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DieterM 31.01.2017 20:29

Boote an Bojen legen
 
Hallo Freunde,

ausgegeben Anlaß wegen dem Verlust eines wertvollen RIBs das bei Sturm an einer Boje lag, und sich losriß und am Strand als Spielball der Wellen zerschelte.

Boote an Bojen werden meistens von Versicherungen nicht gedeckt. Meistens sind die Boote dann nur mit kurzer Leine an der Boje befestigt was wohl an diesem Boot auch der Fall war.

Bei hohem Wellengang gehört das Boot herausgeholt, dazu muß man die Wetterprognosen beobachten. Bei kurzer Leine kann das Boot irgendwann nicht mehr normal über die Wellen klettern, was dazu führt das es ruckt und der Bug in die Welle gezogen wird. Dadurch setzt die Welle mit enormer Kraft auf das Schiff ein. Das geht solange gut bis die Leine bricht, die Bojenbefestigungskette bricht, oder der Bojengrundstein anfängt sich zu versetzen. Ist das Boot erst weg von der Boje , dann wird es Spielball dieser und am Strand wird es dann zerlegt, also meist ein Totalschaden dann.

Wenn es eine ruhige Bucht ist die gechützt liegt gegen Winde oder Starkwinde, aus allen Richtungen, kann man ein Boot auch an eine Boje legen, wenn diese richtig am Grund verankert ist. Aber der Klau hat leichte Arbeit, und auch da kneifen die Versicherungen. Am Sichersten liegt ein Boot in einem geschütztem Yachthafen.:smileys5_

AndyOcean 31.01.2017 21:04

In Griechenland hab ich meins auch an einer selbst gesetzten Boje. Dazu habe Ich einen 7kg Pflugscharanker und 20m 6mm Kette, bei 2-3 m Wassertiefe.
Bis jetzt ist nie was passiert.

Mit dem 65er ZAR werde ich jetzt aber noch einen zusätzlichen 7kg Delta Anker vor den Pflugscharanker installieren.

Sicher ist sicher :seaman:

Visus1.0 31.01.2017 21:11

Hatte 10 Jahre ein kleines Zodiac ca 350 Kg 50PS in Borarichtung bei Split Insel Hvar an der Boje.

Ein Monat im Jahr. Es hat sich nie los gerissen. Dich es war ein ausgeklügeltes Bojensysthem wie eine Zieharmonika mit Niroketten unter und Überwasserbojen und ein Tauchgang von ca 1.5 Stunden notwendig um die Verankerung und Boje zu setzten.

Bei der grösse des Bootes von Joachim, müssten zwei Taucher einen halben Tag arbeiten um so was in Mindesttiefen von 10 Meter zu installieren. Mit abfedernten Unterwasserauftriebskörper usw.

Mein Freund hat ein 520 Rib mit Bojenstahlkäfig der mit 1\2;Tonne Steine und Zieharmonikasysthem ausgestattet ist und Unterwasserauftriebsbojen. Und sogar den hat es bei Bora um 3 Meter versetzt.

ad-mh 31.01.2017 21:35

Wir durften vor 2 Jahren in HR erleben, dass jemand ein 7m GFK Boot verloren hat. Das Boot hat die Betonplatte angehoben und mitgenommen. Man konnte das Boot am Horizont verschwinden sehen. Bei dem Wetter wollte niemand sein eigenes Boot riskieren um es wieder einzufangen.

Dumm, so etwas.

grauer bär 31.01.2017 21:38

Am Gardasee liegen viele Boote an Bojen, und das schon seit Jahren.
Diese Bojen (jedenfalls wo ich gelegen habe) werden regelmäßig von Tauchern kontrolliert.
Die Unwetter am Lago sind heftig, in einem 14 tägigen Urlaub erlebt man mindestens ein Unwetter. Ich fahre seit über 30 Jahren an den gardasee, ein gedrehtes Dinghi an der Boje und weggewehte Polster habe ich schon gesehen, viel mehr aber nicht. Es sind aber professionell gesetzte Bojen, und ein Tag Boje kann über € 20.- / Tag kosten. Ob die Versicherung zahlt, versuche ich mal zu klären.

