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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlauchboot richtig auf Trailer


Laudandus
04.04.2004, 03:25
HAllo

Da ich jetzt 2 JAhre mein Schlauchboot (Zephyr 406 mit Holzboden eingefasst von Aluleisten und 30 PS Yamaha)immer komplett zerlegt in einem großen Auto transportiert habe, dass jetzt einem kleineren weichen musste und dies nicht méhr geht, habe ich von einem Bekannten einen Harbeck 450 übernommen.

Da ich noch nie ein Schlauchboot auf einem Trailer hatte (Ich war zwar schon bei beim slippen bei anderen dabei, hab aber nie auf Montage etc geachtet) habe ich ein paar Fragen:

1. Dieser Harbeck Trailer hat links und rechts zwei schwarze Auflagen. Wo muss das Schlauchboot aufliegen? Auf den Schläuchen? :blemblem:

2. Desweiteren hat der Trailer eine Slipeinrichtung, man kann also zwei Lufträder hochdrehen. Sind diese beim slippen auf den Aluleisten aufliegend oder irgendwo ?

3. Ich habe schon öfter von Motor abstützen gelesen. Wie und wo stützt ihr eure Motoren ab? Vielleicht kann ja jemand Bilder posten

4. Und die dämlichste aber für mich grübelnste Frage: Wie und Wo wird das Schlauchboot am besten mit Zurrgurten befestigt? Vorne ist ja klar, aber es soll ja nix scheuern etc.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, vielleicht am besten mit BIldern und mir sagen, worauf ich noch unbedingt achten muss

Gruß Harald

Kaptom
06.04.2004, 14:06
Hallo Harald
Schade, daß noch niemand geantwortet hat. Wie man den Motor am Besten abstützt, würde mich auch brennend interessieren. Ich dachte daran, ein Kantholz
zwischen Finne und Hängerboden zu klemmen und den Motor in Mittelstellung zu
fixieren.
mfg Tom.

FAR FAR AWAY
06.04.2004, 15:38
Hallo Harald!

Ich habe zwar ein RIB, hier liegt das Boot mit der Schale auf den Rollen.
In deinem Fall solltes du mehrere Auflagen verwenden. (Druckverteilung)
Fixieren des Bootes: Oben über den Schlauchkörper und fest am Trailer verzurren.
Eventuell zum Schutz ein Stück alter Teppich zwischen Gurt und Schlauch.
Bez. Motorabstützen: Wichtig ist hier, das der Motor nicht absinken kann.
Also ein Vierkantholz in die Kippeinrichtung, wenn dieser aufgekippt ist klemmen.
Abstützen des Schaftes am Hänger habe ich eigentlich noch nicht gesehen.


Ich poste mal ein Bild meines Gespannes.

Da ist nur noch ein Gurt abgebildet, sonst habe ich aber immer zwei Gurte und am Spiegel die D-Ösen auf den Trailer abgespannt.

Chester
06.04.2004, 15:48
Und noch ein wichtiger Nachtrag: Die Position des Bootes musst Du so bestimmen, dass die vorgeschriebene Aufliegelast an der AHK fast erreicht wird. Da hilft nur: Mit Personenwaage experimentieren!

Gruss Reinhard :chapeau:

Laudandus
06.04.2004, 17:09
Hallo

Die Anhängelast habe ich jetzt eingeregelt.

Das Boot liegt auf zwei Kielrollen auf. Die seitlichen Auflagen hinten habe ich mittig unter die Schläuche montiert (paßt hoffentlich so?). Befestigt habe ich das Boot jetzt einfach vorne mit der Winde am Windenhaken des Bootes und zwei rundumgurten in jeweils einer Hälfte des Bootes. Reicht das, oder lieber mehr Gurte?

Was mir nach wie vor bedenken bereitet, ist der Motor und sein Gewicht. Zwar ist der Spiegel bei meinem Boot innen extra mit zwei Stahlstangen zum Holzboden hin abgesichert, wahrscheinlich um die Verwindungssteifheit des Spiegels zu erhöhen.

Ist der Motor jetzt eigentlich für den Transport maximal hochgekippt, oder ganz unten oder irgendwo dazwischen?

Gruß Harald

Chester
06.04.2004, 17:47
Hallo Harald - aus der Beschreibung klingt das für mich noch nicht so gut! Die seitlichen Auflagen in die Mitte heisst doch auch: Weg vom Motor/Spiegel, oder? Lass sie lieber möglichst weit hinten! Dort, wo Du den Schwerpunkt Deiner Motor/Boot-Kombi vermutest. Oder sieh zu, dass vielleicht eine Kielrolle unter dem Spiegel sitzt. Dein Problem: Die Kielrollen sollten bei einem Schlauchboot doch bestimmt keine Last aufnehmen. 4 Auflagen wären also besser!

Gruss Reinhard

Laudandus
06.04.2004, 18:50
Hallo Harald - aus der Beschreibung klingt das für mich noch nicht so gut! Die seitlichen Auflagen in die Mitte heisst doch auch: Weg vom Motor/Spiegel, oder? Lass sie lieber möglichst weit hinten! Dort, wo Du den Schwerpunkt Deiner Motor/Boot-Kombi vermutest. Oder sieh zu, dass vielleicht eine Kielrolle unter dem Spiegel sitzt. Dein Problem: Die Kielrollen sollten bei einem Schlauchboot doch bestimmt keine Last aufnehmen. 4 Auflagen wären also besser!

Gruss Reinhard


Hallo Reinhard

Da hast du mich falsch verstanden. Die Seitlichen Auflagen habe ich nicht in die Mitte des Bootes gesetzt, sondern sind relativ nahe am Spiegel hinten.
Ich wollte mit mittig sagen, dass diese Auflagen hinten in der Mitte der Schläuche aufliegen. Und da bin ich mir nicht so sicher, ob das richtig ist. Man kann ja theoretisch diese Auflagen eher am Rand der Schläuche aufliegen lassen oder mehr in Richtung Bodenplatte

Gruß Harald

DieterM
06.04.2004, 19:44
Hallo Harald,

Reinhard hat die Sache mit der Aufliegelast und der Verschiebung des Bootes bereits erklärt. Das kann man auch durch Verlagerung von Ausrüstung im Boot (Anker vorne oder hinten etc.) verbessern. An der Kupplung sollten mindestens 50 kg anliegen. Wichtig ist natürlich, das die Trailerlänge auch für das Boot ausreichend ist.

Aber bei den anderen Sachen sind die Infos nicht ausreichend. Daher hier nochmal eine Zusammenstellung. Diese Themen wurden aber bereits in früheren Threads schon behandelt.

Windestütze vorne: die Gurt-Holöse am Boot sollte auch noch niedergehalten werden mit einem Stropp, damit das Boot beim Transport nicht wippt.

Kielrollen: sollten am Kiel alle gleichmäßig anliegen, besser sind drei, die Vordere geringfügig etwas höher eingestellt an der Bugrundung. Die hintere Kielrolle sollte verstärkt, breiter mit Wulst und schmierbar sein, da sie die Hauptlast beim Slippen trägt.

Hintere seitliche Abstützungen, möglichst einstellbar/kurbelbar: die sollten in der Nut zwischen Schlauch und Boot anliegen, dort wo von Innen die seitlichen Rahmen-Versteifungen sitzen. Wenn die woanders sitzen, federt das Boot und das ist schlecht!

Motorabstützung mit Spiegel hinten: eigentlich müßte hier unbedingt eine Querstütze rüber laufen mit dahinterliegender Kielrolle und seitlich Kurbelbaren Sliprollen, aber das hat der Trailer anscheinend nicht. Das wäre die sicherste Form für den Transport mit perfekterMotor/Spiegelabstützung, hat jeder WIKING-Trailer dran. Vielleicht kannst Du dies bei HARBECK nachkaufen? Oder vielleicht hat HARBECK einen anderen Vorschlag mit robusten seitlichen hinteren Stützen. Wichtig ist aber, das der Motor mit Spiegel hinten feste aufliegt, sonst arbeitet das Boot beim Transport. Also könnte auch eine robuste Kielrolle hier diese Aufgabe übernehmen.

Gurte vorne: 1 Gurt von Bugöse nach schräg hinten runter in den Rahmen führen, quer rüber und von anderer Seite wieder zurück zur Öse. Alternative 1 Kurzgurt nach hinten unten in den Rahmen führen falls möglich. Das Boot muß bei starkem Bremsmanöver von diesem Gurt gehalten werden! Es darf nicht mit Windenstand nach vorne schieben!

Gurte hinten: 1 Gurt/ ev. 2 Gurte je nach Ausführung (da git es patente Kurzgurte dafür!) hinten von Schleppöse im Spiegel senkrecht über Kreuz unterhalb des Motors nach unten in den Rahmen führen. Diese Gurte müssen den hinteren Teil des Bootes feste an den Rahmen halten und es mit diesem verbinden, damit diese mit dem Motor hinten nicht anfängt zu wandern oder zu arbeiten auf dem Rahmen.

Gurtschäkel: zweckdienlich sind Schäkel mit Schnappverschluß, damit sie bei lockerwerden sich nicht aushaken können.
Gurtspanner: sehr nützlich sind Gurtspanner um das ganze richtig spannen zu können.
Gurte: sollte entsprechend dem Bootsgewicht dimensioniert sein.

Outboarder-Einstellung für den Transport:
- am Besten senkrecht gerade hinter dem Spiegel, jedoch ist hier die Frage ob unter der Finne noch absolut genug Spielraum zum Fahrboden ist. Die Widerstandsschraube an der Drehachse sollte mit Reibungswiderstand etwas schärfer engestellt werden, damit der Motor fest sitz und nicht drehwandert.
- Bei Langschafter geht das grundsätzlich nicht mehr, und diese müssen nach hinten abgewinkelt werden und dann seitlich (nach Backbord, damit das Steuer-Kabel eingezogen steht) abgewinkelt werden. Ich fahre meinen HONDA sogar hoch über der Lichtleiste, da er eine Abstützung für den Transport im Gelenk hat (typisch HONDA Komplettausstattung). Bei fehlen von solchen Abstützungen legen manche einen Holz-Balken zwischen Spiegel und Motorschaft. Ev. hilft auch noch ein kräftiger Spanngurt um den Motor ruhig zu halten. Wichtig ist, das der Motor in einer festen Position transportiert werden kann und unterwegs nicht anfängt zu wandern oder zu schlagen.

Lichtleiste: sollte hinten so eingestellt werden, das sie mit dem Motor abschließt. Falls sie zu dünne Stützen hat und dadurch federt, helfen Spanngurte um sie in Position zu halten und ruhig zu halten.

So ich hoffe ich habe alle Punkte tangiert. Viel Glück.

Gruß
Dieter

Laudandus
06.04.2004, 20:08
Hallo Dieter

Wow vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde alle Punkte beherzigen.

So eine Slipvorrichtung mit 2 Gummirädern zum hochkurbeln habe ich gestern günstig gebraucht für 30€ bekommen, aber bisher noch nicht montiert. Werde ich ganz am Schluss machen, wenn alles andere passt.

Eine Frage noch:

Du schreibst, dass die seitlichen Auflagen genau da aufliegen sollen, wo der Schlauchkörper und die Randleisten des Holzbodens sind.
Heißt das auf der Naht oder direkt auf den Randleisten?

Gruß Harald

DieterM
07.04.2004, 00:12
Servus Harald,

Seitliche Abstützungen: ich weiß nicht genau wie das Zephir da baut. Ich gehe aber davon aus, das der Rahmen oder die Bodenbretter mit seitlicher Verstärkung seitlich bis zum Schlauch gehen. Dies ist der tragende Teil auf der Schlauchinnenseite, und da müssen die Abstützungen von außen anliegen um den ganzen Schlaubootkörper und -Aufbau gut zu halten.

Im Zweifelsfall Frank oder Diddel konsultieren, die wissen bestimmt wie Dein Boot da gebaut ist und abgestützt werden muß. Gerade in der hinteren Partie mit dem ganzen Heckgewicht ist das eine sehr wichtige Sache, die richtig plaziert sein muß. Das Boot muß dort fest im Dreieck mit den Kielrollen liegen und darf sich nicht bewegen dürfen, aber auch nicht so das die Kielrollen entlastet sind.

Diese Abstützungen sollten natürlich mit guten und breiten Gummiauflagen versehen sein, die sich der seitlichen Schräge anpassen, damit das Gewebe nicht beschädigt wird. Bei langen Trailerfahrten ans Mittelmeer wird sich aber nach 10 Jahren sicher die ersten Reibstellen zeigen. Aber das läßt sich nur einigermaßen verhindern, indem man auf schlechten Straße schonen fährt, und Salzwasser und Dreck rechtzeitig wegwäscht bevor die Kristalle das scheuern anfangen.

Gruß
Dieter

FAR FAR AWAY
07.04.2004, 09:51
@ Dieter: Respekt, hast du super beschrieben! :chapeau:

@ Reinhard: Du hast sicher den Bericht in der aktuellen BOOTE gelesen, stimmts-?!
Daher die Info mit der Personenwaage. :biere: