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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaputtgefahren vs. Kaputtgestanden


Gundula
29.03.2004, 10:02
Hi beisammen

In welchem Fall, ist eurer Meinung nach, der Reparaturaufwand höher, bei einem Motor der "Kaputtgestanden" oder "Kaputtgefahren" wurde?
Ich weiß, dass es viele Möglichkeiten des Kaputtfahrens gibt :schlaumai , aber es wird immer vom "Kaputtstehen" gesprochen, und da hätt ich gern gewusst, was wird den da so arg kaputt? Wielang am Stück muss so ein Motor stehen um kaputt zu "stehen"?
Kann ja eigendlich nicht so eine Sache sein, wie wenn z.B. tausende Std. mit schlecht eingestelltem Motor o.ä. gefahren wurde.

Wer weiß darüber mehr???

Michel
29.03.2004, 10:10
Nun Gundula,

das ist einfach erklärt, wenn ein AB, wie ein Auto täglich genutzt werden würde, würden alle Teile erheblich länger halten. Als wenn man einen Motor nur einmal im Jahr aus der Garage kramt, und ihn nach dem Urlaub wieder einpackt.

Man kann das auch mit einem Auto vergleichen, ein Wagen, der nur Langstrecke gefahren ist, wird wesentlich länger halten als einer der nur in der Stadt bewegt wurde.

Mit kaputtstehen, meint man bei Bootsmotoren aber im allgemeinen, korrosion die sich im Motor bildet wenn dieser lange herumsteht.

Eine Faustformel dafür gibt es nicht, woher auch, in einer feuchten Garage wird es schneller gehen als in der Wüste Gobi. :naughty:

Ich hoffe das hilft Dir weiter, aber diese Frage wird Dir leider keiner pauschal beantworten können.

:captain: :captain: :captain:

Gundula
29.03.2004, 10:17
Kann ein kaputtgestandener Motor (korrosion im Motor) wieder gesundgefahren werden???

Michel
29.03.2004, 10:21
Sei mir nicht böse Gundula,

aber was soll man af solch eine Frage antworten.

:weissnich :weissnich :weissnich

Gundula
29.03.2004, 10:30
Na ich mein ja nicht völlig durchgerostet, aber so leicht angehaucht...

Naja ich hör schon auf, bin doch noch zu grün hinter den Ohren...

Nix für ungut

dodl
29.03.2004, 12:22
Hallo,

Klar kann er je nach Schaden gesundgefahren werden. Rostige Lager sind schlecht. Interessanterweise sind die aber meist ganz gut beisammen. Selbst in meinem 30 Jahre alten und lange gestandenen Merc war der Teil um die Kurbelwelle sauber und alles glatt. Waere ein Lager rostig muss es getauscht werden da is nix mehr mit gesundfahren.

Ein wenig Rost an den Zylinderwänden laesst sich durchaus "wegfahren", selbst wenn der motor deshalb fest war. Man muss nur dafuer sorgen, dass man das groebste beseitigt, und alles im Öl ist, bevor man ihn anstartet. Generell wird man wohl ein paar Reinigungsarbeiten machen muessen, weil Teile des Sprits ueber die Jahre verharzen. Da sitzen dann die Ringe am Kolben fest und Vergaserduesen wollen nicht recht. Geht mit etwas Universalreiniger aus der 3€ Spraydose weg.

Kommt sehr darauf an wie er gelagert wurde. Wenn da gut konserviert wurde, kann der Motor nach Jahren problemlos anspringen und keinerlei Probleme machen. Kaputtstehen wuerd ich so pauschal also nicht sagen. Unseren Innenborder haben wir jedes Jahr in Oel ertraenkt und der läuft jetzt seit 24 Jahren ohne das geringste Problem, obwohl er weniger Betriebsstunden hat, als mein Auto nach 1 monat :)

cu
martin

Reimar Heger
30.03.2004, 17:10
Kann dem Martin nur zustimmen. Ein gut eingewinterter - korrosionsgeschützer - Motor kann auch lange Standzeiten vertagen. Grüße Reimar

DieterM
30.03.2004, 19:45
Servus Gundo,

auch ich kann hier Reimar und die Anderen nur bestätigen. Kaputt ist kaputt, ob durch Korrosion oder durch Fahren. Der Motor kann so gut wie niemals wieder zu vernünftigen Kosten auf Vordermann gebracht werden. Er ist halt nur noch Schrott wert.

Kauf Dir was Ordentliches was gepflegt und i.O. ist, dann kann nur Freude aufkommen. Alles Andere ist eine Fehlinvestition. Das große Glück mit einem guten Zufallsgriff ist leider sehr selten geworden. Viel versuchen ihren alten Schrott immer noch zu versilbern.

Hier haben bereits Mehrere im FORUM versucht das Gegenteil zu behaupten und zu beweisen, haben Motoren wie die Weltmeister zerlegt und Stunden um Stunden reinrepariert, um dann doch festzustellen daß der Motor doch nicht auf Vordermann gebracht werden kann, daß es sich nicht lohnen würde. Außer Spesen nichts gewesen sagt man dann beruflich.

Gruß
Dieter

dodl
30.03.2004, 21:01
Hallo,

Um das zu ergaenzen,

Es kann gut sein, dass du einen 30 jahre alten, im Stand festgefressenen Motor fuer ein paar Euros hinkriegst. Kommt halt drauf an was kaputt ist. Ziemlich riskante Sache auf jeden Fall. Nicht nur die Ersatzteile, auch das noetige Werkzeug kann teuer werden. Ein Schwungradabzieher fuer meinen Merc haette alleine schon 150€ gekostet.

Wenn du mal anfangen musst vitale Teile zu tauschen wirds unrentabel.Das lohnt sicher nicht mehr. Denn auch beim gepflegtesten motor bist du ab einer gewissen betriebszeit bei allen Werten fuer Bohrung, Ringspiel etc jenseits aller Toleranzen. Das war dann auch bei mir der Punkt wo ich aufgegeben habe. Da waeren gut und gerne 500€ zu investieren gewesen und ich haette trotzdem einen alten Kübel gehabt, der nun mal einfach abgenutzt ist.

Aber vom stehen an sich wird er nicht kaputt. Nur muss er korrekt gelagert gewesen sein. Denn sobald innen etwas rostig ist lohnt es sich nicht mal mehr ihn aufzumachen, bzw die notwendigen Werkzeuge anzuschaffen. Alleine die Dichtungen machen zusammen an die 100€ :)

cu
martin

Willi=Martin
30.03.2004, 23:42
Naja Martin

An der Technologie der Motoren (konv. 2-Takter) hat sich in den letzten 30 Jahren bis auf die Zündung nichts geändert.
Wenn du wirklich neu schleifst und größere Kolben montierst kann eigendlich nichts mehr kaputt gehen und der Motor ist wie neu.
Ich denke mir immer wenn mans selber macht weiß man ob's ok ist. Natürlich wird es schnell teuer und unrentabel aber mit Pech kauft man auch um teures Geld eine Krücke (denke nur an Deinen äußerlich gepflegten Merc).

Es gibt halt leider kein Patentrezept

dodl
31.03.2004, 00:01
Hallo,

Hmm, schleifen, Kolben in der naechsten Uebergroesse, Dichtungen und der Abzieher sind zusammen immerhin 850€. Um die Kolen wieder in den Zylinder zu kriegen braucht man die Ringklemmen. 3 Stueck 150€. Wenn die Kiste schon offen ist, koennte man die Lager tauschen. Sind nochmal an die 450€. Alles in allem eine Investition von ca 1450€! Beim abziehen des Schwungrades beschaedigt man schnell die Oberflächenverguetung der Kurbelwelle. Sind nochmal 1200€. Die Reeds koennte man sich auch noch ansehen. Die Kuehlkanäle sind oxidiert und eigentlich muesste man den kompletten Block tauschen... :hiiilfe:

Noe, ich lass die Finger davon :) Den UW Teil hab ich garnicht mehr so genau angesehen.

cu
martin

alex101068
31.03.2004, 08:39
Hallo Martin,

ich habe den von mir "totgewarteten" Evinrude gestern wieder flottbekommen.
(kühlt jetzt "wie Sau") und muß mich durch meinen Spontankauf (Suzuki) leider von ihm trennen.

Fazit: Ich habe mit dem alten Motor viel über die Funktionsweise von kleinen
AB´s gelernt und meine Bastelkenntnisse erweitert. Aber ein fast neuer Motor ist
doch zuverlässiger und wahrscheinlich auch kostengünstiger. Nie wieder Evinrude/ Johnson die Teile werden ja in Gold aufgewogen, oder sind alle Bootsteile so teuer? Ich gebe ihn jetzt zu den von mir bezahlten Ersatzteilpreisen
wieder ab.

Trotzdem vielen Dank für den geschenkten Motor.

Viele Grüße Alex