Comander 01.02.2017 07:55

Ich sehe das kritischer weil ich glaube dass viele von Uns die Kraft der Elemente unterschätzen. Alleine der Tatsache -und das wissen wir alle- keiner von uns wird in HR ein Einheimischen-Boot von ab 5m sehen das frei vor der Küste oder Strand bei Bora ankert. Man/Ihr könnt von 10 T Steinen am Grund schreiben,es wird immer eine Schwachstelle geben die irgend wann zur Katastrophe führt Mein C4 hatte ich auch schon frei geankert als die Bora kam aber wir reden nicht von einer Plastik Tüte sondern von einem richtig schweren Boot. Die die jetzt von der 100% sicheren Boje reden haben entweder son ne leichte Pelle oder in ihren 3 wöchigen Urlauben noch nichts erlebt. Ich kann jeden nur anraten genauso wie Dieter es immer wieder predigt (:smileys5_ ) bringt eure Boote in Sicherheit oder holt es raus .:smileys5_

Dutchrockboy 01.02.2017 08:22

Ich finde diesen Fred top :chapeau:

Wie Comander schon sagt, lassen sich die Kräfte leicht unterschätzen.
:schlaumei Wenn ein kleines Schlauchboot 1000 kg tragen kann, kann es auch 1000 kg heben! Da müssen nur die Wellen hoch genug sein und die Leine kurz genug.

Guter Tipp von Dieter, die Leine länger zu machen. Beim Ankern lernt mann über den Einflus der Länge der Ankerkette, beim Bojen hätte ich das glatt übersehen. :smileys5_


:gruebel: Es wäre schade wenn hier nicht dafür gewarnt wird und jemand deswegen sein Boot verlieren wurde...:ka5:

Scherzibaby 01.02.2017 09:11

Hab im Sommer auf Pasman auch nur eine Boje. Mir wurde aber vom Vermieter gleich angeboten das Boot bei Bora in den Hafen zu bringen. Aber es ist klar das man da früh genug dran sein muss da da jeder rein will.

Ich werde das Wetter in der Windy App verfolgen und dann vermutlich mein Boot kurz rausholen. Hab da schon zu viele Videos gesehen was mit Booten passierte bei Bora. Da wurde mir richtig schlecht!

Den Tipp mit der längeren Leine und Sicherungsleine werde ich auf jeden Fall befolgen! :chapeau:

schimanofsky 01.02.2017 09:12

Möchte gerne auch etwas zu diesem Thema beitragen. Bei mir waren es auch die unterschätzen Kräfte des Meeres.

Letzten Sommer hatte ich mein Boot an einer selbst gesetzten Boje - da ich recht gut tauchen kann, mache ich das so:
1: Mit Taucherbrille und Flossen auf die Suche nach einem geeigneten Felsen mit solidem Loch in 8-10m Tiefe gehen
2: Durch dieses Loch mit Hilfe eines Stocks eine Schnur durchfädeln
3: An der durchgefädelten Schnur meine solide Kette anbinden und diese dann mit der Schnur zurück durch das Loch ziehen
4: Diese Kette mit solidem Schäkel um den Felsen festmachen
5: An diesen Schäkelt kommt dann die doppelt geführte Bojenleine mit (unauffälligem) Auftriebskörper
6: 2 Meter unter der Wasseroberfläche kommt noch eine Schlinge, an der ich den Auftriebskörper einhängen kann, wenn ich nicht an der Boje bin - dann stört diese niemanden

Den Schäkel hatte ich mit meinem Leatherman unter Wasser festgezogen. Ich hatte ihn aber nicht gesichert. Eines Tages komme ich am Abend heim und die Boje samt Leine schwimmt irgendwo in der Bucht. Durch die dauernden Auf-ab-Bewegungen hatte sich der Schäkelbolzen gelöst und war schließlich aus dem Schäkel gefallen. Wäre dies passiert, als mein Boot an der Boje angebunden gewesen war, wäre das ein glatter Totalverlust geworden.

Ich hatte Glück, kaufte einen neuen Schäkel und dazu passende Kabelbinder. Mit einem davon sicherte ich den Bolzen in 8m Tiefe und alles war gut!

Längere Zeit alleine lassen würde ich mein Boot an der Boje jedenfalls nie!
LG
Werner

bolli_man 01.02.2017 09:33

Ich liege nur im Hafen....egal welches Wetter.
Alleine zur Boje schwimmen geht mir auf die.....

Comander 01.02.2017 09:36

Zitat:

Ich liege nur im Hafen....egal welches Wetter.
Alleine zur Boje schwimmen geht mir auf die.....
das wäre die sicherste und beste Variante aber leider nicht immer möglich :confused-

und außerdem sehr zeitaufwendig wenn die Unterkunft Kilometer weit weg ist-aber es wäre das Beste!:chapeau:

MFO 01.02.2017 10:36

Also ich bin im Sommer auch immer auf Pasman, aber da such ich mir ein Haus mit Mole. Das Boot auf einer selbst gesetzten Boje liegen zu haben, das Quartier außer Sichtweite wäre für mich undenkbar.
Wenn Bora kommt, steh ich auch in der Nacht mal auf und schau ob alles passt.
Als ich noch gesegelt bin, sind selbst offizielle Bojen immer ein Risiko, da keine Versicherung zahlt, da IMMER der Skipper für die Sicherung des Bootes verantwortlich ist.
Deswegen gehen auch alle "alten" Seefahrer in den Hafen oder vor Anker, da weiß man woran man hängt.

Scherzibaby 01.02.2017 11:11

Ich frag mich gerade warum die Versicherung nicht zahlen soll wenn das Boot an der Boje lag?

Meine Kasko sollte auch bei folgenden Schäden zahlen: :gruebel:

Brand, Blitzschlag und Explosion
höhere Gewalt
Einbruchdiebstahl und Diebstahl des ganzen Fahrzeuges
Brechen von Masten und Rundhölzern
Reissen von stehendem oder laufendem Gut
Beschädigungen durch Personen die nicht zur Besatzung gehören
Strandung, Sinken, Scheitern, Grundberührung, Zusammenstoss mit festen oder schwimmenden Gegenständen
Transporte

Sollte es nicht so sein lass ich mich gerne eines besseren belehren! :ka5:

MFO 01.02.2017 11:25

Sorry, hatte einen Denkfehler :-) Meinte, dass Bojenbetreiber auch wenn diese offizielle sind, für diese und deren Verankerung keine Haftung übernehmen, sprich man als Skipper und dadurch mit der eigenen Versicherung haftet.
Deswegen lieber ankern, da weiß man was man hat.

Sorry für die nicht korrekte Aussage ;-)

uli_hd 01.02.2017 12:28

Zitat:

Zitat von MFO (Beitrag 419822)
Sorry, hatte einen Denkfehler :-) Meinte, dass Bojenbetreiber auch wenn diese offizielle sind, für diese und deren Verankerung keine Haftung übernehmen, sprich man als Skipper und dadurch mit der eigenen Versicherung haftet.
Deswegen lieber ankern, da weiß man was man hat.

Sorry für die nicht korrekte Aussage ;-)

auch ein Anker hält nicht immer!!!

Comander 01.02.2017 15:45

Zitat:

auch ein Anker hält nicht immer!!!
dafür gibt es die Ankerwache http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...ault/a0015.gif :futschlac :biere:

MFO 01.02.2017 15:47

Richtig, aber wenn man richtig ankert hält ein Anker richtig gut, die meisten geben beim ankern zu wenig Leine (2-3 fache Wassertiefe), dann einschleifen und dannach nochmals 2 fache wassertiefe Leine geben. Mit dem richtigen Anker und einer Kette oder Bleileine rührt sich da nix mehr.
Wie gesagt, bei einer Boje weiß ich nicht ob die Leine in Ordnung ist oder ob die Verbindung zum Betonblock nicht schon durchgescheuert ist. Jedes Jahr kann man beobachten wie beim bojenfangen Boote die Leinen fressen, meist sind die im Halbjahr schon super angeschnitten und halten bei Gott nicht mehr verlässlich.

uli_hd 01.02.2017 18:07

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 419830)
dafür gibt es die Ankerwache http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...ault/a0015.gif :futschlac :biere:

und wer macht die, wenn du allein an Bord bist?:gruebel:

Visus1.0 01.02.2017 18:10

Zitat:

Zitat von uli_hd (Beitrag 419837)
und wer macht die, wenn du allein an Bord bist?:gruebel:

Sogar das kleine Garmin hat eine Ankerwache dabei und piepst wie verrückt wenn du die Koordinaten nur um 2 Meter verlässt und man kann die Meter der Entfernung auch einstellen. Da wacht jeder auf!:chapeau::biere::biere:

uli_hd 01.02.2017 18:23

Zitat:

Zitat von Visus1.0 (Beitrag 419838)
Sogar das kleine Garmin hat eine Ankerwache dabei und piepst wie verrückt wenn du die Koordinaten nur um 2 Meter verlässt und man kann die Meter der Entfernung auch einstellen. Da wacht jeder auf!:chapeau::biere::biere:

und das Garmin fährt dir deinen Anker dann wieder ein?

Benni 01.02.2017 19:36


Bei uns in der TIHA hängen mindestend 50% der Boote mit viel zu kurzen Leinen am Steg. Alle Beratungsresistent. Dann kommt mal ein mächtiger Sturm frontal in die Bucht und dann sind nicht nur viele Boote beschädigt sondern oft auch die Stege. Dann schauens blöd !:stupid:
Soviel zum Thema zu kurze Leinen - gilt nicht nur für Bojen.

MFO 01.02.2017 19:54

Zitat:

Zitat von Benni (Beitrag 419843)

Bei uns in der TIHA hängen mindestend 50% der Boote mit viel zu kurzen Leinen am Steg. Alle Beratungsresistent. Dann kommt mal ein mächtiger Sturm frontal in die Bucht und dann sind nicht nur viele Boote beschädigt sondern oft auch die Stege. Dann schauens blöd !:stupid:
Soviel zum Thema zu kurze Leinen - gilt nicht nur für Bojen.

Jaja, wie hat mal ein alter Kroate zu mir gesagt: "Boot nicht fesseln, lasse schwimmen das Boot" :-)

Comander 01.02.2017 19:54

Benni,du als Dauer - Lieger :biere:. was machst du wenn sich was größeres ankündigt, hast dun Notfall Plan?

Rotti 01.02.2017 21:00

Zitat:

Zitat von MFO (Beitrag 419846)
Jaja, wie hat mal ein alter Kroate zu mir gesagt: "Boot nicht fesseln, lasse schwimmen das Boot" :-)

Alte Kroat sagt:

Boot muss machen tanzen, nix stehen :futschlac:futschlac:chapeau:

MFO 01.02.2017 22:20

:lachen78: no besser :futschlac

Benni 02.02.2017 00:38

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 419847)
Benni,du als Dauer - Lieger :biere:. was machst du wenn sich was größeres ankündigt, hast dun Notfall Plan?

Einfach nur tanzen lassen. Das hat bis jetzt problemlos funktioniert. Dazu muß man aber sagen daß der einzige gefährliche Sturm für die TIHA nie länger als eine Stunde dauert. Gegen Jugo und Bora ist sie ideal geschützt,

bolli_man 02.02.2017 08:26

so geht's uns auch in JEZERA....
da kann kommen was will....da bist immer sicher. gegen jeden wind geschützt.

DieterM 02.02.2017 09:32

Zitat:

Zitat von uli_hd (Beitrag 419839)
und das Garmin fährt dir deinen Anker dann wieder ein?

Aber Uli, Du weißt doch von D/früheren Hochseetörns, als es noch keine GPS Geräte gab, das es Pflicht war eine Ankerwache vom Skipper zu bestimmen, der dann laufend in Zeitabständen Kontroll-Peilungen machen mußte um die Anker Position zu überprüfen. Slippte der Anker, dann mußte ein neues Ankermanöver eingeleitet werden, des Nachts mit Wecken eines schlafenden Crew-Mitglieds, und tagsüber wenn er alleine an Bord war, eben das neue Anker-Manöver alleine bewerkstelligen .

Heute sind die GPS Geräte mit Anker Pos. Überwachungseinstellungen ausgerüstet, wie Visus sagte, eine groß Hilfe und zusätzliche Sicherheit!

Ob ein Boot, das verankert wird, ganz verlassen werden kann ohne Ankerwache, hat der Skipper zu entscheiden, er trägt die Verantwortung für das Boot.

Hmmm ... vielleicht kann ein Ankerwache-Alarm auf das Handy/Smart-Telefon des Skippers übertragen werden?

dievoggis 02.02.2017 10:43

Servus Benni,

die Tiha hat es in sich, wenn die Welle frontal reinbricht. Der Käpt´n Klaus und ich können ein Lied davon singen.
2007:Von einer Minute zur nächsten war die Welle da. Ca 1,5 Meter ...schätz ich. Meine Bug und auch die Heckleine waren zu kurz . Das Boot war mittig am Steg und ich war sogar auf dem Boot. Das Dilemma war, ich konnte die Heckleine leine nicht verlängern , sonst hätte es mich mit dem Bug bei jeder Welle auf den Steg geschlagen. Die Welle kam an sich von vorne , hat sich aber gebrochen und kam in einer Sogwirkung dann von hinten. Ich hatte kein Handlungsoption. Kurz bevor der Sturm vorbei war , riss die Bugöse raus....chancenlos.
Wobei ich mich folgendes frage: Wie in meinem Fall waren alle Stegplätze belegt. Geb ich mehr Leine, hänge ich im Nachbarboot oder auf dem Betonsteg. Lass ich sie kurz , riskier ich (wie in meinem Fall) einen Schaden am Boot.
Bei diesem Sturm wurde mir richtig Angst, nicht nur um mein Boot , sondern vor allen Dingen um die anderen Bootsbesitzer, die um ihr Boot bangend, ins Wasser sprangen und die Leinen verlängerten. Die schweren Bootsrümpfe tanzten auf den Wellen und hätten problemlos einen Menschen einklemmen oder sogar erschlagen können.
Lieber Benni, wenn die Tiha voll ist oder die Welle frontal reinkommt möchte ich nie wieder da drin stehen, egal wie lange meine Leine ist. Ich hatte vielleicht Pech und Du weißt, wo man sich hinstellen muss. Ich und vermutlich viele andere Bootsbesitzer ohne dein Wissen riskieren einiges.
Mir wurde zumindest damals gesagt, dass so etwas noch nie dagewesen sei. Halte ich für ein Gerücht. Nach meinem dafürhalten müssten alle Boote aus der Tiha bei angekündigter Frontalwelle raus aus der Tiha.

Gruß Peter

uli_hd 02.02.2017 12:14

An all die Schlauberger und Lehrbuchtheoretiker, die sicher sind, einzig und allein die richtige Art des Festmachens zu kennen. Ich habe letzte Saison 98 Übernachtungen auf unserem Schiff gemacht, davon 61 in Marinas, an Molen und gesetzten Bojen, den Rest vor Anker. Dabei sicherlich mehr Erfahrung gesammelt, als die letzten 10 Jahre, wo wir zu 80% an unserem Haussteg in Kroatien festgemacht hatten.

Also was Ankerwache betriftt, auch mittels GPS, hab ich keine Belehrungen von Commander oder Visus nötig. Und die ganzen Hinweise ob nun mit langer, oder kurzer Leine festzumachen ist, entsprechen nicht der Praxis. Letztendlich hängt alles mit den Verhältnissen vor Ort zusammen.

Ich gehe mal davon aus, daß sich Dieter's Eröffnungspost auf den Schaden an Joachim's Stingher bezieht. Inwieweit das Boot "zerschellt" sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis, am Telefon haben wir uns nur über beschädigte Unterwasserteile, was schon schlimm genug ist, unterhalten. Vielleicht war zu diesem Zeitpunkt aber auch der ganze Umfang des Schadens noch nicht bekannt?

Dieter geht von einer selbst gesetzten Boje vor dem Strand aus, wie es hier der Fall gewesen sein dürfte. Sein Einwand hier mit einer längeren Vorleine festzumachen ist in diesem Fall sicherlich richtig. Den Hinweis das Boot aus dem Wasser zu holen, kann ich nicht nachvollziehen.

Das mag möglich sein, mit den Bootsgrößen, die Dieter meines Wissens hier im Forum bis dato bewegt hat. Früher haben wir in Spanien auch immer unsere Boote über aufblasbare Rollen hoch genug den Strand hinauf gezogen. Bei Booten jenseits der 2t Größe dürfte das am Strand auf die Schnelle aber nicht zu bewerkstelligen sein. Außerdem ist das Element eines Bootes das Wasser und nicht der Trailer und zudem kann ein Sturm auch schneller aufziehen, als man es den Wettervorhersagen nach, erwarten konnte.

Trotzdem muß ein Boot nicht verloren sein:

1. das Equipment aus Boje, Kette/Leine, Bugöse, Karabiner hält der Belastung stand

2. Ankerwache, sprich man ist bereit auf sein Boot zu gehen -gehört Mut dazu, wenn man trocken an Land sitzt-, abzuwettern, ggfs. das Boot von der Verankerung lösen und in der Welle halten, bis sich der Sturm so weit beruhigt hat, daß man wieder guten Gewissens festmachen kann.

Soweit zum Beginn der Diskussion.

Wie sieht es aber unterwegs aus, wenn ich nicht an meinem Haussteg festmachen kann, auf gesetzte Bojen in einem Bojenfeld, oder Ankern auf unbekanntem Grund angewiesen bin?

Benni führt die TIHA an, ähnlich Verhältnisse wie wir sie auch an unserem Haussteg in Rab kennen. Parallel hintereinander liegende Stege. Bei Bootslängen zwischen 4-5 m war das alles noch kein Probelm, jeder konnte eine entsprechend lange Vorleine ausbringen, und auch die dazugehörige Muringleine hat den Bootsfahrer am dahinter liegenden Steg nicht beeinträchtigt.

Die Boote konnten "tanzen", weil man die Leinen lang genug lassen konnte, denn auch die Muring mußte nicht bis zum dahinter liegenden Steg aus dem Wasser gezogen werden, um Halt zu bekommen.

Heute sind die Boote im Schnitt 1-2 m länger, der Abstand zwischen den Stegen ist aber nicht mitgewachsen. Zwangläufig muß mit kürzeren Leinen gearbeitet werden. Ganz schlimm wird's dann, wenn an den Hausstegen noch Schwimmkörper an der Muring festgemacht werden, damit man diese schon beim Anfahren an den Steg aufnehmen kann, um sie ja nicht vom Steg zum Heck führen zu müssen.

Was bleibt also übrig, entweder ich akzeptiere die kürzere Vorleine, mit ggfs. mehr Belastung für die Klampen bzw. Bugöse, oder ich lege mein Boot außerhalb der Stege vor Anker, bzw. hab die Möglichkeit den Außensteg zu nutzen.

In den von mir vorgefundenen Marinas z.B. Bonifacio sieht es nicht anders aus. Zwischen den Booten von einem zum anderen Steg sind oftmals nicht mehr als 5m Einfahrtsschneisse. Wenn da die Muring richtig angezogen wird, fährt kein Segler mehr dazwischen rein. Da legt dich der Marinero schon mit ganz kurzer Vor-, oder Achterleine an den Steg.

Bojenfelder -Wirtschaftsraum, der Geld bringt-, sind meistens so eng angeordnet, daß ebenfalls keine Luft für lange Vorleinen bleibt, da wird in der Regel so kurz gebunden, daß es dir fast den Bug in die Boje zieht.

Ankerfelder sind in der Regel bis später Nachmittag/Abend so gut belegt, daß zumindest das Ausbringen der 5-fachen Ankerleinenlänge absolut unmöglich ist. Da ist man froh, wenn sich abends die Bucht einigermaßen geleert hat und man den Anker frisch auslegen kann, um ruhig schlafen zu können. Und selbst dann mußt du dir noch Gedanken machen, wo du den Anker auslegst, weil sich ja zwischenzeitlich der Wind von auflandig zu ablandig gedreht und ein Teil der Boote eben nicht mehr da steht, wo sie mittags gelegen haben. Nur wo liegt deren Anker, wenn man selbst genug Kette stecken will.

In GIGLIO lag ich bei 8m Ankertiefe bei 25 m Kette noch nicht so, um ruhig zu schlafen, da waren letztendlich 48m draußen. Für nachts war 7Bf angekündigt und tagsüber sind heftige Fallböen in die Bucht eingefallen. Ich lag 20m unter Land, um den Fallböen aus dem Weg zu gehen, was dann aber nur mit Landleine möglich war.

Also die Örtlichkeiten geben in der Regel die notwendigen Maßnahmen vor und nicht irgendwelche schulmeisterlichen Belehrungen:gruebel:, sprich Theoriewissen.

Gruß Uli

Monoposti 02.02.2017 13:59

Uli ........:cool:, danke für dieses Statement.

Man merkt, Du bist jetzt Rentner:cool:, .Früher hättest keine Zeit für solche Trööts gehabt. Da ich 100 % mit Dir einig gehe, hänge ich mich jetzt einfach dran..........ich muss jetzt wieder raus zum malochen:motz_4:.

Tja die rd. 5000 sm und die Erfahrungen nimmt Dir keiner mehr. Da wirst jetzt öfters mit Dieter diskutieren..........ich ahne Schlimmes :lachen78:.

Cu soon.............

Comander 02.02.2017 14:23

Zitat:

Also was Ankerwache betriftt, auch mittels GPS, hab ich keine Belehrungen von Commander oder Visus nötig.
Zitat:

dafür gibt es die Ankerwache Click the image to open in full size.
uli-das warn Gag und wirklich nicht ernst gemeint :biere: solltest das Forum und ein paar bestimmte Pappenheimer eigentlich schon kennen.

Deine Erfahrung ist mit der Größe des Bootes gewachsen wobei du ja auch bestimmt alle Bootlängen durch hast. Manche Erfahrung kann man übernehmen , neue Erfahrungen wie jetzt mit deinem Ozean Riesen (Gag) muss man halt neu machen, das streitet keiner ab und damit bist du uns und den meisten voraus dein Beitrag ist nun für alle sehr lehrreich Danke dafür :chapeau:

FAR FAR AWAY 03.02.2017 12:03

Echt super greschrieben Ulli, es geht eben nicht immer nur nach Lehrbuch!

Erst bei wirklich argem Wetter merkt man am Meer wer sich auskennt und dann auch die richtigen Aktionen setzt,...

Zuletzt habe ich das bei einer schnell aufkommenden Bora in der Bucht von Stomorska auf Solta im Jahre 2015 erlebt :ka5:

Da haben Segelboote >15 Meter an Bojen festgemacht und diese dann ausgerissen, ein Motorboot wurde sogar an den Kiesstrand gespült,...

Nur wenige Boote haben etwas weiter entfernt in der Bucht, dort wo genügend Platz war mit reichlich Kette geankert und das Wetter abgewartet,...

Ich hatte direkt vor unserem App. eine aufgeschüttete Hafenmole (gehört dem Vermieter) dort lag das Boot ruhig und bewegte sich somit auch kaum :chapeau:

Benni 03.02.2017 14:53

Nach 30 Jahren segeln in Europa, Asien, Afrika und Südsee muß ich dem Uli 100%ig recht geben. Es ist der berühmte Unterschied zwischen Theorie und Praxis der es ausmacht :ka5:
Und man lernt nieee aus !

zinny 06.02.2017 22:24

Genau so ist es Uli.
Aber viele machen, wie Benni schon sagte, die Leinen/ Ketten grundsätzlich zu kurz......


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