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Kairos 31.08.2021 15:38

Zustand der Bilge
 
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Da ja grade in einem anderen Thread viel über Lenzventile, eindringendes Wasser, Lenzstopfen, Spielzeugventile mit Tischtennisbällen (das System hat es früher bei Schnorcheln für Fünfjährige gegeben), Bilgenpumpen etc diskutiert wird, ist mir aufgefallen, dass manche Boote unter Deck ziemlich versifft (Sry für den Ausdruck- mir fällt nichts Besseres ein) aussehen.
Mich wundert das, weil die Boote außen ja oft wie geleckt aussehen und ich frage mich, was der Grund dafür ist.
Ich bin erst vorgestern auf der Rückfahrt in ein ziemliches Gewitter gekommen (und kurze 80cm Wellen von vorn) und obwohl sich hinten gut 10cm Wasser angesammelt haben (mit den Spielzeugventilen wären es dann 20cm gewesen, weil da der Durchfluss arg eingeschränkt ist - falls sie nicht eh zugewachsen sind) war die Bilge trocken.

karlp 31.08.2021 15:49

wunderschön,
bei mir ist dort schwarzer Dreck und obwohl ich vor jeder Ausfahrt putze ist es nicht komplett wegzubekommen, ich komme auch in diese Winkel nicht hinein durch die kleine Klappe des Zodiac Pro 650 Open... leider habe ich auch dort wo die Bilgenpumpe sitzt nach einer Woche Stehzeit des Bootes neues Donauwasser drinnen, nicht viel aber doch. Also so sauber und trocken kann es bei mir leider nicht werden, auch wenn ich mir Mühe gebe... Den echten Grund hoffe ich einmal zu finden, derzeit probiere ich noch herum, aber es ist recht schwer zu sehen was passiert während ich WEG bin vom Boot, ich müsste mal ein Wochenende opfern um an Land zu experimentieren mit Wasser-Eindring-Ablauf-Tests...
lgk

karlp 31.08.2021 15:52

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hier anbei einige Fotos, dort wo ich dazukomme putze ich eh, aber die Ecken sind schwierig...

Berny 31.08.2021 16:15

bei mir komme ich gar nicht dazu, weil ein Brett daüber laminiert ist.
Lediglich dort wo die Pumpe ist, ist das Brett ausgeschnitten.

Und wenn das Boot gerade im Wasser liegt, ist der mittlere Teil des Bootes tiefer im Wasser als der hintere.
Ergo kann ich das fanze Wasser entweder nur bei Fahrt oder am Trailer auslaufen lassen.

Und mich würde auch mal interessieren, warum ein Selbstlentzventil sicherheitsrelevant sein soll.

Kairos 31.08.2021 18:14

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 516341)

Und mich würde auch mal interessieren, warum ein Selbstlentzventil sicherheitsrelevant sein soll.

Bei der Typprüfung müssen Boote überkommendes Wasser in einem bestimmten Ausmaß lenzen können, weil ein vollgelaufenes Boot viel leichter kentern kann, kaum mehr zu manövrieren ist und vermutlich die Elektrik durch einen Kurzschluss lahmgelegt wird.

Die Spielzeugventile lassen dein Boot am Liegeplatz irgendwann einmal volllaufen, weil sie beim unvermeidlichen Bewuchs nicht einmal mehr theoretisch dichten können - außer sie sind so zugewachsen, dass sie wirklich dicht sind … aber dann geht auch kein Wasser mehr nach draußen!

Zusätzlich wird die Durchflussleistung dramatisch verringert (deshalb brauchen sie ja auch 5 Stück davon), weil erstens schon einmal der lichte Durchmesser kleiner ist und strömungstechnisch der Tischtennisball viel mehr behindert als der lose Gummilappen.

Bei Veränderungen der sicherheitsrelevanten Einrichtungen (vor allem bei so einem Pfusch) ist die Versicherung leistungsfrei.

Kairos 31.08.2021 18:41

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Zitat:

Zitat von karlp (Beitrag 516340)
hier anbei einige Fotos, dort wo ich dazukomme putze ich eh, aber die Ecken sind schwierig...

Ich habe auch ein Foto vom Überlauf gemacht - beim 550er ist es eindeutig!
Wenn nur ein bisschen Wasser an Deck steht, habe ich meine manuelle Lenzpumpe - bin sehr zufrieden damit.

Comander 31.08.2021 18:44

Du Klaus :ka5:ist das Boot neu?

Kairos 31.08.2021 18:54

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 516346)
Du Klaus :ka5:ist das Boot neu?

Nein - 5 Jahre alt

Comander 31.08.2021 18:57

:chapeau:

Kairos 31.08.2021 19:04

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 516348)
:chapeau:

… aber anscheinend habe ich eines der wenigen dichten Boote erwischt :banane:

preirei 31.08.2021 19:29

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 516346)
Du Klaus :ka5:ist das Boot neu?

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 516347)
Nein - 5 Jahre alt

Das Foto auch? :gruebel:

Kairos 31.08.2021 19:48

Zitat:

Zitat von preirei (Beitrag 516351)
Das Foto auch? :gruebel:

Heute am Nachmittag nach dem Wakeborden… anscheinend liegt das Geheimnis im dichten Lenzstopfen :ka5:

Comander 31.08.2021 20:07

Feuchtigkeit haben wir immer im Boot trotz dichter Stopfen.
Deshalb die Devise: lüften, lüften lüften

Kairos 31.08.2021 20:20

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 516353)
Feuchtigkeit haben wir immer im Boot trotz dichter Stopfen.
Deshalb die Devise: lüften, lüften lüften

… und fahren, fahren, fahren!

Ich lass es nach dem Abspülen immer an der Sonne trocken, bevor ich wieder die Persenning draufgebe … ich denke, erst wenn ein Boot länger nicht bewegt wird, fangt es zu schimmeln an.
Ich spül auch den Anker ab und lass ihn am Steg trocknen, bevor ich ihn verstaue - außer Kondenswasser wird bei mir nicht viel Feuchtes sein.

Rotti 31.08.2021 21:39

Das mindeste was man gegen Schimmel in den Backskisten und Stauräumen machen kann, ist alle Deckeln einen Spalt wenns nicht besser geht - offen lassen. Auch in der warmen Jahreszeit im Freien unter der Persenning. Wenn möglich, die Deckeln komplett offen lassen. Unser Zar - und alle Rib´s die ich vorher hatte - steht ja in einer Scheune überdacht. Die Persenning ist komplett nach innen geschlagen und das Deck ist offen. Über dem Ganzen habe ich eine alte atmungsaktive offenporige Wohnmobilplane. Damit habe ich genug Durchlüftung im Rumpf und in den Backskisten. Natürlich das Rib vor dem Lagern - so weit möglich - an der Sonne austrocknen lassen. Wichtig auch, dass die Kissen keine Feuchtigkeit gespeichert haben. Sonst schaut es da auch übel aus mit SChimmel und Stockflecken. Bis dato hatte ich mit Schimmel noch keine Probleme.

karlp 31.08.2021 21:52

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 516345)
Ich habe auch ein Foto vom Überlauf gemacht - beim 550er ist es eindeutig!
Wenn nur ein bisschen Wasser an Deck steht, habe ich meine manuelle Lenzpumpe - bin sehr zufrieden damit.

Wow Klaus das schaut echt TOP aus wie neu!
Naja meines ist 20 Jahre alt und hatte schon 3 Besitzer, die alle nicht geputzt haben scheinbar, ich bin der erste der sich kümmert. Ich putze an sich gerne, es ist nur eine Sysiphos-Arbeit denn der schwarze Schimmel kommt immer wieder, auch wenn alles weiss war ist es nach 4 Wochen wieder überzogen... und innen komme ich wie gesagt garnicht so heran. JA den Überlauf sieht man gut bei 550er, jetzt kenn ich mich aus - habe auch den Auslauf außen gefunden bei meinem 650er...

DANKE lgk

Kairos 31.08.2021 21:54

Die einzige Gefahr bei geöffneten Deckeln kann sein, dass sie sich durch das Eigengewicht verziehen - vor allem, wenn es horizontale Deckel sind und zu Mittag viel Hitze entsteht.
Mit ist das im ersten Jahr mit dem Deckel vom Ankerkasten so ergangen (ich habe mittig eine Holzlatte hingelegt, damit ein ca. 10cm Spalt entsteht - im Frühjahr war der Deckel so gebogen, dass er nicht mehr geschlossen hat … fast 2 Stunden Heißluftpistole waren notwendig, um ihn wieder auf gleich zu bringen

Berny 01.09.2021 07:56

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 516344)
Bei der Typprüfung müssen Boote überkommendes Wasser in einem bestimmten Ausmaß lenzen können, weil ein vollgelaufenes Boot viel leichter kentern kann, kaum mehr zu manövrieren ist und vermutlich die Elektrik durch einen Kurzschluss lahmgelegt wird.

Die Spielzeugventile lassen dein Boot am Liegeplatz irgendwann einmal volllaufen, weil sie beim unvermeidlichen Bewuchs nicht einmal mehr theoretisch dichten können - außer sie sind so zugewachsen, dass sie wirklich dicht sind … aber dann geht auch kein Wasser mehr nach draußen!

Zusätzlich wird die Durchflussleistung dramatisch verringert (deshalb brauchen sie ja auch 5 Stück davon), weil erstens schon einmal der lichte Durchmesser kleiner ist und strömungstechnisch der Tischtennisball viel mehr behindert als der lose Gummilappen.

Bei Veränderungen der sicherheitsrelevanten Einrichtungen (vor allem bei so einem Pfusch) ist die Versicherung leistungsfrei.

Mein Boot hat kein Lenzventil, lediglich eine Bilgepumpe.
Hat CE Klassifizierung B.
Das passt also irgendwie nicht zusammen.
Ist aber auch ein Schlauchboot, kann also nicht kentern oder absaufen, Motor läuft auch ohne Elektrik, weil AB.

preirei 01.09.2021 08:39

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 516360)
Die einzige Gefahr bei geöffneten Deckeln kann sein, dass sie sich durch das Eigengewicht verziehen - vor allem, wenn es horizontale Deckel sind und zu Mittag viel Hitze entsteht.
Mit ist das im ersten Jahr mit dem Deckel vom Ankerkasten so ergangen (ich habe mittig eine Holzlatte hingelegt, damit ein ca. 10cm Spalt entsteht - im Frühjahr war der Deckel so gebogen, dass er nicht mehr geschlossen hat … fast 2 Stunden Heißluftpistole waren notwendig, um ihn wieder auf gleich zu bringen

Sehr eigenartig - aus welchem Material sind deine Deckel? Bei mir sind auch alle Deckel aus GFK, die können sich gar nicht verformen und schon gar nicht thermisch rückverformen (da 1. kein Thermoplast und 2. bin ich mir ziemlich sicher dass die Harze nach dem Aushärten auch nicht mehr verformbar sind).

Kairos 01.09.2021 09:12

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Zitat:

Zitat von preirei (Beitrag 516373)
Sehr eigenartig - aus welchem Material sind deine Deckel? Bei mir sind auch alle Deckel aus GFK, die können sich gar nicht verformen und schon gar nicht thermisch rückverformen (da 1. kein Thermoplast und 2. bin ich mir ziemlich sicher dass die Harze nach dem Aushärten auch nicht mehr verformbar sind).

Wie du auf dem Foto leicht erkennen kannst, ist der Deckel aus einem Thermoplast.

Berny 01.09.2021 09:20

bei meinem Boot (Selva) istves auch so ein Plastikdingsbums...
Mit Bootsstoff überzogen.

Kairos 01.09.2021 09:25

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 516371)
Ist aber auch ein Schlauchboot, kann also nicht kentern oder absaufen

Wenn das so wäre, hätte man keine speziellen Rettungsinseln konstruieren müssen (und selbst die kentern!), sondern hätte mit Schlauchbooten das Auslangen gefunden.

Im Wasser gibt es die sogenannte Orbitalbewegung - vereinfacht gesprochen, gibt es im ansteigenden Teil einer Welle einen Bereich, der versucht, dein Boot zu rotieren- und das ist bei einem vollgelaufenen Boot um die Längsachse viel leichter möglich!

Bei einem Schwerwettertraining lernt man zB in welchem Winkel man große Wellen anfahren muss, wie man sich auf dem Kamm verhält und in welchem Winkel man wieder runterfährt.

Aber wenn dich dein Irrglaube beruhigt - ich will ihn dir nicht nehmen 😉

Comander 01.09.2021 09:40

Dazu lieber Klaus......
Zitat:

Bei einem Schwerwettertraining lernt man zB in welchem Winkel man große Wellen anfahren muss, wie man sich auf dem Kamm verhält und in welchem Winkel man wieder runterfährt.
könntest du in enem Extra Fred etwas schreiben. Ich bin da Mega-Interessiert :banane:

Berny 01.09.2021 17:34

Klaus, in diesen Situationen helfen dir aber weder ein Selbstlenzer noch eine Pumpe.
Da bräuchtest du schon Elephant-Trunks, und vermutlich wären auch die überfordert..

Man sollte also nicht Birnen mit Äpfel vergleichen.

Kairos 02.09.2021 23:15

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 516403)
Klaus, in diesen Situationen helfen dir aber weder ein Selbstlenzer noch eine Pumpe.
Da bräuchtest du schon Elephant-Trunks, und vermutlich wären auch die überfordert..

Man sollte also nicht Birnen mit Äpfel vergleichen.

Du hast völlig recht, wenn du es auf eine große Welle beziehst - aber du stehst vor dem gleichen Problem, wenn du ständig etwas mehr Wasser aufnimmst, als du lenzen kannst … irgendwann bist du auch voll (deshalb ist es ja auch ein Unsinn, die Lenzleistung durch eine Verschlimmbesserung zu reduzieren.

Johnny Walker 12.09.2021 09:14

Der Kairos hat sich gegen die von mir empfohlenen Rückschlagventile mit dem genialen Dichtball Prinzip eingeschossen und in der Folge davon auch gegen meine Person. Jetzt hat er die Mission, diese Ventile, welche sich bei mir in der Praxis bestens bewährt haben, bei jeder Gelegenheit madig zu machen. So viel zur History, damit man Kairos' Gelaber einordnen kann.

Um Links zu sehen, bitte registrieren Post 32 zeigt die Falcon Rückschlagventile.

Kairos' polemische Bezeichnung "Spielzeugventile" mag in seiner Welt zutreffen. Im richtigen Leben sind das richtig gute, durchdachte und sehr zuverlässige Ventile, ich bin echt begeistert davon - und das braucht bei mir viel.

Kairos' gebetsmühlenhafte Wiederholung, die Ventile würden mit der Zeit undicht, ist definitiv falsch. Sie sind seit Jahren dicht, sie sind es nach 3 Wochen am Meer, nach mehreren Wochen im See, einfach nur dicht.

In einem Punkt gebe ich dem Kairos recht, der Durchfluss ist ein wichtiges Thema und wird bei vermeintlichen Optimierungen oft verkleinert, das ist dann eine Verschlimmbesserung. So gesehen in diesem Forum mit Gardena Rückschlagventilen, die dürften den Durchfluss massiv reduzieren. Solange man keine grossen Wellen hat, die über Bord schwappen, mag das OK sein. Sonst nicht mehr.

Den Durchfluss der Falcon-Ball-Ventile habe ich natürlich getestet und zwar so realitätsnah wie möglich: Zodiac in Originalkonfiguration auf dem Hänger schräg gestellt, definiert befüllt und die Zeit gemessen, bis das Wasser raus war. Dann Umbau auf Falcon Ventile und gleicher Versuch. Ich habe die Zeiten grad nicht zu Hand, der Unterschied war vernachlässigbar und im Rahmen der Messungenauigkeit. Diesbezüglich also kein merklicher Nachteil.

Johnny Walker 12.09.2021 09:20

@karlp, du hast ein Pro Open 650, ich ein Pro 650. Bei mir ist das Deck gegenüber der Bilge zu 100% dicht, habe ich getestet. Echt 100%. Aber Wasser dringt über den Ankerkasten in die Bilge: Oeffnung im Deckel, das Spritz- und Regenwasser läuft in den Ankerkaste aber auch auch am Rand entlang in die Bilge. Der Ankerkasten läuft voll, das wäre noch lösbar über gelegentliches Leeren. Aber die Bilge kann ich nur via Lenzpumpe entleeren. Darum habe ich eine nachgerüstet, original kommt der Zodiac Pro 650 ohne Lenzpumpe daher, ein Unding.

Den Ankerkasten will ich auch nicht ständig von Hand entleeren müssen, daher habe ich unten einen Abgang mit Schlauch montiert, der Schlauch geht ans Heck und dort raus. Und was sitzt am Ende des Ausganges? Richtig, ein Falcon RSV.

karlp 12.09.2021 11:34

Danke Dir Johnny Walker,
bei mir entleert der Ankerkasten in das Staufach dahinter, und dort wieder ist das Abflußloch verstopft worden mit einem "Nippel" - ich muss also von Hand das Wasser mit Schwamm herausholen regelmäßig das ich vom Ankerkasten hereinbekomme... Aber von dort kommt jedenfalls kein Wasser in die Bilge. Ich weiss daher echt nicht wo ich das Wasser in die Bilge hereinbekomme, vielleicht auch durch die Bälge der Motor-Leitungen, die sind alt und recht weit offen, die werde ich erneuern.
Ich habe am 650er eine Bilgpumpe, die ist aber auf einem recht hohen "Sockel" daher steht sogar rund um diesen Pumpen-Sockel einiges an Wasser, das ich auch mit Schwamm herausholen muss regelmäßig...
Naja so schön wie Dein Zodiac wird meines nicht mehr werden, aber ich lasse es mal dabei, ich habe max. 1 Tag in der Woche Zeit fürs Boot und dann will meine Frau auch lieber hinausfahren anstatt zu putzen und zu schrauben...
Danke für die Tipps, Grüße Karl.

Johnny Walker 12.09.2021 18:31

Meine Bilge hat regelmässig Wasser drin und das stört in keinster Weise. Alles unter 10 lt. ist vernachlässigbar. Nur für die Prüfung trockne ich die Bilge.

Klar ist die Bilge optisch nichts Schönes, wenn ständig Wasser drin ist. Aber wer schaut da schon rein? Ich nicht :-)

Karl, wo ist dein Ankerseil befestigt? Im Ankerkasten? Oder geht es neben dem Kasten durch an die Bootswand? Dann könnte Wasser entlang dem Seil in die Bilge? Ein Foto wäre hilfreich.

karlp 13.09.2021 10:57

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ja so in dem Ausmaß einiger weniger Liter habe ich das auch, ich dachte bei Dir ist es komplett trocken, dann bin ich "Beruhigt"...

Meine Ankerleine befestige ich innen im Ankerkasten, wo dann außen die Öse ist an dem ich das Trailerseil auch befestige, dort kommt sicher kein Wasser herein. Nur wenn man halt ankert dann nimmt man einiges an Wasser mit "Hinein" bzw. auch wenn es stark regnet. Vom Ankerkasten ist ein Loch in den Stauraum dahinter (Neben dem Tankdeckel), dort staut sich dann das Wasser das vom Ankerraum kommt. Denn das Loch, das dann in die eigentliche Bilge hineinlaufen würde, ist zugestopft mit einem "Nippel" _ ich wollte den an sich wegmachen damit sich dort kein Wasser staut, aber erstens steckt der so fest und zweitens habe ich es dann doch gelassen, da mir das Wasser vorne eigentlich lieber ist als in der Bilge nach hinten durchzurinnen...

Also von vorne kommt eigentlich nichts nach hinten. Siehe Auch Fotos

Danke für Deine Tipps und das Interesse, Grüße Karl.

Johnny Walker 13.09.2021 19:06

Der Fall ist klar. Wenn dein Boot ein wenig nach hinten geneigt ist und nach Steuerbord, sammelt sich das Wasser hinten-Steuerbord. Dort muss es ein paar mm überwinden und läuft über den Rand in die Bilge. Im Regen ist das immer wieder der Fall, immer wieder schwappt Wasser in die Bilge.

Ein ähnliche Fehlkonstruktion wie bei meinem Zodiac Pro 650 (ohne Open). Aber damit kannst du gut leben, du weisst jetzt, woher es kommt.

karlp 14.09.2021 11:20

yes indeed - danke für die Forschungsarbeit
grüße Karl

Kairos 20.09.2021 12:23

Hallo Karl,

in der Hauptschule lernt man das Prinzip der kommunizierenden Gefäße: in oben offenen, aber miteinander verbundenen Gefäßen steht das Wasser immer gleich hoch (schon die alten Ägypter haben mit Schlauchwaagen ihre Pyramiden nivelliert).
Dein Deck ist das eine offene Gefäß, Fluß/See/Meer das andere und verbunden sind sie über Lenzventil (ohne Stopfen), Schlauch und Rückschlagventil.
Wenn dein Boot bei offenen Lenzstopfen nicht überläuft (weil du zB zu viel Gewicht hinten hast), wird es das bei Regen auch nicht tun, weil einerseits der Auftrieb des Bootes verhindert, dass es durch das Gewicht des Regenwassers nennenswert tiefer gedrückt wird und eben andererseits das Wasser ständig durch das Lenzventil abfließt und sich durch das zusätzliche Regenwasser der Wasserstand an Deck und im See gleichzeitig gleichmässig erhöht (du wirst nicht in der Lage sein, dass überhaupt messen zu können).
Die Boote sind so konstruiert, dass Auftrieb und Abflussleistung durch die Lenzventile locker einem Gewitter standhalten (es gibt Gegenden, wo jeden Mittag monsunartige Regenfälle niedergehen und die Boote das locker wegstecken), wenn du nicht gerade die Lenzleistung durch ein Spielzeugrückschlagventil kastriert hast.
Du musst eine andere undichte Stelle haben, aber durch Regen kann ein Zodiac Pro open kein Wasser in die Bilge bekommen, wenn man es nicht selbst verbastelt hat.

karlp 21.09.2021 14:56

Hallo Klaus, Du sprichst den wichtigen Punkt genau an:

Es sind aber aus meiner bescheidenen Sicht nicht 2 sondern 4 "Gefäße" und wo die genau miteinander "Kommunizieren" ist eben nicht so ganz eindeutig. Das Deck oben ist eine Schale, die Bilge ganz unten eine zweite und dann eben das Wasser in dem wir schwimmen das dritte Gefäß.

Dann aber habe ich HINTEN UNTER DEM MOTOR einen "Vierten Bereich" und der ist mein Problem - der ist recht schmutzig bei mir und da steht mitunter Wasser: Das Deck ist weiter OBEN und die Bilge ist weiter UNTEN und mit einem verschraubten Deckel gegen diesen Heckbereich hin abgeschlossen. Dieser vierte Bereich beginnt bei der Abstellfläche die unter der Konsole beginnt und zieht sich bis hinten unter den Motor - das ist eine zwischen-Ebene oberhalb der Bilge aber unterhalb des Decks, ein langer Tunnel der sich unter den Sitzen der Länge nach in der Mitte dahinzieht.

Diese "Zwischen-Ebene" entwässert aber nirgendwo hin - da steht einfach das Wasser und ich muss es mit dem Schwamm heraussaugen...

Punkto der Auslässe am Heck ist mir ja alles klar: ganz unten verschraubt ist die "unterste Ebene" also Bilge - da kommt IMMER einiges Wasser heraus wenn ich den Stopfen herausdrehe... meine Bilgenpumpe sitzt auf einem 5cm hohen Sockel, daher saugt sie auch nicht wirklich alles heraus...

Dann darüber die beiden Auslässe mit dem Gummilappen - das sind die zwei Schläuche die vom Deck oben kommen und dicht durch den Bilgenbereich durchführen, haben aber punkto Wasserstand mit der Bilge NICHTS zu tun.... Über diese Schläuche kommt auch Wasser "von hinten" ans Deck hinauf, da meine Gummistoppeln am Deck oben nicht wirklich dicht sind (diese spreizbaren Stoppeln kommen erst).

Wie auch immer, ist scheinbar ein Spezialproblem mit dem Pro Open 650 aus einer alten Generation, also machen wir uns hier keinen Kopf, ich werde das schon herausfinden. Da ich neu bin dachte ich, dass die meisten RIBs mehr oder weniger ähnlich aufgebaut sind, aber nun weiss ich, dass nicht nur zwischen den Fabrikaten große Unterschiede sind, sondern auch innerhalb einer Firma und auch von einem Jahrgang zum nächsten große Unterschiede sein können, daher ist das per Text oder auch Fotos kaum zu diskutieren.

Danke aber für Deine und Eure Antworten, ich lerne ständig was dazu,
beste Grüße Karl.

Kairos 21.09.2021 17:34

Hallo Karl,

das, was du als Zwischendeck bezeichnest habe ich natürlich auch und dient zur Versteifung der Konstruktion - gedanklich kannst du diesen Bereich ruhig zur Bilge dazuzählen - und Wasser von diesem Zwischendeck rinnt bei mir immer in die Bilge.
Das Deck hat bei dichtem Ankerkasten (einfach Gummiprofile zum Abdichten anbringen und das Loch für die Ankerkette mit einem Gummilappen gegen Spritzwasser abdecken), und dichten Deckeln unter den Sitzen keine konstruktive Verbindung zur Bilge/Zwischendeck (bis auf den runden Servicedeckel im Motorbereich) dh dort sollte unter normalen Umständen (kein stark überkommendes Wasser durch sehr raue See) auch kein Wasser stehen, wenn alles wie vorgesehen dicht ist und nicht irgendwo amteurhaft durchgebohrt und danach schlecht abgdichtet wurde, um Kabel zu verlegen.
Bei dir sind entweder die Schläuche zum Motor hin durchlässig, der runde Servicedeckel im Heck ist nicht dicht oder irgendjemand hat da tatsächlich ein Loch gebohrt ohne zu wissen, was er tut.
Dieser Verdacht erhärtet sich für mich, weil eine 5cm erhöhte Bilgenpumpe ja geradezu ein Witz ist - normalerweise sitzt die Bilgenpumpe an der tiefsten Stelle in einem eigens dafür vorgesehenen Bilgensumpf (siehst du zB auf dem Foto bei mir) - da hat jemand übel gepfuscht und du solltest das wieder in den Originalzustand versetzen.
Holzboote hatten früher immer Wasser in der Bilge und eine gewisse Feuchtigkeit war auch notwendig, weil zu trockenes Holz nicht richtig gedichtet hätte, aber seit damals hat sich viel getan und heutzutage ist kein Boot mehr so konstruiert, dass ständig Wasser in der Bilge steht und es langsam kaputt macht - dann könntest du dir ja auch das Gelcoat auf der Außenseite sparen, wenn du die meistens ungeschützte Innenseite permanent unter Wasser setzt.


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