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dodl 04.11.2004 20:43

Unfall auf der Donau
 
Hallo,

Gerade les ich von einem Unfall mit 2 Toten beim Kuchelauer Hafen.

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Wie kann sowas passieren? Ein Schubverband hat ja sicher entsprechende Beleuchtung? Oder irritieren da schon die Lichter von Wien?
Schlimme Sache jedenfalls. Da muss es furchtbar gekracht haben...

cu
martin

Michel 04.11.2004 20:47

Ohje,

das liest sich ja wirklich schrecklich der Schubverband hatte wohl noch versucht Zeichen zu geben

Hoffentlich war da kein Alkohol im Spiel und dunkel war es ja auch schon, irgendwie klingt es auch nach ziemlich schnellem fahren.

In Gedanken bei den Opfern

Rotti 04.11.2004 20:52

hi Martin!

Habs vorhin in der ZIB gehört. Lt. Bericht sieht es ja noch schlimmer aus als es vorher gesagt wurde. Echt tragisch.

LG
Mathias

MichaelH 04.11.2004 21:06

Schlimme Sache.

Ich habe immer Mordsrespekt vor den Dingern, besonders den nebeneinander gehängten Schubleichtern mit flachem Rumpf. Breit, lang und schwer wie ein Gemeindebau. Drückt nichts zur Seite, sondern alles unter sich.

Matt_CDN 04.11.2004 21:15

Sowas ist sehr bedauerlich :(

Ich bin auch oft in der dunkelheit unterwegs und ausser bei nebel sieht man eigentlich alles wa da auf einen zu faehrt ...

Spekulieren kann man ob da ueberhoehte geschwindigkeit oder unachtsamkeit im spiel war.

Dennoch ist es sehr traurig

matt

dievoggis 05.11.2004 06:41

Servus Zusammen,

mein Beileid gilt den Angehörigen.

Was auch immer die Ursachen für diesen schrecklichen Unfall waren, eines zeigt es mir deutlich, bei Dunkelheit würd ich nur im äußersten Notfall eine Binnenschifffahrtsstrasse befahren.

Gruß Peter

daniels 05.11.2004 08:04

Trauer
 
Morgen Zusammen,

ist ja eine echt traurige Angelegenheit.

Gruß Hans

MichaelH 05.11.2004 11:11

Aus news.at:
Zitat:

"Nun bereitete sich man darauf vor, das Wrack zu orten. Dazu war der Einsatz eines so genannten "Flächenlots" geplant, sagte Reinhard Vorderwinkler, Leiter der Schifffahrtspolizei, der APA.

Mit Echolot und Stangen hatte man das Motorboot nicht finden können, aber vier, fünf Autos aus dem Wasser gefischt. "
4,5 Autos? :hä:

Bernhard 05.11.2004 11:13

widersprüche
 
hab mal so diverse infos zu den unfall gesammelt, und wenn dass bild das richtige ist, daß ich mir so zusammenreime, dann muß das inetwar so gelaufen sein.

das " sportboot" was die grein, ein ca 14 m langer stahlverdränger bj zwischen 1932 und 1934, ein liebevoll vom eigener restaurierter oldtimer, der auch bei der oldtimerausfahrt im heutigen früherbst in wien war.

der eigner muß um die 60 jahre alt sein, hab ihn im august in marbach kennen gelernt. das schiff gehört noch zu denen, wo man alle 1 1/2 stunden mit dem ölkännchen den motor (ventile, und stössel) schmieren muß.

der eigner hat meines wissens einen eigenen kleinen hafen, ich glaub in ardagger, und hat sein leben lang mit schiffahrt zu tun gehabt. also eine bsoffene gschicht, kann ich mir nicht vorstellen, eher, daß die machine eingegangen ist, und er manövrierunfähig was.

alles wie gesagt unter dem vorbehalt, daß es die grein war, aber dzt. schauts irgendwie so aus.,

bernhard

dodl 05.11.2004 11:41

Hallo,

Muss ja auch keine bsoffene Gschicht gewesen sein. Im booteforum hat der Cyrus und TomHH erst beschrieben, wie ihnen letztes Jahr fast das gleiche auf der Elbe passiert waere. Die Beleuchtung des Schubverbandes hat sich nahtlos in die Uferbeleuchtung eingereiht und ploetzlich tauchte "etwas grosses schwarzes" auf. Bei den beiden ging es sich zum Glück noch aus...

