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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wiking Libra hart im Rauhwasser ?


nordy
19.08.2004, 21:42
Hallo,

kennt jemand das neue Libra.
Es soll trotz des Wiking-Holzkiels sehr hart eintauchen.

Siehe:
http://f24.parsimony.net/forum61670/messages/7043.htm

Die Wiking-Rümpfe werden doch immer so gelobt.
Wie passt das zusammen ?

Gruss Nordy

dodl
19.08.2004, 22:03
Hi nordy,

Naja, der Thread erklaert das letztlich eh.
Der Mann kommt von Binnengewaessern aufs Meer.

Bisher war fuer ihn das hier "glatt"

http://members.chello.at/martin.heller/glatt.JPG

Wenn du oder ich von "glatt" reden meinen wir eher das hier

http://members.chello.at/martin.heller/auchglatt.JPG

Wenn der nun mit seinem 3 Meter irgendwas Schlauchi und runden 50kmh da drueberdonnert, dann gibts was auf den Hintern. Und V Rumpf hin oder her. Wenn ich kurze hohe Wellen von den grossen Verdraengern mit Vollgas nehme, dann hauts mich aufs Wasser wie ein flaches Brett. Da muesste das V >45° sein, was sich aber praktisch kaum realisieren laesst. So aber bleibt dem Rumpf wegen der extrem kurzen Wellen garkeine zeit zum "eintauchen" und es macht halt "klatsch-klatsch". Mit zunehmender Länge natuerlich weniger, weil man nicht mehr in Wellental reinpasst.

Ich habs eh woanders schon geschrieben. Waehrend ich ueber normale "Wind und Wetter" Wellen gut druebergleiten kann, und das bis zu betraechtlicher Hoehe, klopft es mir bei den kurzen Bootswellen die Zaehne zusammen. Und bei den anderen sieht es immer leichter aus. Er schreibt ja die anderen hatten die Probleme nicht. Aber das sieht man ja nicht. Tatsaechlich kriegen die genauso was ab...

cu
martin

Rotti
19.08.2004, 22:06
Servus Nordy!

Das passt sehr gut zusammen. Nur fehlt der Vergleich mit einem Boot selber Größe aber nur mit Luftkiel oder Holzkiel. Da hätte genannter Wikingbootseigner schon ein Schädel - Hirnthrauma. Ich meine damit, er sollte mal ein anderes Boot dort fahren, dann sieht er die Rauhwassertauglichkeit der Wiking - Meisterklasse. Ich weis es, hatte selbst ein Wiking mit V-Plattenboden. Dieter und ander glaube können das auch wertfrei bestätigen.

Gruß Rotti

P.S.: habe vor kurzen bei Wiking auf der Hompage die neuen Boote mit V-Plattenboden und Mittelsteuerstand gesehen. Müssen gut laufen und sehen modern aus - da ging doch mal ein Ruck durch die Firma!

nordy
19.08.2004, 22:20
@dodl

3m stimmt nicht, 3,85m müsste bei dem Boot richtig sein.


Deine Schilderung beantwortet leider nicht, warum auf der Ostsee die kleinen

Zodiac-Tender-Ribs bei extrem kabbeliger See so brettern können.

Die fuhren fast full Speed, während ich mich mit dem viel längeren Futura stark

zurückhalten musste.

Die von der Pinne gefahrenen Tender wippten natürlich wie verrückt in den

Wellen, es muss aber wohl noch ganz gut zu ertragen gewesen sein.


Gruss Nordy

dodl
19.08.2004, 22:36
Naja, brettern koenntest du auch. Da hat jeder so seine persoenliche Schmerzgrenze.

Dazu kommt dann die Sitzposition, Trimm, Gewichtsverteilung, Aufkimmung vorne, Rumpfmaterial und so weiter.

Nochmal ein Vergleich: Wenn ich meinen Motor zu hoch trimme, dann fetzen mich 60cm Wellen durch die Luft, dass meiner Frau hinten die Traenen in die Augen schiessen vor Schmerz (sie hats mit dem Ruecken). Ausserdem wuerd ich mich fast als manoevrierbehindert bezeichnen. Trimm ich 2 Loecher runter fahr ich wie durch Badeschaum bei deutlich hoeheren Wellen.
Eine Veraenderung der Sitzposition um 50cm nach hinten und man fuehlt sich wie im Schaukelstuhl, wo es einen vorne gerade noch richtig gebeutelt hat.

Ich seh auch viele Leute mit kleinen booten schnell fahren. Aber da hoert man, dass es ganz sicher nicht bequem ist. Aufheulen des motors und ein lautes Patsch! Und das im Halbsekundentakt :)

Jedenfalls wuerd ich von dem Posting, (des auf See voellig unerfahrenen Skippers) nicht unbedingt auf die Eigenschaften des Boots schliessen. Da haengt eine Unzahl von Faktoren mit drin. Ganz sicher setzt der V Rumpf weicher ein. Aber "weich" ist auch relativ.

Und 3,8m sind am Meer ab Seegang 2 immer ein Problem. Vor allem, wenn du Tempo machen willst. Der Mann redet von 50kmh! Das sind runde 27 Knoten. Wenn ich mit dem Tempo gegen 60cm Wellen fahre, dann spuer ich das auch. Alles andere ist Werbung oder Augenauswischerei. Fuer mein RIB ist der ideale Speed bei Wellen so runde 18Knoten. Scarby wiederum, der ja Erfahrung hat mit ganz flachem Boden, der wird vermutlich dann noch 25 Knoten "bequem" finden. Da spoielt sicher auch das subjektive Empfinden mit. Und das was man an Vergleichsmoeglichkeiten (selbst gefahren!) hat.

cu
martin

Grisu1965
19.08.2004, 22:54
Hallo alle,
also das Boot von dem hier die Rede ist ist nicht 3,80 m sondern 3,25 m . Ich kann von meiner Seite nur bestätigen das wir mit den beiden Wiking ,mein Saturn und das Seetörn eines Bekannten, noch gefahren sind als alle anderen schon aufgegben haben.
Natürlich bretterst du dann nicht mehr mit 50 km /h sondern fährst nur noch Verdränger.
Wenn die Wellen dann eine gewisse höhe erreicht haben macht es aber auch keinen Spass mehr da dann Dauerduschen angesagt ist :lachen78:
Meiner Meinung setzt das Wiking aber im Verhältnis zu den anderen Bauarten wesentlich weicher ein.
Natürlich habe ich ,da ja Wiking Eigner , die rosarote Wiking Brille auf :zerschepp
Die anderen Sachen wie länge Gewichtsverteilung usw sind ja schon gesagt worden und tragen natürlich auch sehr stark zum Fahrverhalten bei.

nordy
19.08.2004, 23:13
@Grisu

Also, die 50km/h ist er wohl bei ruhigerer See gefahren, siehe:

Das Boot ist sehr schnell denke ich, mit über 50 Km/h aber es knallt schon bei kleinen Wellen so brutal das ich manchmal dachte mir zerreist es den Boden.

Die Performance von dem Boot scheint wirklich nicht gut zu sein, wenn man das liest.

also das Boot von dem hier die Rede ist ist nicht 3,80 m sondern 3,25 m

Er schreibt zwar 3,25, auf der Wiking-Seite gibt es aber nur eins mit 3,65 oder 3,85
siehe:
http://www.wiking-schlauchboote.de/det/libra.html

Natürlich bretterst du dann nicht mehr mit 50 km /h

Die 2,75-Ribs von Zodiac sind aber mindestens 45km/h gefahren, und dass in

einer Situation, wo ich höchstens nur noch 30 fahren konnte.

Das kann man nicht alles mit grösseren Nehmerqualitäten der Skipper erklären.

Gruss Nordy

DieterM
19.08.2004, 23:14
Hallo Freunde,

wie Rotti hier sagt, sind die WIKING Boote der Meisterklasse, also die heutigen Demontablen bei WIKING doch hervorragende Boote für die See. Grisu hat ja auch so eins.

Doch eins muß man dazu sagen, das WIKING-LIBRA kann meines Erachtens nicht gerade zu den besonders seetüchtigen WIKING Schlauchboote gezählt werden. Es wird leicht gebaut und ist in erster Linie ein Spaßboot für die sportlichen Veranstaltungen auf unseren Flüßen. Der V-Kiel ist relativ flach gebaut und bei Wellengang fliegen diese Boote durch die Luft. Aber das macht den Bandscheiben der überwiegend jungen Benutzer in diesen Booten kaum was aus, außerdem sind sie ja auch vorzugsweise auf Flüssen unterwegs.

Grisu1965
19.08.2004, 23:18
Haaaalt Stop,
wir reden hier gerade von zwei verschiedenen Booten. Das Libra gab es aus der Serie Meisterklasse mit V- Plattenrumpf und 3,25 m.
Von dem ist wohl in dem Beitrag auch die Rede.
Das neue Libra hat keinen V-Plattenboden sondern einen Luftkiel. Das meint er bestimmt nicht da er ja von V-Rumpf geschrieben hat.

nordy
19.08.2004, 23:23
Luftkiel steht da aber nicht , sondern Holzkiel.

Nordy

dodl
19.08.2004, 23:26
Eventuell kannst du das schon mit den nehmerqualitaeten des Skippers erklären?

Ich lobe mein Boot immer sehr vorsichtig, aber mit einem 2,7m Tender kanns schon mithalten denke ich. Und 45kmh fahr ich sehr sehr selten. Weils mir dann schon bei kleinen Wellen zu ruppig ist. ich setz nicht hart auf, aber ich muss die Verzoegerung durchs Wasser mit der Rueckenmuskulatur ausgleichen und das nervt.

Auf der anderen Seite kann man es selbstverstaendlich machen. ich habs 1x bei der Bora versucht und war ueberrascht wie gut das geht. Aber das ist mir als alten Mann schon zu sportlich :lachen78:

Worauf ich hinaus will, das 2,7m RIB ist bei 45kmh und Seegang ganz sicher nicht mehr bequem. Das sind definitiv die Nehmerqualitaeten.

Wobei du sagst die Boote "wippen". Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass viel Gewicht hinten ist und der Skipper weitgehend am Drehpunkt sitzt. das macht die Fahrt natuerlich subjektiv angenehmer, ist aber bei echten Wellen brandgefaehrlich, weil du dann auch ein RIB schon mal umdrehen kannst.

Aber das muesste man echt selbst mal ausprobieren. Eine Ferndiagnose ist da schwierig. Einerseits das Posting des Libra Besitzers, der das erste mal auf See ist und ueber die anderen boote ja nur spekuliert. Andererseits die genannte Fuelle an Einflussfaktoren die beim Rauhwasser Fahrverhalten mit reinspielen...

cu
martin

Grisu1965
19.08.2004, 23:30
Hallo Nordy,
du hast natürlich recht . :lachen78: Ich meinte auch Holzkiel und nicht Luftkiel. Es handelt sich aber einwandfrei in dem Beitrag um ein älteres Luibra mit V-Plattenboden da er ja schreibt das es 3,25m ist.

nordy
20.08.2004, 08:01
Hallo Martin,

Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass viel Gewicht hinten ist und der Skipper weitgehend am Drehpunkt sitzt

War nicht der Fall.

Der Fahrer hockte etwa mittig und auch relativ tief in seinem kleinen Rib, um seitlich abgedreht mit langem rechtem Arm die Pinne zu führen.

Der hatte auch kaum dämpfende Materialen unter sich.

Wenn ich meine Wirbelsäule so verdrehte wie der und dabei unabgefedert so
wilde Sprünge machte, bekäme ich sfort Rückenprobleme und ich würde sofort damit aufhören.

Den beiden Flitzern dagegen hat das über längere Zeit einen unheimlichen Spass gemacht.
Das waren übrigens Skipper, schon so um die 45.


Gruss Nordy

Reimar Heger
23.08.2004, 15:37
Hallo Schlauchbootfreunde! Also, jetzt sind wir doch mal ehrlich. Schlauchboote unter 3,80-4m sind eben Boote bei denen es auch bei geringerem Wellengang ganz ordentlich schlägt. Es gibt kaum eine Schlauchbootkonstruktion die ich nicht gefahren habe. Was erwartet Ihr den von solch kleinen Booten. Ob diese oder jene Bodenkonstruktion, klar, die eine ist ein bisschen besser wie die andere, aber ab einer bestimmten Wellenhöhe und bei einem gewissen Tempo schlägt es einen eben durch, ob man will oder nicht. Richtiger Fahrkomfort beginnt!! ab mind. 4,50-5,00m aufwärts. Alles andere sind Kleinstboote mit dem eben nur für diese Größe geringen Fahrkomfort. Aber es wird oft von diesen kleinen Booten ein Fahrkomfort wie bei einem großen RIB erwartet und das geht eben nicht.
Mit den kleinen Schlauchbooten kann man unheimlich viel Spaß haben aber mit Fahrkomfort hat das alles nicht viel zu tun.
Um ein Beispiel zu sagen, ich hatte früher mal einen Wiking Komet GTS mit einem 50 PS Mercury. Das lief gut das Boot aber von Fahrkomfort konnte man doch bitte nicht sprechen. Der Wechsel zu meinem ersten RIB damals war eine Welt! zum 5,30er RIB nochmals eine Welt! Aber deshalb hatte ich trotzdem Spaß mit dem Wiking. Aber nochmals, lassen wir die Kirche doch im Dorf. Mit kleinen Schlauchbooten kann man allenfalls Spaß haben - aber keinen Fahrkomfort. Es ist eben nun mal so, daß je größer ein Boot ist um so größer ist der Fahrkomfort bzw. überhaupt der Komfort. Wer aber ein klein zusammenzulegendes Schlauchboot sucht der muß eben mit Kompromisse leben. Hauptsache es macht Spaß und ist weitgehendst sicher. Grüße Reimar

nordy
23.08.2004, 16:26
Hallo Reimar,

das was du schreibst, ist leider viel zu allgemein.

Dass kleine Boote einen schlechteren Fahrkomfort als grosse haben, ist mir

einfach zu trivial.

Es gibt schon erhebliche Unterschiede in der 4-5m-Klasse zwischen Vollschlauch

und Rib.

So taucht ein Bolero 430PT viel weicher als mein Futura 4,20 ein.

Das sind keine Nuancen sondern deutliche Unterschiede, die ich selbst im direkten

Vergleich beider Boote feststellen konnte.

Wobei das Bolero auch absolut schon einen guten Fahrkomfort besitzt.


Und warum soll das Libra im Rauhwasserkomfort nicht schlechter als andere Boote

in der 3-4m-Klasse sein ?

Das war doch eigentlich die Frage hier.


Gruss Nordy

Reimar Heger
23.08.2004, 16:34
Ich habe hier von kleineren Schlauchbooten gesprochen und das Wiking Libra ist doch ein kleines Boot, oder? Was erwartet man denn eigentlich von den kleinen Booten, das sind kleine - mit dem richtigen Motor - flitzer mit denen man u.U. schon das eine oder andere machen kann, aber Komfort? Ich bin z.B. mal mit einem kleineren 3,30 m Rib und 15 PS Motor gefahren. Das Ding hat Spaß gemacht und lief auch gut, aber bei ca. 30 cm hohen Wellen hat es einen dermaßen im Boot rumgeschlagen, meine damalige Freundin hat überhaupt nicht mehr gewußt wo sie sich festhalten soll. Also, wo ist da der Komfort? Es ist ein Spaßboot gewesen, mehr nicht. Grüße Reimar