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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfsmotor mitnehmen?


Gummibär
20.11.2004, 23:22
Liebe Spezialisten!

Passiv habe ich mir in diesem Forum schon viele Anregungen geholt. Auf diesem Weg einmal herzlichen Dank für Eure Fachsimpeleien! :liebhaben

Ich bin aus Salzburg und fahre ein Pro Open 550 mit einem Mercury EFI 115 (ich weiss, von Zodiacs seit Ihr nicht so begeistert...). Ist mein zweites RIB und bin inzwischen so was wie ein eingefleischter Gummifreak geworden. In erster Linie schippere ich damit in Kroatien durch die Inselwelt.

Ich möchte meine Fahrten nun ausdehnen und frag mich was los ist wenn mein Mucki einmal nicht mehr will. Ich kann mir zwar relativ viel alleine reparieren, aber was ist nun wenn der Mercury endgültig schlußmacht. Er hat erst 50 Betriebsstunden, und so ein moderner Viertakter wird wohl nicht leicht defekt... aber es ist nie auszuschliessen.

Ich habe einen 5 PS Zweitakt Mercury, und den überlege ich mir nun entweder hinten dazuzuschnallen, was sich mit einer speziellen Halterung und viel Bastelarbeit gerade mal ausgeht. Oder soll ich ihn in einen PE Sack einschweissen und in den Zwischenboden verfrachten, was aber dann sicher zehn Minuten dauert bis er hinten drauf ist und läuft? Aber das Gewicht wäre dort wo es hingehört und nicht für eine minimale Chance an der ungünstigsten Stelle.

Was würdet Ihr machen? Hattet Ihr schon mal ein Motor black out? Hattet Ihr einen Reservemotor dabei, oder seit gerudert (ich bin mal eine viertel Meile gerudert, weil beim alten Boot ein Bowdenzug gerissen war - seither sehe ich aus wie Arnold Schwarzenegger... :lachen78: )oder was meint Ihr zu der Sache?
Als Sicherheitsfetischist bin ich sehr gespannt auf Eure Meinung und Hilfe!

Ferdi
20.11.2004, 23:33
Hallo Gummibärli :lachen78: ,

willkommen :biere: und Gratulation :biere: zu Deinem Booterl. So schlimm ist es auch wieder nicht mit den Zodiacs hier im Forum (und ich muss es ja wissen :ferdis: :lachen78: ). Wenn es keine Luft verliert ist es doch ein super Boot. Erst vor kurzem, beim Capt'n Henry Treffen, haben wir das 550er im Ausstellungsraum bewundert. Da war kein Einziger dabei, dem's nicht gefallen hat :chapeau: .

Ich hab mir auf mein eSea (Lomac460) auch einen Hilfsspiegel montiert, auf dem ein Yamaha Malta 3PS Platz findet. Ich bin erst 2x damit gefahren. Durch die zusätzlichen 20kg (Spiegel + Motor) wird mein Boot aber deutlich hecklastiger.
Wenn Du Platz hast und nicht auf der Donau oder einem anderen Fluss fährst, wo es auf Sekunden ankommt, aus der Fahrrinne rauszukommen, dann würd ich den Hilfsmotor in den Stauraum packen für den Notfall. Den Hilfsmotorspiegel musst aber schon montieren und montiert lassen.
Ich hab den Hilfsspiegel wieder demontiert, bis auf den Teil, der am Spiegel montiert ist und fahr wieder ohne Hilfsmotor, wegen der Hecklastigkeit, und hoffe, dass ich ihn nicht gerade dann brauche, wenn ich ihn nicht mithabe.
Wenn ich den Platz hätte, dann würd ich ihn auch im Stauraum mitführen.

lg
Ferdi :captain:

Michel
20.11.2004, 23:37
Hallo Gummibär,

wilkommen im aktiven Teil des Forums aber ein Vorname wäre nicht schlecht.

Ich stehe vor dem selben Problem:

Ich habe ein Bombard Explorer 620 mit 115er Yamaha 4T.

Nun habe ich mir von unserem DieterW hier aus dem Forum noch eine 4 PS 4-Takter als Hilfsmotor gekauft.

Ich werde den Motor nicht "fest" am Spiegel montieren sondern mir den in den Stauraum packen um ihn im Falle eines Falles anzubauen und zu benutzen, ich denke die 10 Minuten für den Anbau kann ich verschmerzen.

Wichtig ist natürlich, dass der Motor regelmäßig gewartet wird, damit er wenn er gebraucht wird, auch funktioniert.

Aber einen zusätzlichen Motor, als RESERVE fest am Spiegel zu montieren halte ich für Quatsch.

:biere: :biere: :biere:

PS: Ich schiebe den Beitrag mal in ein anderes Forum, da passt er besser.

Gummibär
21.11.2004, 00:09
Danke Ferdi, Danke Michel, meine ersten zwei persönlichen Antworten...
Ich kühl schon mal den Sekt ein... :biere: (Smileys mit Sektflöten waren nicht aufzutreiben :zwinkerer)

Ferdi, danke auch für die Komplimente zum Boot. ich bin naturgemäß absolut überzeugt davon, aber schön zu hören, wenn´s anderen auch gefällt.

Also ich will mir mein lebendiges Booterl auch nicht durch Hecklastigkeit verderben. Vor 3 Wochen war ich noch mal in Novigrad, und da hatte ich auf den rückwärtigen Pilotsitzen mehr als 200 kg sitzen. Das ging zwar ganz gut, aber es dämpfte das Vergnügen erheblich. Und an der exponierten Stelle würden 25 kg sich sicher auswirken. Ihr gebt meiner Intention ihn einzupacken also noch ordentlich Nährstoff. Aber es würde mich noch interesseieren ob Ihr schon persönlich mit Motordefekten an größeren AB, im speziellen Viertaktern konfrontíert ward, oder davon gehört habt. Wie wahrscheinlich ist das wohl bei einem relativ neuem und perfekt gepflegten Mucki??

Liebe Grüße - Thilo (Michel, das ist mein Vorname - nicht der Bootsname :chapeau: )

Michel
21.11.2004, 09:54
Hallo Thilo,

zur Zuverlässigkeit, kann ich Dir leider nichts sagen aber es gab hier glaube ich mal eine Umfrage über "Motorausfälle"

Wenn Dein Motor aber gut gepflegt und gewartet wird, geh mal davon aus, das er immer läuft und nicht vom schlimmsten Fall.

Ein kleines Sortiment bestehend aus zum Motor passenden Werkzeug und Ersatzteilen hilft auch viel.

Ich hatte im Urlaub mal ein Problem mit einem Innenborder, da kam aber schneller einer zum Abschleppen als ich einen Hilfsmotor hätte montieren können.

Außerdem hast Du ja auch einen tollen (Yamaha) motor :zwinkerer , nein Quatsch der läuft sicher zuverlässig.

Dein Boot gefällt mir übrigens auch ausgesprochen gut. :coool:

DschungisKahn
21.11.2004, 10:24
Hallo Thilo,

klar mit Hilfsmotor (ich dachte mal, kaufste Dir ein Segel zum Schlauchi dazu und packste das mit ein, wenn der Motor ausfällt, dann kommste noch gemütlich aus der Brühe raus...., das ein Segel saugefährlich ist hätte ich nieeee geglaubt, Luftmatrazeneffekt - wird einfach wechgeblasen).

Vermutlich wird mein derzeitiger 3,3PS 2 Takter für das bestellte Boot zu schwach sein - aber ein Entscheidungskriterium für ein größeres Boot war auch der größere Stauraum, auch für Hilfsmotor etc. und eventuell weiteres Gepäck.

Den ganzen Tammtamm braucht man nicht, wenn man ein Herdenviech ist und im Pulk mit anderen duch die Gegend zieht - das ist aber definitv nicht mein Fall.

Michel
21.11.2004, 10:30
Hallo Thilo,

hier ist die Umfrage:

http://www.schlauchboot-online.com/forum/showthread.php?t=675

:biere:

nordy
21.11.2004, 11:29
Hallo Gummibär,

zunächst mal, brauchst du dich nicht quasi dafür zu entschuldigen, dass du ein Zodiac fährst.
Die Anerkennung vieler wird dir gewiss sein, vor allen Dingen die der Händler oder der Privatleute im Falle eines Wiederverkaufs.

Ich habe was Motorausfälle angeht, da schon so meine Erfahrungen gemacht, siehe den von Michael angeführten Thread.

Bei allem Für und Wider in Sachen Zuverlässigkeit, solltest du dir im klaren darüber sein, dass Technik nie frei von Ausfällen sein wird.

Ein Motorausfall auf strömenden Wasser kann viel dramatischer verlaufen als wenn zum Beispiel dein Auto mit einer solchen Störung liegen bleibt.

Gemessen an den eigentlich viel höheren Sicherheitsanforderungen für Bootsmotoren fand ich die technischen Mängel bei meinem 30PS Johnson schon sehr erschreckend.

Gruss Nordy

Ralph
21.11.2004, 12:40
ist mir heuer passiert (Bin nicht gerade stolz drauf!):

Ich lege mit meiner Frau und meiner Tochter in einer Marina an. Vorleinen und Muringleinen - da ziemlich windig. Nachdem alles schöne verzurrt ist, Schlüssel abziehen. Dann Schlüssel in die Handtasche meiner Frau stecken. Meine Frau steigt aus, meine Tochter steigt aus und ich überprüfe noch mal schnell die Klampenschläge.
Dann kommt ein aufgeregter Marinero, ich muß schnell weg und woanders hin. (Keine ahnung warum, war mir eigentlich auch egal und es gab genügend Plätze).

Gut, ich mache die Muringleinene los (ablandiger Wind) dann schnell die Vorleinen und ..... NICHTS. Ich hab nämlich keinen Schlüssel. Den hat ja meine Frau in der Handtasche. Natürlich schrei ich sofort zu meiner Frau Sie soll reinspringen und mir den Schlüssel bringen. Wer schon einmal versucht hat eine Frau in voller Montur davon zu überzeugen, daß Sie in ein Hafenbecken springen soll, wird verstehen daß diese Variante nicht von Erfolg gekrönt war.

Durch den starken Wind wurde ich jedoch sehr schnell abgetrieben und es ging ab Richtung Klippen. Also schnell Kanister aus der Backskiste, anschließen, Ersatzmotor runterkippen, starten und los.

Ich teste seitdem meinen kleinen Helfer immer mal wieder. Denn wenn man Ihn braucht muß es meistens sehr schnell gehen.

Ralph

DschungisKahn
21.11.2004, 12:57
jo Ralph, mich hat auch der Satz von Thilo
**Oder soll ich ihn in einen PE Sack einschweissen ***
gestört - vielleicht ist das ja was Besonderes was ich nicht weis....

mein Hilfsmotor steht im keller und immer wenn ich Sehnsucht bekomme, dann schnüffle ich an ner Schraube herum *grins* und wenn es mich packt - ja dann gehts ab in die Wassertonne - die Freigabe für die Badewanne hab ich noch nicht :D

Matt_CDN
21.11.2004, 19:02
Liebe Spezialisten!

Passiv habe ich mir in diesem Forum schon viele Anregungen geholt. Auf diesem Weg einmal herzlichen Dank für Eure Fachsimpeleien! :liebhaben

Ich bin aus Salzburg und fahre ein Pro Open 550 mit einem Mercury EFI 115 (ich weiss, von Zodiacs seit Ihr nicht so begeistert...). Ist mein zweites RIB und bin inzwischen so was wie ein eingefleischter Gummifreak geworden. In erster Linie schippere ich damit in Kroatien durch die Inselwelt.

Ich möchte meine Fahrten nun ausdehnen und frag mich was los ist wenn mein Mucki einmal nicht mehr will. Ich kann mir zwar relativ viel alleine reparieren, aber was ist nun wenn der Mercury endgültig schlußmacht. Er hat erst 50 Betriebsstunden, und so ein moderner Viertakter wird wohl nicht leicht defekt... aber es ist nie auszuschliessen.

Ich habe einen 5 PS Zweitakt Mercury, und den überlege ich mir nun entweder hinten dazuzuschnallen, was sich mit einer speziellen Halterung und viel Bastelarbeit gerade mal ausgeht. Oder soll ich ihn in einen PE Sack einschweissen und in den Zwischenboden verfrachten, was aber dann sicher zehn Minuten dauert bis er hinten drauf ist und läuft? Aber das Gewicht wäre dort wo es hingehört und nicht für eine minimale Chance an der ungünstigsten Stelle.

Was würdet Ihr machen? Hattet Ihr schon mal ein Motor black out? Hattet Ihr einen Reservemotor dabei, oder seit gerudert (ich bin mal eine viertel Meile gerudert, weil beim alten Boot ein Bowdenzug gerissen war - seither sehe ich aus wie Arnold Schwarzenegger... :lachen78: )oder was meint Ihr zu der Sache?
Als Sicherheitsfetischist bin ich sehr gespannt auf Eure Meinung und Hilfe!


Generell ist ein Ersatzmotor eine gute sache.

Ich hatte erst einmal ein motorausfall, hatte das aber geahnt und 2 boote dabei ...

Der nachteil vom ersatzmotor ist der platzverbrauch das gewicht, mal von den koten abgesehen....

Ein 4-6 PS motor reicht in der regel fuer ein kleines und leichtes boot. Man muss aber unbedingt beachte dass der motor stark genug ist um einen zuruckzubrungen ... So wuerde ich bezweifelsn dass ein 4-6 PS motor einen gegen wind und stroemung im mmer irgendwohinbringt. Allerdings kann man das boot noch mit ihm lenken und im wind halten.....

Eine alternative fuer offshore sind 2 hauptmotoren mit allen damit verbundenen vor und nachteilen.

Ich fuehre derzeit in keinem boot einen ersatzmotor mit. Ein motor ist brandneu und der andere alt aber tip top!

In JEDEM fall ist tip top vorausschauende wartung und pflege eine gute idee.

Auch eine alternative ist dass man zwar keinen 2ten motor aber dafuer hilfssignale wie VHF radio, EPRIB und SOLAS flares dabei hat, so dass man hilfe holen kann. Das kommt aufs gewaesser an. Manchmal hat man keine zeit auf hlfe zu warten (kliff, stroemung).

Matt