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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Radarreflektor- wo u. wie befestigen ?


attorney
12.06.2005, 12:44
Hi,

Schreibe hier zum 1. Mal in diesem Forum. Gruss an alle.

Ich habe gelesen, dass man in Frankreichs Küstengewässern auch einen Radarreflektor mitführen muss.
Habe ein 3,3m Quicksilver mit 5 PS.
Ich habe so ein Teil noch nie an oder auf einem Schlauchboot gesehen, zumal es höher als die mitfahrenden Personen angebracht werden muss.
Ich beabsichtige zwar nicht bei Nacht und Nebel zu fahren, aber ein Bussgeld will ich mir nicht unbedingt einhandeln.
Wo und wie befestigt man so einen Radarreflektor und muss man den wirklich mit sich führen; sind ja weitere Kosten ohne tatsächlichen Nutzeffekt und sieht obendrein, wenn ich ihn auf einer Stange befestigen muss, irgendwie besch... aus.

Gruss
Rainer D

DieterM
12.06.2005, 19:44
Hallo Reiner,

keine Ahnung wo Du diese Vorschrift ausgegraben hast, halte diese Info für nicht korrekt. Fahre seit über 25 Jahren an korsischen Küsten und bin auch an der Cote d'Azur bereits gesegelt. Aber einen Radarwarner habe ich auch auf wesentlich größeren Schlauchboote als Deines bisher nicht gesehen. Aber natürlich auf den Segelyachten.

Dein Schlauchboot mit 5 PS wird auf Seglern gerne als Beiboot verwendet, auch auf diesen habe ich Radarwarner noch nie gesehen.

Aber auf Festrumpfschlauchbooten die von der Küstenwache und Rettungsorganisationen wie SAR eingesetzt werden, ist ein Radarwarner üblich alleine schon weil diese bei jedem Wetter draußen fahren und auch in dicht befahrenen Dampferwegen operieren müssen.

Also vergiß einen Radarwarner auf D/Böttle.

Wenn Du Dein Böttle nicht nur zum Badespaß einsetzen möchtest, würde ich Dir empfehlen nicht soweit hinauszufahren und eher an eine Sicherheitsausrüstung und sonstige Anforderungen für das Fahren auf dem Meer zu denken, dazu gehört auch die deutsche Flagge und die Gastlandflagge Frankreich. Für richtige Meerfahrten ist meines Erachtens Dein Boot zu klein und nicht geeignet für Fahrten außerhalb geschützter Buchten. Denke daran, das Dein Boot registriert sein muß und für Frankreich Küste das Flaggenzertifikat benötigt. Neuerdings heißt es beim ADAC und DMYV, das die dortigen Verbandszertfikate IBS (Intern. Boots Schein) in Frankreich kein Flaggenzertfikat benötigen, aber es gibt noch keine Hinweise mit welcher französischen Behörde dies vereinbart wurde. Bei uns haben ja viele die amtliche WSA (Wasserschiffahrtsamt) Zulassung, da ist auch noch unklar ob das Flaggenzertifikat weiterhin benötigt wird.

Ich werde dies aber erst im SEP überprüfen können, wenn ich ev. wieder auf Korsika sein werde, da ich beides für mein Boot habe, die WSA Zulassung und das Flaggenzertifikat. Und sowas kann man nur Vorort überprüfen.

attorney
12.06.2005, 21:50
Hi Dieter,

danke für die schnelle Antwort. Zum Glück kann ich mir diese Geldausgabe sparen. Das ganze Zuberhör kommt ja ohnehin fast teurer als das Boot selbst.
Ansonsten habe ich alles, was man an Sicherheitsausrüstung braucht, zusammen , natürlich auch die Gastlandfahne und die rote Notsignalflagge.. Ansonsten werde ich mich in der 300m Küstenzone bewegen. Klar, dass dieses Boot für weitere Gefilde noch zu klein ist.
Ich verlasse mich auf die neuen Informationen, das der IBS vom ADAC auch für Frankreichs Küstengewässer ausreicht.

Da ich mir für nächstes Jahr ein neues Boot zulegen will, dass vor allem für den Küseneinsatz -vorwiegend Mittelmehr - geeignet sein soll, denke ich an die 4,5 m Kategorie mit 40 PS. Welches Boot wäre denn da zu empfehlen ? Sollte gebraucht - aber relativ neuwertig - sein und nach Möglichkeit nicht mehr als 4.000,- € kosten.

Gruss
Rainer

DieterM
12.06.2005, 23:49
Servus Rainer,

gut so. Wenn schon IBS vom ADAC, lasse Dir doch bitte bestätigen mit welcher Behörde in Frankreich die Befreiung vom deutschen Flaggenzertifikat für die franz. Küste vereinbart wurde. Ich vermute, das die Clubs das derzeit ausspielen, weil die Franzosen diese alte Vorschrift vielleicht ganz aufgehoben haben. Nun im SEP werde ich es bestimmt auch selber direkt überprüfen können Vorort.

Wäre interessant sowas mal zu erfahren und würde für Dich auch Sicherheit bieten, denn die Franzosen haben sich bisher noch nie für normale Bootszulassungen interessiert, lediglich das Flaggenzertifikat hatte absolute Priorität. So zumindest auf Korsika das auch zu F gehört.

Auch auf Segelyachten (An- und Abmeldungen in Häfen) wurde dies verlangt dazu das Eignerhandbuch mit den Daten der Yacht und die Crewliste gehörte damals dazu, und der Skipper mußte sich ausweisen. Das war natürlich bei Segeltörns über die 12 sm Zone hinaus, und hatte bestimmt auch Sicherheitsaspekte, da der Zielhafen (bei uns z.Bsp. auf Korsika) angegeben wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.