Ich dachte auch zuerst daran, dass vielleicht die Wiener Stadtbeleuchtung einfach irritiert hat. Ich wuerd mich auch auf der Donau nicht fahren trauen. Am Meer hab ich doch deutlich mehr Platz. Ich war im August ueberrascht, wie eng einem die Donau manchmal im Schlaucherl vorkommt.

cu
martin

MichaelH 05.11.2004 13:09

Der Eigner ist aber nicht gefahren:
Zitat:

Bei den Opfern handelt es sich um sechs Männer aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Von den beiden geborgenen Leichen konnte nach Angaben von Oberst Franz Polzer von der Kriminalabteilung Niederösterreich vorläufig nur der 65-jährige Matthias Sch. aus Nickelsdorf eindeutig identifiziert werden. Bei den fünf weiteren Männern handelt es sich um den Niederösterreicher Heinz W. (60) aus Theresienfeld, Gerhard S. (50) und Josef L. (50) aus Wien-Simmering, Robert H. (56) aus Wien-Favoriten und Harald E. aus Wien-Penzing. Sie hatten sich das Boot für einen Ausflug nach Korneuburg ausgeborgt, wie der Eigentümer der "Grein", Franz Scheriau, der APA sagte.

Bernhard 05.11.2004 13:16

eigner
 
hab ich mitlerweile auch schon gelesen, und irgendwie bin ich froh darüber.

wundert mich nur irgendwie, daß er so ein boot herborgt??

denke muß ein wiklich guter freund gewesen sein....

und an die blend-gschichte glaub ich irgendwie nicht,

jemand der mit so einem schiff fährt, müsste ausreichend routine haben, daß ihn sowas nicht passiert.

bernhard

MichaelH 05.11.2004 13:17

Zitat:

Zitat von dodl
Ich wuerd mich auch auf der Donau nicht fahren trauen. Am Meer hab ich doch deutlich mehr Platz. Ich war im August ueberrascht, wie eng einem die Donau manchmal im Schlaucherl vorkommt.

Die Donau ist schon gefühlsmäßig stellenweise zu eng für 2 Schiffe. Da kommt man sich manchmal näher.

Normale Vollmondnächte stellen kein Problem dar. Aber nebelige stockfinstere Abende, wie dieser um 18h bereits einer war, mit 1000den Lichtern der Stadt kann schon zu einem Problem werden.

Ich bin einmal in HR in in einer stockfinsteren Nacht wieder Heim zum Hafen gefahren. Langsam in Verdrängerfahrt mit der Taschenlampe in der Hand und die Ohren offen der Trackbacklinie des GPS entlang. War nicht so lustig.

Wenn ich daran denke dort währen schwarze 100m lange, 30m breite Schiffe unterwegs, ich hätte die Panik bekommen.

MichaelH 05.11.2004 13:30

In diesem Zuge auch die sinnvollsten Zeilen der Meldungen dieses Themas aus krone.at:

Zitat:

Ein acht Meter langes Sportboot, besetzt mit sechs befreundeten Männern, ist am Donnerstagabend auf der Donau beim Kuchelauer Hafen in Wien-Döbling mit einem mehrere Tonnen schweren Donau-Frachter aus Deutschland kollidiert.
Mehrere Tonnen, Gigantisch.

Zitat:

dass er den entgegen kommenden Frachter "Meister II", ein 72 Meter langes und 12 Meter breites Schubschiff mit einem Gewicht von 28 Tonnen, übersehen hat.
72m und nur 28 Tonnen. Moderner Titan/Balsa-Leichtbau.

Zitat:

Der Frachter hat ein Ladevolumen von 1.358 Tonnen
Kann aber mächtig was laden. Mehrere Tonnen eben.

Zitat:

Nach internationalem Schifffahrtsrecht hätte das kleine Boot dem großen Verband ausweichen müssen.
Das Recht des stärkeren.

Zitat:

Nach Angaben der Polizei war das mit hoher Geschwindigkeit fahrende Boot am Donnerstag um etwa 18.30 Uhr frontal gegen das entgegen kommende deutsche Schiff geprallt.
Ein Verdränger mit hoher Geschwindigkeit. :lachen78:

Zitat:

Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Sportboot in Tausende Teile zerfetzt.
Wohl zu viel Filme gesehen, der Redakteur. :hä:

Zitat:

Die Einsatzkräfte begannen sofort mit der Suche nach den vier Vermissten, mussten diese nach mehreren Stunden allerdings einstellen, weil die Taucher in der Dunkelheit nichts mehr sahen.
Der Unfall geschah bereits in der Dunkelheit. :hä:
Aber vielleicht ist es noch dunkler als stockdunkel geworden.

Aber die Meldung ist noch besser:
Zitat:

Hirntoter Arafat kämpft ums überleben!
Viel Glück Arafat.

Bernhard 05.11.2004 13:40

orf
 
der orf hat geschrieben, sinngemäß:

ein kleines sportboot in einen verband " gerast"

die raser sind wiedermal unter uns.

jetzt wissen wir endlich auch, wer dafür verantwortlich ist, daß alle motorbootfahrer raser sind, es sind diese rücksichtslos rasenden stahlverdränger aus der mitte des vorigen jahrhunderts.

bernhard

wasch 05.11.2004 14:37

Schlagzeile aus der Bildzeitung:

Sportboot raste gegen Frachtschiff – bis zu sechs Tote
Freitag, 5. November 2004, 8.33 Uhr
Ein Sportboot mit sechs Männern an Bord ist auf der Donau bei Wien mit einem österreichischen Frachtschiff kollidiert und sofort gesunken. Bei dem Zusammenstoß wurden vermutlich alle Passagiere getötet. Zwei Tote konnten nach Angaben der Polizei bisher geborgen werden, die übrigen vier Männer werden noch vermißt. Bei allen handelt es sich offenbar um Österreicher.

Jajja die Bild....ist immer am Ort des Geschehens!

Bernhard 05.11.2004 14:50

uuups
 
uuups, jetzt weiß ich endlich wo die differenz von 4 metern und die altersdifferenz von rund 25 jahren herkommt!!

ich hab die grein mit der schlögen verwechstel, ist mir fast peinlich!

das liegt vermutlich daran, daß die ösis (bin auch einer) so fantasielos sind, die kommerziell genutzten schiffe auf der donau nach ortsnamenn zu benennen, und in streckenkunde hab ich scheinbar gefehlt, beim schein machen.

aber was solls.

bernhard

Gummizwerg 05.11.2004 14:56

schlimme Sache das ganze :weiner:

nach eigener Erfahrung hats aber wenig Sinn da herum zu suchen! viel zu viel schlick, grau und dunkel...und dann noch die Strömung! die meisten Ertrunkenen tauchen einige tage später auf....

herbert 05.11.2004 16:38

Die Grein
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Denkt mal nach auf welcher Seite der Schubverband gefahren ist und auf welcher Seite er im Wiener Raum fahren muß ???

Mit der Grein bin ich auch schon gefahren war noch unter dem alten Besitzer.
Fahrt auch nicht anders als die meisten Verdränger mit Welle.
Mein Freund kaufte sie damals von der Stombauleitung und wollte sie langsam überholen. Die Bilder sind kurz nach dem kauf von mir gemacht worden.

Nichts mit Ölkanne normaler Bootdiesel




Die Bilder sind mein Eigentum

Nemo 05.11.2004 16:45

Bin auch schon des öfteren in dem Abschnitt auf der Donau in der Nacht unterwegs gewesen und frage mich wie man auf Höhe Kuchelau ein Schiff übersehen kann in der Nacht... 1. ist es dort ziemlich hell erleuchtet und man kann das Schiff wirklich sehen und andererseits ist (v.a. wenn man Stromab gefahren ist(!)) die letzte Beleuchtung die einen irritieren könnte die Schleuse Greifenstein etwa 20 km weiter Stromaufwärts...

Außerdem frag ich mich wie man die Positionslichter vom Schiff übersehen kann, da (zumindest wenn ich in der Nacht fahre) ich ganz besonders und dauernd die Umgebung beobachte und damit Relativbewegungen von den Lichtern am Ufer gegenüber Lichtern am Wasser schon sehr bald unterscheiden kann...

Also IMHO entweder eine gsoffene Partie oder Motorschaden. (Wobei bei Motorschaden würde ich wenn mir ein Verband entgegenkommt alles daran setzen gesehen zu werden).

Na wie auch immer. Das Wasser ist kein Spielplatz. Oder wie mein Vater schon vor 60 Jahren auf der Donau erfahren hat müssen: Der Teufel hat lange Arme.

goeberl 05.11.2004 16:51

wie man auf herberts fotos dutlich sehen kann handelt es sich um ein sportboot :lachen78:
wie auch immer, die sache ist tragisch. hab gestern abend kein interent gehabt, aber wie ich die nachrichten gehört hab hab ich mir gleich gedacht: hoffentlich keiner aus dem forum.
heut hab ich in den nachrichten gehört, dass das vermeindliche sportboot bereits kurz zuvor einen fast-zusammenstoß mit einem schubverband gehabt hätte. da ist sich das ausweichen gerade noch ausgegangen, und angeblich 500m danach ist dann der unglücksfrachter gekommen, und da wars dann nicht mehr möglich was zu machen.
auf der seite der feuerwehr ist auscch schon ein bericht darüber: Um Links zu sehen, bitte registrieren
lg martin

MichaelH 05.11.2004 16:58

Zitat:

Zitat von krone.at
Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Kapitän des aus zwei Frachtern bestehenden Schubverbandes noch vergeblich versucht, das Unglück durch Lichtzeichen zu verhindern.

Hatte er keine Hupe? :hä:

Bernhard 05.11.2004 17:19

seite
 
@ herbert

im raum wien ist für die schiffahrt, ja vorgegeben, daß stromaufwärtsfahrende schiffe die rechte donauseite benützen müssen. (halt genau umgekehrt, wie im normalfall.

weißt du, wo diese " linksfahrordnung" endet?

und weiß überhaupt wer von euch, wo (im stom) der unfall passiert ist?

bernhard

Matt_CDN 05.11.2004 20:05

Weis eigentlich jemand wie man "richtig" nach leuten im wasser sucht?

Ich war neulich in der situation nach einem selbstmoerder (von bruecke gesprungen) zu suchen. Vor allem im fluss hat man ja das problem dass die stroemung die leute wegtreibt.

Ich war nach ca. 10 minuten als erster an der unfallstelle. Die stelle ist nur ein paar km von der muendung ins meer entfernt und oft geht die stroeumung fluss aufwaerts (bei flut) oder scheint zumindest so. Zur zeit des unfalls hat die stroemung praktisch gestoppt und ging dann wieder ins meer.

Ich habe dann etwas flussaufwaerts, an der unfallstelle und dann flussabwaerts gesucht.

Nach ca. 20 minuten trafen dann die ersten boote der kuestenwache ein und begannen mit der suche, allerdings an der unfallstelle bis ca. 1 km fluss abwaerts.

Die suchten das ufer ab und einige boote gingen im zick zack kreuz und quer. Ich habe die suche nach ca. 1.5h abgebrochen, die anderen haben aber noch weitergesucht. Meines wissens nach wurde das opfer nicht gefunden. Ich glaube aber auch dass man ja untergeht wenn man ertrinkt und daher man sich die suche an der oberflaeche eigentlich sparen kann.... Das wasser war ca. 7C, lange haelt man es ja nicht aus, auch wenn man annimt dass sich das opfer die tat beim aufprall ins kalte wasser schnell anders ueberlegt hat.

Ich frage mich jedoch ob man es sich nicht gleich haette sparen koennen dort zu suchen, denn das opfer haeete nach so langer zeit ja schon im meer sein koennen ...

Welche suchmethode wendet man am besten an:

1. Alle objekte im wasser so schnell wie moeglich ansteuern und identifizieren
2. Das ufer absuchen wo die stroemung hingeht
3. Den fluss kreuz und quer im zick zack absuchen

?


Matt

MichaelH 05.11.2004 20:57

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Ich war neulich in der situation nach einem selbstmoerder (von bruecke gesprungen) zu suchen. Vor allem im fluss hat man ja das problem dass die stroemung die leute wegtreibt.

Welche suchmethode wendet man am besten an:

Also im Sommer bin ich als zweites Boot zu einem Badeunfall gekommen, wo ein Mann (Nichtschwimmer) durch plötzliche Tiefe und Strömung untergegangen ist. Da man in der Donau nichteinmal einen halben Meter tief sieht ist die optische Suche nutzlos. Echolot scheidet auch aus.

Fischfinder könnte eventuell gehen, habe aber nur digitales Echolot gehabt.

Feuerwehr und Polizeiboote haben dann mit langen Stangen alles abgestochert aber nichts gefunden. Erst Stunden später mit Feuerwehrtauchern.

3D-Flächenecholot ist optimal, damit können Autos gefunden werden, aber Personen sind dafür IMHO zu klein.

Wenn man untergeht und die Lunge ist voll Wasser ist man schwerer als Wasser und geht bis auf den Grund unter. Erst Tage (?) später kommen die Leichen durch Fäulnisgase im Darm wieder an die Oberfläche.

Was ist wenn er noch zu retten währe und ich fahre jemand mit dem Prop über den Kopf? Bin ich als Retter dann der Schuldige?

Bei Strömung ist das alles natürlich noch viel schwieriger, im Prinzip hoffnungslos. Es geht dann nur noch ums Bergen, nicht mehr ums Retten.

Matt_CDN 05.11.2004 21:07

Ja, sowas habe ich mir auch gedacht ... wenn einer schon unter wasser ist kommt meistens jede hilfe zu spaet :((

Die person in meinem fall war sicher schon tot bevor ich zur unfall stelle kam. Habe mir oft gedacht, dass ich das opfer gar nicht finden will wenn es tot ist.

Ich habe gehoert es gibt einige laender die haben ein gesetz dass man als helfer nicht fuer schaeden verantowrtlich gemacht werden kann ausser man schadet jemandem absichtlich oder grob fahrlaessig.

Weis nicht wie es ausgelegt wird wenn man jemand beim suchen mit dem prop verletzt ... kommt sicher auf den enzelfall drauf an.

In den USA kann man verklagt werden wenn man jemandem hilft und der fuehlt sich falsch bejandelt ... sehr deprimierend ...

Matt

MichaelH 05.11.2004 21:19

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Habe mir oft gedacht, dass ich das opfer gar nicht finden will wenn es tot ist.

Das denke ich mir immer bei den Feuerwehrtauchern. Die tauchen bei wenig Sichtweite stundenlang nach dem Verunglückten und wenn sie ihn dann plötzlich finden, dann haben sie die Leiche einen halben Meter vor sich. Muß ein Schock sein.

Ob man sich daran gewöhnt oder diese Moment wieder aus seinem Hirn rauskriegt?

Ferdi 05.11.2004 22:05

Zitat:

Zitat von rabiate luftmatratze
@ herbert

im raum wien ist für die schiffahrt, ja vorgegeben, daß stromaufwärtsfahrende schiffe die rechte donauseite benützen müssen. (halt genau umgekehrt, wie im normalfall.

weißt du, wo diese " linksfahrordnung" endet?

und weiß überhaupt wer von euch, wo (im stom) der unfall passiert ist?

bernhard

Bernhard,
die Linksfahrordnung endet ca. auf Höhe der Schleuse Nussdorf, wo der Donaukanal anfängt/aufhört. Dort stehen die "Spurwechsel"-Tafeln :ferdis: .

lg
Ferdi :captain:

Berny 06.11.2004 06:54

So einfach darf man das auch nicht sehen. Es geht oft um mehr, als nur einen Toten zu finden:
zB Für die Gerichtsmedizin, die feststellen kann, ob derjenige Betrunken oder unter Drogen stand, oder wer überhaupt mitgefahren ist.
Für die Angehörigen, die letztendlich wirklich wissen, ob jemand tot ist, um so mit diesem Thema in Ruhe abschliessen zu können.
Für die Versicherungen, die im Falle von Lebensversicherungen diese auch auszahlen können.
und so weiter.

Nicht nur die Suche nach Überlebenden spielt also so in vielen Fällen eine Rolle.
Klingt etwas nüchtern, ist aber so.

Berny 06.11.2004 09:35

Noch ein Bericht zum Sachverhalt vom ORF

Interessant dabei: Nostalgieboot


Um Links zu sehen, bitte registrieren

goeberl 06.11.2004 12:02

hi alle miteinander!
das was matt angesprochen hat ist find ich interesant. wie würdet ihr einen verunglückten suchen? (unter berücksichtigung der strömung)
also ich würde zuerst mal die eigentliche unfallstelle ansteuern und mich mehr oder weniger mit der strömung treiben lassen. theoretisch sollte ich dann in die selbe richtung unterwegs sein wie der verunfallte.
vorausgesetzt, ich werd nicht vom wind abgetrieben und vorallem, die strömung an der wasseroberfläche sollte die selbe sein wie am grund des flusses.
gibts das eigentlich, dass es unterscheidliche stömungen gibt, in der art wie jet-streams?
lg martin

DieterM 06.11.2004 12:26

Hallo Freunde,

der Unfall ist sehr bedauerlich und zeigt auch wieder die Gefahren auf, die Nachts bei Dunkelheit und vielen Lichtern einer Stadt in der Nähe, die entstehen, wenn auch noch Spurwechsel für die Großschiffahrt angesagt ist. Anscheinend sind hier auch noch Kenner der Donau verunglückt was umso tragischer ist.

Zu Martin-G: in einem Flußstrom sind Tote im Wasser, wenn sie nicht an der Oberfläche treiben, sehr schwer zu finden, da die Strömung - hier die Donau - diese mit sich fort reißt. Damit tauchen solche Leichen meistens weiter unterhalb an Ufern, wo sie angeschwemmt werden, oder auch erst am nächsten Stauwerk auf, wo sie sich an den Gittern der Einläufe verfangen. Auch können diese je nach unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und Verwirbelungen (Untiefen, Steine, Flußbettunebenheiten) im Strom auch die Flußseite wechseln. Insbesondere hat in Kurven die Außenseite die höhere Stromgeschwindigkeit und auch die bessere Tiefe, derweil auf der Innenseite genau das Gegenteil eintritt, was oft durch Seitenwechsel der Großschiffahrt ausgenutzt wird um flotter vorwärts zu kommen. Das würde ich aber nicht als Jetstream bezeichnen, sowas gibt es in der Atmosphere wo sie sehr lang und intensiv sein können, aber im Wasser?

goeberl 06.11.2004 14:39

hi dieter!
hab das mit den jet streams eigentlich so gemeint, ob es an der oberfläche andere strömungen gibt als tiefer unten. vorallem, so wie die mündung von der matt geschrieben hat, wo sich die strömung abhängig von den gezeiten ändern kann, könnte doch sein, dass es irgendwo tiefer auch gegenläufige strömungen gibt.
in der donau ist eine effektive suche sowieso seeeeehr schierig. hab eigentlich eher ans meer gedacht, wo man auch noch in ein paar metern tiefe auf sicht nach verunfallten suchen kann.
lg martin

Matt_CDN 06.11.2004 19:05

Zitat:

Zitat von goeberl
hi dieter!
hab das mit den jet streams eigentlich so gemeint, ob es an der oberfläche andere strömungen gibt als tiefer unten. vorallem, so wie die mündung von der matt geschrieben hat, wo sich die strömung abhängig von den gezeiten ändern kann, könnte doch sein, dass es irgendwo tiefer auch gegenläufige strömungen gibt.
in der donau ist eine effektive suche sowieso seeeeehr schierig. hab eigentlich eher ans meer gedacht, wo man auch noch in ein paar metern tiefe auf sicht nach verunfallten suchen kann.
lg martin


Voe 2 wochen habe ich beim angeln das erste mal bemerkt dass die stroemung genau in die andere richtung ging ... Ich dachte erst ich hab den verstand verloren als sich das boot am anker in die falsche richtung gedreht hat, der fluss (kein kleiner) ist mit voller geschwindigkeit ruckwaerts geflossen ...

Matt

DieterM 06.11.2004 19:24

Hallo Matt & Martin-G,

das seht Ihr vollkommen richtig. Am Meer kann es immer Höhen- und Tiefenströmungen geben, auch Oberflächenströmungen die an sich reiben mit unterschiedlichen Temp. In diesen Grenzbereichen kann man übrigens sehr gut fischen! Bei langsam fließenden Flüssen/Bächen etc. sieht man immer wieder konträr laufende kleine Strömungen, insbesondere in Ufernähe. Padler nutzen diese Erscheinung oft um zügiger stromaufwärts zu kommen.

Matt_CDN 06.11.2004 20:03

Zitat:

Zitat von DieterM
Hallo Matt & Martin-G,

das seht Ihr vollkommen richtig. Am Meer kann es immer Höhen- und Tiefenströmungen geben, auch Oberflächenströmungen die an sich reiben mit unterschiedlichen Temp. In diesen Grenzbereichen kann man übrigens sehr gut fischen! Bei langsam fließenden Flüssen/Bächen etc. sieht man immer wieder konträr laufende kleine Strömungen, insbesondere in Ufernähe. Padler nutzen diese Erscheinung oft um zügiger stromaufwärts zu kommen.

ist dei stroemungsumkehr bei flut also nur auf bereiche wie oben/unten oder seite beschraenkt? Dreht sich nicht der komplette fluss um?

Das boot war ziemlich in der mitte auf der oberflaeche geparkt ... ist da die stroemung unten in die richtige richtung gegeangen?

Gefangen habe ich uebrigens nix, obwohl unmengen lachse auf dem fishfinder waren...

Matt

Ferdi 06.11.2004 20:11

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
ist Gefangen habe ich uebrigens nix, obwohl unmengen lachse auf dem fishfinder waren...Matt

tja, die Viecher werden auch immer schlauer :naughty: :lachen78: :ferdis: .

lg
Ferdi :captain:

DieterM 06.11.2004 20:18

:lachen78: Fisch??? :essen: ist nix!!! :lachen78: :lachen78: :lachen78:

seepferd 06.11.2004 23:24

Hallo Schlauchi´s,

ein sehr tragischer Unfall und mein Beileid den Angehörigen. Aber ich finde man sollte auch nach drei Seiten Forum nicht den nötigen Respekt gegenüber den Toten verlieren. Ich angele auch und jeder Fischer weiss, dass ein Fluss die tollsten Sachen macht und keiner weiss woher mit einem Mal, es sei denn man beschäftigt sich tagtäglich mit ihm, warum mit einem Mal Ober- oder Unterströmung oder Wasserwirbel entstehen, ein großes Schiff reicht für solche Sachen manchmal aus oder ein Baumstamm, der im Untergrund liegt.
Die Medien sind schon lange nicht mehr der Indikator für eine objektive Betrachtung solcher Umstände und das sollte jeder wissen! In meiner Verwandtschaft sind auch Fischer ums Leben gekommen, obwohl sie mit dem Meer aufgewachsen sind. Zum Meer und auch auf den Flüssen gehören nun mal SEHR große Schiffe dazu, die für jeden Sportbootfahren gerade in der Dunkelheit immer eine Gefahr darstellen(die Macht des Größeren) und es muss nicht immer der Sportbootfahrer der Schuldige sein, der so gerne als "Freizeitkapitän unter Alkohol und Vergnügungssüchtig" dargestellt wird. Auch wenn es in diesem Fall nicht so sein sollte, sind Schubkapitäne auch keine Lämmer. Sie stehen auch unter Stress und auch manchmal unter Alkohol und sonstiger Sachen(vergleichbar mit LKW-Fahren, die auch tagtäglich auf der Autobahn unterwegs sind und auch keine "Unfallverhüter" sind, im Gegenteil. Aber vergleicht das Mal mit dem Autoverkehr, da liegt auch fast immer die Macht bei dem "Stärkeren" wenn er die Spur wechselt. Es sind immer die "besonderen Umstände" die jemanden im Nachhinein zum Schuldigen machen. Aber was es letztendlich war, wird , glaube ich auch in diesem Fall nie geklärt werden( siehe Unfallstatistik der Wasserwirtschaftsämter-häufigste Ursache, Alkohol am Steuer und das auch häufig bei Kapitänen.............. :weiner: :weiner: :weiner:

Gruß Seepferd

seepferd 06.11.2004 23:45

Hi Matt,


ich war auch einige Jahre lang Rettungsschwimmer an der Ostsee und ich kann dir nachfühlen. Wenn man einen Verunglückten suchen soll möchte man Ihn am besten nicht finden, aus Angst wie er wohl aussehen könnte. Ich habe das ein Mal mitmachen müssen mit einem Surfer und habe danach den Nebenjob, der bisher immer locker und easy war aufgegeben(Prozess wegen unterlassener Hilfeleistung usw.) Der Mann ist ertrunken, weil er mit dem Kopf auf´s Surfbrett geschlagen war, bewusstlos und dann ertrunken, im zweimetertiefen Wasser. Es war im Greifswalder Bodden und eine fast abgeschlossene Bucht. Aufgrund der Strömung haben wir Ihn erst eine Stunde später gefunden und zwar mit Schnorchel und Flossen auf dem Grund liegend auf zwei qkm. Ein Mal und nie wieder!!!!

Sowas vergisst man nie in seinem Leben, obwohl man geschult wurde usw. Aber der Wassersport birgt immer Gefahren in sich, egal wo und wie man unterwegs ist..........

Gruß Sven




Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Ja, sowas habe ich mir auch gedacht ... wenn einer schon unter wasser ist kommt meistens jede hilfe zu spaet :((

Die person in meinem fall war sicher schon tot bevor ich zur unfall stelle kam. Habe mir oft gedacht, dass ich das opfer gar nicht finden will wenn es tot ist.

Ich habe gehoert es gibt einige laender die haben ein gesetz dass man als helfer nicht fuer schaeden verantowrtlich gemacht werden kann ausser man schadet jemandem absichtlich oder grob fahrlaessig.

Weis nicht wie es ausgelegt wird wenn man jemand beim suchen mit dem prop verletzt ... kommt sicher auf den enzelfall drauf an.

In den USA kann man verklagt werden wenn man jemandem hilft und der fuehlt sich falsch bejandelt ... sehr deprimierend ...

Matt



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