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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MOB und das Nachts ?


rotbart
08.11.2005, 17:43
Die Umfrage Nachtfahrt hat ja recht viel Antworten schon gesammelt und aus den neueren Antworten heraus, erhebt sich die Frage : was tun bei MOB ?
und da habe ich doch gleich mal die Bitte :
wer meint er wüsste wie es am einfachsten und erfolgreich geht, der beschreibe doch mal sein MOB Manöver und schreibe ehrlich dazu, wie oft er das schon (vielleicht zusammen mit der Famile) geübt hat.
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Niemand soll hier vorgeführt werden, wenn ihr so etwas noch nicht geübt habt, befindet ihr euch in 1000facher Gesellschaft, aber ein paar einfache Tipps können vielleicht im Ernstfall helfen.
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Dazu sind auch die ERSTE-HILFE Guru's hier im Forum gefragt, was muß ich mich einem nassen leicht unterkühlten Passagier machen, wenn ich noch eine Stunde bis zum Hafen brauche ??? Einfache praktische Tipps wären schön.
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Das Szenario ist :

Wir waren den Tag über auf einer Insel in der Sonne, haben uns verspätet und müssen in die Nacht hineinfahren. Landwind und leichter Seegang ist aufgekommen, Sterne sind wg. Bewölkung nicht zu sehen. Plötzlich fällt jemand über Bord, er hat eine ohnmachstsichere Schwimmweste an, ist augenscheinlich nicht verletzt aber hat einen Schock und (wie sich später herausstellt) ist er/sie stark erschöpft.
Ihr bemerkt den Unfall erst kurz bevor der MOB achteraus in der Dunkelheit verschwindet.
WAS NUN ?
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sam
08.11.2005, 18:25
moin,

na wenn sich keiner traut.

ich habe das mit meiner familie noch nie geuebt

Ujevic
08.11.2005, 19:13
Maschine Stopp
Kontaktversuch durch Rufen (fortsetzen)
Blick auf Kompaß
180° Wende
Scheinwerfer raus
GPS: Position bestimmen / speichern
Langsame Fahrt voraus
Telefon o. Funk: Notruf MOB, Position angeben

MOB finden
Notruf: widerrufen
Person wärmen (Decken, Folie etc.), beruhigen, zu trinken geben

Hafen / Standort anlaufen

Heinz L
08.11.2005, 20:33
Hi!

@ Rotbart: du schreibst, die Person die über Bord gegangen ist, hat ´ne
ohnmachtssichere Weste an, sofern die Person noch kraft hat, kann die suche vom Verunglückten per Notpfeife unterstützt werden.

was ich persönlich nach dem aufstoppen machen würde, wäre gleich die position auf dem GPS festsetzen (manche handnavis haben sogar eine eigen taste dafür)

was meiner meinung nach noch zu sicherheitsausrüstung gehört bei einer weste wäre solch ein großen leuchtstab zum knicken. dieser hilft aber auch nur solange wie der verunglückte kraft besitzt den stab zu knicken.

wenn der "ungewollteschwimmer" endlich an bord ist, was bei nasser kleidung recht schwer sein wird (!) wie Ujevic schon erläutert hat, flüssiges zuführen.
aber bloß KEIN ALC!!!!! :schlaumei :schlaumei :schlaumei
die gefäße öffnen sich dann recht stark, sodass der körper noch schneller auskühlt!

gruß Heinz

goeberl
08.11.2005, 20:40
wenn man den nachtschwimmer schon an bord hat, dann sollte man ihn möglichst gleich aus den nassen sachen befreien. decken, warme kleidung oder rettungsfolien nützen nichts, solang die nasse kleidung am körper ist.
lg martin

Heinz L
08.11.2005, 21:37
wenn nix trockenes vorhanden sein sollte, was eigentlich nicht möglich ist da
ja andere Mitfahrende ja doch was trockenes abgeben würden,
sollte man aber unbedingt die nasse kleidung anlassen!

nasse kleidung is immer noch besser als nackte Haut !

goeberl
08.11.2005, 21:58
heinz, muß nicht unbedingt sein.
wennst im winter eine dicke jacke an hast, die sich mit wasser angesoffen hat, dann wird sich das wasser an der haut erwärmen und dich isolieren.
aber wenn es sich nur um dünnere kleidung handelt, dann kann es durch den fahrtwind zu einer stärkeren abkühlung kommen, als wenn du garnix an hast.
versuchs mal selber, indem du im sommer mit einem nassen t-shirt im boot fährst. der fahrtwind kann da schon beachtliches bewirken.
lg martin

rotbart
08.11.2005, 22:36
heinz, muß nicht unbedingt sein.
........versuchs mal selber, indem du im sommer mit einem nassen t-shirt im boot fährst. der fahrtwind kann da schon beachtliches bewirken.
lg martin
Hallo
gibt ja schon eine Reihe von Vorschlägen, schaun' wir mal würde unser Kaiser sagen
NO ALC absolut richtig weder für den unfreiwilligen Schwimmer noch für den Rest der Crew, richtig alc öffnet die Poren, man verliert noch schneller Körperwärme unf dür den Rest der Crew na ja da brauchst wohl kein Argument.
Wärme und Flüssigkeit beides richtig zu sätzlich noch Schocklage bitte, wo sind hier die Ersthelfer ?
Kleidung oder nicht wenn die äußerste Schicht aus WindUNdurchlässigem Material besteht (Ölzeug) könnte man die Kleidung an lassen, dies wird im Sommer eher nicht der Fall sein, also raus und in Decken gehüllt.
Decken sind nicht da ????
Kleiner TIPPes gibt Rettungsdecken, die lassen sich auf die Größe einer Brieftasche zusammenlegen und können im zweifel eine normaler Person vollständig einhüllen. Irgedein Spezialplastik mit spiegelndem Innenteil, reflektiert also die körpereigene Wärme, Preis weis ich nicht mehr, aber ich glaube ich habe mal 5,-- DM gezahlt.

MOB Taste Ich dachte mir schon, dass es die meist gedrückte Taste des Thread ist, deswegen schrieb ich : "Ihr endeckt den Unfall erst als die Person achteraus im Dunkel verschwindet." Nehmt noch die Reaktionszeit und die Zeit zum Knopfdrücken an, wohint bringt Euch dann Euer GPS an den Mann/Frau ?????? Es bringt euch dahin wo ihr den Knopf gedrückt habt !! Schon vergessen - wir haben Landwind und Seegang, der Mann/Frau ist also inzwischen ABGETRIEBEN. WAS NUN

Leuchstab gute Idee, aber die automatische Lampe an der Schwimmweste ist besser, da kein Eingriff der Person nötig.

Nächste Frage, mit Pulli oder Ölzeug und Schwimmweste - wie holt ihr ihn eigentlich an Bord, wenn ihr ihn dann gefunden habt - selber die Leiter raufklettern is' nicht mehr

thball
08.11.2005, 22:48
MOB Taste Ich dachte mir schon, dass es die meist gedrückte Taste des Thread ist, deswegen schrieb ich : "Ihr endeckt den Unfall erst als die Person achteraus im Dunkel verschwindet." Nehmt noch die Reaktionszeit und die Zeit zum Knopfdrücken an, wohint bringt Euch dann Euer GPS an den Mann/Frau ?????? Es bringt euch dahin wo ihr den Knopf gedrückt habt !! Schon vergessen - wir haben Landwind und Seegang, der Mann/Frau ist also inzwischen ABGETRIEBEN. WAS NUN


besser eine Position, als keine Position... IN JEDEM FALL MOB-Taste drücken Diese speichert i.d.R. neben dem Ort auch die Zeit und hilft notfalls auch den Rettungskräften die Suche einzugrenzen... :help_3:

DieterM
08.11.2005, 22:51
...

Nächste Frage, mit Pulli oder Ölzeug und Schwimmweste - wie holt ihr ihn eigentlich an Bord, wenn ihr ihn dann gefunden habt - selber die Leiter raufklettern is' nicht mehr

Wenn ich mir so überlege, welcher Kraftakt erforderlich ist auf einem Segelboot um einen MOB, der vielleicht schon total kraftschwach ist, oder vielleicht soigar vom Baum über Bord geschlagen wurde und nur noch halb bei Besinnung ist, vielleicht die etwa 1 m höhere Bordwand zu überwinden und anBord zu holen mit techn. Hilfsmittel, dann ist das anBordholen auf ein Schlauchboot mit der niedrigen Bordwand schon etwas leichter auch ohne techn. Hilfsmittel. Ich würde sagen mit vereinter Kraft den MOB einfach ruckweise über den Schlauch hereinziehen. Das Schlauchboot wird dank der Schläuche nicht kentern können.

Nachdem aber die Bergung sogottwill schnell und zügig verläuftmit Hilfe des Rettungsringes und der Leine, sollte er noch nicht unterkühlt sein und hellwach, so wird der MOB sicher auch noch eigene Kräfte haben selber wieder anBord zu klettern über die Badeleiter,sicher hilfreiche Hände werden von Bord helfen und froh sein ihn wieder da zu haben.

rotbart
08.11.2005, 22:53
besser eine Position, als keine Position... IN JEDEM FALL MOB-Taste drücken Diese speichert i.d.R. neben dem Ort auch die Zeit und hilft notfalls auch den Rettungskräften die Suche einzugrenzen... :help_3:
JA
da hast Du Recht, es kann (bei geeignetem Gerät) sogar die eigene Abdrift speichern und notfalls senden.

Nur wir wollen den Mann/Frau ja eigentlich selbst möglichst rasch finden, die Frage,die sich dahinter versteckt ist - ich bin da wo ich es bemerkt habe, welche SUCHKURSE muß ich nun fahren.

rotbart
08.11.2005, 22:56
Wenn ich mir so überlege, welcher Kraftakt erforderlich ist auf einem Segelboot um einen MOB, der vielleicht schon total kraftschwach ist, ................
Nachdem aber die Bergung sogottwill schnell und zügig verläuftmit Hilfe des Rettungsringes und der Leine, sollte er noch nicht unterkühlt sein und hellwach, so wird der MOB sicher auch noch eigene Kräfte haben selber wieder anBord zu klettern über die Badeleiter,sicher hilfreiche Hände werden von Bord helfen und froh sein ihn wieder da zu haben.
und wo würdest Du es machen ? über Bug /Heck oder über die Seite ???

DieterM
08.11.2005, 23:13
Hi Roland,

siehe es hier bitte aus der Sicht eines Schlauchbootfahrers, da wird der MOB sofort bemerkt und nicht wie auf einem größeren Motorboot oder auf Yachten erst nach Minuten oder sogar 1/4 Stunde, weil der MOB beim "pinkeln" an der Rehling war und eine Schiffsbewegung ihm den Halt nahm und ihn weggefegt hat. Die Festlegung des möglichen Quadranten, der dann abgefahren werden muß , setzt perfekte Navigation voraus und natürlich eine Seekarte, auf der die mögliche Fläche oder der ev. Ort des Verlustes des MOB eingetragen werden muß. Sowas kannst Du auf einem Schlauchboot kam vorraussetzen.

Der MOB wird sofort bemerkt und es gibt hier nur die Möglichkeit einer schnellen Reaktion um den Mann nicht total zu verlieren. Und das steht bereits im anderen Thread.

Wie kann man ein MOB vermeiden halte ich für sehr wichtig. Jedes Besatzungsmitglied sollte bei einer Nachtfahrt grundsätzlich im Boot sitzen und nicht aufstehen. Muß einer bieseln, dann bitte Pütz vor und reingepinkelt, danach ausgespült, ist doch klar. Dazu sollte die Fahrt vermindert oder ganz herausgenommen werden. Nur wer unerwartet sich anBord bewegt oder aufsteht läuft Gefahr über Bord zu gehen. Also vermeiden wir bitte das Aufstehen!

DieterM
08.11.2005, 23:15
und wo würdest Du es machen ? über Bug /Heck oder über die Seite ???

Das steht bereits im anderen Thread.

thball
08.11.2005, 23:24
JA
da hast Du Recht, es kann (bei geeignetem Gerät) sogar die eigene Abdrift speichern und notfalls senden.

Nur wir wollen den Mann/Frau ja eigentlich selbst möglichst rasch finden, die Frage,die sich dahinter versteckt ist - ich bin da wo ich es bemerkt habe, welche SUCHKURSE muß ich nun fahren.

Wieso das Rad neu erfinden? Unter MOB/SAR findet Ihr interessante Infos:

http://www.sailpress.com/

Ujevic
09.11.2005, 00:05
Prima thball. Ich nehm also den Laptop aus der Tasche, schließ das Handy an und lese http://www.sailpress.com/ ? Der MOB ist inzwischen...

Ujevic
09.11.2005, 00:17
Weiter:
Bergung
Wo? An der niedrigsten Stelle des Schlauchi. Also meist seitl. Heckbereich.
Bergungsgriff ... unter den Achsel durch u. an den Unterarmen hochziehen, alternativ dort ein Seil durch bei schweren Personen. Bei schwerer See Seil zuerst zur Sicherung anbringen.

Suche
Falls vorhanden: Leuchtmunition

goeberl
09.11.2005, 00:48
Wärme und Flüssigkeit beides richtig zu sätzlich noch Schocklage bitte, wo sind hier die Ersthelfer ?


roland, das mit der schocklage mußt mir erklären.
war mir im ersten moment nicht sicher, hab aber extra nochmal nachgeschaut, und laut lehrmeinung ist bei einem unterkühlten keine schocklage empfohlen. wäre auch kontraproduktiv, da der körper ja zentralisiert und das kalte blut möglichst NICHT zu den inneren organen gelangen soll.
lg martin

goeberl
09.11.2005, 01:04
der vollständigkeit halber:

"wird ein schwer unterkühlter bewegt, aufgerichtet oder massiert, kann es durch plötzliche verlagerung von kaltem blut von der körperoberfläche in den körperkern schlagartig zum tod (bergungstod) kommen"


http://img321.imageshack.us/img321/7250/1524bk.jpg

thball
09.11.2005, 06:23
Prima thball. Ich nehm also den Laptop aus der Tasche, schließ das Handy an und lese http://www.sailpress.com/ ? Der MOB ist inzwischen...

??? der Link ist wohl mehr als Empfehlung gedacht sich vorab zu informieren genauso wie das Forum hier... :daumen:

rotbart
09.11.2005, 08:29
Wieso das Rad neu erfinden? Unter MOB/SAR findet Ihr interessante Infos:

http://www.sailpress.com/
Niemand will das Rad neu erfinden und wenn Du das so alles vorbereitet und geübt hast wie es da steht - Gratuliere, dann bist Du die Lichtgestalt.

Die meisten werden den Ernstfall aber noch nicht einmal tagsüber bei Sonne durchgespielt haben:motz_4: und für die ist es dann im Ernstfall zu spät.

@Dieter
Du setzt immer voraus, das alles positiv bei einem Unfall verläuft
Man beobachtet den Unfall
Man behält die Ruhe
Man findet den MOB sofort sofort
Wind und Seegang stören nicht
Der MOB ist so gut drauf, dass er selbst in's Boot krabbeln kann.
Alles erledigt.
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Mal abgesehen davon, dass man sich auf den Worst Case vorbereiten soll, sind die meisten Unfälle eben leider nicht so brav, dazu kommt die Verwirrung, die eingeschränkte Sicht.
Ein Schlauchboot das mit 20 km/h fährt legt PRO SEKUNDE etwa 5,5m zurück ! wenn der Steuermann durch den Schrei alarmiert wird ist die Person schon am Heck oder sogar dort vorbei, rechnen wir nur 3 Sekunden für die Schrecksekunde und die erste Action MOB, Gas, dann ist der man 16m oder 3 Bootslängen achteraus im Dunkel der Nacht und NIEMAND hat ihn beobachtet, weil der Skipper hat zu tun, die anderen sind geschockt.

rotbart
09.11.2005, 08:32
roland, das mit der schocklage mußt mir erklären.
war mir im ersten moment nicht sicher, hab aber extra nochmal nachgeschaut, und laut lehrmeinung ist bei einem unterkühlten keine schocklage empfohlen. wäre auch kontraproduktiv, da der körper ja zentralisiert und das kalte blut möglichst NICHT zu den inneren organen gelangen soll.
lg martin
Martin Du hast recht
Schocklage bei eingetretener Unterkühlung falsch.
Ich war zu sehr auf den Schock des Über-Bord-Gehens fixiert

rotbart
09.11.2005, 10:19
Maschine Stopp
Kontaktversuch durch Rufen (fortsetzen)
Blick auf Kompaß
180° Wende
Scheinwerfer raus
GPS: Position bestimmen / speichern
Langsame Fahrt voraus
Telefon o. Funk: Notruf MOB, Position angeben

MOB finden
Notruf: widerrufen
Person wärmen (Decken, Folie etc.), beruhigen, zu trinken geben

Hafen / Standort anlaufen
Klingt ja gut, schon der Anfang ist wie aus dem Lehrbuch:smileys5_ Schraube vom Mann weg stoppen. Bei 20 km/h = 5,5m pro Sekunde ist der MOB schon an der Schraube vorbei (oder auch nicht) bevor jemand den Satz "Mann über Bord an Stb" auch nur angefangen hat zu rufen.

OK nun ist die Maschine aus und der MOB Knopf ist betätigt, an das rufen glaube ich nicht so recht, ihr ruft gegen den einsetzenden Landwind, eher schon dass ihr den MOB hört, aber schwach und nur solange der Motor aus ist oder ?

Ihr treibt, der MOB treibt aber mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, also den Kurs rückwärts zu fahren wird nicht genau genug sein.
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Fazit man muss den Mann sehen können, was folgt daraus Schwimmweste mit Blitzlampe und sofort drehen - ich weiß im Lehrbuch steht ihr könntet ihn überfahren, aber s.o. nach nur 3 sek ist er bereits 16m achteraus ! Jeder meter den ihr weiterfahrt sinken (NACHTS) seine Chancen, schon kleine Wellen machen einen Kopf vom Schlauchi aus unsichtbar. (Wenn bei einem Frachter einer über Bord fällt, dirigiert man die Schlauchis von der Brücke aus per Funk)
Wenn ihr Raketen dabei habt schießt weiss (oder auch rot notfall liegt ja vor) um den Platz zu beleuchten, wenn ihr SOFORT gedreht habt müsste der MOB in einem Halbkreis von wenigen hundert Quadratmeter (Richtung Land treibend) zu finden sein.
Wenn ihr etwas seht und hinfahrt unbedingt Kurs und Strecke (GPS) aufzeichnen, denn wenn es nur eine Öltonne war müsst ihr zurück an den Ausgangspunkt.
Ansonsten natürlich Notruf absetzten etc.
ALL dies ist kleines wendiges Schlauchi gedacht nicht für eine MY

OLKA
09.11.2005, 10:33
Mit dem "Maschine aus" habe ich so meine Probleme. Das hat zwar den Vorteil, dass ich den MOB eventuell besser hören kann, aber was ist, wenn der Hobel dann nicht sofort wieder anspringt. Dann geht eventuell wertvolle Zeit verloren :confused-

rotbart
09.11.2005, 11:29
Mit dem "Maschine aus" habe ich so meine Probleme. Das hat zwar den Vorteil, dass ich den MOB eventuell besser hören kann, aber was ist, wenn der Hobel dann nicht sofort wieder anspringt. Dann geht eventuell wertvolle Zeit verloren :confused-
Beides ist übel, im Fußball würde man sagen man trifft eine Tatsachenendscheidung , also ich würde ihn sicher drosseln (soweit wie möglich) und weiss schießen, denn der MOB kann nicht weit weg sein. Sieht und hört man nichts, muß man eine Suchstrategie aufbnauen (kommt noch).

@Dieter
ich will Dir deine Einkreiseltaktik ja garnicht schlecht reden, aber wie du sagst reden wir von kleinen Schlauchbooten, so ein MOB Pack hat mind 2 Kg Gewicht, Größe (laut Katalog) 50x30x20 und müsste ja hinten fest montiert sein - da sehe ich das erste Problem.
Dann als nächstes : im Pack sind 30-40m Schwimmleine drin, da der Kreisumfang bekanntlich 2*r*pi ist, bedeutet das einen machbarer Kreisradius von 5 bis 7 meter, wenn ich aber mit dem Schlauchi auf 5 Meter am Mann bin brauche ich doch keinen Kreis mehr zu fahren.

Bei einer Yacht, die bei schwerer See jemand aufnehmen will - na ja eine Möglichkeit, aber ein Schlauchi hier aus dem Forum - bei schwerer See ??? (sehen wir mal von Sam und Seatow ab)

Drittes Problem selbst wenn du 200 meter leine dabei hast, einen großen Kreis gefahren bist und den Mann drin hast, nun mußt Du 200m leine einholen (mit Man dran), der Motor ist ja wohl aus Sicherheit im leerlauf, bei auch nur leichtem Seegang wird das wohl für alle ungemütlich, und 'ne Winsch gibt's ja nicht.

Also nix gegen das Einkreiseln aber gerade in diesem Szenario kann ich es mir nicht vorstellen. Probieren wir es doch einfach mal aus !!!

DieterM
09.11.2005, 12:51
Nun, es ist sicher einfacher hier darüber zureden, als es in der Praxis durchzuführen, denn jeder MOB-Fall wird anders aussehen. Daher halte ich grundsätzlich sitzen im Boot für ganz wesentlich, das sowas nicht passiert.

Zum Einkreiseln, sowas geht auch nur, wenn es sofort nach dem MOB eingeleitet wird. Ich verwende am Boot den SOLAS und RINA zertifizierten italien. Rettungsring, der des Nachts auch mit einer im Wasser sich einschaltenden Lampe bestückt wird. Dazu 30 m Sicherheitsleine (schimmfähig), das sollte reichen.

Ich hatte i.a. Thread geschrieben:
MOB - sofort MOB-Taste an GPS drücken (vorsorglich!) und stoppen, umgehend MOB mit Handspotlight suchen und fixieren, Rettungsring vorbereiten mit Sicherungsleine, dann MOB einkreisen mit geworfenen Rettungsring, dann mit gestoppter Maschine MOB an Bord holen über Badeleiter achtern. Falls MOB im Wellengang verlorengeht (hoffentlich nicht!) dann über MOB-GPS behutsam mit langsamer Fahrt und erneuert versuchen ihn zu finden und Einkreisungmanöver erneuern.

Weiß schießen um die Wasserfläche zu beleuchten, falls der MOB noch nicht gesichtete werden konnte, halte ich für sehr gut.

Dieses umgehende Einkreisen des MOB mit dem Rettungsring hörte ich vor längerer Zeit auf Korsika und wir haben es dort mehrfach dikutiert. Da waren erfahrene Leute dabei die das vertraten. Werde dieses Manöver aber nächsten Sommer ganz bestimmt live ausprobieren. Die beiden klassischen MOB Manöver auf Segelyachten sind mir geläufig, und eine MOB Manöver auf Motorbooten beherrsche ich auch. Dieses Einkreisungsmanöver mit dem Rettungsring an der Leine ist zugegebenermaßen ein besonderes Manöver, und dient nicht um den MOB dann an Bord zu ziehen, sondern um ihn sicher an der Leine ertsmal zu haben, und dann sorgfältig mit dem üblichen MOB-Manöver gegen den Wind angefahren und ihn über Lee achteraus zu lassen, dann Motor aus und die letzen Meter reingezogen, hochgeholt, wie auch immer, ev. sogar Rauteckgriff ansetzen um ihn reinzuheben seitlich achtern über den Schlauch ziehen, falls er schon zu schwach ist selber raufzukommen. Dieser Punkt ist der schwierigste, weil man selber gefahr läuft dabei über Bord zu gehen, wobei ein niedriges Schlauchboot hier eher die Sache erleichtert.

@Olaf: ein Motor sollte auch richtig funktioniere und wieder anspringen nach dem Abstellen, auch darf er wenn Du aus voller Fahrt in den Leerlauf gehst, nicht stehen bleiben. Das sind nun mal die Probleme, die es nur bei einem 2-Takt Outboarder gibt, vielleicht denkt der Eine oder Andere auch hier über die Vorteile eines 4-Takt Outboarders nach, der hier keine Schwächen zeigt.

daniels
09.11.2005, 13:03
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Dazu sind auch die ERSTE-HILFE Guru's hier im Forum gefragt, was muß ich mich einem nassen leicht unterkühlten Passagier machen, wenn ich noch eine Stunde bis zum Hafen brauche ??? Einfache praktische Tipps wären schön.
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Das können wir tun:

Den Unterkühlten aus dem Gefahrenbereich an einen zugfreien ggf. warmen Ort bringen.

Solange das Bewusstsein vorhanden ist:
Nasse Kleidung entfernen, den Betroffenen in Decken hüllen. Den Betroffenen in völlige Ruhelage bringen, weder aktiv noch passiv bewegen.
Gliedmaßen nicht massieren.

Warme Getränke verabreichen, niemals Alkohol!

Wiederholte Kontrolle der Vitalfunktionen und ggf. Wasserrettung informieren.

Hans

rotbart
09.11.2005, 13:14
Das können wir tun:

Den Unterkühlten aus dem Gefahrenbereich an einen zugfreien ggf. warmen Ort bringen.
Solange das Bewusstsein vorhanden ist:
Nasse Kleidung entfernen, den Betroffenen in Decken hüllen. Den Betroffenen in völlige Ruhelage bringen, weder aktiv noch passiv bewegen.
Gliedmaßen nicht massieren.
Warme Getränke verabreichen, niemals Alkohol!
Wiederholte Kontrolle der Vitalfunktionen und ggf. Wasserrettung informieren.
Hans
Wenn ich Euch richtig verstehe FLACH legen und nicht (halb) sitzend, weil sonst das kalte Blut wieder nach innen fließt - Richtig ?

rotbart
09.11.2005, 13:17
Nun, es ist sicher einfacher hier darüber zureden, als es in der Praxis durchzuführen, denn jeder MOB-Fall wird anders aussehen.
Richtig ÜBEN , ÜBEN und wieder......., warum nicht 'mal so etwas bei einem Forumtreffen ansetzen ????

Zum Einkreiseln, sowas geht auch nur, wenn es sofort nach dem MOB eingeleitet wird............. Dazu 30 m Sicherheitsleine (schimmfähig), das sollte reichen.

Das ist meine einzige Kritik : Du musst den MOB sehen, sonst ist nix mit Kreiseln

goeberl
09.11.2005, 13:32
Wenn ich Euch richtig verstehe FLACH legen und nicht (halb) sitzend, weil sonst das kalte Blut wieder nach innen fließt - Richtig ?

roland, die ratschläge beziehen sich auf den terrestrichen rettungsdienst. obs für den maritimen bereich änderungen gibt, kann dir nur wer von der wasserrettung sagen.

gefühlsmäßig würd ichs so sehen:
wenn du einen halb erfrohrenen aus dem wasser zeiht, wirst ihn am ehestenn mal hinlegen, allein schon weil er total entkräftet ist. und da bewegungsverbot herrscht, bleibt er auch liegen.
auf kleinen booten muß man die technik bestimmt den gegebenheiten anpassen. da würd ich persönlich ein windgeschütztes platzerl einer optimalen lagerung vorziehen, auch wenn der patient dadurch vielleicht sitzt.

bei all den ratrschlägen muß man aber auch den grad der unterkühlung beachten. wenn einem eiskalt ist, ist man noch nicht unterkühlt.
dazu ein auszug aus den ausbildungsunterlagen vom rk:

erkennen der unterkühlung:

*erregungsstadium: (34-36°C)
unruhe, kältezittern, gliemaßenschmerzen, erregungszustand, vertieftung der atmung, beschleunigung der herztätigkeit, drosselung der schalendurchblutung.
*erschöpfungsstadium: (27-24°C)
30-34°C: erregungsabnahme= bewußtseinstrübung, verlangsamung der herztätihkeit, verflachung der atmung,
30°C: bewußtseinsverlust
27.30°C: lähmungsstadium= tiefe bewußtlosigkeit, unregelmäßige, kaum wahrnehmbare atmung und herztätigkeit.

lg martin

daniels
09.11.2005, 13:40
Wenn ich Euch richtig verstehe FLACH legen und nicht (halb) sitzend, weil sonst das kalte Blut wieder nach innen fließt - Richtig ?

Bin zwar kein Wasserretter, sondern ein Bodengebundener. :futschlac Flach legen, damit das kalte Blut nicht zu schnell in den Hauptbereich zurückfließt, sonst größere Gesundheitsgefahren.

Ist er bewustlos, dann natürlich stabile Seitenlage. Wärmeerhaltung trotzdem.
Sollte er bereits ohne "Puls und Ton" sein, dann natürlich Wiederbelebung.

Ansonsten habe ich die selben Lehre wie Martin zu dem Thema. Obwohl wir 1400 km auseinander leben. :futschlac

Hans

thball
09.11.2005, 16:51
Niemand will das Rad neu erfinden und wenn Du das so alles vorbereitet und geübt hast wie es da steht - Gratuliere, dann bist Du die Lichtgestalt.


Für das Kompliment "Lichtgestalt" vielen Dank! Höre ich zu Hause selten... :knuddelz:

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung: Richtiges Verhalten beim MOB fängt für mich schon vor der Reise an. Neben den ganzen Utensilien, die man so benötigt ist für mich auch das Training der Mannschaft sehr wichtig. Habe da so manche Überraschung schon erlebt beim Beginn einer Segelreise. Traue hier eigentlich jedem Mitglied dieses Forums zu bei einem MOB-Fall sein Schlauchi richtig und souverän wieder zu dem MOB zu steuern. Aber wie ist es mit Eurer Crew? Beim Segeln ist es für mich Standard die Mannschaft in die Bedienung des Bootes, Motors und der Geräte ordentlich einzuführen. Auch bei meinem Schlauchi fühle ich mich wohler wenn eine zweite Person zumindest die Bedienung des Motors kennt...

Nochmals zu www.sailpress.com - ich kann es nur empfehlen die SAR-Muster mal auszuprobieren. Insbesondere die Sektorensuche war bei meinem "ersten Mal" recht aufschlussreich... :cunao: Aber es macht immer wieder Spass - besonders wenn ich dann im Nachgang den Kurs auf dem GPS überprüfe.

rotbart
09.11.2005, 17:00
Für das Kompliment "Lichtgestalt" vielen Dank! Höre ich zu Hause selten... :knuddelz:

Nochmals zu www.sailpress.com - ich kann es nur empfehlen die SAR-Muster mal auszuprobieren. Insbesondere die Sektorensuche war bei meinem "ersten Mal" recht aufschlussreich... :cunao: Aber es macht immer wieder Spass - besonders wenn ich dann im Nachgang den Kurs auf dem GPS überprüfe.
Sailpress hin oder her ÜBENda hast Du recht ist das Wichtigste!
und zur Sektorensuche OHNE GPS noch eine kleine Geschichte :
Wir haben das mal nachts bei Bft 5-6 an der westküste Korsikas ausprobiert - ganz nach Buch nur die Wache (2Pers), die Crew war unter Deck also "Boje über Bord - alle man auf zum manöver" die Boje war eine Blitzboje an einem ca. 3m langen stab, bereits bevor die Crew komplett auf Station war war das Ding nicht mehr zu sehen, drei Stunden Suchkurse (nach Buch - und da konnten die Leute navigieren) waren umsonst, wir müssten im nächsten Hafen 'ne neue Boje kaufen.
Analysierten Grund, die Crew kam zu langsam auf Manöverstation, die zwei oben hatten mit dem weiter auffrischenden Wind zu tun, durch den Seegang war nach kurzer Zeit bereits kein sichtkontakt mehr gegeben.
Im Ernstfall ein Kreuz im Logbuch und das mit einer Yacht keinem schlauchi

thball
09.11.2005, 17:18
und zur Sektorensuche OHNE GPS noch eine kleine Geschichte :
Wir haben das mal nachts bei Bft 5-6 an der westküste Korsikas ausprobiert - ganz nach Buch nur die Wache (2Pers), die Crew war unter Deck also "Boje über Bord - alle man auf zum manöver" die Boje war eine Blitzboje an einem ca. 3m langen stab, bereits bevor die Crew komplett auf Station war war das Ding nicht mehr zu sehen, drei Stunden Suchkurse (nach Buch - und da konnten die Leute navigieren) waren umsonst, wir müssten im nächsten Hafen 'ne neue Boje kaufen.
Analysierten Grund, die Crew kam zu langsam auf Manöverstation, die zwei oben hatten mit dem weiter auffrischenden Wind zu tun, durch den Seegang war nach kurzer Zeit bereits kein sichtkontakt mehr gegeben.
Im Ernstfall ein Kreuz im Logbuch und das mit einer Yacht keinem schlauchi

glaube ich Dir sofort - hatte bislang alle meine Fender wiedergefunden, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass da auch viel Glück dahinter steckt... :chapeau: Nachts hatte ich schon mal mit einem Leuchtstab in einer Plastikflasche geübt (Blitzlampe macht sich auf dem Bodensee wegen des stärkeren Verkehrs nicht so gut). Ist immer wieder spannend ob es klappt. Selbst ein Nachtsichtgerät ist hier kein Allheilmittel... :confused-

Übrigens Martin oder Hans, Ihr scheint richtige Fachleute für Erste Hilfe zu sein. Habt Ihr zufällig einen Link wo Erste Hilfe auf See näher erläutert wird?

rotbart
09.11.2005, 17:49
Übrigens Martin oder Hans, Ihr scheint richtige Fachleute für Erste Hilfe zu sein. Habt Ihr zufällig einen Link wo Erste Hilfe auf See näher erläutert wird?
Wenn man funk an Bord hat, gibt es sog. medico-Gespräche, z.B. über Bremen Rescue oder DP07
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MEDICO- Gepräche
Sollte Ihnen an Bord einmal etwas passieren und Sie benötigen ärztliche Hilfe, vermitteln wir über unsere Küstenfunkstellen für Sie kostenlos ein Gespräch zum Krankenhaus CUXHAVEN. Hier stehen für den weltweiten MEDICO-Dienst rund-um-die-Uhr Bereitschaftsärzte zur Verfügung, die Ihnen sofort weiterhelfen können. (DP07)
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thball
09.11.2005, 17:56
Danke - kenne ich. Ich meinte so einen Link wo man wie in einem Ersten Hilfe Buch die spezifischen Fälle, die auf See auftreten können nachlesen kann. Hatte mal einen Ersten Hilfe Kurs speziell für Skipper, aber leider habe ich noch keine Fachliteratur dazu im Internet gefunden ....

OLKA
09.11.2005, 19:16
Sailpress hin oder her ÜBENda hast Du recht ist das Wichtigste!

Das sehe ich auch so: immer wieder üben.

Es passieren immer wieder erstaunliche Dinge:

Mein Boot fahre ich nicht immer selber. Wer Erfahrung hat darf alleine ans Ruder. Diesmal war ein Rudergänger mit Sportbootführerschein am Werk.

Ich liege auf der Liegefläche und mir wird langweilig:confused- Also schnappe ich mir eine Rettungsweste, schmeisse sie über Bord und rufe danach laut "Mann über Bord". Und, es passiert ........ : nix.

Der Rudergänger reagierte nicht :cognemur: Er hatte wohl nicht gesehen, dass ich die Weste über Bord geschmissen hatte und hielt mein Rufen für einen Scherz :cognemur:

Das (dann schliesslich doch noch) folgende MOB-Manöver war eine Katastrophe. Im ersten Anlauf wurde meine Schwimmweste glatt überfahren.

Also: üben, üben, üben und.... üben.

DieterM
09.11.2005, 19:28
Hi Leute,

was Roland mit der Leuchtblitzboje über Bord als MOB Rettungsübung vor Korsika erfahren hat, zeigt wie ernst die Lage des Nachts ist. Ich habe über Jahre mehrere MOB Rettungsmanöver mit Rettungsring über Bord beim DHH gefahren im Norden (überwiegend Skagerak), rein zur Übung, und wir haben den Ring immer wieder anBord bekommen. Aber ich muß gestehen, das waren keine Nachtübung aber diese fanden überwiegend bei Starkwind mit Windstärke bis zu 6-7 Bft und hochlaufender See statt, also Starkwind.

Wie ernst die Lage des Nachts auf See ist bei einem MOB, erzählten mit sehr erfahrenen Segler die das schon bei mittelschwerem Wetter mitgemacht hatten. Der MOB ging verloren und war nicht mehr zu finden! :cognemur:

Also Leute, nachdem echte MOB Manöver bei Nacht immer ein großes Risiko beinhalten, möchte ich jedem nahelegen darauf zu achten, das man unbedingt im Boot sitzt. Außerdem die nötige Vorsorge mit Rettungswesten anziehen bei Nachtfahrt zu treffen, denn falls es doch mal passieren sollte, sind diese Rettungswesten, egal ob Feststoffrettungswesten oder Automatic-Rettungswesten, die ersten wichtigen Lebensretter!!!

mekongdelta
10.11.2005, 01:47
Also ich würde zunächst mal einen Rettungsring mit Flashlight dem MOB hinterherwerfen (reduziert den Suchradius auf 20-50m - je nach Reaktion). Abstoppen, Kurs um 180 Grad ändern (und zwar nach der Seite, an welcher die Person über Bord ging). Sofort nach dem 180 Grad Turn Motor stoppen, Windrichtung feststellen (nebenbei natürlich rufen und MOB im Auge behalten, falls möglich). Falls MOB ausser Sicht, einige Sekunden in Windrichtung fahren.

Da der Wind ein Schlauchboot mehr angreift als den MOB im Wasser, müsste das Boot direkt auf ihn zutreiben, oder zumindest in seine Richtung.

Die üblichen Massnahmen wie Mayday, GPS Position, Leuchtrakete, Suchscheinwerfer würde ich natürlich auch nutzen, die sind m.E. aber schon hinreichend beschrieben worden.

Ich erinnere mich, dass dieses Manöver in meinem RYA Training als "Williamson Turn" bezeichnet wurde, einzusetzen bei Schlechtwetter und Nebel, vielleicht findet sich ja bei Google etwas mehr...

Übrigens: Ich muss zu meiner Schande gestehen: Seit dem Training habe ich soetwas nie wieder geübt.

LG

Christian

daniels
10.11.2005, 08:11
Übrigens Martin oder Hans, Ihr scheint richtige Fachleute für Erste Hilfe zu sein. Habt Ihr zufällig einen Link wo Erste Hilfe auf See näher erläutert wird?

Hallo Tom,

richtige Fachleute ist vielleicht bei mir übertrieben. Jahrelang "Tatütata" beim DRK, aber seid 5 Jahren beschäftige ich mich dort mehr mit Technik. Durch Fortbildung versuche ich aber auch beim Pflasterkleben fit zu bleiben.

Ich kenne leider keine direkte See bezogene Erste Hilfe.

Erste Hilfe (http://www.drk.de/erstehilfe/ehonline/index.htm)

oder

Erste Hilfe für Schlauchis (http://home.vrweb.de/hans.daniels/Erste%20Hilfe%20fuer%20Schlauchbootfahrer.pdf)

dann hätte ich noch

Rettung aus Wassergefahren (http://home.vrweb.de/hans.daniels/Rettung-aus-Wassergefahren.pdf)

Die letzten beiden Sachen habe ich vor einem halben/dreiviertel Jahr geschrieben.

Vor ein paar Monaten lag wohl bei der Zeitschrift "Wasserwege" ein sehr gut gemachtes Erste Hilfe Heft für Törns als Beilage. Vielleicht kann man das auch so bei dem Verlag erwerben.

Sollte mir noch etwas in die Hände fallen, gebe ich es durch.

Gruß Hans

rotbart
10.11.2005, 08:17
Ich erinnere mich, dass dieses Manöver in meinem RYA Training als "Williamson Turn" bezeichnet wurde,
LG

Christian
Das ist eine Kennziffer aus der Großschiffahrt, hatten wir hier schon mal.
Wenn ein Dampfer hart ruder legt, ist die frage an welchem punkt auf der kreisbahn muß er wieder hart ruder zur anderen seite legen um auf gegenkurs herauszukommen. Das ist die kennziffer und der danach (hoffentlich perfekte) Turn.
Für Schlauchi eher uninteressant

Enzo
10.11.2005, 15:54
Ein herzliches Grüßgott !
Ich hab' die Beiträge jetzt 'mal verfolgt, zum Teil mit Kopfschütteln.
Hat von Euch z.B. schon 'mal einer versucht, eine erschöpfte, in nassen Kleidern steckende Person alleine an Bord zu ziehen ?? Ich hab's probiert (auf einer Badeplattform einer Yacht, 20cm über dem Wasserspiegel)- ich hab's erst geschafft, als mir eine zweite Person zu Hilfe kam.

Falls sich jemand umfassend mit dem Thema befassen möchte, gibt's eine Veröffentlichung vom BSH bzw. DGzRS "Handbuch für Suche und Rettung" - kann ich nur empfehlen.

rotbart
10.11.2005, 16:07
Ein herzliches Grüßgott !
Ich hab' die Beiträge jetzt 'mal verfolgt, zum Teil mit Kopfschütteln.
Hat von Euch z.B. schon 'mal einer versucht, eine erschöpfte, in nassen Kleidern steckende Person alleine an Bord zu ziehen ?? Ich hab's probiert (auf einer Badeplattform einer Yacht, 20cm über dem Wasserspiegel)- ich hab's erst geschafft, als mir eine zweite Person zu Hilfe kam.

Falls sich jemand umfassend mit dem Thema befassen möchte, gibt's eine Veröffentlichung vom BSH bzw. DGzRS "Handbuch für Suche und Rettung" - kann ich nur empfehlen.
Also beim An-Bord holen waren wir ja noch garnicht angekommen, aber Du hast völlig recht, so einfach mit Rettungsgriff über die Seite - das sehe ich auch nicht:natur016:

Nur das schönste Buch hilft Dir leider nix - wenn Du nicht selbst ständig in ÜBUNG bleibst.

goeberl
10.11.2005, 21:29
Übrigens Martin oder Hans, Ihr scheint richtige Fachleute für Erste Hilfe zu sein. Habt Ihr zufällig einen Link wo Erste Hilfe auf See näher erläutert wird?

hi tom!
danke für die blumen:Hail:
auch wenn es eigentlich eine schande ist, ich bin kein fachmann in erster hilfe. bin zwar seit jetzt 8 jahren beim rk im rettungsdienst, aber die letzen 3 jahren fahr ich nur nehr sehr selten, und seitdem ich die ausbildung zum fahrer gemacht hab, sitz ich immer ganz vorne links im ktw*gg*.
ein grundstock an wissen, der weit über das, was der normalbürger über erste hilfe weiß hinausgeht, bleibt aber vorhanden.
wenns dann aber um detailierte auskünfte geht, schau ich zur sicherheit lieber in den unterlagen nach. das sind aber alles fälle, mit denen man im krankentransport nur selten bis garnicht konfrontiert wird. in wien rennts halt ein bissl anders als wo anders*g*.
lg martin

thball
10.11.2005, 22:59
@ Hans,

merci für die Links - das ist doch mal was...:chapeau:

@ Martin,

ja, ja - in Österreich ist der Rettungsdienst ein bißchen anders aufgebaut wie bei uns ... :cunao: aber versprochen - wenn ich mal in Wien einen RTW benötige: Den Job hast Du! :banane:

goeberl
10.11.2005, 23:22
tja tom, genau das ist in wien der unterschied.
es wird ziemlich streng zwischen krankentransporten und notfallrettung getrennt.
primäreinsätze gehen über den notruf 144 und werden hauptsächlich von der städtischen rettung durchgeführt. dafür stehen 6 NAW, 10 NEF, 39 RTW und diverse spezialfahrzeuge zur verfügung.
ich bin im krankentransport tätig. der wird von den privaten organisationen (rk, asb, johanniter) durchgeführt.
wenn ein KTW nahe an einem einsatzort ist und es sich zb. um einen belosen oder eine reanimation handelt, dann fahren wir auch hin, aber im allgemeinen ist ein höherrangiges rettungsmittel in annähernd der selben zeit dort (~10 minuten).
im ländlichen bereich, wo die anfahrtswege schon mal eine halbe stunde sein können, fährt das nächsgelegene auto hin, egal welche qualifikation die mannschaft hat. da fährt dann jeder KTW auch die RTW einsätze.
soll jetzt nicht heißen, dass eine KTW mannschaft schlecht ausgebildet ist, aber für den RTW braucht man halt einen notfallsani. und der hat eine eine wesentlich längere ausbildung.
aber wenn du in wien bist, dann werden wir dich schon gut verarzten, sorry, versanitätern*g*.
lg martin

daniels
11.11.2005, 07:16
@ Martin,

ja, ja - in Österreich ist der Rettungsdienst ein bißchen anders aufgebaut wie bei uns ... :cunao: aber versprochen - wenn ich mal in Wien einen RTW benötige: Den Job hast Du! :banane:


Hi Tom,

was heißt hier wie bei uns. Bei mir in NRW auch streng getrennt.Okay, KTW düsen schon einmal als First Responder durch die Gegend. Aber ansonsten wird auch streng nach RTW, NEF und KTW unterschieden.

Und wenn Du einen RTW benötigst, dann bringt Martin den Roman mit, dann stimmt es dann besatzungsmässig auch wieder- :chapeau:

:chapeau: :biere: Aber jetzt wieder zurück zum Thema.

Hans

rotbart
12.11.2005, 14:36
Hi Tom,

:chapeau: :biere: Aber jetzt wieder zurück zum Thema.

Hans
Hi
trotzdem interessante Beiträge, zum Thema :
bei einem Schlauchboot wird es meist um Erste Hilfe gehen, bei einer SY sind schon eher echte Maßnahmen notwendig :hier mal ein paar Probleme die bei uns tatsächlich vorgekommen sind (drei bei mir an Bord)
Kreislaufkollaps ausgelöst durch Claustrophobie nachts unter Deck
Schwerste Seekrankheit (die kann tödlich enden)
Blutvergiftung durch rostigen Nagel im letzten Hafen - musste durch SAR Hubschrauber abgeborgen werden,--- ein interessantes Manöver
Herzinfarkt (zufällig Arzt an Bord, aber ..)
aufgeschnitte Fußsohle (Glasscherbe an Land)
Schnitte, Blutergüsse, Gehirnerschütterung, Platzwunden sind da die "kleinen" Fälle

daniels
12.11.2005, 21:00
Hallo Roland,
ob wohl bis auf die Angstzustände in geschlosssenen Räumen können alle anderen Fälle auch auf einem Schlauchboot sehr gut vorkommen.
Deshalb ist und war ja immer schon meine Meinung, dass Erste Hilfe in die Ausbildung sollte. Nicht weil die Organisation daran "verdienen", sondern je mehr leute es beherrschen, desto besser dürfte es werden.

Hans

goeberl
12.11.2005, 23:29
hans, absolut richtig, aber erste hilfe gehört regelmäßig wederholt. einmal machen und dann nie mehr bringt nix. zumindest alle paar jahre mal einen auffrischungskurs, oder eine zusammenfassung lesen.
lg martin

daniels
13.11.2005, 08:21
hans, absolut richtig, aber erste hilfe gehört regelmäßig wederholt. einmal machen und dann nie mehr bringt nix. zumindest alle paar jahre mal einen auffrischungskurs, oder eine zusammenfassung lesen.
lg martin


150% Zustimmung einer meiner besten A-RK Kollege. Ich muß auch irgendwie und irgendwann dieser Jahr noch meine Frühdefi-Fortbildung absolvieren.

Hans:biere:

rotbart
13.11.2005, 13:32
hans, absolut richtig, aber erste hilfe gehört regelmäßig wederholt. einmal machen und dann nie mehr bringt nix. zumindest alle paar jahre mal einen auffrischungskurs, oder eine zusammenfassung lesen.
lg martin
Zustimmung, aber wo ?????

daniels
13.11.2005, 14:39
Zustimmung, aber wo ?????


Roland, meinst Du wo du dieses machen kannst ? Wenn ja, bei jeder unserer Hilfsorganisationen. Es gibt bei uns in der BRD folgende Möglichkeiten. Da ich RK'ler bin, erwähne ich einmal die Lehrgänge dort:

Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Erste Hilfe
Erste-Hilfe-Training
Erste-Hilfe fresh up
Erste Hilfe am Kind
Erste Hilfe für Sportgruppen
Frühdefi

Die EH-Ausbilder kommen auch gerne zu Sportvereinen, sprich Boots-Clubs um dort die Themen durchzugehen. Ein guter Ausbilder geht auch auf spezielle Themen gerne gesondert ein.

Trotzdem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass alle Hilfsorganisationen derartige Programme anbieten. Ich denke in A ist es ähnlich. Aber hier ist der richtige Ansprechpartner wohl das ÖRK und damit unser DB 600. Roman ist nach meinem Wissensstand Ausbilder. In BRD könnt ihr euch über die Seite (http://www.drk.de/erstehilfe/) hier informieren.


Gruß Hans

goeberl
13.11.2005, 23:15
roland, wenn du schon mal einen erste hilfe kurs gemacht hast (sollte aber zumindest ein wochenendekurs sein, nicht so ein halbtages-ding), dann kann es schon sehr hilfreich sein, wenn du dir von zeit zu zeit ein bissl was zu dem thema durchliest. hans hat da schon einen guten link gepostet, oder, wenns für die gemütliche gutenachtlektüre sein soll, dann ein erste hilfe buch (oder heft). für den laien muß auch nicht alles immer am allerneuesten stand sein. die änderungen in der lehrmeinung sind echt schon feinheiten, die für profis gelten.

@ hans: defi-schulung hab ich schon hinter mir, inkl. reanimation.

lg martin

rotbart
14.11.2005, 00:47
roland, wenn du schon mal einen erste hilfe kurs gemacht hast (sollte aber zumindest ein wochenendekurs sein, nicht so ein halbtages-ding), dann kann es schon sehr hilfreich sein, wenn du dir von zeit zu zeit ein bissl was zu dem thema durchliest. hans hat da schon einen guten link gepostet, oder, wenns für die gemütliche gutenachtlektüre sein soll, dann ein erste hilfe buch (oder heft). für den laien muß auch nicht alles immer am allerneuesten stand sein. die änderungen in der lehrmeinung sind echt schon feinheiten, die für profis gelten.

@ hans: defi-schulung hab ich schon hinter mir, inkl. reanimation.

lg martin
Hallo Martin
habe schon diverse Schulungen hinter mir :
(A)Auto Führerschein
(B) Flugschein
(C) bei jedem WaSSERSPORTSCHEIN neu
----------------
Aber das war mir eigentlich immer zu wenig mal kurz wiederbelebung, mund-zu-mund beatmung , seitenlage ---- aus !!
An Bord habe ich Dinge getan die eigentlich für Laien verboten sind, die aber dringend erforderlich waren.
Gebraucht wäre eine praxisnahe ausbildung

goeberl
14.11.2005, 01:00
ich weiß nicht, wies beim flugschein und bei den wassersportscheinen ausschaut, aber fürs auto ist in A glaub ich ein 6 stündiger kurs vorgeschrieben.
um sich ein bissl auszukennen, würd ich schon zumindest einen 16 stündigen machen.
ich kann jetzt leicht reden, die ausblidung die ich hab, geht weit über das nötigste hinaus, aber ich denke, man kann sich sehr viel auch im selbststudium beibringen. da ist selbst ja so gut wie überhaupt nicht mehr als sanitäter dienste mache, sondern bestenfalls noch als fahrer, bin cih auch nicht mehr so "in übung". von zeit zu zeit nehm cih mir dann halt mal die unterlagen her, und les mir wieder das eine oder ander kapitel durch. und dabei gibts immer wieder was, an was man sich einfach nimma mehr erinnern hat können.
und zum punkt was mann machen darf und evtl an bord mal machen muß: da sollte man am besten nicht drüber nachdenken. wenns nicht absolut notwendig ist, hast du meistens eh schiß davor, irgendwas "spektakuläres" zu machen, und wenns echt um leben und tod geht, kannst ja eigentlich nur gewinnen.
lg martin

daniels
14.11.2005, 06:48
----------------
Aber das war mir eigentlich immer zu wenig mal kurz wiederbelebung, mund-zu-mund beatmung , seitenlage ---- aus !!
An Bord habe ich Dinge getan die eigentlich für Laien verboten sind, die aber dringend erforderlich waren.
Gebraucht wäre eine praxisnahe ausbildung

Hallo Martin,
bei uns in D ist Rea im Frühdefi automatisch drin.

Roland, Verbotene Sachen darf und wird Dir auch keiner zeigen. Wir sind halt die Deutschland. Da hatten wir ja schon einmal die Geschichte mit Medikamenten.
Aber wenn es "erlaubte" Dinge sind, die aber spezieller sein sollen, würde ich einen Ausbilder des BRK (http://www.brk-muenchen.de/start)oder der BRK-Wasserwacht (http://www.wasserwacht-bayern.de/muenchen/)direkt ansprechen.

Ich finde gerade die Frühdefi-Geschichte, die Martin und ich gerade besprachen, sind für Langzeitfahrer, für Yachthäfen und große Wassersportvereine interessant. Leider sind die Geräte zwar noch teuer, aber
eine super Erfindung.

Gruß Hans

Erich der Wikinger
14.11.2005, 16:32
Also, mir ist das jetzt etwas zu theoretisch.

Die erste Hilfe-Maßnahmen wurden jedoch gut erklärt, ebenso was man machen könnte.

Folgendes möchte ich noch hinzufügen.

Heutzutage gibt es die Bescheinigung für den Pkw-Führerschein bereits, wenn man einen Halbtageskurs mitmacht. Ich bin der Meinung, dass dies nie ausreicht, und der/die Teilnehmer/in kurz darauf nix mehr weis.
Damit meine ich die Maßnahmen, die nach der Rettung erforderlich werden könnten.

Ich selber gehe regelmäßig zur Auffrischung, aber erst, nachdem ich vor 2 Jahren bei einem Unfall gemerkt habe, dass ich zu viel vergessen habe.

Sollte der Fall eintreten, dass Nachts jemand über Bord geht, dann gute Nacht. Ich kann dies glaube ich gut beurteilen, auch wenn meine Erfahrungen über 20 Jahre zurückliegen. Ich habe bei der Bundeswehr an den Lehrgängen "Überleben See" und "Überleben Land" teilgenommen.

Bei Wellengang findet Ihr einen über Bord gegangen nur mit viel Glück, es sei denn die Rettungsweste gibt ein Blinksignal oder noch besser Ortungssignal. Aber mal ehrlich, wer hat so was ? Ich jedenfalls nicht.

Das einzige Gegenmittel ist wohl, strikt darauf zu achten, dass niemand "reinfällt". Eine Person mit 80 Kilo + nassen Sachen kann übrigens nur von 2 Personen geborgen werden, es sei denn der Bergende ist ein Schwarzenegger oder kann Hilfsmittel einsetzen.

Gruß Erich

Ich spreche hier vom Meer oder Fluss, nicht vom Badesee da kann ja ein nicht unterkühlter sich notfalls selber retten, wenn er sich am Licht draußen orientieren kann.

rotbart
19.11.2005, 14:29
Hallo
Erst mal Dank an alle für die Beiträge.
Ich glaube alle sind sich einige PRÄVENTION - also verhindern, dass jemand über Bord geht ist das wichtigste !!!!
Wie geht das ? Primitive Antwort IM Boot sitzen, nicht stehen und sich festhalten - im (normalen) Schlauchboot sind Lifebelts offensichtlich nicht zu gebrauchen ABER könnte man nicht bei einrechender Dunkelheit oder beginnendem schlechten Wetter eine Leine/Gurt LÄNGST im Boot spannen, an der man sich festhalten kann oder (improvisierte) Liefebelts einhaken kann ???
ZWEITENS ist wohl eine Auffrischung von Erste Hilfe und das Üben von Notmanövern eine wichtige Sache.
DRITTENS Rettungswesten sind ein MUSS, unbedingt ohnmachtssicher, falls möglich automatisch und mit Signallampe
Auch an Bord sollte ein (Hand)Scheinwerfer sein.
VIERTENS den Mann finden - glasklar nachts und bei Seegang zieht sowohl Ihr als auch der Mann den Haupttreffer im Lotto wenn Ihr ihn wieder findet.
Die Buchregel auskuppel Heck vom Man weg ist schön,aber bevor ihr reagiert ist der Mann (bei 20 km/h) schon an der Schraube vorbei oder drin :schlaumei
TRotzdem ist Gas weg gut weil die Kurve auf gegenkurs kleiner wird. Habt Ihr Seitenwind dreht GEGEN den Wind,der Mann wird abtreiben und so seit Ihr u.U. in Luv von ihm, haltet einen Kurs etwas leewärts der MOB Position - das ist die beste Chance - zügig aber nicht schnell fahren Lärm drosseln um ihn zu hören (Trillerpfeife an der Schwimmweste !!!!)
Blendet Euch nicht selbst in dem Ihr mit Scheinwerfen auf das wasser leuchtet.
KEINE PANIK AN BORD aufkommen lassen, niemand steht auf alle sitzen und halten sich fest - keine Diskussion über den Kurs aufkommen lassen.
FALL (A) Ihr findet ihn - wei kommt er an Bord
Fall (Aa) MOB unverletzt und noch bei Kräfte - kein Problem oder ?
Fall (Ab) MOB verletzt/ohnmächtig/erschöpft
MOB Längsseits sichern (Leine an der Rettungsweste befestigen), sind noch zwei mann an Bord versuchen den mann liegend über den Schlauch "zu rollen" hilfsweise Beine / Brustkorb mit Leinen umfangen (großer Palstek) im Boot sofort wieder hinlegen - nur im Notfall versuchen den MOB "senkrecht" an Bord zu holen
Fall (B) Ihr findet ihn nicht
(Ba) Falls Ihr Funk habt Rettungskräfte benachrichtigen, Rot schießen und
(Bb) weiss um genügend zu sehen
(Bc) Suchkurse - führt hier ein bischen weit, aber vereinfacht zurück dahin wo der MOB über Bord gegangen ist (MOB Pos im GPS) Abdrift des MOB schätzen und dann im 45 Grad Winkel Suchpfade zu dieser Abdrift fahren. NICHT entlang der geschätzten Drift fahren !!!!

Last but not least das ganze bei schönem wetter ÜBEN und zwar nicht mit einem Fender, sondern mit einem 80kg schweren Schwimmkörper.