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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Öl tropft aus der Propellerwelle


FossiBär
16.04.2004, 17:21
Hi zusammen

Hab einen ca. 12 Jahre Mercury 25. Nach der Spülung im Herbst hat sich einiges an Öl unter dem Propeller gesammelt und ist rausgetropft. Irgendwo hab ich mal aufgeschnappt, dass in so einem Fall der Simmering undicht ist und das keine "große Sache" ist, die man selbst auch erledigen könnte. (Hab den Motor gebraucht gekauft - mit einer Reparaturrechnung über ca. 200 €!! :rotekarte - vom Vorbesitzer wonach ein Jahr zuvor der Simmering gewechselt wurde. :hä: Nun meine Frage: Hat irgendwer das schon durchgeführt oder eine Anleitung zur Hand die ich für einen Reparaturversuch (Wechsel des Simmerings) verwenden könnte... :liebhaben

racer1982
01.05.2004, 19:18
Hi,
hab den Simmering vor drei Tagen an meinem Tomos 4 PS gewechselt. :zunge:
Zuerst nimmst du den Propeller ab....dann öffnest du den schaft und nimmst die komplette Propeller-Achse raus. :schlaumai Dann zerlegst du das Gußteil mit Achse. In dem Gußteil, was an den Schaft geschraubt wird befindet sich der Simmering (war zumindest bei meinem so). Ist nen bisschen Fummelarbeit, aber wenn du einigermaßen handwerklich begabt bist sollte es kein Problem sein. :zwinkerer
Ersatz bekommst du entweder vom Händler oder wie in meinem Fall von ner Firma die Kugellager und ähnliches vertreibt. (mein neuer Simmering hat 5,16 EUR gekostet) :chapeau:
Wenn du noch fragen hast meld dich.

Grisu1965
01.05.2004, 21:17
Hallo,
als erstes würde ich mal den Ölstand im Getriebe prüfen und beim ablassen schauen ob es Milchig Trübe ist. Wenn das Öl klar sein sollte sind die Simmeringe ok.
Ich würde auch davon abraten das Getriebe ohne Kentnisse zu zerlegen da beim zusammenbau etlich Maße genau eingestellt werden müßen. So z.B das Flankenspiel der Kegelräder.
Zu dem wirst du das ohne Spezialwerkzeug auch nie wieder zusammen bekommen.
Zu dem Öl was sich gesammelt hat . Wie sah das aus und hat es sehr gestunken?
Getriebeöl kann man am Geruch erkennen .Es riecht ziemlich stark und äußerst unangenehm.
Für den Wechsel der Simmeringe brauchst du das Getriebe im übrigen nicht zerlegen.
Wenn du das Unterwasserteil abgeschraubt hast sitzen die beiden oberen Dichtringe unter der Wasserpumpe.
An die beiden anderen kommst du wenn du den Propeller abgenommen hast und die Anlaufscheibe entfernt hast.
Nun mußt du die Simmeringe mit einem Schraubendreher raushebeln. Das ist eine schöne Fummelei aber es geht .
Im übrigen würde ich dir emfehlen die origienal Simmeringe zu kaufen auch wenn die etwas teurer sind.
Die Feder die auf der Welle abdichtet ist bei normalen Wellendichtringen nicht aus VA und rostet was zur folge hat das sie schnell bricht.
Bei der Marineausfürung ist diese Feder aus VA weshalb die auch teurer sind.
Die Anleitung bezieht sich auf einen Yamaha aber ich denke bei Mariener ist da kein großer Unterschied.

Gruß
Jürgen

skymann1
02.05.2004, 00:33
Hi FossiBär, wie Grisu schon schrieb, schau Dir erst mal das Getriebeöl an, vielleicht ist´s gar keins? "Nach der Spülung im letzten Herbst" schriebst Du, womit gespült, wenn mein Händler einen meiner Motoren einwintert, läuft auch immer noch wochenlang Konservierungsöl unter anderem durch den Auspuff, der bei mir durch die Schraube geht, das sammelt sich dann auch unterm Prop, dachte beim ersten mal auch, das Getriebe wäre undicht....! Zumal die Simmerringe ja erst ersetzt wurden, da dürfte so schnell nichts wieder passieren, außer die Ringe sind auf der Welle eingelaufen gewesen, dann sind winzige Riefen in der Welle und dann nützen auch neue Ringe nichts, da sie ja wieder auf der gleichen Stelle laufen (auch schon erlebt, allerdings bei ´nem älteren Motor). Oder die Lager haben leicht Luft, da kommt ein Simmerring dann auch nicht gegen an mit dem abdichten. Also erstmal das Öl ansehen, ist ja womöglich ganz harmlos.
Gruß Peter

nordy
04.05.2004, 09:02
@Grisu1965

Zitat:
als erstes würde ich mal den Ölstand im Getriebe prüfen und beim ablassen schauen ob es Milchig Trübe ist. Wenn das Öl klar sein sollte sind die Simmeringe ok.

Trifft nur zu, wenn der nach innen dichtende Simmerring (der äussere) undicht ist.
Ölverlust tritt bereits auf, wenn nur der innere Ring nicht mehr dichtet.
Der äussere gegen Wasser dichtende kann dann noch völlig in Ordnung sein.


@Skymann1
Wenn sich die Ringe eingearbeitet haben (Riefen), muss die betroffene Welle ausgebaut werden und auf einer Drehbank mit feinem Schmiergelpapier geglättet werden.
Kann auch schon bei einem neuen Motor passieren.
Ist bei meinem Johnson schon nach 3 Jahren aufgetreten.


Übrigens habt ihr völlig recht, hier liegt wahrscheinlich gar kein Simmerringschaden vor.
Die Absonderungen kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Abgas.
Beim Spülen sammelt sich immer ein unglaublicher Dreck im Wasser an (schwarze, verbrannt riechende Fettaugen).

Gruss Nordy

Grisu1965
04.05.2004, 11:44
Hallo Nordy,

bei Yamaha dichten die Simmeringe nur von außen nach innen ab . Erkennbar daran das alle vier Simmeringe mit der öffnung nach außen Sitzen.
Du kannst normalerweise Testen ob das Getriebe dicht ist wenn du die Ölstandskontrollschraube (was für ein Wort :lachen78: ) öffnest und das Getriebe hörbar Luft saugt.
Normalerweise sollte im Getriebegehäuse ein leichter Unterdruck entstehen.
Muß allerdings gestehen das ich das auch noch nie gehört habe :zwinkerer
Ich denke mal das es bei den anderen Herstellern auch so ist das die Simmeringe das Getriebe nur vor eindringendem Wasser schützen sollen und das gleich doppelt.
Du kannst das übrigends schön in den Explosionszeichnungen sehen .
Schau mal hier rein und such dir irgendeinen Motor aus
http://www.yamaha-motor.com/yds/par...og/consumer.asp dann auf Parts Catalog und auf Outboard.

Gruß
Jürgen

nordy
04.05.2004, 14:40
Hallo Wilfried,

bei meinem Johnson werden die Simmerringe verdreht eingebaut, ist eigentlich vom Verständnis her die bessere technische Lösung.

Gruss Nordy

FossiBär
04.05.2004, 17:09
So Jungs. Erstmals Danke für die Tipps.
:daumenhoc Hab das Getriebeöl kontrolliert - es fehlt nichts und schaut wie neu aus. Erkenntnis: Doch nicht die Simmeringe. :hä: Hab daher den ganzen Schaft abgebaut - siehe da das schmierige schwarze Öl kommt aus dem Auspuff. :weissnich Zuviel Öl im Gemisch. Hab daraufhin eine exakte 1:50 Mischung hergestellt: wie gehabt - recht viel Rauch und wieder Ölansammlung - fast ein Stamperl (österreichisch = 1/32 Liter) voll. Hab daher die Gemischregulierung laut Handbuch eingestellt - wieder nix. :cognemur: Irgendwie scheints bei der Zündung oder den Kerzen zu liegen- auch ein unrunder Lauf deutet darauf. Ich hab den Motor letztes Jahr in Kroatien gefahren - und der ging ab wie ne Rakete, und der Verbrauch war recht gering. Nur wenn sich da regelmäßig eine Ölpfütze um mein Boot bildet, fall ich wahrscheinlich irgendwie auf... :ka5:
Grüße

FossiBär
21.06.2004, 17:11
Da ich gerade in einem anderen Thread http://www.schlauchboot-online.com/forum/showthread.php?t=2416 gelesen hab, dass auch andere das Problem mit dem Öl (schaum) haben, möcht ich hier kurz die Lösung des Problems in meinem Fall beschreiben:

Hab damals den Merc gebraucht gekauft inkl. noch ca. 15 Lit. Gemisch im Tank. War wahrscheinlich normales 2 Takt Öl - und wohl der erste Fehler - hätt ich in die Motorsäge geben sollen...

Daher:
a) Neuer Sprit mit AB 2 Takt Öl, selber exakt 1:50 gemischt
b) 2 neue Kerzen
c) Vergaser exakt eingestellt (Betriebsanleitung)
d) Benzinadditive (Reinigung) 1:500 beigemengt ( gibts um ca € 11 im Fachhandel)
e) 1 Woche Einsatz in Kroatien :chapeau:

Folge: Kein Tröpfen Öl ließ sich mehr blicken

Ferdi
21.06.2004, 17:16
Fossibär,

super Anleitung :chapeau: .

Vor allem die 1 Woche Einsatz in Kroatien ist so leicht umzusetzen :lachen78: :zunge: .
Aber zu empfehlen, keine Frage. Bei der Fläche dort fällt auch ein bischen Ölschaum nicht auf :lachen78: .

Aber sonst kann ich keinen Fehler entdecken :schlaumai :biere: .

lg
Ferdi :captain: