PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Denksport IV


rotbart
01.11.2005, 15:42
Hallo
nachdem nautischen Denksport , hier mal ein Anstoß zur Diskussion aus der praktischen Fahrerei :

Das Wetter wird schlechter, und fahrt in einen Hafen zurück. Ihr schafft es gerade noch, der Wind hat deutlich zugelegt (Bft 4-5) ,selbst im Hafen stehen kurze Wellen, es wird sichtlich schnell schlechter und der einzige freie Liegeplatz ist an der Hafenmole, bei weitem groß genug für euer Schlauchi/RIB ABER der Wind steht voll auf die Kaimauer !!!

Wie würdet Ihr Anlegen ? Oder würdet Ihr den Hafen wieder verlassen ?
Gleich gesagt es gibt keine perfekte Lösung, darum schreibt bitte WARUM ihr WAS machen würdet.

Edit von OLKA:

Thema geteit

Lutti069
01.11.2005, 16:02
Boot rauskranen und an Land auf Böcke stellen, festzurren und dann bei einem Bierchen der Dinge harren, die da Kommen.:ka5: :ka5:

rotbart
01.11.2005, 16:11
Boot rauskranen und an Land auf Böcke stellen, festzurren und dann bei einem Bierchen der Dinge harren, die da Kommen.:ka5: :ka5:
Gute Idee
was machst Du mit Frau/Kindern und Familienhund, sind die vorher über Bord gesprungen oder werden die mitgekrant ???:futschlac :futschlac

DieterM
01.11.2005, 16:21
Hi Ludger,

einfach gesagt aber schwer getan, denn die Krananlegestelle ist derzeit belegt und wird so schnell nicht frei, auch dort steht der Wind direkt drauf. Was nun?

Also es gibt nur die Anlegemöglichkeit dort im Hafen mit der einzigen freien Stelle wie R oben gesagt hat. Was machen? Wieder auf See raus, aber Du bist schon naß genug und Deine Crew quängelt?

Du mußt dort anlegen, aber wie wird es gemacht damit Du sicher und problemlos anlegen kannst?:ka5:

Ein Tipp dazu, gute Sicherheitsausrüstung anBord ist nötig. Und, Du kannst seitlich unter den Verhältnissen dort nicht anlegen. Aber wie kommst Du an die Hafenmole gut und sicher rein vor dem Wind? :ka5: Es gibt zwei Möglichkeiten aus meiner Sicht.

Rotti
01.11.2005, 16:43
Also ich spinn mich da mal ins Thema mit rein:

WEnn ich unbedingt an die Hafenmole muss dann würde ich den Buganker setzen und mich langsam an die Hafenmole heckwärts ranlassen. Unter den gegeben Umständen glaube ich nicht dass bei so einer Situation noch einer an der Mooringleine festmacht.(wenn eine vorhanden ist). Weiters würd ich mich umsehen ob nicht an Land eine Person ist die mir eine Festmacherleine übernimmt oder mir zuwirft. Mit beiden Leine und Buganker müsste es möglich sein die Sache zu meistern damit die mitfahrende Leute an Land gehen können.

Sollte dies nicht möglich sein dann würde ich mir im Hafenbecken umsehen wo ich zumindest so ankern kann dass ich nicht raus muss aufs Meer und dort warten bis es ruhiger wird.

Gruß Mathias

Rotti
01.11.2005, 18:33
Na oiso Burschen ist von euch keiner unterwegs bei so einem Wetter?? Und falls doch??
Wäre echt interessiert was ihr so machen würdet - gibt es doch nicht dass da keiner Ideen hat:cognemur:

Kommt und macht doch mit - will ja auch noch was lernen :chapeau: :chapeau: Und ausserdem können unsere "youngster" (meine die die noch nicht so viel Erfahrung haben wie einige von uns) auch gute Erfahrung mit den div. Aussagen sammeln. Ich für mich bin immer noch dankbar wenn ich was neues erfahre und dazu lerne.:seaman:

LG Mathias

rotbart
01.11.2005, 19:27
Na oiso Burschen ist von euch keiner unterwegs bei so einem Wetter?? Und falls doch??
Wäre echt interessiert was ihr so machen würdet - gibt es doch nicht dass da keiner Ideen hat:cognemur:

Kommt und macht doch mit - will ja auch noch was lernen :chapeau: :chapeau: Und ausserdem können unsere "youngster" (meine die die noch nicht so viel Erfahrung haben wie einige von uns) auch gute Erfahrung mit den div. Aussagen sammeln. Ich für mich bin immer noch dankbar wenn ich was neues erfahre und dazu lerne.:seaman:

LG Mathias
Hi Rotti/Matthias
hier habe ich was falsch gemacht ich wollte eigentlich ein neues thema anfangen,damit esnicht allen so geht wie snoopy21, kannst Du das trennen ?

Dann Deine Idee ankern und rückwärts an die Mole ist natürlich gut, wenn man ankern kann (oft liegen Mooringsketten und da verfängt sich dann der Anker), wenn das wetter aber wirklich schlecht ist, würde ich das Risiko eine Mooringkette zu fangen eingehen, darum kann man sich kümmern wenn das wetter wieder schön ist. Du brauchst aber wohl eine zweite Person vorn im Bug oder ? Kid`s kannst Du aus Sicherheitsgründen nicht beauftragen, bleibt Frau / Freundin - Frage hat die schon mal ankern geübt:ka5:

rotbart
01.11.2005, 19:29
Hallo Rotbart,

zunächst erstmal vielen Dank für die Denkaufgabe. Ich finde sowas ganz gut. Ich würde mich freuen, wenn ab und an weitere solcher Aufgaben kommen. Mir macht´s jedenfalls Spaß. Und nebenbei kann man daran sehen, ob man diesbezüglich wissensmäßig noch halbwegs drauf ist.

Und wen es halt nicht interessiert, der macht´s halt nicht.
Oops sehe gerade: das Thema hat sich in den letzten Stunden etwas geändert. Hatte die Antwort während des Schreibens ein wenig aus den Augen verloren (man hat ja noch was anderes zu erledigen tagsüber ... *pfeif*), so kommt meine Anmerkung wahrscheinlich ein wenig spät auf die ersten Gegenreden...

War mal als Abwechslung von den Rechnereien gedacht:natur016:

Rotti
01.11.2005, 19:53
Hallo Roland!

Natürlich ist meine Frau beim Ankersetzen schon geübt. Aber ich würd es auch selber und alleine in einem solchen Fall ( wenn ich muss) auch schaffen. Wäre nicht das erste Mal dass ich irgendwo allen ankere und mich heckseitig irgendwo in eine kleine enge Bucht reinquetschen.
Wenn ich das tue, dann setze ich ca 20m ausserhalb der Bucht den Anker mit Kettenvorlauf, die Ankerleine schlage ich einmal vorne um die Ankerklampe und nehme das aus dem Ankerkasten laufende Ankerseil mit zurück zum Steuerstand. Wenns brenzlig wird genügt es ein wenig das Seil zu halten und das Boot steht. Dann kurz das Seil vorne am Steuerstand mit 2 Halbschlägen festgemacht. Hernach zurück und den vorbereiteten Heckanker rauswerfen in die Bucht und fertig hängt das Gespann da (hiihii)

Taugt mir jedesmal wenns klappt:chapeau:

Gruß Mathias

rotbart
01.11.2005, 20:13
Hallo Roland!

Natürlich ist meine Frau beim Ankersetzen schon geübt. Aber ich würd es auch selber und alleine in einem solchen Fall ( wenn ich muss) auch schaffen. Wäre nicht das erste Mal dass ich irgendwo allen ankere und mich heckseitig irgendwo in eine kleine enge Bucht reinquetschen.
Wenn ich das tue, dann setze ich ca 20m ausserhalb der Bucht den Anker mit Kettenvorlauf, die Ankerleine schlage ich einmal vorne um die Ankerklampe und nehme das aus dem Ankerkasten laufende Ankerseil mit zurück zum Steuerstand. Wenns brenzlig wird genügt es ein wenig das Seil zu halten und das Boot steht. Dann kurz das Seil vorne am Steuerstand mit 2 Halbschlägen festgemacht. Hernach zurück und den vorbereiteten Heckanker rauswerfen in die Bucht und fertig hängt das Gespann da (hiihii)

Taugt mir jedesmal wenns klappt:chapeau:

Gruß Mathias
Schickes Manöver, und sicher wirkungsvoll,aber bei meinem Scenario hatten wir ja nun 4-5 Bft Wind und damit treibst Du natürlich ab (rückwärts) derweil Du nach vorn gehst und den Anker klarierst und wirfst.
Wäre es nicht besser die (nach Kishon) "beste aller Ehefrauen" an das Ruder zu stellen um das Boot im Wind zu halten ???

Rotti
01.11.2005, 20:16
Schickes Manöver, und sicher wirkungsvoll,aber bei meinem Scenario hatten wir ja nun 4-5 Bft Wind und damit treibst Du natürlich ab (rückwärts) derweil Du nach vorn gehst und den Anker klarierst und wirfst.
Wäre es nicht besser die (nach Kishon) "beste aller Ehefrauen" an das Ruder zu stellen um das Boot im Wind zu halten ???

hi roland ich meinte ich mach es selber wenn niemand geeigneter an Bord ist. Ansonsten sicher meine Gattin!

Gruß Mathias

rotbart
01.11.2005, 20:19
hi roland ich meinte ich mach es selber wenn niemand geeigneter an Bord ist. Ansonsten sicher meine Gattin!

Gruß Mathias:chapeau: :chapeau: :chapeau:

DieterM
01.11.2005, 20:22
Sehr gut Mathias,

ich hätte das Manöver nicht besser machen können und würde es auch so angehen. Schließlich mache ich das genauso wie Du in kleinen Strandbuchten, entweder alleine oder mit meiner Christa.

Noch ein Tipp dazu. Doppelte Fender auf beiden Seiten setzen nicht vergessen. Im Hafen dürften 15-20 m Ankerleine wohl ausreichen wenn der Grund um die üblichen 4-5 m tief ist. Kurz etwa 6-8 m vor der Hafenmole die Ankerleine steif nehmen und Anker richtig einziehen mit Maschine. Dann mit Enterhaken nach der Mooringleine fischen. Sobald Du die hast den vorderem Festmacher einihaken auf Slip. Dann weiter zurücksetzen/wegfieren bis auf etwa 2 m an die Mole. Festmacher überwerfen, hoffentlich steht jemand an Land und hilft beim dortigen festmachen bzw. Boot ausrichten. Dann prüfen ob hinten keine Steine sind, ev. Motor vorher schon auf Flachwasserstellung. Ist alles okey Ankerleine nochmal etwas nachgeben bzw. vord. Festmacher steif nehmen zur Sicherung. Jetzt kann man den hinteren Boots-Abstand zur Mole weiter einstellen damit der Motor nicht Schaden nimmt. Bevor Du den Motor abstellst, nochmal kontrollieren ob Ankerleine gesichert ist und hält. Dann Motor aus. Fertig und geschafft! Gratuliere! Jetzt liegst Du "römisch-katholisch" im Hafen, grinns...:futschlac

Die ev. gefischte Fremdleinen/Kabel, da schaut man am nächsten Tag, wenns wieder ruhiger ist. Vielleicht muß man nachtauchen um den Anker frei zu bekommen, grinns...:futschlac

Aber es gibt noch eine zweite Methode anzulegen trotz auflandigem Wind und Wellenschlag. Wer weiß es? Diese wird eigentlich in den Boots-Schulen gelehrt und ist die klassische Art! Jedoch darf die Maschine im entscheidenden Punkt nicht versagen... daher macht man was zur Sicherheit falls das doch passieren sollte?

Alex N.
01.11.2005, 21:25
hmhhh, hat das was mit eindampfen in die Spring zu tun :nixweiss:
Muss gestehen, ich würds ohnehin wie Rotti machen....

rotbart
01.11.2005, 21:36
hmhhh, hat das was mit eindampfen in die Spring zu tun :nixweiss:
Muss gestehen, ich würds ohnehin wie Rotti machen....
N'abend
Nee Alex eindampfen in die Spring ist beim ablegen gefragt, da lässt du die vorspring (eine Leine vom Bug nach hinten auf Land) legst Ruder in Richtung Mauer (Steg) und fenders den Bug ab. Nun wird sich das Boot durch die Leine (Spring) in einen Winkel von 30 bis 45 Grad zum Steg legen, dann ruder mittschiffs maschine rückwärts und die Spring (die hoffentlich auf Slip lag) einholen. Das ABLEGEmanöver geht auf bei viel auflandigem Wind, aber hier wollen wir ja anlegen !!

Alex N.
01.11.2005, 21:49
o.k., dass wars also nicht, muss ich weiter überlegen...

DieterM
02.11.2005, 12:06
Hmmm Alex,
Du meinst das Ablegemanöver bei auflandigem Wind wenn Du quer an der Mole liegst und das Heck herausbekommen möchtest! Du kannst ja nicht vorwärts ablegen ... sondern mußt es rückwärts machen, also mit eindampfen. Ist ein klassisches Bootsmanöver. Wer dieses einfache Manöver beherrscht, kann auch sein Boot perfekt auf dem Teller drehen und wird nie nervös wenn er sich in engen Stellen befindet. Schwieriger wird es erst, wenn Strömung am Platz ist weil man vielleicht im Strom von einem Fluß liegt wie z.Bsp. D/Donau.

Hier geht es noch ums Anlegen, und quer geht nicht mit auflandigem Wind und Wellenschlag, das ist eine sehr riskante Sache.

Hier einen Erleichterungs-Hinweis: klassisch anlegen heißt vorwärts mit dem Bug anlegen. Aber wie mache ich das bei auflandigem Wind und Wellenschlag ohne mein Vorschiff zu zertrümmern an der Hafenmole bei den gegebenen Verhältnissen??? Vielleicht Finger oder Hand dazwischen halten? oder auch mit den Beinen abstemmen/halten?? :ka5: ... grinns... Abfendern vorne gehört dazu, aber das gehört beiläufig zu diesem Manöver. Also, wer wagt es???

OLKA
02.11.2005, 12:33
In der Praxis würde ich (ich vermute zwar, dass das nicht die Antwort auf die Frage ist :ka5: ) leeseitig längsseits an irgendwas grösseres was im Hafen schon festgemacht hat gehen (Für mein Schlauch ist fast überall Platz) :ka5: :ka5:

rotbart
02.11.2005, 12:40
In der Praxis würde ich (ich vermute zwar, dass das nicht die Antwort auf die Frage ist :ka5: ) leeseitig längsseits an irgendwas grösseres was im Hafen schon festgemacht hat gehen (Für mein Schlauch ist fast überall Platz) :ka5: :ka5:
Das ist zwar nicht die Antwort die Dieter sucht, aber eine Kreative und vernüftige Idee, wenn es eine solche Möglichkeit gibt:chapeau: :chapeau:

DieterM
02.11.2005, 13:39
In der Praxis würde ich (ich vermute zwar, dass das nicht die Antwort auf die Frage ist :ka5: ) leeseitig längsseits an irgendwas grösseres was im Hafen schon festgemacht hat gehen (Für mein Schlauch ist fast überall Platz) :ka5: :ka5:

Sicher eine sehr gute Möglichkeit Olaf, aber hier ist der Hafen dicht bis auf den letzten Platz an der Mole. Die anderen Plätze an der Mole sind bereits durch größere Schiffe schon belegt, die überwiegend entweder "römisch-katholisch" dort liegen oder auch klassisch. Da ist dahinter zw. Schiffen und Mole, also an Lee kein Platz! Außerdem sind dort überall Festmacherleinen.

Dein Crew quängelt bereits wegen dem Wetter und möchte von Bord :motz_4: . Aufs Meer wieder raus geht nicht deswegen, also Du mußt dort anlegen. Die eine Möglichkeit wurde schon aufgezeichnet. Wie kannst Du sicher anders anlegen? :gruebel: :nuts:

CarstenLT31
04.11.2005, 09:52
Wie kannst Du sicher anders anlegen? :gruebel: :nuts:

Moin,
nun lass mal die Katze aus dem Sack, da kommt wohl nichts mehr.

Man kann ja auch normal anlegen mit etwas Abstand, alle Fender raus und sich rantreiben lassen und fertig, oder :-)?
Das Boot ist ja schliesslich auch nur ein Gebrauchsgegenstand, und 'ne Beule wird so'n Schlauchboot kaum kriegen:futschlac.

Gruß
Carsten

rotbart
04.11.2005, 11:34
Moin,
nun lass mal die Katze aus dem Sack, da kommt wohl nichts mehr.

Das Boot ist ja schliesslich auch nur ein Gebrauchsgegenstand, und 'ne Beule wird so'n Schlauchboot kaum kriegen:futschlac.

Gruß
Carsten
Hi Carsten
ich hätte heute eigentlich ein paar Skizzen eingestellt, aber mein PC (an dem der Scanner ist) spinnt und nun muß ich erst einmal umbauen.
Kommt asap

DieterM
04.11.2005, 18:26
Also schauen wir mal:

Das klassische Manöver ist anders herum wobei man aus Sicherheitsgründen den Heckanker vorher werfen muß und auch da die Ankerleine langsam wegfieren darf um zu sichern, falls die Maschine versagt wenn Du auf die Mole langsam zufährst und dann mit zurück abbremsen mußt.

Dabei wird je nachdem hinten ev. Wasser mit dem Wellenschlag einsteigen, der Wind wird nachdrücken, aber auch dieses Manöver ist gut, weil Du den Motor hinten hast und der Bug nicht ausbrechen kann.

Das wird bei dem "römisch-katholischen" Manöver durch die Bugankerleine verhindert. Wichtig ist noch, das insgesamt das Boot gut abgefendert wird, bei Bug zur Mole auch unbedingt einen Bugfender setzen, und unbedingt das Manöver langsam ausführen, es kann ja auch sein, das man sich zw. 2 dort liegende Boote reindrücken muß. Läuft die Maschine, so kann man eigentlich dieses Manöver voll damit beherrschen, die Anker sichern ja nur, müssen aber auch greifen! Also vor dem endgültig prüfen ob sie halten durch abbremsen und nicht nachfieren, ev. sogar mit etwas Motorkraft den Haken ordentlich in den "Schlick" ziehen.

Wenn bei schwerem Wetter so angelegt werden muß, dann bitte nicht hektisch, sonst gibt es Kleinholz. Seitliches Anlegen geht so grundsätzlich nicht und sollte auch eher vermieden werden, weil das Boot immer wieder gegen die Hafenmole gedrückt/geschmissen wird durch Wellen und Winddruck, und Fender dann nur wenig nützen.

Man kann auch mit Heckanker das Manöver beginnen und dann rechtzeitig das Boot umdrehen, indem man die Ankerleine nach vorne nimmt, um sich dann mit dem Heck in die Lücke an der Mole vorsichtig reinzuschieben. Aber das hat auch ein Risiko, wer da die Ankerleine nach vorne bringt, kann auch durch seitlichen Wellenschlag über Bord gerissen werden. Also sollte das nicht bei schweremWetter gemacht werden. Da muß man sich vorher entscheiden ob man mit Bug oder Heck anlegen möchte.

Fragen dazu?

rotbart
05.11.2005, 11:29
Also schauen wir mal:

Das klassische Manöver ist anders herum wobei man aus Sicherheitsgründen den Heckanker vorher werfen muß und auch da die Ankerleine langsam wegfieren darf um zu sichern, falls die Maschine versagt wenn Du auf die Mole langsam zufährst und dann mit zurück abbremsen mußt.

Fragen dazu?
Moin Dieter
ich tu es ja ungern aber ich lege Veto ein :
a) für Schlauchboote halte ich die hier genannten Verfahren (1) in Windlee an ekinem großen festmachen und (2) Buganker und rückwärts fieren für die einfachsten

b) Das "klassische" Anlegemanöver geht wie folgt :
In spitzen Winkel auf den Kai zufahren, durch Maschine Rückwärts abbremsen, eine Leine an Land festmachen (vom Bug zum Land) dann Maschine Rückwärts und Ruder hart ablandig. Der Wind wird das Boot an den Kai drücken und mit der Maschine kann ich dafür sorgen, das es langsam geschieht.

Das Manöver mit einem kleinen Schlauchi dürfte unpraktisch sein und man ist auf Hilfe angewiesen. Mit einem größeren Boot oder einer Yacht funktioniert es klaglos.
Es basiert darauf, dass ich notfalls jederzeit mit voll rückwärts in die Leine dampfe und mich so in jeden Winkel zum Kai positionieren kann, trotz Wind. Allein dies dürfte schon ein Problem beim 4m Schlauchi mit sagen 40 KW werden, wenn die Leine am Bug befestigt ist und der skipper auf voll zurück (von jetzt auf gleich) geht:ka5:
Die variante davon ist sich rückwärts zu Kai sacken lassen, Leine befestigen, dann langsam voraus die Leine steif holen und mit dem Ruder / Z-Antrieb / Aussenborder leicht Ruder legen um den Winddruck auszugleichen.
Dann ist man in einer festen Position und kann leicht Leinen oder Anker ausbringen.
Aber auch hier braucht man Hilfe

DieterM
05.11.2005, 21:05
Hmmm, und was machst Du, wenn Du - wie hier - nur eine Boxbreite frei hast?

Für mich gibt es nur die zwei von mir oben beschriebenen Manöver. Dabei meine entweder "römisch-katolisch" oder "klassisch" was für mich mit dem Bug zu Land heißt.

Ordentliche seitliche Manöver, auch im spitzen Winkel waren meines Erachtens hier nicht dasThema, und sind bei auflandigen Wind und Wetterfür ein Schlauchboote ganz bestimmt nicht diskutabel, weil das Schlauchboot im nullkommanix ein Spielball der Elemente wird. Bei einem schwereren Motorboot wäre Dein Vorschlag auch eine Alternativ aber es bleibt ein riskantes Manöver, denn auch ein schweres Boot bietet den Elementen viel Angriffsfläche.

Natürlich würde ich immer einen sicheren Leeplatz suchen falls dieser vorhanden ist, da liegt auch Olaf vollkommen richtig. Da sind die Anlegemanöver wesentlich leichter auszuführen weil der Winddruck und der Wellenschlag weg ist und das Boot damit nicht gebeutelt würde.

rotbart
05.11.2005, 23:30
Hmmm, und was machst Du, wenn Du - wie hier - nur eine Boxbreite frei hast?

Für mich gibt es nur die zwei von mir oben beschriebenen Manöver. Dabei meine entweder "römisch-katolisch" oder "klassisch" was für mich mit dem Bug zu Land heißt.

Ordentliche seitliche Manöver, auch im spitzen Winkel waren meines Erachtens hier nicht dasThema, und sind bei auflandigen Wind und Wetterfür ein Schlauchboote ganz bestimmt nicht diskutabel, weil das Schlauchboot im nullkommanix ein Spielball der Elemente wird. Bei einem schwereren Motorboot wäre Dein Vorschlag auch eine Alternativ aber es bleibt ein riskantes Manöver, denn auch ein schweres Boot bietet den Elementen viel Angriffsfläche.


Sorry Dieter
nochmals Veto
Boxbreite ist kein Thema, Boot auch nicht . Dieses Manöver habe ich x-mal mit 30 bis 50 Fuß Segelyachten gemacht, die (a) über viel Windangriffsfläche und (b) über vergleichsweise schwache Motoren (5 PS/Tonne) verfügen.

Der Gag ist möglichst schnell über Bug oder Heck eine Landfeste (=starke Leine fest an Land belegt) zu haben, dann hälst auch eine 40ft SY bei Wind 6-7 einwandfrei gerade fest und der Rest der Crew kann sich ums festmachen kümmern.
ABER genau das ist der Haken - Du brauchst eine Crew und must schnell zu einer Landfeste kommen, also entweder helfer an Land oder Schiff von dem aus man leicht auf den KAI kommt --- beides im Schlauchi Fall eher nicht vorhanden => daher lieber die anderen Lösungen.

Wenn ich mit einem RIB wie Dein Marlin 16 bei Bf 6-7 auflandig anlegen müsste und (a) keine geübte Crew oder (b) keine Hilfe an Land hätte, gäbe es für mich nur eines (auch wenn Mooringketten am Grund sind) Anker am Bug raus und rückwärts an den Kai, Motor im Leerlauf laufen lassen zur sicherheit, dann versuchen hinten festzumachen.

Mit Crew oder Hilfe kann man alles probieren, aber wir hatten ja hier von einer problematischen Lage geredet. Wenn alles nicht geht, dann hätte ich auch keine Bedenken im Vorhafen zu ankern, soll doch der Hafenkapitän kommen und mit abschleppen - Sicherheit der Schiffes und der Crew hat Vorrang vor allem anderen !

Dazu kommt das ich mit einer 40ft Yacht deutlich ÜBER dem Wasser bin, mit einem Schlauchi schwimme aber sprichwörtlich drin, ich habe also nicht so viele Möglichkeiten der Vorbereitung, die Sicherheitlage von Personen ist u.U. kritischer, also braucht man ein Manöver was sofort zu einer stabilen Lage führt und das muß nicht schön sein, aber funktionieren.
---------------------------------------
Hier nun setzt meine Kritik ein, denn die meisten Schulen üben so etwas nicht, aus Angst das Schulboot könnte eine Schramme bekommen:stupid:

Aber Dinge die man nicht geübt hat oder die einem nicht gesagt worden sind kennt man eben nicht und kann sie auch nicht anwenden.
Roland

thball
06.11.2005, 08:44
Hallo Roland,

darf ich noch was ergänzen? Mit einem großen Schiff ist eine Landfeste wirklich die sicherste Alternative. Sollte der Wind auch nur leicht side shore kommen empfiehlt es sich zuerst die luvwärtige Leine am Heck anbringen (bei römisch-katholisch), leichte Fahrt voraus und das Boot steht und wie Du sagst haben wir dann alle Zeit der Welt das Boot richtig festzumachen... (ggf. auch die Mooring anzubringen)

Und mit einem kleinen Schlauchi? Bin ich auch bei Dir - irgendwo im Hafen gibt es ein sicheres Plätzchen... so zwischen großen Booten als Fender zu fungieren täte mir in der Seele weh... :natur016: Man weiss ja bekanntlich nie wie sicher der nachkommende Nachbar im Anlegen ist und so eine Bavaria 44 (z.B.) würde sich sicher freuen wenn beim ersten rk-Versuch der Bug ausbricht und das Ding längseits auf die Mohle zutreibt, dass mein Schlauchi die eigenen Fender unterstützt... :bawling:

willys47
06.11.2005, 23:03
...sind ja lustig die einfälle-oder auch seemännischen prüfungsantworten-da gabs mal-´DER MANN UND DAS MEER´der hatte zwar keine kaimauer vor sich:futschlac aber hatt der dinge auch ausgehart...und frau und kind und hund?auf en schlauchboot gehört ne ´dose´-und die muss sehen wo sie bleibt:futschlac