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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fahrt bei Gewitter


pcnetz
16.07.2005, 15:27
Hallo, hab mir schon sei längerem die Frage gestellt ob es wohl einen Unterschied beim Fahren bei Gewitter gibt ob ein Gerätebügel am Boot ist oder nicht.
Mir ist schon klar das man ja bei Gewitter das Wasser verlassen sollte, andererseits stell ich mir aber vor das ein Schlauchboot eigentlich recht gut gegen den wohl gemerkt nicht direkt einschlagenden Blitz ins Boot sondern ins Wasser doch ganz gut geschützt sein müsste, klar der Motor ist leitend, aber auch nur bis ans Heckbrett.
Mir ist das gerade Heute wieder passiert, laut Wetterbericht sollte es erst heute Mittag zu Gewittern kommen, also heute Morgen um 7:00 los, na ja und gegen 10 Uhr plötzlich ein recht starkes Gewitter, Festmachen an Land ist leider auf diesem Abschnitt es Rheins kaum möglich, also mit einem Sau unguten Gefühl in der Magengegend mit Full Speed ca. 25 Minuten durch dieses Scheiß Wetter zu einer geeigneten Anlegestelle. Dort angekommen war das Gewitter nach 5 Minuten vorbei. Mich würde mal internieren wie Ihr euch bei Gewitter verhaltet. Und ob es vielleicht Sinn machen würde, den Gerätebügel zusätzlich zu „Erden“ sprich ein Kabel vom Bügel ins Wasser zu legen.
Gruß Udo

Matt_CDN
16.07.2005, 17:54
den buegel zu "erden" oder wassern schadet sicher nicht, ich glaube aber auch nciht dass es viel bringt ... wenn ein blitz ins boot einschlaegt ist es sicher fuer den fahrer brenzlig... IMO macht es auch kein uneterschied ob das boot aus gummi oder metall ist .... metall ist vielleicht noch besser, doch da man aussen am fahradayschen kaefig ist und nicht innen (sicher) ists auch egal.

Bei gewitter -> vom wasser...

Ich wurde mal vom gewitter ueberrascht und habe mich unter eine bruecke gefluechtet

Matt

rotbart
16.07.2005, 18:29
Hallo,
Mir ist schon klar das man ja bei Gewitter das Wasser verlassen sollte, andererseits stell ich mir aber vor das ein Schlauchboot eigentlich recht gut gegen den wohl gemerkt nicht direkt einschlagenden Blitz ins Boot sondern ins Wasser doch ganz gut geschützt sein müsste, Gruß Udo
Hallo
hier und im nachbarforum wurde schon viel über Gewitter geschrieben, weil es eben unheimlich ist. Kleine Boote gehören natürlich nicht auf das Wasser, aber weniger wegen dem Blitz sondern wegen den Böen und Wellen.

Also prinzipiell kannst Du ein Boot natürlich erden (z.B. Geräteträger mit Kette verbinden und Kette + Kupferplatte in's Wasser hängen. Wenns Salzwasser ist (Meer) funktioniert es noch besser. Ist aber eigentlich nur zur Beruhigung der eigenen Nerven :ka5: :ka5:

Wenn Du vom Blitz getroffen wirst (direkter Treffen) wird sowieso alles recht kaputt aussehen (allein schon wegen der mechanischen Aufschlagswucht) und hilfe dagegen ist kaum möglich

ABER wie groß ist die Wahrscheinlichkeit ? - Nun ein 6er im Lotto ist da eher zu erwarten, denn der Blitz wird immer versuchen den Potentialausgleich möglichst auf kurzem Weg zu erreichen. Am Rand von Flüssen und Seen gibt es Häuser , Kirchtürme, Strommasten etc. etc. auf dem Meer eine riesige gut leitende Fläche, warum soll er unbedingt Dein Boot suchen ?

DieterM
16.07.2005, 20:51
Hallo Freunde,

also ich sehe das so bei Gewitter für unsere Schlauchboote. Im grunde genommen sind die Boote Schlauch oder Schlauch mit GFK zw. Wasser und Luft isoliert. Im Wasser hängt der Outboarder als leitendes Teil und daneben ist ev. noch der Geräteträger, aber auch wieder isoliert.

Also kann sich eigentlich kein Potential zur Blitzableitung bilden, da der Motor vergleichweise viel zu niedrig hängt, und Geräteträger als auch die metallene Halterung am Steuerstand isoliert sind. Somit dürfte die Möglichkeit eines Blitzeinschlages im Boot nichtig wenn nicht unwarscheinlich sein.

Boote die mit eingeschalteten Antennen (GPS oder UKW oder CB-Broadcasting) fahren, sollten diese abschalten. Personen anBord sollten sich niedrig halten. Dem Kerngebiet eines Gewitters und einer heranrollenden Gewitterfront würde ich seitlich versuchen zu weichen, oder falls es möglich ist in einen Nothafen ablaufen. Erwischt es einen voll, dann bitte mit kleiner Fahrt gegenan halten. Ein gutes Rauhwasserboot sollte keine Probleme damit haben, ein kleiners Schlauchboot hat da schon schlechtere Karten. Auf jedenfall unbedingt rechtzeitig Wetterkleidung und Rettungswesten anlegen und das Boot sturmfest machen, daher alle losen Sachen wegpacken, ggflls die Lenzer öffnen damit übergenommenes Wasser gleich wieder ablaufen kann. Außerdem nicht vergessen die Positionslichter einzuschalten und gut Ausguck halten auf andere möglichen Boote im Wasser wegen der Kollisionsgefahr bei der sich einstellenden schlechten Sicht.

Eine Gewitterfront kann schnell durch sein, die nachfolgende aufgewühlte See und der Wind macht da eher Probleme. Übrigens kann man eine herannahende Gewitterfront nicht nur sehen, sondern auch gewaltig das herannahen des Wasserrauschen hören. Die Kragenfront unter den ersten Wolken führen die stärksten Boen mit sich. Danach nimmt der Wind etwas ab. Die nachfolgende Wetterlage kann sehr unterschiedlich sein ist aber meistens mit viel Wind verbunden.

Bei aufkommenden Gewitter sollte keiner mehr auslaufen. Erwischt es einen draußen, dann ruhig bleiben und sich wie weiter oben zitiert vorbereiten.

rotbart
16.07.2005, 22:51
Hallo Freunde,

also ich sehe das so bei Gewitter für unsere Schlauchboote. Im grunde genommen sind die Boote Schlauch oder Schlauch mit GFK zw. Wasser und Luft isoliert. Im Wasser hängt der Outboarder als leitendes Teil und daneben ist ev. noch der Geräteträger, aber auch wieder isoliert.

Also kann sich eigentlich kein Potential zur Blitzableitung bilden, da der Motor vergleichweise viel zu niedrig hängt, und Geräteträger als auch die metallene Halterung am Steuerstand isoliert sind. Somit dürfte die Möglichkeit eines Blitzeinschlages im Boot nichtig wenn nicht unwarscheinlich sein.

.
Hallo Dieter
mit der Wahrscheinlichkeit hast Du sicher Recht, mit der Erklärung eher weniger.
Die Schläuche sind sicher naß (auf See auch noch von Salzwasser), die Oberfläche wird also leiten. Der Geräteträger ist mit dem Boot verbunden leitet also auch. Damit ist das Potential gegenüber dem Blitz sehr hoch (denn das Boot ist ja nicht aufgeladen :natur016:
Da der Rumpf aus Plastik besteht ist die Abführung der Blitz-Ladung in's Wasser nicht optimal. Insoweit würde es Sinn machen Boot und Geräteträger zu erden (wie oben beschrieben), dies macht man ja auch mit Segelyachten, wobei bei den SY die Wanten ja einen Faradayischen Käfig bilden und man nur diese erden muß.
Aber wie gesagt - die Wahrscheinlichkeit eines Blitztreffers ist minimal :chapeau:

Viel wichtiger ist die Tatsache des Windes und des Seeganges, also wenn Du keine extremes Gerät hast möchte ich eigentlich nicht mit einem RIB in eine Gewitterfront reiten, aber es kommt wie immer auf das Gebiet in dem Du fährst und die jeweilige Situation an.
Nur die REGEL für kleine und offene Boote muß sein : WEG VOM WASSER

eblem
17.01.2014, 07:35
Udo,
im Rhein, wo es für dich nicht möglich war anzuhalten, wäre ich net alleine davongerast.
Ich hätte mich eher dicht im Schatten eines der fetten Frachtschiffe versteckt. Sollen die's abkriegen. Die leiten ja durch ihre Außenwand direkt ins Wasser.

schwarzwaelder50
17.01.2014, 11:59
Hallo Michael,
sorry,:futschlac aber schaue bei dem Thread mal auf das Datum. Nicht böse gemeint.:biere:

dori
17.01.2014, 15:18
Markus, aber trotzdem wiederlebenswert, auch wenn der "Rotbart" schon lang nummer dabei ist....
ich hab mir darüber auch schon Gedanken gemacht, bin aber zu keiner Lösung gekommen, ausser ein Gewitter zu umfahren oder davonzufahren.
Das ausschalten aller Funkgeräte scheint logisch zu sein, aber wie verhält es sich mit dem Edelstahlbügel im heck mit den lieb eantennen drauf, soll man die erden!

nuernberger-1
17.01.2014, 17:01
Markus, aber trotzdem wiederlebenswert, auch wenn der "Rotbart" schon lang nummer dabei ist....
ich hab mir darüber auch schon Gedanken gemacht, bin aber zu keiner Lösung gekommen, ausser ein Gewitter zu umfahren oder davonzufahren.
Das ausschalten aller Funkgeräte scheint logisch zu sein, aber wie verhält es sich mit dem Edelstahlbügel im heck mit den lieb eantennen drauf, soll man die erden!

Eher würde ich die Antennen abschrauben. Wegen gewitter umfahren, wie willst Du das machen, wenn vor dir einfach nur eine Schwarze Wand ist über dem ganzen Horizont? Wie willst du die umfahren? Wären wir jetzt in einem Flug Forum, würde ich sagen :chapeau: aber bei Booten in unserer größe :confused-???

schwarzwaelder50
17.01.2014, 17:36
Markus, aber trotzdem wiederlebenswert, auch wenn der "Rotbart" schon lang nummer dabei ist....
ich hab mir darüber auch schon Gedanken gemacht, bin aber zu keiner Lösung gekommen, ausser ein Gewitter zu umfahren oder davonzufahren.
Das ausschalten aller Funkgeräte scheint logisch zu sein, aber wie verhält es sich mit dem Edelstahlbügel im heck mit den lieb eantennen drauf, soll man die erden!

Ja Dori,
da hast Du vollkommen recht,:chapeau: ist immer wieder mal aktuell. Mir ging es nur darum weil Michael so darauf geantwortet hat, wie wenn die Frage gerade gestellt worden wäre, ich kenne ihn, deswegen.
Ich handhabe das so, bin eigentlich ein Schönwetterfahrer,:ka5: gut mal in einen Schauer zu kommen, kann immer mal vorkommen. Aber bei Gewitter mach ich mich vom Wasser, bei aufziehenden Wolken habe ich immer ein Auge gen Himmel(bin ich dann ein Schisser?):confused-. Da wird es egal sein ob mit oder ohne Bügel.

nuernberger-1
17.01.2014, 19:20
Ich oute mich auch als Schönwetterfahrer! :attersee:

Hansi
17.01.2014, 19:56
Ich oute mich auch als Schönwetterfahrer! :attersee:

Hallo Peter

da bin ich dabei :seaman::seaman:

thball
17.01.2014, 21:52
Meine Sucht ist zu groß, ich fahre auch bei schlechtem Wetter... :motz_4::lachen78::biere:

DieterM
18.01.2014, 18:00
Als Nachtrag zu meinem Beitrag unter 4 noch folgendes.

Was Rotbart hier meint betrifft eher Segelyachten auf denen die stehenden Masten ein wesentliches Potential für Blitze tragen. Daher werden diese auf Segelbooten meistens geerdet zum Kiel hin, damit Blitze nicht über das Schiff sich verteilen können.

Auf unseren Sclauchbooten einschl. RIBs sind stehende Personen am meisten gefährdet.

Schlechtwetter sind kein Hinderungsgrund um mit passenden Schlauchbooten auf dem Wasser zu sein. Aber einer aufkommenden schweren Gewitterfront sollte man immer versuchen auszuweichen, nicht nur wegen der Blitzeinschlagsgefahr, sondern auch wegen der schlagartig aufkommenden schweren Seen und den zu erwartenden Sturmböen.

Ist das Durchfahren einer Gewitterfront nicht vermeidbar, dann sollte man sich an Bord wetterfest anziehen und Rettungswesten und Not-Stop anlegen, Plicht/Cockpitlenzer öffnen und das Boot aufräumen/sturmfest machen, und sich auf langsames Fahren mit Verdränger- oder Halbverdrängerfahrt in der aufgewühlten See einstellen.

Wetter Vorhersagen gibt es überall, so werden auch Gewitter und schwerer Sturm vorher angezeigt. Daher empfehle ich solche Prognosen immer ernst zu nehmen und entsprechend zu berücksichtigen. Das gilt besonders bei Touren.

Berny
18.01.2014, 19:54
und dann gibs noch Hagel, gel Dieter:attersee:
:biere:

Aia
18.01.2014, 21:12
ich möchte mich mal mit der Erfahrung eines Berufsfischer am Bodensee hier beteiligen.
Meine Freunde, Andi und Hans, waren auf dem Bodensee unterwegs als plötzlich ein Gewitter aufkam.
Der Blitz schlug unmittelbar neben dem Boot ein (!!!neben dem Boot!!!), es bildete sich eine Corona um das Boot, der Freibord leuchtete blau.
Die Zwei lagen flach auf dem Boden in der Plicht und sämtliche Haare standen 90° nach oben.
Andi schmiss eine nasse Leine über Bord und erdete die statische Ladung.
Passiert ist garnix. Die Jungs sahen danach ziemlich blass aus!

eblem
19.01.2014, 12:46
@Scharzwälder

Also Markus,
2003 der letzte Blitzschlag der Welt?
Weißt du, schlechtes Wetter gibts heute auch noch (anbg*)
Also ist das immer aktuell.


Aber über Baden lacht ja immer die Sonne, Tag und Nacht.
(*auch nicht böse gemeint)

Jip
24.01.2014, 13:38
Ich bin 2012 auch in ein Gewitter gekommen. Erst rief ein Kumpel an und meinte "komm mal vom Wasser, soll schlecht Wetter geben". Ich sah dunkle Wolken und dachte, ok, drehe ich um, etwas Regen schadet aber nicht.

Auf halben Weg dann ein Blitz neben mir im Hafengebiet eingeschlagen. Ich hatte schiss und bin mit Vollgas in den nächsten Hafen, ca. 1 Km, scheixx auf Regen im Gesicht,.. dort angekommen, notdürftig festgemacht, den Steg runter gerannt, einen Überdachten Container gefunden und untergestellt, in der Hoffnung daß der Blitz nur in das Blechdach einschlagen würde.

Blitze schlagen nicht immer zwangsläufig in den höchsten Punkt ein, hat auch was mit den Ladungen zu tun und den geometrischen Formen der Ladungsträger.

Wenn aber ein Blitz einen treffen würde, dann ist es normal dann auch gewesen, daher Gewitter immer meiden.

Nachdem das Gewitter vorüber gezogen ist, bin ich wieder zum Boot, gerade halb voll geregnet, naja den Rest hat die Lenzpumpe raus geschafft. Demnächst kommt ein Wasserstandsabhängiger Schalter ins Boot, dann kann man getrost die Pumpe an lassen, ohne zu befürchten, daß die Batterie nach dem Gewitter leer ist und das Boot bleibt trocken.

Comander
24.01.2014, 15:07
In den frühen 90igern hatte ich n Gugl mit 25er Johnson, machte ein paar Tage Urlaub neben Benni ohne ihn zu kennen. War mit meinen Bubm unterwegs. In diesem Urlaub hatte wir Probleme mit dem Motor-er sprang schlecht an und lief zuweilen nur auf einen Zylinder. Wir fuhren täglich auf die Insel Zeca wo ne kleine Bucht war mit Kiesstrand. Einmal war der Himmel schwarz aber ich dachte das zieht vorbei, es kam vom Westen. Als es doch bedrohlich blitzte und donnerte kam Panik auf und dachte mir die 7km zum CP schaffst du in 20min.Unterwegs holte uns der Regen ein, der Motor begann auf 1 Zylinder zu laufen und ging schließlich ganz aus :cognemur: etwa 2km vor Martinscica. Inzwischen sahen wir vor Regen eh nichts mehr und verlor die Orientierung, wir trieben. Meinen Sohn gab ich als Schutz die Decke, ich stöpselte den Tank ab weil er voll war und aus Angst dass er sich entzünden könnte band ich ihn mit Festmacher ausserhalb ans Boot. Weil ich nicht wußte wo uns der Wind hintrieb und ich keine Sicht hatte warf ich den Anker mit 30m Leine ,natürlich fand der keinen Halt aber ich dachte daß eventuell ein Blitz abgeleitet würde weil eh alles naß war. Ehrlich gesagt hab ich es verdrängt aber Aias Bericht machte es mir wieder deutlich. Passiert war nichts ,der Platzregen dauerte keine 10min-ja gebetet hab ich auch so ganz nebenbei :ka5:

schwarzwaelder50
24.01.2014, 18:36
Ups, Harry,
und die Hosen sicherlich gestrichen Voll.:gruebel:

Comander
24.01.2014, 19:05
damals ja :ka5: ich kann sagen ich habe das Wetter abgewettert http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/z054.gif

Hansi
26.01.2014, 14:58
Ups, Harry,
und die Hosen sicherlich gestrichen Voll.:gruebel:

Hallo Markus

die Hosen hätte ich da auch voll gehabt :cognemur::cognemur:und einige andere sicherlich auch :gruebel: