PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweitmotor zur Sicherheit


Kreiss
10.11.2003, 20:32
Hallo Skipper,
wie ist Eure Erfahrung und Meinung zum Hilfsmotor bei Küstentörns im Alleingang?
Wer hat einen dabei und wurde er schon mal benötigt?

Ferdi
10.11.2003, 22:05
Hallo Klaus,

ich hab manchmal einen kl. MinnKota 35 E-Motor als Sicherheit mitgehabt, bei Problemen mit der Batterie hilft der aber eher wenig :lachen78: , ausser man hat noch eine Reservebatterie an Bord. Und fürs Meer ist ein E-Motor sowieso zu schwach.
Ich hab mir deshalb bei Ebay einen Yamaha Malta 3PS ersteigert (17kg), der zusammen mit dem Hilfsspiegel gerade noch im Bereich des Erträglichen ist vom Gewicht her (+20kg am Spiegel).
Am Sonntag, also gestern hab ich das Ganze dann am Boot montiert und muss echt sagen, das war Millimeterarbeit, weil mein Boot (Breite ca. 2m) doch etwas schmal ist für Haupt + Hilfsmotor. Aber es ist sich ausgegangen, man kann den Hauptmotor noch voll einschlagen, wenn der Malta auf seiner absenkbaren Halterung montiert ist. Mit einem breiteren Motor (der Yamaha 70 2-Takt ist doch recht schmal) wär es sich nicht mehr ausgegangen. Und den kleinen Motor kann man auch noch bewegen.
Bin schon gespannt aufs Frühjahr.
Ich plädiere auf alle Fälle für eine Prise Sicherheit in Form eines zusätzl. kl. AB, natürlich nur, wenn noch Platz am Spiegel ist, und das fängt offensichtlich ungefähr bei meiner Bootsgrösse (ca. 4,6m) an. Darunter könnte man ev. einen kl. Motor im Boot mitführen. Gebraucht hab ich ihn aber noch nie.


lg
Ferdi :captain:

Hansi
10.11.2003, 22:16
Hallo Klaus

Hilfsmotor habe ich noch nie dabei gehabt weil es für die Medline1 keine Hilfmotorhalterung gibt bin aber bis jetzt auch ohne sehr gut zurecht gekommen.Ich denke das der Hilfsmotor irgendwo auf den Flüssen interesant ist wegen der Strömung aber an der Küste glaube ich braucht man nicht umbedingt einen Hilfsmotor ist meine Meinung



mfg Hansi:banana:

Michael (MUC)
10.11.2003, 22:29
hallo,

ich denke, dass gerade in dieser bootsgroesse ein hilfsmotor schlecht platz findet u. er mehr stoert als im endeffekt bringt.

ein funkgeraet o/u. signalraketen, lieber ein paar mehr, die sind sicher wirkungsvoller.

auch ist es besser in die wartung des motors ein paar euros mehr zu investieren u. dann einen zuverlaessigen motor zu haben. hilft nichts, einen billigen zweifelhaften zweitmotor zu kaufen u. dann das geld bei der wartung hereinzusparen, wie es viele machen.

ausserdem fahren wir alle hier in kategorie c u. da ist man nicht so lange alleine.

eine grosszuegige spende an die dgzrs ist auch sehr sinnvoll u. wahrt die allgemeine sicherheit in notfaellen.


gruesse michael (muc)

nordy
10.11.2003, 23:09
@ Michael

Zitat:
auch ist es besser in die wartung des motors ein paar euros mehr zu investieren u. dann einen zuverlaessigen motor zu haben.

Na, hoffentlich hast du einen guten Monteur, weil sonst wahrscheinlich
" ausser Spesen nichts gewesen " gilt.

Am besten ist es, man eignet sich die erforderlichen Kenntnisse an und macht alles selbst.

Trotzdem hilft auch nicht die beste Wartung über folgende Konstruktionsmängel beim AB hinweg:

1.) Wasserpumpe (Impeller) sehr störanfällig (Verschmutzungen, Trockenlauf)
2.) Offener Kühlwasserkreislauf sehr verschmutzungsanfällig
3.) Bei Mehrvergaseranlagen grosse Empfindlichkeit für Düsenverstopfun-gen aufgrund sehr kleiner Düsendurchmesser vor allem in Ländern mit unsauberen Kraftstoffen.
4.) Mängel im Elektrikbereich (Notstopp, Zündkabel)
5.) Kerzengewinde leicht zu überdrehen - hier helfen nur Helicoileinsätze

In Küstennähe fahren, kann man, glaube ich, ohne Zweitmotor verantworten, weil meistens Helfer in der Nähe sind.

Das gilt aber nicht für längere Törns auf offener See.
Diese immer nur mit zwei Booten machen.


Gruss Nordy

Michael (MUC)
11.11.2003, 00:01
hallo,

klar, kommt das imer drauf an, kann auch schon nervig sein, wenn es 100 m von ufer weg passiert. aber ein hilfsmotor ist nicht eine volkommene loesung, da dieser auch seine handycaps aufweisst.
auf einem 4-5m-schauboot ist ein zweitmotor aber echt ein unnuetzer ballast. auf fluessen sehe ich das gerade noch ein, aber auf dem meer, da hilft warten auf hilfe u. sich dabei irgendwie bemerkbar machen evtl. mehr.

na, fast vergessen, paddel haben wir ja auch alle dabei.


michael (muc)

Michel
11.11.2003, 08:40
Hallo,

ich glaube die Diskussion läuft ein wenig aus den Ruder, da Kreiss ja eindeutig von einem "KÜSTENTÖRN IM ALLEINGANG" geredet hat.

Dort finde ich es auf jedenfall sinvoll, wenn er die Möglichkeiten hat einen kleinen Hilfsmotor zu montieren, einen mit zu nehmen.

Und Paddeln, mit einem ca 5m Rib, eventuell bei Wind (Seegang) oder Strömung, kann man sowieso vergessen. Mir ist bei einem 5 meter Boot, mal der Motor auf dem Main ausgegangen, und trotz dass es sich beim Main keinesfalls um ein "reissendes" Gewässer handelt, hatte ich keine Chance mit den Paddel auch nur ein Stück aus der Fahrrinne zu hommen.

Also hab ich mich mit dem Anker aus dem Gefahrenbereich gezogen. Die sollte nur ein Beispiel sein und zum Ausdruck bringen, wenn ich die Möglichkeit zur Montage hätte, ich mir auf jedenfall einen Notmotor mitnehmen würde.

:captain: :captain: :captain:

nordy
11.11.2003, 21:32
@ Michael

Zitat:
na, fast vergessen, paddel haben wir ja auch alle dabei.

Habe mit meinem relativ leichten Futura II für 300 m bis zum Strand schon eine gute halbe Stunde mit dem Paddel gebraucht, und das bei völlig ruhiger See.
Unter ungünstigeren Bedingungen wird man noch viel weniger schaffen.
Die Paddel machen nur Sinn, wenn man zu zweit auf einem ruhigen See fährt.
Sonst haben sie nur eine Alibifunktion.

Ich würde mir ja auch gerne einen 3-PS-Motor ins Boot legen.
Aber wie soll ich den im Übrigen festgebolzten 55 kg Motor alleine vom Heckspiegel abnehmen.
Das schafft man an Land ja nur zu zweit.


Gruss Nordy

Ferdi
11.11.2003, 22:03
Nordy,

ich hab an meinem Futura Fastroller einen 4PS Tomos probiert. Den hab ich steuerbord vom Hauptmotor daneben hingehängt, allerdings mit dem fatalen Fehler und der Absicht, meinen schön lackierten Heckspiegel nicht zu beschädigen, mit einem Fetzen untergelegt und die Schrauben nicht voll angezogen. Ist beim Geradefahren super gegangen, aber bei der ersten Kurve ist der Motor gekippt, die Schraube hat den Hauptmotor berührt, der war zerkratzt und der Scherstift beim Tomos war gebrochen. Der Motor wär fast in die Donau gefallen dabei.
Wenn ich den fest angeschraubt hätte, ev. noch mit so einer Aluplatte, wie beim Zodiac in der Mitte beim Hauptmotor original ist, dann wär das super gegangen, so als Notlösung. Ich kann das wirklich nur empfehlen. Da braucht man den Hauptmotor nicht abzunehmen.

lg
Ferdi :captain:

PS: da ich meistens alleine fahre, fühl ich mich mit Hilfsmotor einfach sicherer, weil Paddeln geht alleine auf keinen Fall bei meinem Boot. zu zweit kommt man damit zumindest aus der Fahrrinne (auf Flüssen)

DieterM
11.11.2003, 22:12
Hallo Freunde,

das mit dem Notoutboarder ist so eine Sache. Fährt man längere Küstentörns alleine, kann ein Hilfsmotor schon mal einem aus der Patsche helfen. Jedoch sehe ich das nicht so eng, wenn man einen gepflegten 4-Takt Outboarder an Bord hat, der dürfte wesentlich zuerlässiger laufen als ein 2.Takter.

Ich habe einen 2 PS 4-Takt HONDA Langschaft aus der Segelei, den ich bereits an meinem MARLIN RIB ausprobiert habe. Dafür habe ich steuerbordseitig an der Badeplattform eine Extra-Hilfshalterung in der Werft mitbestellt. Er bringt etwa 3-4 kn also ca. 6,5 kmh Fahrt durchs Wasser, das ist auf 5 m etwa die mögliche Verdrängerfahrt. Das reicht im Notfall. Ich habe dabei die Mittellage geradeaus leicht festgestellt und lenke dann mit der Finne des Hauptmotors den ich gangmäßig dazu freikupple. Das geht hervorragend. Lediglich bei Hafenmanövern ist wieder manueller Eingriff am Hilfsmotor erforderlich, dann sollte der Hauptmotor auch hochgekippt werden wegen des Wasserwiderstandes.

Aber ich habe den Hilfsmotor bisher nur ausprobiert und eigentlich nie dabei, weil die 4-Takt HONDA Outborder, die ich immer als Hauptmotor gefahren bin und sorgfältig gepflegt werden, mich noch nie im Stich gelassen haben, und auch sonst auf Untiefen und Treeibgut im Wasser geachtet wird. Ich würde ihn aber bei besonderen Tourenfahrten ins Boot legen und Unterdeck verstauen. Das Aufsetzen auf die Hilfshalterung ist kein Kunststück, jedoch muß man dabei aufpassen, daß er nicht ins Wasser fällt.

Ob Klaus die Möglichkeit hat an seinem RIB einen Hilfsmotor anzubringen, weiß ich nicht. Zumindest an den meisten Spiegeln von Festrumpfschlauchbooten ist nicht oder kaum Platz für die Anbringung. Meistens ist es erforderlich eine Hilfshalterung anzubringen, soweit dies möglich ist. Ansonsten ist das Führen eines Hilfsmotors unmöglich.

Bei manchen Schlauchbooten lassen sich die mitgelieferten Paddel auch als Ruder einhängen, das ist aber überwiegend nur bei kleineren Schlauchbooten der Fall. Mit eingehängten Rudern kann eine Person das Schlauchboot hervorragend bewegen und manövrieren, wobei der Outborder hochgeklappt wird. Da ist ein Hilfsmotor sowieso überflüssig.

Mit einem langen Paddel (z.Bsp an eine Enterhaken gebunden) kann man auch das Boot fortbewegen, wenn das Mittelteil achtern befestigt wird. Dann schiebt man das Boot vorwärts wie es die Bootsleute in Venedig tun. Mir fällt nur i.M. der Fachbegriff nicht ein.

Gruß
Dieter

Hansi
11.11.2003, 23:27
ich möchte meinen Beitrag noch ergänzen und zwar sind wir meistens zu zweit an der Küste unterwegs und somit denke ich kann ich mir den Hilfsmotor sparen



mfg Hansi:banana:

DieterM
12.11.2003, 16:42
Hallo Freunde,

der Fachbegriff ist mir inzwischen wieder eingefallen. Er heißt wricken.

Die SEEMANNSCHAFT - Handbuch für Segler und Motorbootfahrer - sagt dazu:
wricken = ein Ruderboot (Boot) mit einem achteren Riemen durch schraubenartige Bewegung vorwärts bringen.

Diese Art der Bootsfortbewegung ist bei den Gondolfieren in Venedig aber auch in China stark verbreitet.

Ich bin davon fest überzeugt, daß eine Person mit einem verlängerten Paddel ein Schlauchboot oder Festrumpfschlauchboot genauso fortbewegen kann, und das über längere Zeit ausführen kann. Dazu verlängert man ein Paddel durch zusammenzurren mit einem längeren Gegenstand (zweites Paddel, Enterhaken, etc.) und bindet dieses mit einem Tampen gelenkig an einen passenden Punkt am Heck, wobei der Freiraum für die Bewegungen mit dem "Ersatzriemen" und dem möglichen Standort des "Ersatzgondolfieris" berücksichtigt werden muß. Fertig und losgeht es .... Es muß ein tolles Gefühl dabei entstehen sein "gutes Stück" auf diese Art im Wasser fortzubewegen!!!

Nachdem ich schon Ruderboote gewrickt habe, werde ich bei passender Gelegenheit dies mal an meinem RIB "Tico-Tico" ausprobieren und dann nochmal berichten.

Vorschlag: beim nächsten Treff wird eine Stunde WRICKEN eingelegt. Das müßte ein Riesengaudi werden! Vielleicht sogar mit einer Strecke von A nach B mit Zeitmessung?

Beste Grüße
Dieter zw. München und Ingolstadt

Willi=Martin
12.11.2003, 16:54
Lieber Dieter!
Ich kann mich Deiner Meinung nicht anschließen, daß 4-Takter generell zuverlässiger sind als 2-Takter.
Weniger bewegliche Teile und einfacheres Service beim 2-Takter müssen fast zwangsläufig weniger Fehlermöglichkeiten eröffnen.
Gegen Fehler wie Kriechströme oder schmutziges Benzin hilft das Verbrennungsprinzip so und so nichts.
Möglicherweise sind die Hondas aber nicht nur teuer sondern in der Verarbeitung wirklich besser-das könnte Deine positiven Erfahrungen -denke ich-besser erklären.
Ein Hilfsmotor sollte immer dabei sein, wenn es die Größe des Schiffes zuläßt. Aus eigener erfahrung weiß ich, daß schon bei wenig Wind das Rudern zu einer langwierigen und mitunter aussichtlosen Sache wird.

nordy
12.11.2003, 19:06
Honda profitiert bei AB sicherlich auch von der hohen Zuverlässigkeit seiner Automobilmotoren.
Viele AB-Motoren sind Abwandlungen aus dem Pkw-Bereich.

Gruss Nordy

nordy
12.11.2003, 19:24
Hallo Ferdi,

das mit dem Zweitmotor neben dem grossen AB habe ich mir auch schon überlegt.
Müsste eigentlich gehen, wenn man den Grossen möglichst weit seitlich versetzt, was man sicherlich auch alleine hinkriegt.
Dadurch erhält man ausreichend Platz für den Kleinen.
Festschrauben sollte man ihn schon.
Wir wollen ihn ja anschliessend nicht aus der Donau fischen, was dir ja offenbar fast passiert wär.
Ich werde das in der nächsten Saison mal ausprobieren.


Gruss Nordy

Michel
12.11.2003, 19:47
Hallo Nordy,

meinst Du mit dem seitlichen versetzen des Hauptmotors, diesen aus der Mitte heraus zu nehmen?

Wenn ja denke ich nicht, dass dies funktioniert, da das Boot ja dann nicht mehr geradeaus läuft.

Oder meinst Du bei einem Motorproblem, diesen nur zu lösen und zu verschieben, und auf die Originalplatte den Hilfsmotor dann befestigen um das Ufer oder einen Hafen anzulaufen?

