbieten (ist ganz fein perforiert/ gelocht, um eine gewiße Atmungsaktivität zu erzielen).

Ansonsten sind Automobil- Kunstleder problemlos auch in Booten zu gebrauchen, da sie entsprechend lichtecht, Salzwasser- beständig usw. sind.
Auch reinigen kann man sie mit fast allem außer Nitro- Verdünnung.
Vorsicht ist höchstens bei Kunstledern aus dem Möbel-/ Wohnbereich geboten, da diese u. U. nicht ausreichend lichtecht sind und verblassen oder "verschiessen" könnten.

Auch von bestimmten Angeboten (nicht allen) z. B. auf ebay würde ich Abstand nehmen, da hier oft K.- Leder angeboten werden, die eigentlichen zum maschinellen Beziehen von Türverkleidungen, Armaturenbrettern etc. gedacht sind... klar stammen die dann "aus der Automobilindustrie", nur besitzen deren Textilrücken derart wenig Festigkeit und sie sind so dehnbar, dass sie zum Beziehen eines Polsters ungeeignet sind.

Waverider40
25.03.2007, 22:19
Männer,

ich fass es einfach nicht.
Während ich grad dransitze um eine PN zu verfassen hängt die Antwort schon hier.

:chapeau:

Mir fällt echt nix mehr ein, und das sonntag abends um diese Zeit

Ein dickes Danke an Euch !!!
Martin

reini0077
25.03.2007, 22:47
kann mich den Vorschreibern nur anschließen.
Sieh mal hier,

http://www.eloyd.de/

hier findest du sicher was geeignetes.

lg Reini

Waverider40
26.03.2007, 17:38
Reini,

danke Dir, da werd ich mal nachfragen. Die Preise sind ja soweit OK.


Martin

Doc Hollyday
28.03.2007, 16:03
Hallo Martin,

wenn du deine Bezüge erneuerst hast du auch eine Polsterung ??? Wenn nein, würde ich die gleich mit erneuern, wäre ja ein Arbeitsgang.
Habe bei mir (Sitzbänke und Polster selbst gebaut...) mir für das Schaumstoff-Inlet erstmal eine Fachmännische Beratung von meinem Polsterer geben lassen.
Mann da gibts Unterschiede ...... aber Preislich auch....

hausmeisterkrause
28.03.2007, 16:22
Mich würde mal interessieren, welche Polsterung Dir "Dein" Polsterer empfohlen hat?! :confused-

Waverider40
30.03.2007, 21:52
Hallo Werner,
ich lass mir von hier mal ein Muster schicken.
Da setz ich mal gern 1,10 €.


Sieh mal hier,

http://www.eloyd.de/

lg Reini

Sollte das Material ein hochwertigeres sein als das meinige, bestell ich eben ein Meter für 9€+. Was soll's.
Als Polsterung nehm ich einen harten Schaumstoff 50mm, neu. Ich kannte die Unterschiede schon aus dem Wohnmobilbau, ich denke da gibt's keine Probleme.
Trotzdem DANKE nochmal für den Hinweis. :chapeau:

Gruß Martin

hausmeisterkrause
30.03.2007, 23:58
Martin,

habe noch ein paar Tipps zum Polster für Dich... baue das Sitzpolster wie folgt auf:
unten 4cm Verbundschaumstoff und darauf 2cm normalen Schaum RG 35.
"RG" bedeutet Raumgewicht und beschreibt den Härtegrad, wobei RG 35 dem entspricht, was ein Polsterer z. B. für das Sitzteil einer Couch verwenden würde.
Verbundschaumstoff besteht aus Schaumstoffstückchen, welche unter Druck verleimt werden, somit ist er besonders dicht. Für Körpergewicht bis ca. 75kg würde ich davon RG 90 empfehlen, darüber eher RG 120.
Ein derart auf einer Holzplatte aufgebautes Polster solltest Du eigentlich unter keinen Umständen "durch sitzen".

Wenn Du den Bezug ohne Nähte (Ecken einlegen) verarbeiten willst, kannst Du Dir das folgende sparen, ansonsten würde ich das Polster vor dem Beziehen in eine dünne dehnbare Plastikfolie einschlagen, das hält evtl. eindringende Feuchtigkeit fern (wird auch bei vielen Motorradbänken so gemacht).
Außerdem kannst Du Dir beim Sattler sog. Nahtdichter besorgen und die Nähte auf der Innenseite damit bestreichen (Gefäss mitnehmen, da beim Sattler meist in Großgebinden).

So, und nun viel Spaß beim Polstern... :chapeau:

Waverider40
31.03.2007, 14:13
Werner,

mit diesem INFOS kann ich mir ja fast eine Atombombe bauen :zwinkern:


DANKE

Gruß Martin

Karlheinz.Z
25.06.2007, 21:08
@ Hausmeisterkrause

Hallo Werner,

hast Du - oder auch gerne die Frage an ALLE -auch einen Leder-Reinigungs und Pflegetip?
Mein (Kunst)-Leder auf den Sitzen sowie die Seitenverkleidungen bring ich nicht mehr sauber. Aggressive Mittel (?) möchte ich nicht nehmen was das Leder mir nicht verzeihen würde.
Schwarze dreckigen Flecken, rostbraune Rückstände usw. machen das weisse Leder unansehnlich.
Bin für jeden Tip dankbar.

Gruß
Karlheinz

hausmeisterkrause
25.06.2007, 21:53
Hallo Karlheinz,

"pflegen" im Sinne von Lebensdauer verlängern kannst Du bei Kunstleder vergessen. In der PVC- Oberschicht sind Weichmacher, welche dem Material im Laufe der Jahre entweichen... je nach UV- Einstrahlung etc. mal schneller, mal langsamer.

Zur Reinigung: Kunstleder verzeiht da vieles, also nicht zu zimperlich sein!
Im Zweifelsfall an einem Muster oder einer verdeckten Stelle ausprobieren.
Nicht zu verwenden ist Verdünnung und (bei manchen) Aceton.
In der Sattlerei verwenden wir einen konzentrierten Reiniger aus Großgebinden, welchen man je nach Verschmutzungsgrad noch verdünnen kann.
Ansonsten geht eigentlich alles... Bremsenreiniger, Waschbenzin, Motorradreiniger usw., aber auch mit "Meister Propper" und ähnlichen Mitteln habe ich schon gute Erfahrungen gemacht, bei starken Verschmutzungen pur auftragen und ggf. mit einer nicht zu harten Nagelbürste (damit die Oberschicht nicht beschädigt wird) abbürsten, danach gut mit klarem Wasser nachspülen.

Es gibt allerdings auch Verschmutzungen (wie z. B. dieses gelbe Zeug, welches manche Bäume absondern), die regelrecht eine Verbindung mit dem PVC eingehen, diese lassen sich nicht mehr vollständig entfernen...

Karlheinz.Z
26.06.2007, 19:09
Vielen Dank Werner für die schnelle Antwort. Dann werd ich - sollte das Wetter dieses Jahr noch mal was werden - mal ausprobieren.

Gruß
Karlheinz

Chester
27.06.2007, 09:56
Also hier muss man Werner mal kräftig auf die Schulter klopfen!

Respekt! Fachwissen kompakt dargestellt!

Reinhard :chapeau: