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ad-mh 02.04.2015 22:33

Schraube abgerissen
 
Moin,

wir haben uns einen Yamaha 25PS 2t Außenborder zugelegt (Typ 25V). Bei diesem war schon bei Kauf eine der beiden Schrauben der Pinnenhalterung am Motor abgerissen. Der Motor wurde im Salzwasser genutzt. Der Vorbesitzer hat die Schraube als er auf Fernsteuerung umgerüstet und die Pinne abgenomme hat, abgerissen. Ihm war es daher egal, mir allerdings nicht. Die Pinne möchte ich gern nutzten.

Mit welchem Mittel würdet ihr diese Kombination vorbehandeln um die feste Verbindung zu lösen? Ich möchte das Gewinde nicht vergurken. Einen zweiten Versuch gibt es wohl nicht und für ein Helicol Gewinde ist das Material etwas dünn.

Ein paar leichte Schläge mit dem Schonhammer und Erwärmen sind geplant.

Wasserarbeiter 02.04.2015 22:39

Moin,

Bilder würden helfen.

rottweiler 02.04.2015 22:50

Zitat:

Zitat von ad-mh (Beitrag 351690)

Ein paar leichte Schläge mit dem Schonhammer und Erwärmen sind geplant.

Hallo Andreas ! So kannst Du es versuchen . Ich denke aber es wird nicht reichen . Hier wird wohl nur das Ausbohren und neu Gewindeschneiden übrig bleiben ! Das Problem ist Aluminium in Verbindung mit Stahl ! Das gammelt auch ohne Salzwasser fest .
lg Frank

ad-mh 02.04.2015 22:53

Das ist meine Befürchtung.
Daher auch die Frage.
Die Schraube ist genau plan abgerissen, was die Sache nicht einfacher macht.

schlauchi20 02.04.2015 23:23

Wenn die Schraube abgerissen ist, weil Sie festgegammelt ist, dann wird das sicher nichts mit "herausdrehen".
Was hälst Du denn davon, wenn wenig Material vorhanden ist, ein Gewinde eine Nummer KLEINER in die ja gut festsitzende alte Schraube zu schneiden?

Gruß
Rüdiger

sven82 02.04.2015 23:48

Wenn plan abgerissen, dann wirst du nur so gut es geht ausbohren können und neu schneiden. Musste ich damals beim Zylinderkopf meines 6b machen (alle Schrauben).

Wasserarbeiter 03.04.2015 00:00

Zitat:

Zitat von sven82 (Beitrag 351698)
Wenn plan abgerissen, dann wirst du nur so gut es geht ausbohren können und neu schneiden. Musste ich damals beim Zylinderkopf meines 6b machen (alle Schrauben).

Moin,

das sehe ich auch kommen. Aber ein Versuch mit einem Ausdreher ist es vielleicht wert.

Bild entfernt by Admin: Copyright

sven82 03.04.2015 00:12

Zitat:

Zitat von Wasserarbeiter (Beitrag 351701)
Moin,

das sehe ich auch kommen. Aber ein Versuch mit einem Ausdreher ist es vielleicht wert.

Bild entfernt by Admin: Copyright

Hatte ich damals auch Markus, aber der Ausdreher war nicht so stabil, wie die Schraube fest und es hat knack gemacht. :lachen78: Aber versuchen kann er es ja mal...

schlauchi20 03.04.2015 08:17

Genau mit den Ausdrehern wäre ich vorsichtig. Wenn die Schraube abgerissen ist, weil festgegammelt, dann glaube ich nicht, dass die stabil genug sind den Rest der Schraube zu lösen. Und wenn die dann in der Schraube abreißen, dann gute Nacht. Denn dann ist nichts mehr mit erneut ausbohren, da die Ausdreher ja gehärtet sind.
Ich meine, die helfen nur, wenn zwar der Schraubenkopf weg ist , aber das Gewinde sich ansonsten noch recht leicht drehen läßt.

Gruß

gotti 03.04.2015 09:15

Hallo Andreas!
Wie du ja schon geschrieben hast, Loch bohren für den Ausdreher, gut erwärmen (ca. 300°C) kannst du mit Industriefön machen, aber es muß wirklich alles schön heiß sein, ein paar leichte Schläge mit einem Durchschlag in der Größe der Schraube, dann Ausdreher einsetzen und vorsichtig probieren. Wünsch dir viel Erfolg dabei.

bombard aero 03.04.2015 09:54

Vorher gut mit Kriechöl einweichen!

ad-mh 04.04.2015 20:54

So sieht es aus.
Etwa 1mm steht die Schraube noch über. Am zweiten Gewindeloch ist eigentlich nichts angegammelt.
Das Blitzlicht des Telefons täuscht etwas. Das Weiße am Gewinde ist lediglich Reflektion.
Ich habe mal hinter das Gussteil gefasst. Im Prinzip könnte man die Schraube auch glatt ausbohren und hinter das gewindelose Loch dann eine selbstsichernde Mutter halten und dann verschrauben. Dies wäre allerdings nur Plan "B".

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Holländer 04.04.2015 21:03

Moin,

ich würde da Große Mutter drauf schweißen und rausdrehen..

Gruß,

Frank :)

Visus1.0 04.04.2015 21:21

So würd ich es versuchen, mit dem Dremel, der Diamantscheibe eine Rille Fräsen in der Mitte der Schraube, da die noch raus steht, und dann mit Krichöl mal einsprühen, und 24 Stunden warten, und dann mit Grossem Schlitzschraubendreher versuchen sie rauszuschrauben, vorher das Alu anheizen nicht die Schraube.
Wenn das nicht geht, zuerst mit Bandschleifer oder Dremel die Schraube flach schleifen, dann vorkörnen, und dann zuerst mit 3 mm Nirobohrer in der Mitte der Schraube ein Loch bohren, dann mit 4mm das Loch vergrössern, und dann weiter mit 4,5 mit 5mm und bevor du im Alu bist, wird sich die Schraube lösen, weil das warm wird, und fast nur mehr das Gewinde überbleibt, du musst nur ganz gerade bohren am Anfang mit dem 3mm Bohrer und genau in der Mitte. So hab ich jede Schraube raus bekommen. Wenn sie heraussen ist mit dem Gewindeschneider vorsichtig nachschneiden, wenn du daneben gefahren bist gebohrt hast, die Schraube rausgeben, mit Knetmasse füllen, das ist eine Knetmasse die ganz hart wird, und ein neues Loch bohren, in die Knetmasse


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ein neues Gewinde schneiden, und dann hält deine Schraube auch wieder.

Schweissen wird kaum gehen, da die Schraube zu wenig weit raus steht, und du das Alu mit verschweisst und verformst.

ad-mh 04.04.2015 21:33

@Holländer
Ich hätte etwas Sorge, dass die Schraube zu nah am Alu ist. Und... ich kann nicht schweißen.

Ich brauche übrigens noch Deinen Schlauchbootreiniger (für meine Wohnwagen). Allerdings bin ich erst einmal für eine Woche im Urlaub.

@Visus
So werde ich es machen, allerdings das Ganze noch mit meinem Bekannten absprechen. Er restauriert Oldtimer. Er kann das Ganze notfalls absolut senkrecht ausbohren und ein Gewinde neu schneiden.
Er wäre vermutlich sauer, wenn ich vorher etwas vermurkse.

Dann muss ich mich mal bei Peter melden. Er wohnt offenbar ganz in der Nähe. Ich brauche eine kurze Einweisung beim Impellerwechsel. AB Motoren sind Neuland für mich. 2-Takter nicht. Ich fahre seit 40 Jahren Vespa und restauriere nebenbei Motorsägen.
Zum Boothobby bin ich übrigens über das Tauchen gekommen. Da war es nur eine Frage der Zeit...

schlauchi20 04.04.2015 21:43

So war bei mir eine Schraube auch abgerissen.
Da es sich zumindest bei mir anscheinend nicht um Stahlschrauben handelt, sondern um Aluschrauben, war auch nur der Kopf ab und es guckte wie bei Dir noch etwas der Schraube raus.
Es hat tatsächlich geklappt, mit einer guten Wasserpumpenzange den einen Millimeter zu packen und zu drehen. Die Schraube kam raus.
Habe mir dann bei Yamaha eine neue bestellt, das ich nicht mit unbekannten Materialkombinationen ein Risiko eingehen wollte.

Da keine Stahlschraube, denke ich wird das mit dem Aufschweißen einer Mutter nicht klappen.

1) Kriechöl über 1 bis 2 Tage anwenden
2) Ausdrehversuch mit guter Zange
3) Ausdrehversuch mit den "Linksschneidern". Aber nur vorsichtig, wenn sich nichts löst, aufgeben bevor es abbricht.
4) Gewinde eine Nummer kleiner schneiden, den Anfang des Loches hast Du ja schon vom Linksgewindeschneider
5) Durchbohren und kontern, sieht man doch nicht

Gruß Rüdiger

Wasserarbeiter 04.04.2015 21:50

Zitat:

Zitat von schlauchi20 (Beitrag 351918)
...Da keine Stahlschraube, denke ich wird das mit dem Aufschweißen einer Mutter nicht klappen. ...

Moin,

das lässt sich ja leicht mit einem Magneten feststellen.

Visus1.0 04.04.2015 22:04

Zitat:

Zitat von Wasserarbeiter (Beitrag 351921)
Moin,

das lässt sich ja leicht mit einem Magneten feststellen.

nur wenns eine A 4 ist:ka5:

ad-mh 04.04.2015 22:04

Das wird morgen ausprobiert.
Der Schraubenrest ist garantiert von einer Originalschraube. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Vorbesitzer selbst Hand angelegt hat. Er hat lediglich die Pinne (mit etwas Murks) demontiert und auf Fernlenkung umgebaut. Ich möchte nun beide Optionen haben. Die beiden Züge für die Pinne liegen noch.

Gut, dass ich hier im Forum gefragt habe. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass die Schraube aus Alu sein könnte. Bei der Materialkombination macht es allerdings gerade bei Salzwasser Sinn.

Ob es V4A ist, merke ich morgen beim anbohren. Das Material kenne ich vom Tauchen (Backplate schleifen).

Visus1.0 04.04.2015 22:07

die ist keine Alu glaub ich!

ad-mh 04.04.2015 22:12

Das lässt sich mit einem Neodym Magneten herausfinden.
V4A ist minimal magnetisch. Feine Späne vom Bohren werden angezogen.
(Gut, bei V4A gibt es auch vollkommen nichtmagnetische Stähle. Die werden aber sicher nicht bei Bootsmotoren eingesetzt.)

skymann1 04.04.2015 22:20

Hallo,
die bekommst Du raus, nur keine überhasteten Aktionen, SORGFÄLTIG GENAU in der Mitte ankörnern und dann erst mit 3 mm und größer werdend ausbohren.
(wie schon geschrieben wurde, Andreas glaube ich)

Wenn der Körnerpunkt NICHT genau in der Mitte sitzt, dann wird es schwieriger.

Du kannst gerne damit vorbei kommen und wir machen es zusammen.

Wenns schief geht machen wir einen HeliCoil Einsatz rein, hmm ,ich glaube ich hab nur noch 6er, muß ich nachschauen.

Dann bitte tel.-Nr. per PN, lese ich aber erst morgen früh, gehe jetzt schlafen, sorry.

Gruß Peter

ad-mh 15.04.2015 15:43

Danke schonmal vorab an Peter für die angebotene Hilfestellung.
:chapeau:

ultraquit 23.04.2015 21:06

Schraube mit Dremel plan schleifen, aufbohren und einen Helicoil aus Edelstahl reindrehen .Erfordert sehr viel Konzentration, Feingefühl, gutes Bohröl und gutes Werkzeug aber absolut machbar. Sonst wäre mein Yamaha schon lange in der Gelben Tonne.

bf109v7 24.04.2015 11:54

Schade mit dem nicht schweißen können, damit habe ich die Besten Erfahrungen gemacht, gerade bei in Alu, weil das sich nicht mit dem Stahl verschweißt. Ansonsten ist das mit dem Schlitz auch gut, und warm machen mit einem möglichst großem Lötkolben. Falls die Schaube nicht VA dann den Schraubendreher festlöten.
Alex

ad-mh 24.04.2015 20:23

So,

das Problem ist gelöst. Ein Bekannter hat die Schraube entfernt.
Er hat, das Gewinde stand noch etwa 1mm über, zunächst eine U-Scheibe aufgeschweißt

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dann eine Mutter aufgeschweißt

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2-3 Schläge mit dem Hammer und noch im heißen Zustand ausgedreht.
Dann wurde noch Gewinde nachgeschnitten und fertig ist das Ganze.

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Gerade eben war ich dann bei Peter. Er hat mir gezeigt, wie bei dem Motor der Impeller zu wechseln ist. Bei meinem Yamaha Modell, 25V ist die Wassersteigleitung oben im Motorschaft festsitzend und nicht, wie bei anderen Motoren lose beweglich, so dass man die anschließende Montage des Unterwasserteils ohne große "Fummelei" hinbekommt.
Der Impellerwechsel war sicherlich noch nicht nötig aber bei einem neuen, alten Motor schadet es sicher nicht, den Wartungsstand zu überprüfen.

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Zu guter Letzt hat Peter mit einem Pfeifenreiniger noch kurz das Loch des Kontrollstrahls von Ablagerungen befreit sowie einen Testlauf in der Wassertonne mit Temperaturmessung an Thermostatgehäuse und Zylinderkopf durchgeführt.

Nun muss ich noch die Züge für die Pinne neu verlegen, die Pinne wieder montieren und den funktionslosen Quickstop-Schalter erneuern. Dann ist der Motor wieder fertig.
Nun fehlt noch das Boot... .

Peter stellt sicher noch ein Foto der kleinen Bastelstunde ein.
Danke nochmal an Peter. :chapeau:

skymann1 24.04.2015 22:14

Hallo,
ja, ich hatte schon die Bohrer bereitgelegt und den Gewindeschneider parat, aber, die Schraube war schon raus.

Aber es hatte ja schon geklappt und böse war ich deshalb ehrlich gesagt nicht, kann ja immer was schiefgehen.:ka5:

Impellerwechsel war ganz easy, Andreas ist ja selber Schrauber, nur eben (bis jetzt) nicht an AuBo´s, der Rostlöser steht nur auf dem Tisch weil sich die obere lange Mutter der Schaltstange erst gesträubt hatte dann aber doch Vernunft angenommen hat.:biere:

Kaputt war der alte auch nicht, aber sicher ist sicher.

Schöne konstruierter Motor der Yamaha, wie Andreas schon schrieb und in einem guten Zustand, nichts wackelt, die Steigleitung ist länger als bei anderen und man fummelt nicht in engen Spalten rum...:futschlac

Nur die Leitung für den Kontrollstrahl ist nicht mit einem Schlauch nach innen geführt sondern direkt ins Gehäuse eingegossen, da geht's wirklich nur mit einem dünnen Draht der um´s Eck gehen kann oder eben einem Pfeifenreiniger, aber hat ja geklappt.

Andreas ist ein netter Mensch und es hat Spaß gemacht ihn kennen zu lernen!

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(Bild mit Erlaubnis des abgebildeten!:chapeau:

Gruß Peter

ultraquit 25.04.2015 00:08

Sauber gelöst !!! Ich hätte auch gerne so einen Bekannten der so gut Schweißen kann.
Gruß Achim

bf109v7 25.04.2015 09:41

Zitat:

Zitat von ultraquit (Beitrag 353631)
Sauber gelöst !!! Ich hätte auch gerne so einen Bekannten der so gut Schweißen kann.
Gruß Achim

Hast Du ja! Nur bin ich etwas weiter weg. Genau so hätte ich das und habe ich das schon viele male gemacht.
Deshalb schrieb ich ja, schade mit dem nicht schweißen können, aber es hat ja noch geklappt.
Alex

Heiko-L 27.04.2015 21:10

...
Teufelskerle - super, ich gratuliere!!!

ad-mh 05.05.2015 23:30

Moin,

nochmals eine Rückmeldung. Mein Bootsteilehändler in DU meinte zur abgesrissenen Schraube, dass es wohl eine spezielle Legierung wäre.
Das glaube ich gern. Schon optisch sind verzinkte, Edelstahl und die Yamaha Schrauben vollkommen unterschiedlich.
Ich habe Originalschrauben bestellt, in der Hoffnung, dass es weniger gammelt.

Grüße nochmals an Peter. Ich hoffe, meine Empfehlung zum Thema PKW konnte weiterhelfen.


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