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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pleuellager anziehen


nordy
14.01.2005, 20:40
Hallo,

möchte gerne mit den handwerklich Versierten unter euch Folgendes mal

diskutieren:

Werde im Frühjahr meinen 30PS-Johnson zerlegen, um folgende Arbeiten zu

machen:

Polieren der Ansaug- und Überströmwege

Verbreitern der Auslassschlitze, damit der Zylinderdruck während des Auspuffens

schneller sinkt und der Spülvorgang schneller angerissen wird.

Erneuern der Kolbenringe


Die Montage der Pleuellager ist dabei nicht ohne.

Die Wälzlager sind ja geteilt und die Lagerdeckel werden offenbar auf der

Pleuelstange nicht zentriert.

Jedenfalls ist laut OMC ein Einbaurahmen erforderlich, mit dem der Deckel auf den

Wälzlagerhälften ausgerichtet wird.

Diese Montagehilfe habe ich natürlich nicht.

Ich werde also vorm Losnehmen, Pleuelstange und -deckel an mehreren Stellen

markieren und hoffe so, beim Zusammenbau durch entsprechendes

Ausrichten der Teile und durch sehr langsames und gleichmässiges Anziehen der

Pleuelschrauben bei gleichzeitigem Drehen der Kurbelwelle den erforderlichen

gleichmässigen Anpressdruck auf die Lager zu erreichen.

Wenn man das sorgfältig macht, müsste man es doch eigentlich gut hinkriegen,

oder ?


Was meint ihr dazu ?


Gruss Nordy

skymann1
14.01.2005, 23:26
Hi Nordy,
dazu kann ich Dir auch nichts sagen, außer das es so eigentlich gehen müßte, von meinem technischen Verständnis her.
Aber ich treffe am Montag privat nochmal meinen alten OMC Dealer, werde den mal fragen, die hatten auch nicht für alles die vorgeschriebenen Werkzeuge, mal hören, wie der das gemacht hat.
Melde mich dann,
Gruß Peter

rookie
15.01.2005, 19:04
Hallo Nordy ,

so würde ich es auch machen , das sollte klappen.

Allerdings würde ich den Einlaß nicht polieren , sondern nur weiten. Auf einer leicht rauhen Oberfläche gibt es eine bessere Verwirbelung der Gase und somit bessere Füllung. Den Auslaß kann man natürlich polieren , dort wäre es eher von Vorteil.

Beim erweitern der Überströmkanäle muß man sehr vorsichtig sein , da die Kanäle so geformt sind , das der Gasstrom in einem Drall in den Brennraum fließt und diesen Drall sollte man nicht verlieren , bei der erforderlichen Arbeit.

Wenn man den Zylinder in der Hand hält und in einen Überstromkanal Benzin fließen läßt , kann man den Drall beim einströmen in den Brennraum sehr schön sehen.

Gruß

Volker

nordy
16.01.2005, 14:43
Hallo Rookie,

Allerdings würde ich den Einlaß nicht polieren , sondern nur weiten. Auf einer leicht rauhen Oberfläche gibt es eine bessere Verwirbelung der Gase und somit bessere Füllung.

Zum Nutzen des Polierens gibt es sicherlich auch andere Meinungen.
So argumentieren die Befürworter von rauhen Kanalwandungen damit, dass durch die Rauheit in der Grenzschicht Verwirbelungen unterdrückt würden.

Das hängt sicher entscheidend von der Kanalführung ab.
Ist sie weitgehends gerade, dann bringt das Polieren sicherlich mehr, als wenn das Gemisch um scharfe Ecken herum muss, in denen zwangsläufige starke Verwirbelungen auftreten müssen.

Verwirbelungen sind hier in jedem Fall unerwünscht und verringern die Füllung im Kurbelgehäuse.

Bei meinem AB ist der Einlass am Kurbelgehäuseboden, die Luft wird mit Ausnahme der Ventilbereichs sehr gerade geführt.
Ich werde die Oberflächen nur an den kritischen Engstellen glätten und etwas anpolieren, der übrige Bereich ist gross dimensioniert und somit unkritisch.
Die grösste Drosselstelle sind ohnehin die jeweils 8 Ventilzungen an den beiden Plattenventilen.
Hier bearbeite ich aber alle alle Zungensitze (Anfasen und Polieren).

Beim erweitern der Überströmkanäle muß man sehr vorsichtig sein , da die Kanäle so geformt sind , das der Gasstrom in einem Drall in den Brennraum fließt und diesen Drall sollte man nicht verlieren

Stimme ich dir zu.

Wobei die Luft bei meinem querstromgespülten Motor in einem breiten Strahl durch eine Rundung an der Kolbennase in Kolbenrichtung nach oben und dann in einem Bogen am Brennraum entlang wieder nach unten zum den beiden Auslassschlitzen geführt wird.

Der Weg vom Kurbelgehäuse zu den recht grossen Überströmschlitzen ist aber relativ lang und mit zwei 90°-Umlenkungen mit grossen Radien versehen.
Es kann nicht schaden diesen ohnehin nicht gerade verlustarmen Bereich gut zu glätten und anzupolieren.

Am meisten Leistung erwarte ich aber von der Verbreiterung der beiden Auslassschlitze.
Hiermit erreiche ich, dass der Überdruck im Zylinder nach dem Öffnen der Schlitze schneller absackt.
Erst wenn dieser Restdruck kleiner als der Druck im Kurbelgehäuse ist, kommt ja der Spülvorgang in Gang.

Ich erwarte also, dass hierdurch die Füllung im Brennraum grösser wird.

Gruss Nordy

skymann1
19.01.2005, 01:20
Hallo Nordy,
bin gestern gar nicht dazu gekommen zu antworten, also, ich habe den Händler gefragt (25 Jahre unter anderem OMC), der würde es genauso machen, wie Du vorgeschagen hast, wird in der Praxis auch so gehandhabt und funktioniert auch, Sorgfalt vorausgesetzt.
Hoffe das es Dir hilft,
Gruß Peter :chapeau:

Matt_CDN
19.01.2005, 02:32
Ich muss hier Nordy zustimmen. Einlasskanaele profitieren davon poliert (und alle mit genau gleichem fluss) zu sein. Was man erreichen will ist unverwirblete wenn moeglich laminare stroemung denn so bekommt man am meisten luft in den motor.

Benzin und Luft mischt sich schon, da braucht man keine angst haben. Das anliegen ist soviel wie moeglich luft in den motor zu bekommen

Matt

nordy
19.01.2005, 07:26
@Skymann1

Hallo Nordy,
bin gestern gar nicht dazu gekommen zu antworten, also, ich habe den Händler gefragt (25 Jahre unter anderem OMC), der würde es genauso machen, wie Du vorgeschagen hast, wird in der Praxis auch so gehandhabt und funktioniert auch, Sorgfalt vorausgesetzt.
Hoffe das es Dir hilft,


Danke Peter.

Gruss
Nordy