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FAR FAR AWAY 08.11.2004 09:01

Guten Morgen Zusammen!

Vorerst mal möchte ich den Angehörigen und Freunden der Verunglückten (es ist ja noch jemand zuvor in Korneuburg ausgestiegen) mein Beileid ausdrücken.

Leider ist es wieder mal passiert, da kann man sehen, da es auch für alte Hasen auf der Donau eng werden kann.
Was, Wie und Warum der Unfall passierte, ist zur Zeit reine Spekulation, mal sehen, was die Unfallkommision rausbekommt.

Die Einsatzkräfte waren am Donnerstag bis in den späten Abend auch mit Hubschraubern unterwegs, das hat man bis in den 3. Bezirk herüber gehört.
Auch am Freitag und Samstag wurde noch eifrig gesucht, aber bei solch einem Unfall,... Da es Wiener Gebiet war, war unsere Rot-Kreuz-Dienststelle (Klosterneuburg) nicht involviert.
Ich war am Samstag und Sonntag dabei mein Boot aus dem Hafenbecken zu holen, um es winterfest zumachen, aber da fuhr nur noch die Strompolizei die Ufer ab.
Wie bereits gepostet wurde. das Wrack ist bereits geortet worden, allerdings ist eine Bergung für die Taucher ein sehr riskantes Unterfangen, da in einer Tiefe von max. 8 Metern (hat es ca. auf der Höhe der Kuchelau in der Fahrtrinne) die Sicht nur wenige cm beträgt und der Luftverbrauch bei Arbeiten stark steigt.
Es ist ja nicht klar, wie weit das Wrack beschädigt wurde und ob scharfe Teile wegstehen,... Auch ist es bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 7-8km/h ein schwieriges Unterfangen so ein Wrack zu Bergen.
Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man halb Blind in einer trüben Suppe etwas sucht. Um die Bergung durchzuführen ist es aber leider nötig Bergegurte am Wrack zu befestigen, das kann sicher schwierig werden.
Mal sehen, was in den nächsten Tagen dabei rauskommt, bzw. ob eine Bergung recht rasch möglich ist.

FAR FAR AWAY 08.11.2004 10:37

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brummboot 08.11.2004 11:15

Zitat:

Zitat von Nemo
Ja, nur in dem Fall ist er ein Lamm; auf der Donau gilt noch immer dass ein Sportboot der Großschifffahrt platz machen muß...

Und schon im eigenen interesse bin ich als Sportbootfahrer auf der Donau auf der Hut... Zumal ich ja einen Kilometer vorher fast schon einen Zusammenstoß gehabt hätte, da wäre mein Puls bei 180...


Hi, Nemo

bei aller gebotenen Vorsicht gegenüber den teilweise von blühender Fantasie bzw. schlampiger Recherche strotzenden Medienmeldungen ("Sportboot" "gerast´".....) - im Nachhinein ist bekanntlich jeder Unbeteiligte klüger und außerdem war keiner von uns dabei:
Stimmt schon, daß dem Schwarzen auszuweichen ist. Aber wenn der Kleine Probleme hat, z.B. manövrierunfähig ist, hat auch der Große, wenn er dies erkennen kann im Rahmen seiner (zugegeben geringen) Möglichkeiten zur Schadenminderung beizutragen. Nun hat (angeblich) der Kapitän des Schubverbandes gesehen, daß vor der Kollision Personen versucht hatten, sich durch Sprünge ins Wasser zu retten. Er wusste dann mit Sicherheit, daß die somit auf ihn zutreibenden Menschen unter seinen Verband gedrückt werden. Dann ist jedenfalls zu hinterfragen, ob er nicht in der Lage gewesen wäre, seine Propeller zu stoppen, auszukuppeln. Ich kann nicht beurteilen, ob dies aus technischer Sicht überhaupt so schnell möglich ist. Aber jeder von uns kennt die Todsünde Nr. 1, den sichersten Weg um bei der Praxisprüfung berechtigterweise durch zu donnern - Mann über Bord Manöver, eingekuppelt........
Zumindest von einem Verunglückten wurde ja nur mehr der Torso gefunden, die schrecklichen Verstümmelungen schreibt man, wahrscheinlich zurecht, den Schiffsschrauben zu.

Gruß, Peter

herbert 08.11.2004 12:46

Konnte leider nicht eher Antworten war ja am Cayo Forum Treffen :biere:
Ferdi hat es aber eh schon beantwortet, wo die Tafel für den Wechsel von links nach rechts zu erfolgen hat.
Wer die Strecke kennt wird auch erkennen wie lange so ein wechsel mit dem Schubverband dauern kann.

War gestern abend in der Marina Wien und habe mir einmal das ganze mit einem Schubverband vor der Brücke angesehen. Wenn ich ehrlich bin war es nicht einfach den Verband wirklich zu erkennen. das Positionslicht auf der Backbordseite war so tief angebracht das es von der Grein nicht zu erkennen gewesen wäre. Auch die Buglichter des Verbandes waren ca 1 Minute deckungsgleich mit der Brückenbeleuchtung. Nach den Bildern im ORF vom Schubverband war er meiner Meining nach nicht voll beladen also war die schwarze Fläche der Front noch größer als der den ich gestern beobachtete. Da die Brücke unterhalb der Marina keinen Autoverkehr hat war es etwas einfacher die Buglichter zu erkennen. Wenn ich das ganze auf die Grein umlege, da ist 1. die Nordbrücke mit den vielen Lichtern der Autos also bewegte Lichter und dann noch die Stadt. Die Grein hatte ja den Steuerstand innen und da spiegel sich auch die Amarturenlichter im Winschutz. Die Positionslichter konnte er sicher nicht erkennen als waren die Buglichter nicht eindeutig einem Schiff zuzuordnen.

Wenn ich davon ausgehen das die Grein in den Hafen Kuchelau wollte war er auch schon etwas quer zum Strom unterwegs also mußte er seitlich raussehen.

Da neben dem Steurstand auch einer platz hat wird diese Person die sicht verstellt haben. Wenn auf der Grein 6 Personen bei der Witterung an Bord waren wurde es eng in der Kabine den da steht auch der Motor in der mitte. Ich vermute auch deshalb das der Rest der Crew noch im Schiff ist. Da beim Einlaufen in die Marina auch der Blick in Richtung Einfahrt notwendig ist wird sich der Skipper wohl mehr darauf konzentriert haben.

Was jetzt die Aussagen des Eigners betrifft, der wird kaum zu geben das er einem Anfänger oder Ungeübten das Schiff überläßt.

Für einige, so auch für mich, sind nachtfahrten nichts außergewöhnliches wer dies noch nie gemacht hat kann dies auch nicht beurteilen. Ich MUßTE sogar am Meer nachts fahren war ja mein job , den wie sollten sonst die MSVÖler den FB3 bekommen. :chapeau:

Ja bevor ich es vergesse, heute dürfte in ORF 2 bei Thrma um 21:05 Uhr ein Beitrag darüber kommen.

Erich der Wikinger 08.11.2004 13:40

Unfall
 
Hallo Herbert,

Deinen Bericht habe ich sehr aufmerksam gelesen, da er sehr gut die mögliche Ursache des Unglücks erklären kann.

Jedenfalls ist das ganze sehr tragisch und mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen der Toten.

Ärgerlich für mich ist, dass seitens der Medien schon wieder (sofern ich die vorherigen Berichte richtig interpretiert habe) Alkohol und Leichtsinn vorab als Ursache gewesen sein sollen.

Natürlich wäre es möglich, dass der Käptn auf dem "Sportboot" oder auch der Schlepperkapitän "voll" waren.

Aufschluß wird man erst haben, wenn die Leichen geborgen sind.

Aber die Schilderungen von Herbert, der noch dazu genaue Ortskenntnisse hat, erscheinen mir doch logisch.

Erich

herbert 08.11.2004 15:35

Unfall
 
Das ich nicht Beileid wünsche hat nichts mit unhöflichkeit zu tun.
Beileid würde ich nur persönlich jemanden wünschen und nicht hier im Forum finde es auch mehr eine Floskel genau wie die Frage " Wie gehts dir ? " denn meisten interessierts sowieso nicht, ist zwar traurig aber es ist eben so! Aber das soll jeder halten wie er will.
Das Alkoholproblem würde ich nie schreiben genauso könnte man ja schreiben er ist Geistesgestört und das wird sich noch zeigen was es war.
Der ohne Schuld werfe den ersten Stein :chapeau:

Ob erfahren oder nicht, nicht ein Umstand führt zu Unfällen sondern das zusammentreffen mehrerer Faktoren. 100 m stromaufwärts und 7 Minuten später
wäre es nicht zum Unfall gekommen.

Ist zwar alles nur Theorie aber so könnte es gewesen sein.

Mein Beitrag soll nur als orientierung der nicht Revier Kenner dienen und nicht als Sachvertändigen Aussage verstanden werden.
Da ich die Grein schon selbst gefahren bin, glaube ich das ich dies auch ein wenig beurteilen kann.

Michel 08.11.2004 15:43

Hallo Herbert,

ne Frage:

Wem hast Du jetzt geantwortet?

:weissnich :weissnich :weissnich

Das passt jetzt irgendwie nicht :weissnich

herbert 08.11.2004 15:55

Unfall
 
@Michel
war eher nur eine allgem. Ergänzung und an keine Bestimmten Personen.

Manchmal kommt es bei mir zu einem verzögerten absenden meines Beitrages dadurch kommt er oft zu spät in die Reihe.

Also verzeihe einem alternden Ösi :biere:

seepferd 12.11.2004 23:41

Hallo Schlauchis,

wie beurteilt Ihr denn den Unfall, der gestern oder heute Morgen passiert ist , wo drei Profischiffer aufeinandergefahren sind, bei einer Sichtweite von unter zehn Metern. Da war sogar ein Tankschiff dabei, so ein Kahn fährt auch unter Radar und einer Käpt´n hat zugegeben, dass er nicht mal gesehen hat was er gerammt hat. Und es waren drei grooooße Kähne dabei.

Salve Sven

FAR FAR AWAY 12.11.2004 23:48

hab davon nichts gehört, hast du nähere infos dazu-?

bambi 26.11.2004 13:54

Unfallursache geklärt!
 
Hallo!

Heute um 13:00 Uhr wurde in den Ö3 Nachrichten über die Klärung der Unfallursache berichtet.

Angeblich ist das Schiff auf eine Sandbank aufgelaufen und war manövrierunfähig!

lg

Bambi

FAR FAR AWAY 26.11.2004 15:14

Ja,
das habe ich auch soeben via Radio vernommen.
Die Unfallkommision stellte einen Defekt an der Steueranlage festgestellt haben.

Wenn allerdings das Boot nicht mehr manövrierfähig war, wundert mich, das kein Funkspruch abgesetzt wurde, bzw die Besatzung nicht versucht hat sich in Sicherheit zu bringen.
Das müsst dann wirklich einige Sekunden passiet sein, bevor der Zusammenstoß passierte,... :frown:

rwalda 26.11.2004 18:01

Hallo auch!

In Um Links zu sehen, bitte registrieren wird die Ursache die zu dieser Katastrophe geführt hat im Endeffekt dem Kapitän angelastet...

soweit so gut, oder schlecht....

Auch wenn ich in diesem Forum neu bin (war bisher in der Luftfahrt engagiert und bin dabei mich aus gesundheitlichen Gründen von der Luftfahrt auf die Seefahrt, sprich "Schlauch"-Bootsfahrt zu verlegen), habe ich gelernt bzw. erfahren dass Unfälle nie aus einem einzelnen Grund bzw. Ursache entstehen.

Im vorliegenden Fall wird das Auflaufen auf die Sandbank mit der darauffolgenden Manövrierunfähigkeit bzw. Einschränkung der Manövrierfähigkeit als Ursache bzw. Fehler des Kapitäns bzw. unfallkausal hingestellt.

Daher meine Frage an die erfahrenen Seefahrer bzw. Flussfahrer hier im Forum:
Nach meinem Gefühl kann´s das allein nicht gewesen sein.
Welche Möglichkeiten zur Unfallvermeidung/Sicherung hätte der Kapitän der Grein noch gehabt? Welche Maßnahmen sind da allgemein noch möglich um negative Folgeereignisse zu vermeiden?

Es wäre für mich erleichternd bzw. erfreulich wenn man auch aus diesem Unfall noch lehrreiche Schlussfolgerungen ziehen könnte.

Grüße aus Graz,
Rainer

PS: Meine Erfahrungen stützen sich auf ein langjähriges Engagement in der allgemeinen Luftfahrt in der es seit Jahren üblich ist dass Flugunfälle behördlich untersucht werden und diese Untersuchungen veröffentlicht werden mit einer abschliessenden Erkenntnis und Empfehlung zur Unfallvermeidung.

Michel 26.11.2004 18:15

Nur mal ne Frage am Rande?

Wie kann jemand auf eine Sandbank auflaufen und "IM FAHRWASSER" mit einen Berufsschiff kollidieren.

Im Fahrwasser sind normalerweise keine Sandbänke, und wenn doch, warum ist das Berufsschiff da nicht draufgelaufen?

Denn das dürfte auch wenn leer einen größeren Tiefgang haben als das Sportboot.

:hä: :hä: :hä:

Berny 26.11.2004 18:29

Zitat:

Zitat von Michel
Nur mal ne Frage am Rande?

Wie kann jemand auf eine Sandbank auflaufen und "IM FAHRWASSER" mit einen Berufsschiff kollidieren.

Im Fahrwasser sind normalerweise keine Sandbänke, und wenn doch, warum ist das Berufsschiff da nicht draufgelaufen?

Denn das dürfte auch wenn leer einen größeren Tiefgang haben als das Sportboot.

:hä: :hä: :hä:

Indem er erst nach der Beschädigung seines Bootes in das Fahrwasser kam
:zunge:

Zur Frage der Schuldigkeit: Klar, es ist halt wie immer, das Auflaufen auf eine Sandbank kann nur die Schuld der Kapitäns sein.
Es ist das gleiche beim Autofahren, wenn du aufgrund Glatteises ins Schleudern kommst, bist auch als Fahrer schuld, egal wie das zustande gekommen ist und egal wie vorhersehbar das war.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:38 Uhr.

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