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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alu und Edelstahl


Awi
07.05.2007, 15:45
Zur zeit bin ich dabei mein kleines 290 langes Allpa Boot "auszubauen". Eine Backskiste aus Holz mit Sitz ist gerade in Arbeit. Wenns fertig ist kann ich mal Bilder einstellen. Nun aber zu einer anderen Überlegung. Da ich Licht installieren will, überlege ich einen Geräteträger zu bauen. Eine mögliche Befestigung ist der Aluminiumboden. Aber zwei verschiedene Metalle und Wasser ergeben bekanntlich zusammen eine Batterie. Ergo wird sich eines der beiden Metalle zersetzen. Hat jemand Erfahrung mit dieser Zusammenstellung?
Oder kann die Elektrolyse vernachlässigt werden?
Gruß
Jörg

woso
07.05.2007, 18:15
Zur zeit bin ich dabei mein kleines 290 langes Allpa Boot "auszubauen". Eine Backskiste aus Holz mit Sitz ist gerade in Arbeit. Wenns fertig ist kann ich mal Bilder einstellen. Nun aber zu einer anderen Überlegung. Da ich Licht installieren will, überlege ich einen Geräteträger zu bauen. Eine mögliche Befestigung ist der Aluminiumboden. Aber zwei verschiedene Metalle und Wasser ergeben bekanntlich zusammen eine Batterie. Ergo wird sich eines der beiden Metalle zersetzen. Hat jemand Erfahrung mit dieser Zusammenstellung?
Oder kann die Elektrolyse vernachlässigt werden?
Gruß
Jörg

Das Edlestahl löst sich auf. Sollte Isoliert aufgebaut werden.

helge
07.05.2007, 19:12
Hallo Jörg,
auf den meisten Edelstahlgerätebügeln werden auch andere Metalle geschraubt, genau genommen ergeben bereits schon zwei verschiedene VA-Metalle ein Galvanisches Element ("Batterie"), ja, sogar Kratzer auf V4A und andere Verunreinigungen können auf Dauer zu "Rostbildung" führen. Bei mir ist eine Alu-Platte am Bügel - ohne bisherige Probleme. Kritischer könnte ich mir vorstellen, wenn du die Elox-Schicht deines Alubodens beschädigst, um den Bügel aufzuschrauben. Zwischen Boden und Bügel könntest du zwar eine Isolierung anbringen (gewisse Elastizität ist sogar von Vorteil), doch die Kontaktfläche Schraube-Boden bleibt. Die könnte man jedoch einfetten und somit recht gut schützen.

Alu passiviert sich an der Luft und ist daher gegen Luftkorrosion sehr resistent. Auch in Salzwasser verhält sich Aluminium absolut passiv, alkalische Lösungen greifen Alu an. Kommen jedoch andere Metalle mit ins Spiel und ein Elektrolyt ist ausreichend vorhanden (wie Salzwasser), dann erhalten wir ein galvanisches Element. Dabei löst sich das "unedlere" Metall auf.

Man sollte aber auch bedenken, dass vermutlich nicht reines Alu im Bootsbau eingesetzt wird, sondern Legierungen (z.B."AlMg4" und "AlMgMn", seewasserbeständig). Die verhalten sich wiederum anders.

Ferner sollte man den Bügel keinesfalls als "Masserückleiter" benutzen. Einbinden in die Masse ist okay, aber nur an einer Stelle. Denn Stromflüsse durch den Bügel können auch Korrosion verursachen, außerdem könnte sogar erst durch diesen Umstand galvanische Korrosion provoziert werden ("Batterie kurzgeschlossen").

Fazit: Bei Beachtung einiger Grundregeln dürfte m.E. kein Problem auftreten. Aber vielleicht haben User auch ganz andere Erfahrungen gemacht?

helge
07.05.2007, 19:21
Übrigens:
Im Marinebereich gibt es für dieses Problem der Galvanischen Korrosion "Wundermittel" - ich habe aber keine Erfahrung mit dessen Tauglichkeit oder Notwendigkeit auf einem Schlauchboot:
http://www.tikal-online.de/ms/produkte/korrosion/tefgel_flyer.pdf

Awi
07.05.2007, 21:08
Danke für euere Antworten,
also ist es so wie ich es mir dachte. So suche ich erst mal nach einer anderen Lösung mein Licht anzubringen. Zur Zeit ist ja bestets Wetter zum bauen und tüfteln. Wenn alles fertig ist werde ich meine Lösung vorstellen.
Gruß
Jörg