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hobbycaptain 06.01.2008 22:55

hab ich auch gesehen, den beitrag über die schwedischen jetboote.

Markus[LB] 06.01.2008 23:00

Hallo zusammen,

ich verstehe den Vergleich nicht, was mit mit wem verglichen?

Schraube ist doch nicht gleich Schraube und Jet nicht Jet. :biere:

Vorteile und Nachteile aufzählen macht auch wenig Sinn, wenn man nicht einmal weiss wo und bei welchen Bedingungen das Boot eingesetzt werden soll. Pauschalisieren bringt wohl recht wenig... bis auf die Verletzungsgefahr durch die Schraube habe ich hier noch nichts gegen den "Konventionellen Antrieb" lesen können. Und sogar die Verletzungsgefahr kann man verringern indem man die Schraube mit einem Metallkäfig schützt.

Dann muss man hier noch erschreckend lesen, dass eine Schraube Fische schnetzelt... das glaub ich einfach nicht, Quallen seh ich noch ein (aber wer will die?) aber Fische? Was passiert mit einem Fisch der im Jet landet? :futschlac :lachen78:

Bei schwerer See ist wohl eher das Boot entscheidend, als das Antriebskonzept. Wer will eigentlich bei schwerer See schnell fahren? Gut Militär... die müssen, aber zum Vergnügen? Robbt man dann auch gerne durch den Schlamm?

Gruß Markus

ghaffy 07.01.2008 10:15

Zitat:

Zitat von Holger K.
...du meinst sicher das Stridsbåt ,das kann mit dem Kamewa-Jet fast auf der Stelle drehen ...

Hallo Holger, das sind auch coole Boote, aber Stridsbåt 90-Klasse war es definitiv nicht. Die Boote in dem Bericht waren wohl eine Generation neuer:

Keine Öffnungen, keine Kanten oder Vorsprünge (Radartarnung), daher auch keine Geschütze oder so, die herumstehen, sondern alles versenkt und nur kurz freigemacht, wenns benötigt wird. Da waren auch ein bisschen andere Maschinen drin, nicht so konventionell.

Aber das Tempo war, glaub ich, vergleichbar: auch so um die 50 kn.

Es war eher sowas in der Art:

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FrankHH 11.01.2008 23:07

moin folks,

ich fahre seit jahren 2x castoldi-jet05 mit je 200ps davor bei ca. 3000kg schiff und kenne ebenso boote mit z- oder wellenantrieb.

ein jet ist schon anders.... und lustig finde ich, das die tollsten meinungen über dieses thema immer nur die erfahrungen anderer sind.

hätte ich bei einer neuanschaffung die wahl, es würde immer ein jet sein. da ich eh 2nd (oder 3rd) hand kaufe muß der gesammtzustand des schiffes stimmen und ist kaufentscheidend.

übrigends: die "pumpen", die unten als notlösung an irgendwelche ab's (mercury) geschraubt werden sind konstruktiver schrott, ich baue an meinen golf auch keine pistenketten und versuche ihn hinterher im fahrkomfort mit strassen pkw's zu verleichen. das sind immer irgendwelche konstruktiven notlösungen, nach dem motto: der zweck heiligt die mittel...

ich kann also beide antriebskonzepte ideal in der praxis vergleichen, da mein
1. schiff mit meinem 2. nahezu baugleich war (je 7,6m lang, gleiter aus gfk, 3000kg, 2x bmw motor mit 200ps), 1x 2 stück bmw zett antriebe, 1x 2 stück castoldi05.

fazit des zett's: fahren und steuern alles wie bekannt ohne stress und sehr zügiges fahren möglich. guter geradeauslauf bei langsamer fahrt.

fazit des jet's: geiiiil............. 30% höhere endgeschwindigkeit, keine blanken nerven mehr bei flachem wasser oder beim slippen, beschleunigung??? völlig ausreichend, habe nix vermisst!!!, eiert sehr bei langsamer fahrt (ist eben ein konventioneller rumpf, zur optimierung könnte er ein paar dezente längsstringer vertragen, geht aber auch so), gewöhnt man sich aber dran, andere boote tun das auch. manöverierfähigkeit: nach etwas übung (trecker mit 2 anhänger rückwärtsfahren muß auch trainiert werden...) genial, eine 360 grad drehung aus der liegebucht heraus kann nicht jeder... seegang: KEINERLEI PROBLEME MIT HOEHEN WELLEN ODER DIESEM "LUFTANSAUGQUATSCH". negativ: teilweise waffenscheinpflichtig, weil bei hoher fahrt überhaupt nicht gutmütig. bsp: schnelle enge kurven fahren sich wie mit einem konv. antrieb, bis zu einem bestimmten punkt, der sich überhauptnicht ankündigt, andem das heck schlagartig wegschmiert und das boot einen 180grad rutscher macht, wehe dem crew mitglied, das darauf nicht vorbereitet ist! rausfliegen oder knochenbrüche können durch die hohen fliehkräfte die folge sein. 2.bsp: umkehrschub, die fuhre stoppt mit mordsgetöse von ak auf 0 binnen 25m ! alles was sich jetzt nicht gut festhällt und jedes teil, das du schon immer an bord vermisst hast findest du hinterher im bug wieder.... aber man kann ja auch bedächtig fahren. konventionell ist funktionell, aber:

nie hatte ich so viel spaß oder interessante möglichkeiten oder entspanntes fahren in unbekannten revieren, wie mit einem jetantrieb....

eine für mich intersannte alternative ist eine zivile version eines arneson oberflächenantriebes, also ein starrer überdachter propeller achter raus mit ruderblatt zum steuern und ohne hydraulik. bei verdrängerfahrt ganz unter wasser, bei gleitfahrt halbgetaucht, bei stress schnell getauscht.

viele grüße aus dem norden....

frank

hobbycaptain 12.01.2008 10:28

frank,
danke für den erfahrungsbericht, das sind wirklich interessante tatsachen.
da frag ich mich, warum es nicht viel mehr jetantriebe und jetboote gibt.
vor allem aber, kann man diese erfahrungen auf alle jetboote umlegen ?

so wie auch bei konventionellen booten wirds wohl auch bei jetangetriebenen booten welche geben, die mit dem jet besser zurechtkommen als andere.
auch bei "normalen" ribs gibts welche, die plötzlich einhaken und andere tun das nicht. es gibt welche die ganz enge kurven fahren können und es gibt welche, die in engen kurven sofort luft saugen, es gibt welche die in kurven die spur halten und es gibt welche, die über den bug mehr oder weniger auswandern, es gibt welche, die sehr sensibel auf den trim reagieren und es gibt welche, denen der trim ziemlich egal ist, es gibt welche, die auhc bei vmax spurstabil fahren und es gibt welche, bei denen man schiss hat, den hebel auf den tisch zu legen.



PS: jetzt frag ich mich nur noch, welches boot das ist, von dem du schreibst. das bananaboat aus deinem profil dürfte es wohl nicht sein :lachen78:

FrankHH 12.01.2008 18:44

....jo, nee, wede das profil gleich mal aktualisieren. das 1. war eine draco 2500 und das andere eine fjord 725. eigentlich müßten alle mit jets unterwegs sein....

ein jet ist wohl zu unbekannt und der mensch ja im grunde seiner seele erzkonservativ.

vg, frank

free-willi 19.01.2008 14:33

Frank

genau wegen diesem "Luftansaugquatsch" habe ich mein Zodiac Projet 420 nach einem Jahr wieder verkauft und mir wieder n Prop zugelegt. Kann natürlich sein, dass bei größeren Booten die tiefer im Wasser liegen das Problem nicht auftritt.
Keine Frage, es war schnell wie Sau auf glattem Wasser, aber wehe es war Seegang (Mittelmeer) dann hieß es Geschwindigkeit zurück und fast in Verdrängerfahrt weiterfahren (was nicht wirklich Spaß macht)

Gruß
Willi (ExJetler)

FrankHH 19.01.2008 15:16

...dann ist für eine stressfreie jetbenutzung wohl ein gewisser tiefgang und ein ausreuchendes eigengewicht notwendig. bei mir waren das 0,50m und 3000kg. selbst kurze und harte wellen (h=2,5m und l= 15m) waren FÜR DAS BOOT kein problem, die crew wollte nur noch nach hause.

trolldich 31.03.2008 23:02

Hi,

so schlimm dieses Beispiel hier ist, so gut zeigt es die Schwächen eines Jets. Seit diesem Vorfall haben viele Coastguards Jets aus Ihrer Flotte rausgenommen bzw. werden Jets nur noch bei "normalem" Wasser eingesetzt.
Zu diesem Vorfall gibt es im Netz den Untersuchungsbericht.

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Gruß
Oliver

Smalte 1 31.03.2008 23:17

Zitat:

Zitat von trolldich
Hi,

so schlimm dieses Beispiel hier ist, so gut zeigt es die Schwächen eines Jets. Seit diesem Vorfall haben viele Coastguards Jets aus Ihrer Flotte rausgenommen bzw. werden Jets nur noch bei "normalem" Wasser eingesetzt.
Zu diesem Vorfall gibt es im Netz den Untersuchungsbericht.

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Gruß
Oliver

Mano..Da bleibt einem ja die Luft weg.Wirklich tragisch.
Hoffentlich ist es für die Besatzung nicht so tragisch ausgegangen wie alles aus sieht.
Gruß Werner
Entschuldigung!! hatte es überlesen..4 Tote..tragisch

ribfreak 18.07.2013 10:49

Ich kram`den alten Thread mal wieder vor, weil ich mir gerade ein altes Sportboot mit Jet gekauft habe: Was hat dieser Unfall mit einem Jet zu tun? Glaubt Ihr wirklich, das ein Prop in so einem Weißwasser im entscheidenden Moment besser greift?

1. Der Steuermann macht den Fehler, im entscheidenenden Moment auszuschiffen und das Boot nicht konsequent mit der
Nase in die Welle weiterzudrehen.
2. Das Boot hat offenbar kein "Self-righting" Equipment, bleibt also kieloben liegen.
3. Im Text steht dann auch, das die Leute umgekommen sind, als sie von ihrem eigenen Boot auf die Felsen gedrückt worden sind.

Diese Verkettung von Fehlentscheidungen, mangelhafter Ausrüstung und unglücklichen Zufällen nun dem Jetantrieb anzulasten, ist m.E. nach Blödsinn.

LG,
Wolfgang

trolldich 18.07.2013 11:00

Zitat:

Zitat von ribfreak (Beitrag 305345)
....Glaubt Ihr wirklich, das ein Prop in so einem Weißwasser im entscheidenden Moment besser greift? ...

....Ja......

ribfreak 26.07.2013 12:53

Zitat:

Zitat von trolldich (Beitrag 305347)
....Ja......

Dann bist Du noch nie einen Jet gefahren und wir brauchen nicht mehr weiter zu debatieren.:smileys5_

Kleinandi 26.07.2013 14:06

Zitat:

Zitat von ribfreak (Beitrag 305852)
Dann bist Du noch nie einen Jet gefahren und wir brauchen nicht mehr weiter zu debatieren.:smileys5_

Ist das eine Feststellung oder nur eine Behauptung oder woraus leitest Du ab das er noch keins gefahren ist?Weil Du anderer Meinung bist :confused-

Erich der Wikinger 26.07.2013 15:37

Jetantrieb kontra Schraube
 
Ich bin noch nie selbst einen Jetantrieb gefahren.
Allerdings habe ich bei einigen Turns mit 2-Rumpf-Booten
mit großen Jetantrieben mitgemacht (z. B. CAT No 1 welcher mal in
Wilhelmshaven lag und nach Helgoland fuhr)

Dabei konnte ich feststellen, dass diese Dinger bestialisch
schnell und wendig sind.

Diese Boote fahren auch in Australien und Kanada bei
sehr rauhem Wetter, also müssen die wohl tauglich sein.

Allerdings kann man daraus nix für unsere Bootsklassen ableiten
und ich denke mal, einen Jet an und abbauen- nee lieber nicht.
Außerdem braucht der wohl im Schlauchi innen zu viel Platz.

Gruß Erich


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