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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Luftboden vs Holzboden


Mich
08.06.2004, 22:10
Hallo zusammen,

ich war letzte Woche das erste Mal mit unserem Schlauchboot (Quicksilver 340) am Meer. Wir konnten eine schöne Woche Urlaub auf der Insel Cres verbringen. Das Wetter war, anders als bei uns in Bayern, ganz passabel, es hat nur einmal nachts geregnet, wir konnten fast jeden Tag mit dem Boot raus. Allerdings hatten wir viel Wind und entsprechende Wellen.

Nun habe ich ein Problem: In Gleitfahrt bewegt sich der Boden sehr stark, man hat das Gefühl, eine Welle geht unter dem Boot durch und hebt den Boden von vorne nach hinten um bestimmt 10 bis 15 cm an, zum Schluss auch den Motor (der dann gelegentlich etwas aufheult). Die ganze Ausrüstung wird ebenfalls sehr gebeutelt und muss wieder sortiert werden.

Ist das nur bei einem Luftboden so oder auch bei einem Holzboden? Wir haben uns aus Transportgründen (Wohnwagen) für einen Luftboden entschieden. So macht das ganze aber wenig Spaß.

Auf der Donau, wo wir sonst immer unterwegs sind, kann man das durch Gewichtsverteilung und Trimmung des Motors in den Griff kriegen, auf dem Meer hatten wir keine Chance.

Nun würde mich interessieren, ob
1. jemand die gleichen Erfahrungen gemacht hat.
2. das wie gesagt bei einem Holzboden anders ist.
3. jemand schon die Möglichkeit hatte, Luft- und Holzboden direkt (auf dem Wasser) zu vergleichen.

In einen Holzboden zu investieren könnte ich mir schon vorstellen. Allerdings nur, wenn gewährleistet ist, dass dies dann weg ist (weil der Holzboden bestimmt ein paar Euros kostet).

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten und Erfahrungen.

Gruß Michael

PS: Ich will ja keinen neidisch machen, aber ich fahre morgen noch für ein paar Tage an den Attersee. Ist jemand da, vielleicht kann man sich ja treffen?

Udo
08.06.2004, 22:55
Hallo Michael,

ich habe einige Boote probegefahren bevor ich mich für ein Boot mit Holzboden entschieden habe.
Bei den Luftböden habe ich die gleiche Erfahrung gemacht wie du.
Aber das ist mir auch nur bei starkem Wellengang aufgefallen.

Für einen Holzboden habe ich mich entschieden da er meiner Meinung nach viel mehr Festigkeit bietet.
Die paar kg mehr nehme ich da gerne in Kauf.

Hattest du den erforderlichen Druck im Boden?
Daran kann es auch schon gelegen haben.

Gruß Udo

Andi vom Neckar
08.06.2004, 23:21
Hallo Michael,

ich kenne den driekten Vergleich von Luft- und Holzboden... in jeglicher Hinsicht.

1999 sind wir nach rd. 8 jähriger Boots-Abstinenz (wir hatten zuletzt ein Glastron V162 Futura, 85PS) wieder in den Bootssport eingestiegen, mit einem Futura Fastroller, Mark 2C. 4 köpfige Familie, Kinder damals 8 und 6 Jahre als. Das Mark 2C hat einen mit 0,8 bar aufzupumpenden, absolut steifen Boden. Natürlich merkt man Wellen, aber nicht mit ... 10 cm. Fahrgebiete: Müritz und Kroatien´(Istrien und Mitteldalmatien). Als durchaus "naturverbundener Mensch" auch bei stärkerem Wind und heftigeren Wellen. Motorisiert: 15 PS, Honda Viertakt, Pinnensteuerung.

Vorteil: Aufbau und Abbau in jew. 30 Minuten. Boden rein, Luft rein, alles aufgepumt... rein isn Wasser. Gewicht.
Nachteil: Jede Welle wird abgeritten, Boden ist "kippelig", vor allem beim Stehen.
Seit 2003 haben wir ein Zodiac Mark 2 Futura S mit Lenkung, schaltung und 30 PS Johnson. Aluboden.
Die Fahrvergleiche sind berauschend, vor allem seit diesem Jahr, da ich letztes Jahr en Luftproblem hatte.
Vorteil: Gleitfahrt, auch bei stärkeren Wellen von der Seite (!), Vollbeladen, Standfestigkeit beim Laufen im Boot... einfach schiffiger.
Nachteil: Gewicht, Zeitbedarf für Auf- und Abbau, jew. 2 Stunden, vor allem beim Abspruch, alles sauber zu verlegen, Echolot u.ä.

Zum Thema Wohnwagen: Wir haben auch einen Fendt, einachser, 1800 kg. Boot, Motor und Ausrüstung sind genau ausgeklügelt auf Bettkästen und Kofferraum und Dachträger verteilt. Zugegeben, am Rande des Zumutbaren. Der Slipwagen ist gleichzeitig so konstruiert, dass die Deichsel die "Auflaufebene" für die Hülle, die auf das Dach kommt ist.

Größer ging es aus unserer Sicht nicht mehr, zumal mir meine Frau aus gesundheitlichen Gründen nicht tragen helfen kann und nur der mittlereweile 13 jährige Sohn zupackt.

Empfehlung: Luftbodenvor- und nachteile akzeptieren oder größer Einsteigen. Ganzpersönliche Emfehlung: Quicksilver sind nicht gerade Boote mit "optimalen Eigenschaften". Du bekommst im Prinzip das Boot zum Motor dazu geschenkt. Sorry, das bringt Einbußen bei der Qualität. Schau Dir einmal andere Marken (Zodiac, Gugel, Wiking, u.ä. ) an, dann siehst und erlebst Du den Unterschied.

Bei Bedarf gerne mehr Infos und auch Bilder.

Gruß
Andreas vom Neckar

Holländer
08.06.2004, 23:27
Hi,

vieleicht kann dies noch weiter helfen...

http://www.schlauchboot-online.com/forum/showthread.php?t=746&highlight=boden

http://www.schlauchboot-online.com/forum/showthread.php?t=1076&highlight=boden

Gruß,


Frank :)

Andi vom Neckar
10.06.2004, 00:22
Hallo Frank!

Lasse über meinen Alu-Boden mit Speedschläuchen nichts kommen. Dir auch persönlich vieen dank für die geglückte Reparatur, die das Boot zu einem tollen Boot macht!!

Danke!

Gruß
Andi vom Neckar :daumenhoc

helge
10.06.2004, 19:40
Aber das ist mir auch nur bei starkem Wellengang aufgefallen.

Nein, nicht nur bei Wellen, gerade bei Gleitfahrt/höherer Geschwindigkeit ist jedes Mehr an Steifigkeit und jedes Weniger an "Flattern" eine Bodens von Bedeutung für die Fahreigenschaft und das "Handling". Zwischen GFK-Rumpf und stark ausgesteiften V-Kiel-Boden (z.B. Wiking) ist immer noch ein erheblicher Fahrkomfort-Unterschied bei identischen Größen zu spüren.
Gruß Helge