Ich denke aber nicht, dass die Platte breit genug ist.

captain: :captain: :captain:

nordy
12.11.2003, 20:49
Hallo Michel,

ich meine natürlich letztere Variante.
Es ging ja um die Frage, ob man einem im Boot liegenden Zweitmotor bei Ausfall des AB am Heckspiegel montieren kann.
Das müsste selbst bei meinem innen nur 90-100 cm breiten Futura dann gehen, wenn man den AB möglichst weit auf die Seite zieht.
Er passt natürlich nicht auf die Druckplatte in der Mitte, man könnte daneben aber vorsorglich einen zweite anbringen.

Gruss Nordy

DieterM
12.11.2003, 21:04
Hallo Freunde,

mag sein, daß HONDA recht sorgfältig seine Motoren verarbeitet und diese auch spritzwasserdicht macht durch exakt angepaßte Hauben und Schutzkappen an den Durchgängen. Das sie aber aus dem PKW Bereich kommen sollen, wäre ein Novum. Eigentlich hat vor langer Zeit alles mit Motorrädern begonnen, die auch heute einen gewissen Ruf als unkaputtbar haben. Irgendwann begann HONDA dann auch mit kleinem PKW's, heute sind sie in der Formel 1 Szene nicht mehr wegzudenken.

Vielleicht werden bestimmte Motorblöcke aus dem PKW-Bereich abgeleitet. Aber die HONDA Marine Sektion ist eine vollkommen selbstständig arbeitende Gruppe, und das Outboarder-Programm hat sich gleich auf die Entwicklung von 4-Takt Ausführungen ausgerichtet, und keine Zeit mit 2-Takt Entwicklunge verloren. Heute sind die HONDA Outborder in der Branche vielleicht nicht die Billigsten in der Anschaffung, aber in der Komplettausstattung, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit schlagen sie die gesamte Konkurrenz, und damit sind sie für mich die Günstigsten. Das muß aber jeder mit sich selber ausmachen und je nach dem Bedarfseinsatz, dem Boot und seinem Geldbeutel das Richtige für ihn kaufen.

Gegen Kriechströme und unsauberen Spritt helfen: entsprechende Teile regelmäßig mit Caramba-Kriechöl (Mo²SO4) einsprühen bzw. mit seewasserfestem Fett einpinseln (auch aller Gelenke), Motor pflegen, Spritt an gängigen Strassentankstellen kaufen, Kraftstoffilter gg. Kondenswasser und Schmutz verwenden in der Leitung. Sicher sind 4-Takt Motoren aufwendiger gebaut als 2-Takter wegen der Ventilsteuerung. Aber das macht sie auch feiner in ihrere Funktion.

Was jetzt die kleinen Schlauchboote betrifft, da sind die Ruder der beste Hilfsmotor. Bis zu ca. 25 kg kann man einen Outborder auf dem Wasser am Spiegel versetzen, ev. sogar herausnehmen, aber kaum mehr wieder einsetzen. Darüber ist sowas unmöglich. Also erübrigt sich das Gespräch bei kleinen Schlauchbooten und Hilfsmotor. Bei mittleren Schlauchbooten gibt es teilweise aufwendige Konstruktion als Lösungen um einen Hilfsmotor anzubringen neben den Hauptmotor. Das bringt aber auch zusätzliches Gewicht in diese Boote, die dann recht tief im Wasser liegen, was wieder Fahrnachteile mit sich bringen.

Bei größeren Schlauchbooten mit GFKRumpf hat man entweder einen zuverlässigen Motor oder kann einen Hilfsmotor anbringen, was bei vielen Festrumpfschlauchboote erst bei größeren Modellen der Fall ist. Siehe hierzu meinen früheren Beitrag und andere Beiträge hier im Thread. Das Versetzen eines festgebolzten Langschaft-Outborders geht nicht, und das gilt im allgemeinen für Outborder ab 40 PS aufwärts.

Ohne Hilfsmotor kommt man bei einem Outborderausfall nur mit Muskelkraft (paddeln, wricken oder oder rudern falls möglich) ohne fremde Hilfe weiter. Das Letztere kann bei amtlicher Abschlepphilfe ev. ganz schön ins Geld gehen, siehe Praktiken in Kroatien. Falls einer Zweifel an der Zuverlässigkeit seines Outborders hat auf einer längeren Tour, empfiehle ich ihm unbedingt diese nur in Begleitung eines zweiten oder mehreren Booten zu unternehmen.

Gruß
Dieter

Ferdi
12.11.2003, 21:24
Nordy,
genau, so hab ich mir das auch vorgestellt. Das geht sich auch aus beim MK2, wie ich oben beschrieben habe. Nur die Knebelschrauben sollte man halt fest anziehen :marteau: . Und so ein kleiner 2-3PS Motor mit bis ca. 15kg kann locker vom Boot aus eingehängt werden. Ev. mit vorher angebrachter Sicherheitsleine, für den Fall des "Falles".


lg
Ferdi :captain:

nordy
12.11.2003, 23:19
Hallo Dieter;

Zitat:
Das sie aber aus dem PKW Bereich kommen sollen, wäre ein Novum.

Ist aber so.
Es gibt z. B. Adaptionen des 1,4l-Civic-Motors.
Und ganz neu:
Der neue 150PS-Motor mit 2,4l geht auf den 2,4l/180PS-Motor im Akkord zurück.
Kann dir auf Wunsch die Presse-pdf zumailen.

Gruss Nordy

boatman
12.11.2003, 23:36
Hallo Nordy und Dieter,

muss ich Nordy zustimmen, ist so, auch der 130er von Honda stammt ursprünglich aus dem Akkord. Kann man in fast allen Berichten in Bootszeitungen nachlesen. Schreibt Honda auch selbst und ist stolz drauf. Ist bei Suzuki auch nicht anders, da stammen die 4Takt-AB auch von den Automotoren ab.

Grüße,
Robert

DieterM
13.11.2003, 13:06
Richtig Leute,

wurde ja auch erwähnt " ... bestimmte Motorblöcke aus dem PKW-Bereich abgeleitet ...". Aber hier ging es nicht um die Herkunft der 4 Zyl. Blöcke vom hier in Europa sogenannten CIVIC-PKW-Modell von HONDA, sondern um Hilfsmotoren für Schlauchboote.

Und das ist das Thema dieses Threads zu dem ich Euch ein paar Möglichkeiten aufgeboten habe.

Vielleicht hat hier noch jemand ein gute Idee, wie man sein Schlauchboot im Notfall fortbewegen kann.

Wie wäre es mit einem Parasail? Surfsegler bewegen sich schon so über Wasser auf ihren Stehbrettern, also müßte es auch auf einem Schlauchboot möglich sein. Auch eine Notbesegelung wäre eine Möglichkeit.

Gruß
Dieter zw. München und Ingolstadt

skymann1
13.11.2003, 14:38
Hallo, ist jetzt eigentlich schon genug drüber geredet worden, aber trotzdem: A : kleiner Hilfsmotor ist am besten bei Küstentörn alleine.
B. Das Boot fährt auch geradeaus, wenn der zweitmotor versetzt angebracht ist, selbst probiert und seht Ihr ja auch bei vielen Segelyachten mit Flautenschiebern, die sind alle seitlich, weil in der Mitte das Ruder ist. War bei meinem Gfk-Boot auch sogar ziemlich seitlich angebracht, ging trotzdem. Ein kleiner 2-Takter wiegt so 11 kg, den kann man eigentlich überall mitnehmen, ich habe sogar einen in meinem Kanu, wenn ich gegen Strömung muß, flußab liegt er im Boot, geht alles und ist einfach die beste Sicherheit. Wenn möglich gleiches Fabrikat wie Hauptmotor, damit man nur den Spritschlauch umklemmen muß und nicht lange rumfummeln, eingehängt ist er in 1 Minute, geht bei Kanu im sitzen, beim größeren Boot ja wohl kein Thema, breit genug sind die Spiegel alle, ginge sogar bei meinem kleinen Cadett, nur nicht bei extremen Kurven, dann würde er den Hauptmotor berühren, aber es geht ja nur darum heimzukommen.
Gruß Skymann1