Schlauchbootforum

Schlauchbootforum (https://schlauchboot-online.com/index.php)
-   allgemeines Zubehör (https://schlauchboot-online.com/forumdisplay.php?f=39)
-   -   Kompaß / GPS als Kompaß / Denksportaufgabe I (https://schlauchboot-online.com/showthread.php?t=7314)

rotbart 30.10.2005 12:28

Kompaß / GPS als Kompaß / Denksportaufgabe I
 
Hallo

Hier wurde in dem Thread "Kompaß für Schlauchboot" auch vorgeschlagen ein GPS Handy als Kompaßersatz zu nutzen, hier dazu mal eine Denksportaufgabe:

Folgende Situation
Ein Schlauchboot mit einer Geschwindigkeit von 10kn = ca. 18,5 km/h (durchs Wasser) will von Punkt A nach B
Aus einer (See)Karte habt Ihr einen Kurs von 10 Grad ermittelt.
Nun habt Ihr folgende weitere Informationen:
Mißweisung 2 Grad westlich
Deviation 1 Grad östlich

Zusätzlich habt ihr einen heftigen Westwind und Ihr schätzt die Abdrift auf 4 Grad
Da das ganze auch noch in der Elbmündung passiert habt ihr zusätzlich einen östlichen Gezeitenstrom von 4 Knoten

Fragen :
(A) Wie lautet der Steuerkurs
(B) Wie groß ist die Geschwindikeit über Grund

(C) Welchen Kurs würde das GPS anzeigen (beim Start in Punkt A)

Viel Spaß

attorney 30.10.2005 21:41

Also Rotbart,

was soll diese unpassende Frage,

wer oder was will das auf einem Schlauchboot alles wissen ?
Navigationsdenksportaufgaben auf nem Schlauchboot machst offensichtlich nur du, wo ich mich frage, wo du denn die Seekarte ausbreitest, die dir bei diesem Westwind dann ohnehin davon flattert.

Wenn ich wissen will, welchen Kurs ich z.B. bei schlechter Sicht steuern muss,
gebe ich in mein GPS-Handy die Zielpunkt auf der dort angezeigten Karte oder die Koordinaten ein und fahre nach derm Handy den angezeigten Kurs wobei die Abdrift gleichzeitig korrigiert wird. , lese meine Geschwindigkeit über Grund ab, lese meine voraussichtliche Ankunftszeit ab und schaue auf der Karte, wo ich gegenwärtig bin. Schaue noch bei Gelegenheit auf dem Handy , in welcher Himmelsrichtung und wann der Mond aufgeht und auf dem Menue Wetter, ob ein rasanter Druckabfall stattfindet und womöglich ein Sturmtief bevorsteht.
Mensch Rotbart, rechnest Du noch oder fährst du schon ?

Servus
Rainer

rotbart 30.10.2005 21:48

Zitat:

Zitat von attorney
Also Rotbart,

was soll diese unpassende Frage,

Wenn ich wissen will, welchen Kurs ich z.B. bei schlechter Sicht steuern muss,
gebe ich in mein GPS-Handy die Zielpunkt auf der dort angezeigten Karte oder die Koordinaten ein und fahre nach derm Handy den angezeigten Kurs wobei die Abdrift gleichzeitig korrigiert wird. , lese meine Geschwindigkeit über Grund ab, lese meine voraussichtliche Ankunftszeit ab und schaue auf der Karte, wo ich gegenwärtig bin.
Servus
Rainer

Klar und schon sitzt Du auf den Rockies neben dem Kurs, weil Du leider keine Ahnung hast wohin Du überhaupt fährst.

Dein Problem ist das Du keine Ahnung hast WO die FEHLER liegen können, das GPS ist leider kein Allheilmittel - und wenn Du die Aufgabe nochmals GENAU lesen würdest, dann würdest vielleicht sogar Du merken, dass Deine Antwort Unsinn ist.:cognemur:

Das ist die Antwort, die auch ein Halbschuhtourist in den Hochalpen gegeben hätte - nun ich nenne es "natürliche Auslese", denn über kurz oder lang sind solche Mitbürger nicht mehr aktiv.:cognemur:

und nebenbei : ich fahre seit 30.000 Meilen unfallfrei, ich nehme an Du weißt nicht wie weit das ist, da must Du wohl erst dein Handy fragen

hobbycaptain 30.10.2005 21:53

Zitat:

Zitat von rotbart
Klar und schon sitzt Du auf den Rockies neben dem Kurs, weil Du leider keine Ahnung hast wohin Du überhaupt fährst.

Dein Problem ist das Du keine Ahnung hast WO die FEHLER liegen können, das GPS ist leider kein Allheilmittel - und wenn Du die Aufgabe nochmals GENAU lesen würdest, dann würdest vielleicht sogar Du merken, dass Deine Antwort Unsinn ist.:cognemur:

Das ist die Antwort, die auch ein Halbschuhtourist in den Hochalpen gegeben hätte - nun ich nenne es "natürliche Auslese", denn über kurz oder lang sind solche Mitbürger nicht mehr aktiv.:cognemur:

und nebenbei : ich fahre seit 30.000 Meilen unfallfrei, ich nehme an Du weißt nicht wie weit das ist, da must Du wohl erst dein Handy fragen

:chapeau: :chapeau: :chapeau:

bravo, ein echter Rotbart :cognemur:
darf ich mir den ausdrucken und übern Schreibtisch hängen ? aber nur mit Unterschrift :ka5:

Matt_CDN 30.10.2005 21:59

Ich weis nicht ob ein schlauchboot solche art navigieren ueberhaupt erlaubt ... schliesslich gibts (zumindest in meinem 3.8m) boot kein platz eine karte rauszuholen und kurse einzuzeichnen ...

Ich stimme einem der VP's zu dass man im schlauchi kuestennah mit GPS alleine gut zurecht kommt... Ich fahre ein chartplotter, in welchem fall ich merke wenn ich auf klippen zudrifte.

Wenn die elektronik versagt muss ich nach kompass oder sicht navirgieren .. das geht aber auch nicht mit karte und kursz sondern eher der kueste lang in die richtige himmelsrichtung.

Dumm wirds nur bei nebel.

Matt

P.S.

Solange das GPS funktioniert ist es DAS allheilmittel. Ich weis nicht wie man ausser mit GPS und elektronischer karte noch genauer navigieren koennte.

rotbart 30.10.2005 22:18

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Ich weis nicht ob ein schlauchboot solche art navigieren ueberhaupt erlaubt ... schliesslich gibts (zumindest in meinem 3.8m) boot kein platz eine karte rauszuholen und kurse einzuzeichnen ...

Matt

Hi Matt
Es ging mir nicht um die Art zu navigieren, sondern um auf die Fehler aufmerksam zu machen und in dem Szenario wirst Du mit dem GPS Schiffbruch erleiden.
Nun ist es sicher unnötig, das ein Schlauchi-Skipper Navigation studiert, ABER er soll wenigstens ein Gefühl dafür haben, WO die Fehler liegen können.

Denn nur wenn man weis was falsch sein kann, kann man über die Situation den Überblick behalten.

Matt_CDN 30.10.2005 22:21

Zitat:

Zitat von rotbart
Hi Matt
Es ging mir nicht um die Art zu navigieren, sondern um auf die Fehler aufmerksam zu machen und in dem Szenario wirst Du mit dem GPS Schiffbruch erleiden.

Wieso das? Er faehrt ja seine wegpunkte ab, selbst wenn er drifted passiert nix solange er seine wegpunkte eng genug beinander hat.

Matt

OLKA 30.10.2005 22:24

Zitat:

Zitat von rotbart
Hier wurde in dem Thread "Kompaß für Schlauchboot" auch vorgeschlagen ein GPS Handy als Kompaßersatz zu nutzen, hier dazu mal eine Denksportaufgabe:

Die Aufgabe ist ja nicht für mich, weil ich mein GPS nicht als Kompassersatz benutze, sondern um am Ziel anzukommen :futschlac :futschlac

Zitat:

dann würdest vielleicht sogar Du merken, dass Deine Antwort Unsinn ist
also ich glaube, dass Rainer tatsächlich mit seiner Version am Ziel ankommen könnte :cool: :chapeau: :

Zielpunkt ins GPS eingeben, Blick in die Karte, was ist rechts und links der Linie. GPS auf Go und kurz im Kopf überschlagen, ob Kurs und Distanz stimmen können: so tue ich, und das deckt sich ja faaast mit Rainers Lösung

DieterM 30.10.2005 22:31

Nein Leute,

das ist nicht richtig. Mit dem GPS werdet Ihr eine Kurve fahren und womöglich einen Felsen schrammen, ein GPS Plotter hilft macht das aber auch noch nicht perfekt. Aber mit dem GPS wird sowas nicht gelöst sondern nur mit Kenntnissen der terrestrischen Navigation. Und die ist Pflicht auch bei einer Prüfung für den SBF See oder einem Motorboot Führerschein für die Küste, bei nicht korrekter Beantwortung gibt das sogar einen dicken Minuspunkt.

Geht nicht auf einem Schlauchboot? Quatsch! Bin selber auf einem 3,80 m ZODIAC in den 80ern etwa 50 km in dichtestem Nebel etwa 3 sm von der südwestlichen Küste Korsikas gut nach Hause gekommen ohne Küstensicht und kam Punktgenau vor Porto Pollo aus der "Suppe" wieder raus. Dazu braucht man eine Seekarte, einen Kompaß (SILVA 70N), einen Karten Kompaß (SILVA 4754), Stück Papier + Bleistift, und ... eine Uhr. Und ich habe am Boden des Schlauchbootes das gemacht.

Die obige sportliche aber einfache Navi-Aufgabe geht davon aus, das das GPS nicht funktioniert, und das kann alleweil passieren.

Ich habe KK 344-345 errechnet. Wer kann es besser??? Der Speed würde unverändert etwa bei 10 kn liegen, und der Anfangskurs auf dem GPS könnte bei 8° liegen.

Roland bitte lasse Dir Zeit, es sollen hier noch ein paar KK Kurse vorgeschlagen werden. Vielleicht habe ich auch falsch gerechnet ... Grinns!

rotbart 30.10.2005 22:39

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Wieso das? Er faehrt ja seine wegpunkte ab, selbst wenn er drifted passiert nix solange er seine wegpunkte eng genug beinander hat.

Matt

Nein,
wie DieterM sagt bei Strom oder Wind-Abdrift fährst Du eine Kurve, nennt man beim Golg "Dogleg" ich veröffentliche eine Zeichnung wenn es noch mehr Wortmeldungen gibt.

OLKA 30.10.2005 22:41

Zitat:

Zitat von DieterM
Ich habe KK 344-345 errechnet. Wer kann es besser???

Roland bitte lasse Dir Zeit, es sollen hier noch ein paar KK Kurse vorgeschlagen werden. Vielleicht habe ich auch falsch gerechnet ... Grinns!

Respekt Dieter, wie hast du denn das berechnet??

Hätte ich nicht geschafft, mir fehlte eine Angabe in der Aufgabe: Wie weit entfernt ist mein Zielpunkt, weil: so weiss ich nicht wie lange ich dem östlichen Gezeitenstrom ausgesetzt bin und könnte dafür keine Kurskorrektur angeben :confused-

Udo 30.10.2005 22:42

Hi DieterM,
50 KM im Nebel ?:cognemur: :stupid:

Sorry , aber bei so einem Wetter fahre ich nicht mehr mit einem Schlauchboot auf der See.:ka5:
Egal ob GPS , Karte oder Kommpaß bei so einem Wetter gefährde ich mich und andere.
Da bleibt man im Hafen und übernachtet da.

Gruß Udo

rotbart 30.10.2005 23:04

Zitat:

Zitat von OLKA
Respekt Dieter, wie hast du denn das berechnet??

Hätte ich nicht geschafft, mir fehlte eine Angabe in der Aufgabe: Wie weit entfernt ist mein Zielpunkt, weil: so weiss ich nicht wie lange ich dem östlichen Gezeitenstrom ausgesetzt bin und könnte dafür keine Kurskorrektur angeben :confused-

Sorry
aber daruf kommt es nicht an !!!!! Alle notwendigen Angaben sind vorgegeben worden.

rotbart 30.10.2005 23:05

Zitat:

Zitat von Udo
Hi DieterM,
50 KM im Nebel ?:cognemur: :stupid:

Sorry , aber bei so einem Wetter fahre ich nicht mehr mit einem Schlauchboot auf der See.:ka5:

Gruß Udo

Sollte man auch nicht, aber wenn es Dich draussen überrascht ????????

DieterM 30.10.2005 23:14

Zitat:

Zitat von Udo
Hi DieterM,
50 KM im Nebel ?:cognemur: :stupid:

Sorry , aber bei so einem Wetter fahre ich nicht mehr mit einem Schlauchboot auf der See.:ka5:
Egal ob GPS , Karte oder Kommpaß bei so einem Wetter gefährde ich mich und andere.
Da bleibt man im Hafen und übernachtet da.

Gruß Udo

Und was machst Du wenn Du tagsüber 50 km südlich von D/CP in eine einsame Bucht an der Küste fährst und Spätnachmittags wieder nach Hause möchtest? Mir so passiert Ende SEP/Anfang OKT im Südwesten von Korsika? Wäre Sturm aufgekommen, dann hätte ich das Boot an Land geholt mit Holzrollen und versucht mir ein Notunterkunft zu bauen. Aber die See war relativ normal bewegt (lange Dünung) und die Nebelbank kam von See total überraschend kurz nachdem ich schon losgefahren war. Nun so war es kein Problem, da ich die terrestrische Navigation von der früheren Hochsee-Segelei gut kenne und meine Boote immer diesbezüglich gut ausgerüstet gewesen sind. Einen GPS Plotter habe ich jetzt erst seit 3 Jahren zusätzlich, aber ich fahre auch heute noch ohne Echolot, habe aber eine Lotstange anBord.

attorney 30.10.2005 23:25

Nebel kann schlagartig eintreten. Peilen kann ich dann mit dem Kompass auch nicht mehr. Könnte dann zwar mit dem GPS den Standort auf der Seekarte bestimmen und den zu fahrenden Kompasskurs berechnen und danach fahren.
Aber das mit dem Kurvenfahren nach GPS leuchtet mir nicht ein. Ich kann doch auf dem Display sehen, wie ich mich dem Zielpunkt nähere. Fällt das GPS aus und bin ich weiter draussen, brauche ich natürlich den Kompass, um zurück zu finden. Also, einen nautischen Kompass habe ich neben dem GPS sowieso immer dabei und würde ab 3 sm Küstenentfernung auch eine Seekarte mitnehmen, wenn generell mit plötzlichen Wetterumschlägen gerechnet werden kann . Aber solchr Touren würde ich nur mit einem 6m Rib riskieren und da hätte man dann etwas Platz, um eine Karte auszubreiten, vorausgesetzt, Wind und Seegang lassen die Kartenarbeit noch zu.
Die vorschriftsmässige Beleuchtung sollte man dann aber auch mitführen.

Räume insoweit ein, dass das Schlauchbootfahren auch seetüchtige Ribs einschliesst, mit denen man auch bei durchwachsenem Wetter etwas weiter aufs offene Meer hinaus tourt und sich dann die Notsituation einstellen könnte: GPS funktioniert nicht, da vergessen, die Batterien zu wechseln und plötzlicher Wetterumschwung.

So ganz lebensfremd muss die alte Navigation für uns nicht sein.

Gruss
Rainer

rotbart 30.10.2005 23:32

Zitat:

Zitat von attorney
Aber das mit dem Kurvenfahren nach GPS leuchtet mir nicht ein. Ich kann doch auf dem Display sehen, wie ich mich dem Zielpunkt nähere. Gruss
Rainer

Ich spare kir die Antwort hierzu, werde aber demnächst einen kurzen Artikel über den GPS Dogleg hier posten - solltest Du dann lesen!
Kurzfassung Display und wahrer Kurs sind zwei Dinge!

DieterM 30.10.2005 23:33

Zitat:

Zitat von OLKA
Respekt Dieter, wie hast du denn das berechnet??

... mir fehlte eine Angabe in der Aufgabe: Wie weit entfernt ist mein Zielpunkt, weil: so weiss ich nicht wie lange ich dem östlichen Gezeitenstrom ausgesetzt bin und könnte dafür keine Kurskorrektur angeben :confused-

Die Lösung kommt sicher am Schluß und ist sehr einfach, aber wie ich sagte man muß sich in terrestrischer Navigation auskennen. Das GPS ist nur ein Ortungssystem , wenn auch ein tolles.

Für die Versetzung bei Strom muß Du das SpeedxStrom Dreieck ansetzen um den Winkel zu finden. Da brauchst kein Ziel. Um an ein Ziel zu kommen kannst Du aber auch mit einer Uhr rechnen, wenn Dir die Fahrgeschwindigkeit bekannt ist. So kannst Du auch unterwegs - ohne Sicht - an vorgesehenen Punkten auf der Seekarte den Kurs ändern um z.Bsp. an Felsen vorbei zu kommen.

Roland beginnt jetzt - wie schon vor Wochen anvisiert - mit Navi-Aufgaben um hier bei dem einen oder anderen das Verständnis und Gefühl für die Grundlagen der Navigation zu wecken. Gerade jetzt über den Winter kann damit der eine oder andere davon profitieren und bestimmt was dazu lernen, was die Sicherheit auf dem Wasser erhöhen wird.

Matt_CDN 31.10.2005 01:12

Zitat:

Zitat von rotbart
Nein,
wie DieterM sagt bei Strom oder Wind-Abdrift fährst Du eine Kurve, nennt man beim Golg "Dogleg" ich veröffentliche eine Zeichnung wenn es noch mehr Wortmeldungen gibt.

Mir ist schon klar dass man sich in einem spiralkurs (oder aehnlich) an den zielpunkt bewegt solange man stur der GPS weisung folgt die den kurs aufs ziel angibt.

Nur, so bloed wird hoffentlich niemand sein das nicht zu bemerken...

IMO zeigt mein GPS aber auch den kurs an den ich halten muss um auf einer geraden linie zum ziel zu kommen .. ich werde das noch mal erforschen.

Wie dem auch sei: Solange man genug wegpunkte hat wird das dogleg auch ohne Hirnfunktion vermieden.

Nehmen wir mal an ich treibe irgendwo auf See im nebel. In dem fall bringen mir auch karte und kompas nix. Denn ich weis ich nicht wo ich bin. Auch weis ich nicht wie sehr mich stroemung und wind abtreiben. In dem fall kann ich nur nach Osten fahren (so ich mich denn irgendwo im Pazifik befinde). Auch werde ich meistnes nicht meine geschwindigkeit ermittlen koennen.

Habe ich ein GPS kann ich genau bestimmen wo ich bin, wie stark wind und stroehmung sind und wie ich fahren muss um zum ziel zu kommen.

Matt

P.S.

Ich verlasse mich NIE auf elektronik, aber solange sie funktioniert ist sie papier ueberlegen.

CarstenLT31 31.10.2005 09:24

Moin,

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
IMO zeigt mein GPS aber auch den kurs an den ich halten muss
um auf einer geraden linie zum ziel zu kommen ..

Dein GPS zeigt aber nur den Kurs, den Du über Grund zu fahren hast (den rechtweisenden Kurs), nicht die Richtung, in die Dein Bug zeigen muss, um die Abdrift durch Wind, Strömung und Gezeiten auszugleichen.
Wenn Dein Bug in die Richtung zeigt, die Dir das GPS vorgibt, fährst Du den obengenannten Bogen (wo dann hoffentlich keine Untiefen sind).
Lernt mal alles, wenn man den SBF See macht :chapeau: .

Gruß
Carsten

rotbart 31.10.2005 11:32

Zitat:

Zitat von Matt_CDN

Wie dem auch sei: Solange man genug wegpunkte hat wird das dogleg auch ohne Hirnfunktion vermieden.

Ohne Karte keine wegpunkte und dann gibts eben einen dogleg zum nächsten Wegpunkt

Zitat:

Nehmen wir mal an ich treibe irgendwo auf See im nebel. In dem fall bringen mir auch karte und kompas nix. Denn ich weis ich nicht wo ich bin. Auch weis ich nicht wie sehr mich stroemung und wind abtreiben. In dem fall kann ich nur nach Osten fahren (so ich mich denn irgendwo im Pazifik befinde). Auch werde ich meistnes nicht meine geschwindigkeit ermittlen koennen.
(A) Bei Nebel => meist kein Wind also keine Windabdrift
(B) Geschwindigkeit läßt simpel per "Relingslogge" ermitteln (ohne Gerät außer der Uhr)
(C) Wenn Du eine karte hast, wirst Du ja hoffentlich gekoppelt haben und die letzte gekoppelte Position eingezeichnet haben oder ????

Ohne Kompaß und ohne Wegpunkte weist Du im nebel aber nicht wo Osten ist:ka5:

Zitat:

Habe ich ein GPS kann ich genau bestimmen wo ich bin, wie stark wind und stroehmung sind und wie ich fahren muss um zum ziel zu kommen.
Wie denn, wenn Du (siehe oben) das Ziel nicht kennst, das ein GPS den Wind misst ist mir neu:biere:

DieterM 31.10.2005 11:53

Hallo Freunde,

hier noch ein paar Betrachtungen zu den verschiedenen beinflussenden Faktoren, immer unter dem Gesichtspunkt, das das GPS nicht funzt.

Der Ausgangspunkt A auf der Seekarte muß natürlich bekannt sein, denn wer erst in der Nebelbank anfängt sich zu orientieren ist zu spät dran, da kann er auch mit dem Peilkompaß nichts mehr machen. Hat er ein GPS, dann kann er den Ort bestimmen wo er sich etwa befindet und dann den weiteren Kurs berechnen.

Wind und Strom als auch Wellenschlag können eine Schlauchbootfahrt ganz schön beinflussen. Der Winddruck und die Stromversetzung packen auch ein Schlauchboot ganz schön an und können beachtliche Versetzungen verursachen. Kommt noch seitlicher Wellenschlag (schräg zur Welle fahren) ist eine weitere Versetzung programmiert und es muß vorgehalten werden beim KK (Kompaßkurs). Das spiegelt sich auch in der obigen Aufgabe wieder.

Leute, nur Mut mit einer Kompaßkursberechnung, bitte weitere Meldungen hier!

Das Thema wird durchdiskutiert, bis es jeder verstanden hat einen RWK in einen KK zu berechnen und dann auch mit dem Kompaß umgehen kann. Ist doch so einfach und eine nette Beschäftigung dazu! Keiner muß sich durch die Elektronik entmündigen lassen!

CarstenLT31 31.10.2005 12:12

Ich rate mal
 
Moin,
erstmal als Voraussetzung, ich habe noch keinen Schein, wie man Wind- und Stromversetzung berechnet, hat mir bisher keiner erklärt.
Wenn alles falsch ist, bitte erklärts mir. Mache nämlich demnächst meinen See-Schein. Am 12.11 ist Prüfung :-).

Fange mal so an, hoffentlich setze ich die Vorzeichen MW/Dev. richtig.
Ich rechne von unten nach oben.

MgK 11 Grad;
Dev +1 Grad;
-----------------
mwK 12 Grad;
MW -2 Grad;
-----------------
rwk 10 Grad;

Der Magnetkompasskurs ohne Wind und Strom beträgt 11 Grad.
Westwind 4 Grad dazu: ich kompensiere dies auf 7 Grad Kompasskurs.
Strömung dazu, ich denke mal, dass müsste so gehen (rate ich mal):

4kn
----------
\ ____|
_\____|
__\___| 10kn
__c \__|
____ \_|
_____ \| <-21 Grad?

(blöd hier in ASCII zu malen...rechtwinkliges Dreieck).

c = Wurzel aus 4^2 + 10^2 = 10,66kn.
Der Winkel zwischen Ankathete und Hypothenuse ist 21 Grad (? man reiche mir einen Taschenrechner und die Formelsammlung... ;-) ).

Ich gleiche also meine 7 Grad aus (die 21 Grad wirken östlich) , in dem ich die 21 Grad abziehe und komme auf: 346 Grad.


(A) Wie lautet der Steuerkurs
Kompasskurs also 346 Grad

(B) Wie groß ist die Geschwindikeit über Grund
Bleibt etwas über 10kn. Zu den 10,66 oben muss man noch den Stromversatz rechnen, die aber in die andere Richtung wirken (jaja, kann man auch ausrechnen)

(C) Welchen Kurs würde das GPS anzeigen (beim Start in Punkt A)
Am Startpunkt zeigt das GPS 10 Grad auf B.

Gruß
Carsten

rotbart 31.10.2005 12:44

Zitat:

Zitat von CarstenLT31
Moin,
erstmal als Voraussetzung, ich habe noch keinen Schein, wie man Wind- und Stromversetzung berechnet, hat mir bisher keiner erklärt.
Wenn alles falsch ist, bitte erklärts mir. Mache nämlich demnächst meinen See-Schein. Am 12.11 ist Prüfung :-).

Fange mal so an, hoffentlich setze ich die Vorzeichen MW/Dev. richtig.
Ich rechne von unten nach oben.

MgK 11 Grad;
Dev +1 Grad;
-----------------
mwK 12 Grad;
MW -2 Grad;
-----------------
rwk 10 Grad;

Der Magnetkompasskurs ohne Wind und Strom beträgt 11 Grad.
Westwind 4 Grad dazu: ich kompensiere dies auf 7 Grad Kompasskurs.
Strömung dazu, ich denke mal, dass müsste so gehen (rate ich mal):

4kn
----------
\ ____|
_\____|
__\___| 10kn
__c \__|
____ \_|
_____ \| <-21 Grad?

(blöd hier in ASCII zu malen...rechtwinkliges Dreieck).

c = Wurzel aus 4^2 + 10^2 = 10,66kn.
Der Winkel zwischen Ankathete und Hypothenuse ist 21 Grad (? man reiche mir einen Taschenrechner und die Formelsammlung... ;-) ).

Ich gleiche also meine 7 Grad aus (die 21 Grad wirken östlich) , in dem ich die 21 Grad abziehe und komme auf: 346 Grad.


(A) Wie lautet der Steuerkurs
Kompasskurs also 346 Grad

(B) Wie groß ist die Geschwindikeit über Grund
Bleibt etwas über 10kn. Zu den 10,66 oben muss man noch den Stromversatz rechnen, die aber in die andere Richtung wirken (jaja, kann man auch ausrechnen)

(C) Welchen Kurs würde das GPS anzeigen (beim Start in Punkt A)
Am Startpunkt zeigt das GPS 10 Grad auf B.

Gruß
Carsten

Ergebnis ist alles bestens !!! Nur für die Prüfung eine Anmerkung, es wird das Zeichnen des echten Stromdreiecks erwartet = 10cm in Richtung 7 Grad, dann am Endpunkt 4cm in Richtung 90 Grad und dann die Verbindugslinie = Kursline ohne vorhaltung, den rest kann man dann (in der Prüfung rausmessen)
und ebenfalls für die Prüfung, Du solltest mit der Vorgaben anfangen Kartenkurs bzw. RWK und von Wahren zum Falschen dann mit den umgekehrten Vorzeichen (Prüfer sind manchmal Erbsenzähler)
---------------------------
Nachtrag :
Rechnet man die Strombeschickung nach Formel egeben sich 21 Grad Beschickung und 11,21kn über Grund

CarstenLT31 31.10.2005 12:48

Zitat:

Zitat von rotbart
Ergebnis ist alles bestens !!!

:captain:

Dann kanns ja fast nur noch an meiner Rotgrünblindheit scheitern :-).

Gruß
Carsten

Matt_CDN 31.10.2005 21:19

Zitat:

Zitat von rotbart
Ohne Karte keine wegpunkte und dann gibts eben einen dogleg zum nächsten Wegpunkt

Mein GPS hat eine Karte :) Ausserdem kann ich auch ohne karte wegpunkte zwishcn meiner position und ziel eingeben. Das ist allemal schneller passiert als eine karte ruaszuholen (sofern man so ine karte mithat)

Zitat:

Zitat von rotbart
(A) Bei Nebel => meist kein Wind also keine Windabdrift

Glueck gehabt. Und was wenn es doch ein wenig wind und stroemung gibt?


Zitat:

Zitat von rotbart
(B) Geschwindigkeit läßt simpel per "Relingslogge" ermitteln (ohne Gerät außer der Uhr)

Nicht nur dass ich nicht weis wie das geht aber ist das auch genau genug?

Zitat:

Zitat von rotbart
(C) Wenn Du eine karte hast, wirst Du ja hoffentlich gekoppelt haben und die letzte gekoppelte Position eingezeichnet haben oder ????

Wir reden hier von Kleinschlauchbooten .. Jeder der das macht, bitte mal die Hand heben.... Wir sollten schon die Kirche im Dorf lassen.

Zitat:

Zitat von rotbart
Ohne Kompaß und ohne Wegpunkte weist Du im nebel aber nicht wo Osten ist:ka5:

Drum habe ich je nach boot auch 1-2 Komasse dabei ... selbst wenn nicht wird mir das GPS zeigen wo osten ist. Solange ich mich bewegen kann. Kann ich das nicht ist mir auch egal wo osten ist.


Zitat:

Zitat von rotbart
Wie denn, wenn Du (siehe oben) das Ziel nicht kennst, das ein GPS den Wind misst ist mir neu:biere:

Stell den motor ab. Das GPS wird dir geschwindigkeit und kurs zeigen. Welcher von stroemung und wind verurscaht wird. Und schwupps. Schon weist du wie stark wind und stroemung sind.


Hier habe ich mir gerade eine methode ausgedacht nur mit GPS ein dogleg zu vermeiden (angenommen der kapitaen ist so bloed dass er nicht genug wegpunkte in sein GPS einzeichnen kann, und auch nicht merkt wie er kurven faehrt ;) )


GPS ON:

Fahre dein wegpunkt/ziel an. Lasse das ruder gerade. Wind und stroemung werden dish in einem gewissen winkel vom ziel abtreiben. Wenn du nun wieder dein ziel anlaufst und den gleichen winkel gegenlenkst solltest du mehr oder weniger aber auf jeden fall gerade genug zum ziel kommen. Dabei die augen offenhalten und mal den track anschauen ob man sich gerade bewegt.

Verstehe mich nicht falsch. Deine methode hat hat je bewiesenerweise sinn. Aber auf einem kleinschlauchboot ist es kaum praktikable und solange man ein GPS hat und es zu verwenden weis kommt man genauso gut zurueck. Doglegs fahrne qualifiziert nicht als ein GPS richtig zu verwenden.

Wenn ich auf einem grossen gewaesser ohne landsicht mit einem groesseren boot runfahre, wuerde ich wohl auch mit deiner methode arbeiten, vom GPS unterstuezt natuerlich ;)

Matt

Rotti 31.10.2005 21:47

Hi Leute!

Alles in Allem ein recht guter Beitrag und evenso von allen hier gute Antworten ob richtig oder falsch. Ich finde es auf alle Fälle interessant mal so ein Thema - habe ja nur die österr. GebirgsmarineausbilidUNG (hihihi) - DURCHZUKAUEN: Für mich sind viele Dinge dabei die ich ehrlicherweise zugegeben nicht wusste und kannte. Nur weiter so Burschen :chapeau:


LG Mathias

rotbart 31.10.2005 23:16

Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Verstehe mich nicht falsch. Deine methode hat hat je bewiesenerweise sinn. Aber auf einem kleinschlauchboot ist es kaum praktikable und solange man ein GPS hat und es zu verwenden weis kommt man genauso gut zurueck. Doglegs fahrne qualifiziert nicht als ein GPS richtig zu verwenden.

Wenn ich auf einem grossen gewaesser ohne landsicht mit einem groesseren boot runfahre, wuerde ich wohl auch mit deiner methode arbeiten, vom GPS unterstuezt natuerlich ;)

Matt

Hi
Du hast natürlich Recht, man muß immer auf die Bootsgröße rücksicht nehmen, aber auch ein Schlauchi Fahrer sollte möglichst viele Möglichkeiten zur Navigation kennen, dann fällt ihm im Notfall (hoffentlich) eine Lösung ein.
Ich gebe ja zu bei mir ist es zusätzlich ein Hobby

Matt_CDN 01.11.2005 02:06

Zitat:

Zitat von rotbart
Hi
Du hast natürlich Recht, man muß immer auf die Bootsgröße rücksicht nehmen, aber auch ein Schlauchi Fahrer sollte möglichst viele Möglichkeiten zur Navigation kennen, dann fällt ihm im Notfall (hoffentlich) eine Lösung ein.
Ich gebe ja zu bei mir ist es zusätzlich ein Hobby

Was haeltst du von meiner methode zum dogleg vermeiden? Muesste eigentlich funktionieren wenn das GPS die relative abweichung vom kurs anzeigt . Werde das bei der nexten fahrt mal probieren.

Matt

rotbart 01.11.2005 11:00

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von Matt_CDN
Was haeltst du von meiner methode zum dogleg vermeiden? Muesste eigentlich funktionieren wenn das GPS die relative abweichung vom kurs anzeigt . Werde das bei der nexten fahrt mal probieren.

Matt

Na ja
schau Dir mal die Zeichnungen an, Du produzierst im Prinzip die mittlere Kurve und je nach dem wie gut nachgeregelt wird

Matt_CDN 02.11.2005 05:18

Die mittlere kurve ist von leuten die nun wiklich keine ahnung haben und nur stur dem pfeil auf dem GPS nachfahren ;)

Soviel zu der wegpunkt methode...

Wenn du sir aber metode #2 anschaust. D.h. du zielst auf dein ziel, laesst dann das ruder gerade.

Du wirst also einen kurs fahren wie in deinem dritten billd. da dich wind und stroemung abtreibt.

Nun weist du aber wieweit du vom kurs abweichst. Du brauchst dann nur noch einen kurs genauso viel in die andere richtung zu fahren und musstest ans ziel kommen.

Matt

lippi 02.11.2005 12:26

Hi
also wenn ich auf meinem GPS einen Zielpunkt eingebe und dann goto sage, berechnet das eine gerade linie von meinem derzeitigem Standpunkt dorthin.
jetzt ist die Frage welches display ich verwende: benutze ich den Pfeil der immer aufs ziel zeigt werde ich zweifellos eine Hundekurve fahren, benutze ich aber ein anderes Display was die Abweichung vom gewählten Kurs anzeigt erhalte kann ich relativ genau auf dieser linie fahren, es gibt sogar die option das der optimale kurs für die rückführung auf die gewählte linie angezeigt wird.
Dabei muss man natürlich das GPS ständig im Auge behalten und den Kurs entsprechend korrigieren, das muß man beim Schlauchi aber ja sowieso ständig.
Man muss sich nur mal ein wenig mit dem GPS und den möglichkeiten des jeweiligen gerätes auseinandersetzten. Natürlich ersetzt das nicht die seekarte und den Kompass, man weiss ja nie wann big brother abschaltet, verfäscht oder der Strom ausfällt.
Übrigens kann man beim GPS zwischen dem wahren Nord und dem magnetischen nord umschalten, das ist zu beachten, da man je nach einstellung die Misweisung beachten mus oder nicht.

rotbart 02.11.2005 12:37

Zitat:

Zitat von lippi
Hi
also wenn ich auf meinem GPS einen Zielpunkt eingebe und dann goto sage, berechnet das eine gerade linie von meinem derzeitigem Standpunkt dorthin.
jetzt ist die Frage welches display ich verwende: benutze ich den Pfeil der immer aufs ziel zeigt werde ich zweifellos eine Hundekurve fahren, benutze ich aber ein anderes Display was die Abweichung vom gewählten Kurs anzeigt erhalte kann ich relativ genau auf dieser linie fahren, es gibt sogar die option das der optimale kurs für die rückführung auf die gewählte linie angezeigt wird.

Sorry das ist der Irrtum. Ohne Computer und Autopilot wirst Du im Zickzack um die Kurslinie fahren !
Natürlich zeigt das GPS den CTE (Cours Track Error an) und schickt Dich zur gedachten Linie zurück, Das Du auf der Linie bist, merkst es dann (meist wenn Du schon auf der anderen Seite daneben bist), schickt Dich wieder auf die Ideallinie und das Speil beginnt von Vorn.
Das GPS kann ja nur mit den Werten rechnen die es hat und das Du von der Linie versetzt wurdest (Wind und Strom) weis es ja nicht, es kann ja auch Unaufmerksamkeit des Rudergängers sein / schlechtes Steuern etc. und sobald du nachlenkst um wieder auf die Linie zu kommen, ändern sich alle Parameter. Es kann nicht funktionieren ohne zusätzlich Informationen und einen Autopilot.

lippi 02.11.2005 14:25

Da hast Du schon recht, ich werde immer ein wenig um die kurslinie pendeln, aber jetzt mal im Ernst! wir reden hier von einem Schlauchboot!!, nicht von einem Dampfer. erstens kann ich mit dem schlauchboot sowieso nicht so genau Kurs halten, und wenn ich 30m von der linie weg bin sehe ich das schon lange auf dem GPS und kann korrigieren, so genau fährt keiner mit ner Seekarte und Kompass!! Ausserdem sitzt ein Mensch am Steuer, der das gerät beobachtet und so den Kurs annähernd einhält und dann entsprechend reagiert ich glaube das ist effektiver als erst mal mit Seekarte, Bleistift und zirkel unter Deck zu verschwinden und dann im schlingernden boot bei seegang den Kurs zu berechnen und anschließend nach Kompass zu halten. da ist das GPS meiner meinung nach genauer!! jedenfalls merke ich hier wenn ich mich von der gedachten linie entferne. Wenn Du nach Kompass fährst und Wind oder Strömung sich ändern landest Du auch schnell daneben, also musst du auch ständig kontrollieren, und eventuell zwischendurch neu berechnen und dann korrigieren. Beim GPS werden die ersten 2 schritte vom gerät gemacht und das ständig und in echtzeit.
Für ein kleines schlauchboot ist das wohl die einfachste Lösung.
Ach ja, wenn Du nach kompass fährst, wie genau kannst Du denn da den Kurs halten? Du wirst auch immer ein wenig um den Idealkurs pendeln, oder läuft Dein schiff 100% geradeaus in allen lagen ?

rotbart 02.11.2005 14:39

Zitat:

Zitat von lippi
Da hast Du schon recht, ich werde immer ein wenig um die kurslinie pendeln, aber jetzt mal im Ernst! wir reden hier von einem Schlauchboot!!,

Lippi ---BITTE NICHT-- das ist doch klar, aber das Argument zählt hier NICHT:cognemur:
Worauf es mir ankommt, bei diesen Aufgaben ist auf die möglichen Fehler aufmerksam zu machen. Wenn man sich der möglichen fehler bewußt ist, kann man auch mit Plotter fahren - logisch.
Wenn Du aber NUR knöpfe drücken kannst, ohne das Du auch nur ein Ahnung hast, wo die Probleme begraben liegen - dann kann es schiefgehen.

Und noch eins je mehr Möglichkeiten Du kennst von A nach B zu steuern umso besser wirst Du mit einer kritischen Situation (nacht/nebel) fertig.

Nicht mehr soll das ganze // im Sommer in der Praxis hatte ich auf meinem Tender (Bombard / 10 PS) nur ein fernglas dabei um über Buchten zu fahren.

lippi 02.11.2005 14:59

Aber da fängt doch das Problem schon an! In deinem Beispiel sprichst Du von einer geschätzten Abdrift , da frage ich mich wer das ohne landsicht schätzen kann, mit dem GPS brauche ich das nicht schätzen, ich habe meine Punkte A und B und bewege mich mit geringen abweichungen auf der linie dazwischen, wenn ich jetzt noch eine Seekarte habe kann ich nachsehen ob irgendwas dazwischen liegt. bei der methode mit Kompass fahre ich theorethich auf der gleichen Linie wenn ich richtig gerechnet habe und keine änderungen in Abdrift und strömung aufkommen, ansonsten bewege ich mich auf einer mir unbekannten linie in etwa auf Punkt B zu die ich ständig durch neue schätzungen, geschwinduigkeitskontrolle etc neu berechnen muß. wenn ich mich verschätze komme ich sonstwo raus.
Klar muß man sich auch bei benutzung von GPS mit der navigation auskennen, sonst kann man in Teufels Küche kommen, aber wenn mans kann vereinfacht es die sache ungemein .
Solange ich gute landsicht habe kann ich auch mit karte ohne weitere hilfsmittel fahren.
nix für ungut, ich benutze mein GPS gerne.

rotbart 02.11.2005 16:10

Zitat:

Zitat von lippi
Aber da fängt doch das Problem schon an! In deinem Beispiel sprichst Du von einer geschätzten Abdrift , da frage ich mich wer das ohne landsicht schätzen kann,

Solange ich gute landsicht habe kann ich auch mit karte ohne weitere hilfsmittel fahren.
nix für ungut, ich benutze mein GPS gerne.

Du sollst es ja auch gern benutzen.
Stichwort Abdrift : Windabrift ist relativ leicht zu berechnen über die Fläche, die dem Wind ausgesetzt ist.
Stromversetzung => dafür gibt es Stromkarten
==> weder Landsicht noch Schätzung nötig

Das GPS kann die Summe nur messen, wenn du ohne Motor vor dich hin treibest, die Messeung ist sofort falsch, wenn Du den Motor anwirfst.

Deswegen kannst Du trotzdem das GPS nutzen ==> Du sollst Dir nur klar sein, was das kann und was es nicht kann und dann bist noch viel glücklicher mit dem Gerät

DieterM 02.11.2005 18:59

Zitat:

Zitat von lippi
Da hast Du schon recht, ich werde immer ein wenig um die kurslinie pendeln, aber jetzt mal im Ernst! wir reden hier von einem Schlauchboot!!, nicht von einem Dampfer. erstens kann ich mit dem schlauchboot sowieso nicht so genau Kurs halten, und wenn ich 30m von der linie weg bin sehe ich das schon lange auf dem GPS und kann korrigieren, so genau fährt keiner mit ner Seekarte und Kompass!! Ausserdem sitzt ein Mensch am Steuer, der das gerät beobachtet und so den Kurs annähernd einhält und dann entsprechend reagiert ich glaube das ist effektiver als erst mal mit Seekarte, Bleistift und zirkel unter Deck zu verschwinden und dann im schlingernden boot bei seegang den Kurs zu berechnen und anschließend nach Kompass zu halten. da ist das GPS meiner meinung nach genauer!! jedenfalls merke ich hier wenn ich mich von der gedachten linie entferne. Wenn Du nach Kompass fährst und Wind oder Strömung sich ändern landest Du auch schnell daneben, also musst du auch ständig kontrollieren, und eventuell zwischendurch neu berechnen und dann korrigieren. Beim GPS werden die ersten 2 schritte vom gerät gemacht und das ständig und in echtzeit.
Für ein kleines schlauchboot ist das wohl die einfachste Lösung.
Ach ja, wenn Du nach kompass fährst, wie genau kannst Du denn da den Kurs halten? Du wirst auch immer ein wenig um den Idealkurs pendeln, oder läuft Dein schiff 100% geradeaus in allen lagen ?

Hallo Thomas,

Du bist schon recht nahe an etlichen Sachen dran, trotzdem sind mehere Denkfehler drin, weil Dir die Kenntnisse der Navigationsgrundlage fehlen.

1. Ein Schlauchboot kann auch größere Strecken fahren und das machen auch viele im Urlaub.
2. Auch mit einem Schlauchboot kannst Du weitgehend genau Kurs halten wie mit einem anderenBoot genauso, vielleicht mit Pinne etwas schlechter. Ein Kompaßkurs wird in der Praxis immer bei Pendlerausschlägen bis zu 10 Grad nach jeder Seite verlaufen.
3. Mit einer Seekarte und einen Kompaß kannst Du verdammt genau fahren, genauer als mit einem GPS, Vorraussetzung ist natürlich die Berechnung des KK, insbesondere wenn Du wie o.a. geführt Wind und Stromversetzung berücksichtigen mußt. Und sowas hast Du in den Seegebieten im Norden sogar haarig viel, auch in den Lagunengebieten um Venedig durch die Tidenströme, aber auch im kroatischen ADRIA-Meer. Ein GPS kann nur Orten, derweil mit einem GPS-Plotter schon etwas mehr genmacht werden kann, jedoch ist bei Wind und Strom der Ausgangskurs A nach B bei einem GPS-Plotter erstmal schon ganz falsch. Ganz einfach, weil das GPS gerät Wind und Strom nicht ermessen kann. Deswegen fährst Du auch eine Hundekurve, und schrammst ev. über Felsen die neben Deinem Kurs von A nach B über Grund liegen könnten.
4. ein Steuermann, der nur auf das GPS schielt ist irgendwo arm dran. Aus meiner Erfahrung beobachtet man wohl auch das GPS insbesondere einen GPS-Plotter, aber ansonsten den vorberechneten KK am Kompaß um Kurs zu halten, insbesondere wenn die Sicht auf Land, wo man sich einen Punkt merken könnte, langsam ganz verschwindet durch Dunst z.Bsp.. Das GPS kann Dir aber nur Standort Positionen geben, diese aber auch sehr genau. Aber diese müßtest Du laufend in die Seekarte umrechnen um den Standort zu überprüfen, denn die Positionsangaben sagen sonst nichts aus. Beim GPS-Plotter hättest Du die Position gleich auf der Seekarte im Display und könntest den Kurs korrigieren, aber der GPS-Plotter führt Dich einfach nicht geradlienig über Grund von A nach B, das stellte ich überraschend letztes Jahr auf der Lagunenfahrt fest, wo ich meine terrestrische Navigation mit Seekarte und Kompaß auf dem GPS-Plotter verfolgte ud mich teilweise von dem GPS führen ließ. Beides hat Vor- aber auch Nachteile.
5. Du liegst vollkommen richtig, ein gefahrener KK ist nicht mehr genau wenn sich Wind und Strömung verändern. Dann wird es höchste Zeit für den Skipper diesen neu zu berechnen oder auch für den erfahrenen Skiperr diesen zu ändern.

Schau Thomas, dieses Spiel hier soll das Gefühl für terrestrische Navigation vertiefen und damit die Sicherheit auf dem Wasser, denn GPS ist leider nicht alles. Ich habe weiter oben den KK, den ein GPS anzeigt bei der obige Aufgabe mit 8° für den Kompaß berechnet. Der richtige KK bei der Abfahrt bei A hätte aber bei 344°-345° liegen müssen, also wärst Du auch mit Deinem GPS garantiert in die falsche Richtung erstmal gefahren. Verstehst Du jetzt warum wir von einer Hundekurve sprechen? Frage, warum zeigt Dir das GPS einen KK mit 8° Grad von Punkt A nach B an??? Die Antwort findest Du oben in der Aufgabenstellung, wenn Du nochmal genau nachliest.

Matt_CDN 02.11.2005 22:01

Ich frage mich warum mein vorschlag wie man mit GPS gerade ans ziel kommt ignoriert wird?

Scheint mir so dass es funktioniert und die seekarte und lineal zu den akten legt :chapeau:

Matt

DieterM 02.11.2005 22:42

Nein Matt,

stimmt nicht. Selbst bei der beruflichen Seefahrt sind Seekarte und Lineal nach wie vor Pflicht, und dazu gehört auch noch die Führung des Logbuches. Die Elektronik ist dort nach wie vor zugelassenes Hilfsmittel.

Und wenn Du Deine GARMIN Elektronik anwirfst, wirst Du auch aufgefordert Dein I agree zu bestätigen, das Du Dich nicht nur auf diese Elektronik verlassen wirst bzw. total eigenverantwortlich es nur benutzen darfst.

Und Matt, bitte, wir wollen hier das Wissen um die terrestrische Navigation auffrischen und damit das Bootfahren sicherer machen. Dazu kommen auch einige Bootsmanöver um die Seemannschaft zu unterstützen. GPS-Aufgaben kommen ein anderes Mal dran. Dann kannst Du dort glänzen mit Knöpfchendrücken um ans Ziel zu kommen.

Also gehe davon aus, Dein GPS funzt nicht und Du mußt Dir anders behelfen. Versuche Deine KK oder den o.a. geforderten KK mal zu berechnen. Bei einer Bootsführerscheinprüfung für Seefahrt muß Du es können, sonst gibt es einen dicken Minuspunkt.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:48 Uhr.

Powered by vBulletin
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright © 2005 - 2025 , http://schlauchboot-online.com