Schlauchbootforum

Schlauchbootforum (https://schlauchboot-online.com/index.php)
-   Alles übers Bootfahren (https://schlauchboot-online.com/forumdisplay.php?f=31)
-   -   Wie weit raus mit dem Schlauchi ??? (https://schlauchboot-online.com/showthread.php?t=8876)

DJStoffel 09.04.2006 23:04

Wie weit raus mit dem Schlauchi ???
 
Hallo,
ich habe ein 3,30 m Quicksilver Schlauchboot, mit einem 5 PS BF Suzuki 4-Takt-Motor.
Das Boot ist für die Klasse C, ( küstennahe Gewässer) zugelassen.
Was bedeutet Klasse C ?:confused-
Wie weit darf ich rein rechtlich mit diesem Boot auf die Ostsee raus fahren?:schlaumei
Gruß
DJ Stoffel, der Schlauchbootkapitän

Panocho 09.04.2006 23:21

Hola DJ Stoffel

Boote die für Küstennahe gewässer, grosse Buchten, grosse Flussmündungen, Seen und Flüsse entworfen sind in denen man Windstärke 6 und Wellen bis 2mtr höhe antreffen kann.

Aber mit der Suchfunktion findest du bestimmt mehr Info zu dem Thema hier im Forum.


Gruss

Panocho

DieterM 09.04.2006 23:25

Hallo Stoffel,

die Klasse C ist eine sehr relative Sache. Dein Schlauchboot mit 5 PS ist ein Tender das als Versetzboot bei ankernden Yachten oder Motoryachten in ruhigen Gewässern oder Buchten eingesetzt wird als Versetzboot der Mannschaft um an Land zu kommen. Sowas ist nicht gebaut um auf offener See ala Ostsee rauszufahren, tut mir Leid.

Habe gerade woanders geschrieben was Du auch auf die Ostsee umsetzen kannst, da es sich hier auch um eine offenen Küste handelt ala Mittelmeer. Geschütz ist die diese Küste nur zw. den dänischen Inseln, und da auch nicht immer wegen der immer wieder starken Westwindlage gerade im Norden.

Hallo Freunde,

hier nochmal aus Aktualitätsgründen.

Wenn man im geschützten Inselbereich in Kroatien mit einem zerlegbaren Schlauchboot mit 5 PS motorisiert bei ruhigem Wetter um die Ecke in die nächste Bucht fährst, so geht das ohne Probleme.

Sobald man aber etwas weiter in Kroatien möchtest, brauchst bei 3,80 m Schlauchboot schon mindestens 15 PS, je nach Bootsbesatzung auch mehr.

Fährst man an offener Küste, dann kannst man nur bei gutem Wetter rausfahren. Hier ist schon ein 4,20 m zerlegbares Schlauchboot ab 25-30 PS motorisiert aufwärts empfehlenswert. Sicherer fährst man aber an der offenen Küste mit einem RIB (Festrumpfschlauchboot) ab 4,50 m Länge, noch besser mit einem 5 m RIB schon alleine wegen der berühmten Mittelmeerwelle. Da haben die meisten schon eine LWL (Länge Wasserlinie) vom Rumpf ab 4,20-4,30 aufwärts und man kommt damit vom nassen in den Trockenfahrbereich rein.

Daraus resultiert, dass man auf Korsika-Sardinien besser dran ist mit einem größeren Schlauchboot und dazu einem Festrumpfschlauchboot. Was gewählt wird hängt von den finanziellen Möglichkeiten jedes Einzelnen ab. Aber mit einem schwach motorisierten und kleinem Schlauchboot an diesen Küsten rauszufahren halte ich für sehr riskant, daher spreche ich von einem Schlauchböttle. Das geht enfach nicht und ist auch für sowas nicht vorgesehen.

DschungisKahn 10.04.2006 08:43

Zitat:

Zitat von DJStoffel
.
Das Boot ist für die Klasse C, ( küstennahe Gewässer) zugelassen.
Was bedeutet Klasse C ?:confused-
Wie weit darf ich rein rechtlich mit diesem Boot auf die Ostsee raus fahren?:schlaumei
.

unbegrenzt - solange Wind kleiner gleich 6bft und Welle kleiner gleich 2m sind.

Aber Spass machts keinen.

Mein Gugel Rib hat rein rechtlich Klasse *C*, in Italien dem Herstellungsland ist es mit Klasse *B* zertifiziert und in meinen Bootspapieren hab ich die Prüfungsnummer zu *B* bei den Italienern.
Der deutsche Importeur nimmt kleinste Änderung vor und babbt seinen Namen aufs Boot und gibt *C* => weil er sich damit Prüfungskosten spart nimmt er die Klasse C, die darf er alleine vergeben.
Mir hat er erzählt, dass er B nicht vergebe liege an der Tatsache, dass er aus Haftungsgründen das Boot nur für küstennah einstufe.

Damit hat er mir einen Hinweis gegeben, dass die Zertifizierungen einen Verbraucherhinweis des Herstellers darstellen - und sonst keine weiteren Bedeutungen haben. Führt ein verkehrter oder bewusst falscher Hinweis zu einem Verbraucherschaden, dann kann der Hersteller in Regress genommen werden.

Ansonsten wer soll mir ausserhalb der 3 Meilenzone irgentwas verbieten???

P.S. - edit: Ostsee kenn ich nicht, ist mir auch viel zu kalt.
Für Griechenland ist es bei uns meistens so: in der Bucht nicht mal ein krauseln auf dem Wasser - oder ein leichtes Schwanken der Brühe - aus der 15km Bucht um die Ecke herum und das Schwappen geht los - bis 1m drehen wir stehend im Rib nicht um, die Geschwindigkeit ist aber sehr reduziert, hatten wir eine großere Tour vor und sehen ab, dass wegen der geringen Geschwindigkeit kein Erfolg wahrscheinlich ist, dann drehen wir auch ab und liegen dann lieber am Strand in der Sonne - so what :confused- :confused-

DieterM 10.04.2006 09:57

Hi Stoffel,

mach es vernünftig! Hole Dir den Seewetterbericht westliche Ostsee rein von Radio Kiel, oder Deutsche Welle, oder Lokalsendern, oder vom nächsten Hafenamt. Beurteile ob Wind und Welle ruhig genug ist, frage nochmal dort erfahrene Wassersportler, und dann probiere es bitte aber bleibe im nahen Küstenbereich. Nicht vergessen Rettungsweste anzulegen für alle Fälle, bist Du Erfahrungen gesammelt hast wo Du auch ohne fahren kannst. Etwas Notration (Wasser + Salziges) für den Notfall anBord mitnehmen wenn der Motor stehen bleibt. Hoffentlich hast Du Ruder anBord, dann kannst Du Dich ev. mit dem Wind oder schräg auch vorwärts bringen ohne Motor. Gegenan geht es nicht! Ohne Kenntnisse von Seezeichen- und Lichterkennung solltest Du aber bitte dort nicht fahren, denke an Deine Sicherheit! Und fahre bitte nicht in die Fahrwasserstraßen der Schiffahrt, das ist zu riskant mit dem kleinen Boot (Untermangelung, Schwell!), da es im Bordradar nicht gesehen wird. Ansonsten beachte bitte die deutschen Seestraßenvorschriften.

Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß bei der ersten Ausfahrt!

thball 10.04.2006 10:29

Hallo Stoffel,

rein rechtlich ist immer so eine Sache. Wo Du mit dem Boot fahren darfst oder kannst hängt von vielen Dingen ab. Grundsatz sollte immer sein, dass Du mit Deinem Gefährt nur da fährst wo Du auch sicher bist und niemand (einschl. Dir selbst) gefährdet wird. Jetzt hast Du ein Boot der Kat. C. Es wird Dir also schon empfohlen nur in einem bestimmten Umkreis der Küste zu fahren. Setzt Du Dich darüber hinweg und es passiert was, hast Du zumindest Deine Sorgfaltspflicht verletzt und könntest deshalb Probleme bekommen. Dass Du Probleme bekommst nur weil Du mit dem Boot weiter als empfohlen fährst glaube ich jedoch nicht (habe dazu zumindest nirgendwo etwas gefunden).

Was für Touren hast Du denn geplant? Ich kann es Dir zumindest nachempfinden, dass die 3 sm etwas gering sind. Bei uns am Bodensee ist die Strecke zwischen FN und der Schweiz so ca. 14 km. An einem schönem Sommertag für ein kleines Boot überhaupt kein Problem. Leider kann das Wetter bei uns wahnsinnig schnell Umschwenken. Die besondere Wettersituation durch die Nähe zu den Bergen macht es auch nicht einfacher. So kommt es (trotz Sturmwarnsignale) immer wieder vor, dass Boote (auch deutlich größere) in Not kommen. Und dann sind 7 km (von der Mitte des Sees aus) schnell mal ein paar Kilometer zu viel. Man sieht das andere Ufer nicht mehr (starker Regen), die Wellen werden selbst am Bodensee ungemütlich und man hat subjektiv das Gefühl, dass man gar nicht mehr vorwärts kommt (Gleitfahrt dann ohnehin nicht mehr möglich). Ist eine nicht ganz angenehme Situation.

Es gibt aber auch Beispiele bei schönem Wetter. Letztes Jahr hatten wir eine Nordwindlage. Super Sonnenschein, 5-6 Bft, traumhafte Segelbedingungen. Hatten mächtig Spaß beim Segeln. Vor Wasserburg (ablandig) hatte ein Segler mit einem kleinem Boot Probleme bekommen, ist gekentert und ertrunken. Wir waren nur ein paar Kilometer weg und hatten einer unseren schönsten Segeltage letztes Jahr. Wir haben von dem Unglück nicht einmal etwas mitbekommen (habe es erst später in der Zeitung gelesen). Das macht schon nachdenklich...

Ist halt immer schwierig auf so eine Frage zu antworten. Man möchte ja nicht als Oberlehrer rüberkommen, aber auch nicht sagen was alles erlaubt wäre und dabei zu wissen, dass man nur mit dieser Aussage jemanden gefährden könnte. Was ich damit sagen will, rein rechtlich kann Dir (solange nichts passiert) wahrscheinlich niemand was, aber das ist halt sekundär. Die Erfahrung ist viel wichtiger. Damit meine ich nicht nur die Beherrschung des Bootes, sondern die Erfahrung über Revier, Wetterbesonderheiten etc. Die meisten Unfälle passieren nun einmal nicht wegen technischem Versagen sondern wegen Selbstüberschätzung und Unerfahrenheit und Dein Boot ist halt alleine aufgrund der Größe nicht für die große Seefahrt geeignet... 

Die Hoheitsgebiete enden übrigens an der 12-Meilen-Zone (früher 3-Meilen-Zone), zudem kommt da noch eine Anschluss-Zone von 24-Meilen dazu in denen noch kontrolliert werden darf und erst dann kommt die Witschaftszone in der nur beschränkt hoheitliche Aufgaben war genommen werden dürfen (200sm).

Wünsch Dir jedoch trotzdem viel Spaß an der Ostsee und wir hoffen natürlich alle auf viele Erlebnisberichte mit Bildern!!!

attorney 10.04.2006 11:08

Hi,

ich bin vergangenen Sommer mit genau der gleichen Ausstattung an der Mittelmeerküste von Südfrankreich in der Gegend von Le Lavandou gefahren.

Wie Windstärke betrug 4- 5 bf und die Wellen waren etwa 0,8 m hoch.

Mehr als 1 sm - eher 0,5 sm) vom Ufer entfernt haben wir uns nicht rausgetraut, es wurde uns schon etwas mulmig und wir trieben eher wie ein Korken auf den Wellen als das wir souverän das Wasser durchpflügten.

Die oben geschilderten Verhältnisse stellen den absoluten Grenzbereich für kleine Schlauchboote mit nur 5 PS dar. Wir sind auch sehr angespannt gefahren, obwohl ich alles andere als ängstlich bin und mir im richtigen Boot Seegang sogar Spass macht. Die 3 sm-Zone mit Deinem Equipment auszuschöpfen wäre zumindest auf der Ostsee heller Wahnsinn.

Gruss
Rainer

Panocho 11.04.2006 00:04

Also, das Thema ist schon kompliziert und schwierig, wie weit darf ich raus? Einfache Frage, tausend antworten und alles so halbwahr. Da liest man etwas von Klasse, gemeint ist die CE Norm oder besser gesagt eine EU Richtlinie 94/98 oder so. Da spricht man von Wellenhöhen und Windstärken. Und? Was bedeutet das nun? Einerseits ist es erst mal nur eine Richtlinie um den Binnenverkehr (Es geht hier nicht um den Schifffahrtsverkehr oder sonstigen sondern um den Verkauf .... Anm. des Autors) in der EU zu erleichtern. An sich schon ein Buch mit sieben Siegeln. Andererseits verwenden die nationalen Behörden eben diese Richtlinie für die Bootszulassung. Ich selber habe nur Erfahrung mit der Zulassung von Booten in Spanien, gehe aber davon aus, ( ich kann auch falsch liegen) das in den Ländern wo die Richtlinien umgesetzt wurden ähnlich verfahren wird ( ich bitte um Rückinfo aus Austria und Germany wenn das folgende gelesen ist)

Spanien Stand 01/01/2006

Resumen de la O.M. 1144/2003

Hier werden anhand der „Klasse“ A – D folgende Zonen unterschieden und damit auch unterschiedliche Sicherheitsausrüstungen und Entfernungen zur Küste. Wer genaueres zur Sicherheitsausrüstung wissen möchte kurze PN.

CE Norm darf in allen 7 Zonen navigieren: Ozean, Hochsee, Küste und geschützte Gewässer. Uups, das sind doch nur vier? Richtig. Wir teilen weiter auf die CE Norm:

Zone 1 ohne Begrenzung mit der Klasse A
Zone 2 und 3 Hochsee: Zone 2 bis 60 Seemeilen Zone 3 bis 25 Seemeilen mit der Klasse B
Zone 4, 5 und 6: 12, 5, 2 Seemeilen mit der Klasse C
Und Zone 7: geschützte Gewässer mit der Klasse D

Und etwas was ich nicht verstehe, gibt es diese Zonen in Deutschland und Österreich nicht?

Naja, Österreich verstehe ich ja...... da gibt es nicht so viel Küste.....

Entscheidend ist nun hier in Spanien das die Zulassung hier anhand der Konformitätserklärung erfolgt. Und genau dieses ist die Klasse A – D. Ist dieses anders in De oder A? Wobei die Capitania (WSA in Spanien) schon mal die Klasse runterstuft.

Bevor aber nun Proteste kommen, es gilt Bestandsschutz ( doofes Wort) ein Boot welches unter DE oder A Flagge einläuft und dessen Bootsführer seinen Wohnsitz in dem entsprechenden Land hat fällt unter das jeweilige Landesrecht der Flagge des Bootes und benötigt dementsprechend das Patent und die Sicherheitsausrüstung. Ist aber ansich ein anderes Thema.

Achso, was ich sagen wollte, ein 3.30 Schlauchi der Klasse C wird nie die Zulassung für mehr als 5 Seemeilen hier in Spanien bekommen. Das Boot kann nicht die erforderliche Sicherheitsausrüstung mitführen......na ja schon. Aber unbequem ist es..... In diesem Sinne...

Schlauchis, gebt mir Antworten......

Gruss aus Spanien Panocho

DieterM 11.04.2006 13:39

Hallo Freunde,

hier wurde bereits ausgiebig über die Klassen diskutiert

Um Links zu sehen, bitte registrieren

Udo 11.04.2006 13:43

Hi Stoffel,
fahr erst mal mit deinem Boot auf einem ruhigem Fluß und warte die ersten Wellen von den Frachtern ab.
Dann hast du zumindest den nötigen Respekt vor der Ostsee.
Ich würde an deiner Stelle nicht weiter rausfahren als du zurück schwimmen kannst:ka5:
Gruß Udo

HeikeX 12.04.2006 10:27

Hallo Stoffel,
wir waren im vorrigen Jahr mit einem ähnlichen Boot auf der Adria.
Boot kannst du noch in unserer Signatur sehen.
Ich glaube, du merkst sehr schnell selbst wie weit du mit dem Boot rausfahren kannst.
Also mir wars nur wohl auf dem Boot, wenn Land in Sicht war.
Gruss Heike

thball 12.04.2006 10:38

Hallo Heike,

verzeih mir meine Anmerkung, aber bei guter Sicht kann das Land ganz schön weit weg sein und Du siehst es noch (insbesondere wenn es in Ufernähe ein paar Erhebungen gibt)... Korsika sieht man ja schon "fast" von Elba aus... :zwinkern:

Viel Spaß übrigens mit Eurem Boot - habe gerade gelesen, dass Ihr die administrativen Dinge schon hinter Euch gebracht habt! :liebegrue

HeikeX 12.04.2006 10:43

Ja, da kannst du recht haben.
Wir sind spätestens zurück, wenn das Boot voll Wasser stand und wir sowie die Badetasche trieften.:motz_4:
Ich hoffe, dass ich die Entfernungen nach dem Maiurlaub auch besser abschätzen kann.:chapeau:
Gruss Heike

Pedoli 12.04.2006 11:33

Hallo Schlauchis, ich habe in Kroatien ein sehr spannendes Erlebnis in einem 2,60m RIP Zodiak mit 5 Ps gehabt.
Um einen Küstenbereich kamen die Wellen "nur" 1,5 m hoch rein aber durch die querverlaufenden von der Küste zurückgeworfenen Wellen war es im Abstand von 300m zur Küste schon Abenteuerlich. Der Mut weiter weg vom Ufer zu fahren hat uns schnell verlassen. Es stellt sich auch die Frage nach dem Sinn. Wenn ein Ziel (Insel) in größerer Entfernung liegt ist der Reitz da aber es gebietet der Sicherheit tribut zu zollen und soetwas nie alleine anzugehen sondern mit Fahrgemeinschaften. Mir hat es sehr geholfen denn ein netter Zeitgenosse hatte eine Plastiktüte im Meer entsorgt und mein Ab hatte die gleich in der Schraube. Durch den Ruck des Schraubenstops löste sich mein wohl schlampig befestigter Ab mit einem Schwubs und ich hielt Ihn nur noch an der Pinne über Wasser. Danke der Hilfe des Zweitbootes konnte ich Ihn wieder an Bord nehmen.
Also weiter raus als paddelt zurück ist riskant:naughty:

OLKA 12.04.2006 11:58

Zitat:

Zitat von Pedoli
.
Also weiter raus als paddelt zurück ist riskant:naughty:

Ein kleiner (un)wesentlicher Aspekt kommt unabhängig von den Bestimmungen noch dazu:

Das Boot mit 5 PS, besetzt mit 2 - 3 Personen, Sicherheitsausrüstung und Strandgerödel hat schon bei glattem Wasser und ohne Wind Schwierigkeiten in Gleitfahrt zu kommen.

Jetzt kommt ablandiger Wind auf, eventuell noch ein paar Wellen dabei, dann ist nix mehr mit Gleitfahrt nach Hause. Das Boot hat also eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 5 km/h.

Bei ablandigem Wind, eventuell noch ablaufendes Wasser in Tidengewässern: Das Boot treibt mit mehr als 5 km/h aufs offene Wasser. :ka5: :ka5:

Wann und wie wollt ihr dann nach Hause kommen (auch ohne das unterwegs was kaputt geht), wenn ihr zu weit draussen seid???

Unser 1. Boot war auch ein Zodiac mit 5 PS, aber weiter als ein paar hundert Meter waren wir nie von der Küste entfernt :schlaumei

Elzengel 12.04.2006 21:31

Wohl dem, der in seiner Sicherheitsausrüstung oder in seinem Strandgerödel???? genug Lebensmittel mitführt ( Rotwein, Käse usw.)
Gruß Manni

thball 18.04.2006 19:27

Hallo,

paßt vielleicht zum Thema:

Am Karfreitag ist am Bodensee ein tragisches Unglück passiert. In nur 150m Entfernung zum Ufer ist ein Kanu mit einem 69-jähigem gekentert in der Nähe vom Immenstaad. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte Südwind mit 4 Bft. Der Verunglückte schaffte es im 6 Grad kaltem Wasser nicht mehr alleine ins Boot zu kommen. Er war ohne Schwimmweste unterwegs.

So viel zum Thema Sicherheit in Landnähe...

Meerforelle63 19.03.2007 21:31

Hallo Stoffel

Wir sind mit unserem 380er oft auf der Ostsee unterwegs, aber bei mehr als 4 Windstärken macht es keinen Spass mehr. Man kommt zwar mit unseren 10PS noch voran, aber wie gesagt es macht dann keinen spass mehr. Gerade wenn man noch angeln möchte. Also lieber vorher bei BSH.de reinschauen und die aktuellen Windverhältnisse ansehen.( auf BSH ist verlass).

Gruss Susanne und Jörg

:em34:

thball 19.03.2007 21:38

Hi,

wenn ich da mein Posting vom letzten Jahr lese: Auch dieses Jahr (März) waren 2 Kanufahrerinnen unterwegs. Gekentert in Ufernähe und konnten trotz Rettungsweste nicht selbständig wieder auf das Boot kommen bzw. an Land schwimmen. Glücklicherweise war ein Surfer in der Nähe, der die beiden gerettet hat...

Bin gespannt was nächstes Jahr passiert... :lachen78:

Seemann 20.03.2007 08:58

Sehr vernüftig das du dir darüber Gedanken machst.
Also,
da ich ja an der Ostsee aufgewachsen bin und auch täglich mit ihr berufsmäßig zu tun habe, laß dir folgenden Praxistip geben.
Ab 4 Windstärken fangen sich die Wellen an zu brechen. Dieses kannst du anhand der vereinzelden Schaumkronen sehen. Du mußt hierbei immer gegen die Wellenrichtung schauen. Sobald Schaumkrohnen kommen, such dir eine andere Beschäftigung.
Das schont dich und auch unsere Rettungskräfte.
Mit vereinzelnen Schaumkronen hast du ca. 1m Welle draußen. Bei BF 7 hast du ca. 2m Welle vor der Haustür.
Das ist nichts mehr für Freizeitkapitäne.

rotbart 20.03.2007 09:10

Einfach mal die Fragen beantworten
 
Zitat:

Zitat von DJStoffel
Hallo,
ich habe ein 3,30 m Quicksilver Schlauchboot, mit einem 5 PS BF Suzuki 4-Takt-Motor.
Das Boot ist für die Klasse C, ( küstennahe Gewässer) zugelassen.
Was bedeutet Klasse C ?:confused-
Wie weit darf ich rein rechtlich mit diesem Boot auf die Ostsee raus fahren?:schlaumei
Gruß
DJ Stoffel, der Schlauchbootkapitän

Hallo Schlauchbootkapitän,

eine einfache Frage bringt Horroscenarien hervor Von Ostsee-Monsterwellen über spanische Einteilungen bis zu Toten am Bodensee.

Also beantworten wir ganz einfach die Fragen :

a) Die Klassen entsprechen den Vorstellungen des Herstellers, was sein Boot wohl aushält, rechtlich zunächst einmal völlig unwichtig !
Ein Beispiel aus dem täglichen Leben Autobahnkurven sind für Richtgeschwindikeiten von 130 km/h konstruiert, bei schönem Wetter kannst Du aber mit 200 entlangdonnern, ähnlich das Boot und die Einteilung.

b) Wenn Du auf die Ostsee willst, hast Du ja wohl einen Sportboot-FS See, dass ist das was rechtlich von Interesse ist. Da dein Boot NICHT ausrüstungspflichtig ist, gibt es auch sonst nur Empfehlungen, was Du mitnehmen solltest.

c) Bleibt noch übrig, das Du keine zahlenden Gäste und keine bezahlte Crew mitnehmen darfst, wenn Du der Skipper bist und natürlich nicht mehr Personen, als das Boot (zugelassene) Stehplätze hat. :ka5:

Daraus folgt, Du DARFST gern von Kiel oder Rügen nach Finnland fahren !
Ob das SINNVOLL ist, ist eine andere Frage, aber auch hier spielt weder die Bootsgröße, noch die PS Zahl die wichtigste Rolle (bekanntlich sind Bambusflöße und Faltboote über den Atlantik gefahren (ohne Motor), sondern das eigene Können und die Vorbereitung.

Und Schreckensscenarien bringen da wenig, der Tote 150 m vom Land ist bedauerlich, aber auch im städt. Schwimmbad sterben Leute und -man sagt- sogar im Bett.
-------------------------
NICHT MIßVERSTEHEN - ich rate natürlich keinem Anfänger allein (ohne erfahrenen Beifahrer) auf die See hinaus zu fahren egal auf welche - das ist schlicht leichtsinnig ! ABER es ist auch dann noch leichtsinnig, wenn er x m Boot und 50 PS mehr hat, die ein Anfänger vielleicht kaum bändigen kann und die ihm Sicherheit nur vorgaukeln :cognemur: :cognemur:

Markus[LB] 20.03.2007 13:31

Hallo zusammen,

es ist völlig unwichtig, wieviel PS man hat und wie groß das Boot ist. Alle Boote können kentern. Selbst die größten Schiffe können in Seenot kommen! Was man nun unternimmt, daß sowas einem nicht passiert, das gilt es abzuwägen!

Die Therorie mit den Schaumkronen etc. und Meereswellen ist schön und gut, aber es kommt darauf an, wie die Wellen beschaffen sind, damit die noch "befahrbar" sind. Jahrelang habe ich Erfahrungen mit einem 3,30m Boot und einem 5 PS Aussenborder, wobei Wellen und Wind bei dem nie ein Problem darstellten. Das Problem war eher, daß der Motor immer wieder mal seinen Dienst versagte und man entweder schwimmend (das Boot im Schlepptau) oder das Boot schiebend an Land bringen musst. Meist war der Wind der Hinderungsgrund, daß man mit den Rudern gar nichts mehr bewirken konnte. Ein guter Schwimmer hingegen mit Flossen hat keinerlei Probleme, das Boot sinnvoll voranzubringen. Das geht aber in der Ostsee vermutlich schlecht?!?

Die Wellenhöhe wie oben schon geschrieben, beeindruckt mich wenig, es kann durchaus Tage mit sehr hohen Wellen geben, an denen man (jetzt hab ich ja 15PS) durchaus noch in Gleitfahrt unterwegs sein kann... eigentlich hatte es den Sommer nur Wellen gegeben. Manchmal sind die Wellen aber nicht hoch, sondern kurz und verdammt spitz, so daß Gleitfahrt gar nicht erst erreicht werden kann, da es solche Schläge gibt.

Der Wind ist auch ein interessantes Thema, kommt er in Böen oder ist es ein konstanter Wind, wie hoch ist die Windgeschwindigkeit? Böen bergen die Gefahr, daß es einen auf einen Schlag erwischen kann, die sieht man aber meist an der Meeresoberfläche über das Wasser auf einen zukommen, so daß man sich meist vorbereiten kann. Ein Konstanter Wind kann dafür sorgen, daß man nur noch sehr langsam vorankommt oder eben nicht in die Richtung in die man eben will. Mit etwas Einfallsreichtum kann man aber auch hier noch viel bewirken.

Manche Wind und Wetterphänomene haben auch schon dafür gesorgt, daß größere Boote mehr Probleme hatten, als die kleinen. Immer dann wenn die Wellen sehr langezogen sind, dann hat man auf einem relativ kurzem Boot den Vorteil, daß man immer rauf und runter düst, während das Größere doch öfter in eine Welle "klatscht". :lachen78: :futschlac

Vor was man sich unbedingt in Acht nehmen muss, sind Wellen die durch andere Boote erzeugt wurden. Je nach Bootstype sehen die anders aus und gerade große GFK-Gleiter erzeugen beim Beschleunigen sehr kurze spitze aber hohe Wellen, die überraschend weit kommen. Überlagern sich diese Wellen noch mit den Meereswellen können unglaubliche Gebilde entstehen die mit einer normalen Welle wenig zu tun haben. Diese Wellen tauchen unvermittelt auf und in Gleitfahrt hat man keine Change mehr auszuweichen. Meist hilft ein beherztes Bremsmanöver... :ka5:

Wie weit man sich vom Ufer wagen will, sollte aber prinzipiell von der Wassertemperatur und der eigenen Fähigkeit zu schwimmen abhängen. Denn schwimmend erreicht man immernoch am besten das Ufer und da ist es dann egal, wie stark der Wind bläst und wie hoch die Wellen sind... wobei an Land kommen bei sehr hohen Wellen kann auch eine spannende Geschichte werde... :lachen78:

Gruß Markus

PS: Ich fahr einfach nicht weiter raus, als ich schwimmen kann. Aber bei Mittelmeer Wassertemperaturen ist das auch möglich!

thball 20.03.2007 15:17

Zitat:

Zitat von Markus[LB]
Wie weit man sich vom Ufer wagen will, sollte aber prinzipiell von der Wassertemperatur und der eigenen Fähigkeit zu schwimmen abhängen. Denn schwimmend erreicht man immernoch am besten das Ufer und da ist es dann egal, wie stark der Wind bläst und wie hoch die Wellen sind... wobei an Land kommen bei sehr hohen Wellen kann auch eine spannende Geschichte werde... :lachen78:

Hallo Markus,

dieser Tipp ist absolut falsch und gilt höchstens für Luftmatratzen oder ähnlichem. Das Sicherste was Du hast ist Dein Boot und wenn es damit nicht mehr geht: Notsignale geben und Ruhe bewahren - solange es noch schwimmt und keine Hindernisse im Weg liegen geht es immer noch!

Niemals und wirklich niemals von einem sicheren Boot ins Wasser springen und versuchen schwimmend das Ufer zu erreichen!!! Das ist das gefährlichste was man machen kann!!! DAS IST LEBENSGEFÄHRLICH!!!

Und bitte, natürlich spielt die Bootsgröße eine Rolle. Je größer desto sicherer. Natürlich darf man da die Beschaffenheit eines Bootes nicht vergessen. Deinem Statement sind schon einige Segler zum Opfer gefallen, die in die vermeintliche Sicherheit einer Rettungsinsel gestiegen sind. Die Segelboote hat man oft gefunden, manche Rettungsinsel (inkl. Besatzung) nie mehr.

blackmolly 20.03.2007 15:18

lebensgefährliche Ratschläge
 
Liebe Bootsfahrer,

in Seenotsituationen auf die Möglichkeit, sich schwimmend ans Ufer zu retten, hinzuweisen, ist (siehe oben) lebensgefährlicher Unsinn.

Das zu begründen, erübrigt sich. Es erschrickt mich nur, daß ein solcher Vorschlag in einem Fachforum auftaucht, und das von einem "erfahrenen Benutzer".

Es gibt unzählige Publikationen, einschließlich der Berichte und Untersuchungen von DGRS, BSU etc, die eindrücklich darauf hinweisen, daß solch eine laienhafte Vorstellung definitiv falsch ist.

Wenn das Boot schwimmt, verläßt man es nicht!! Und es ist überhaupt nicht unwichtig, wie groß das Boot ist und wie es motorisiert ist.

Reichlich entsetzt grüßt

Jörg

PS.: Tom war schneller. Aber es beruhigt, daß ich nicht der einzige bin ...

rotbart 20.03.2007 15:29

Zitat:

Zitat von thball
Hallo Markus,

dieser Tipp ist absolut falsch und gilt höchstens für Luftmatratzen oder ähnlichem. Das Sicherste was Du hast ist Dein Boot und wenn es damit nicht mehr geht: Notsignale geben und Ruhe bewahren - solange es noch schwimmt und keine Hindernisse im Weg liegen geht es immer noch!

Niemals und wirklich niemals von einem sicheren Boot ins Wasser springen und versuchen schwimmend das Ufer zu erreichen!!! Das ist das gefährlichste was man machen kann!!! DAS IST LEBENSGEFÄHRLICH!!!

Und bitte, natürlich spielt die Bootsgröße eine Rolle. Je größer desto sicherer. Natürlich darf man da die Beschaffenheit eines Bootes nicht vergessen. Deinem Statement sind schon einige Segler zum Opfer gefallen, die in die vermeintliche Sicherheit einer Rettungsinsel gestiegen sind. Die Segelboote hat man oft gefunden, manche Rettungsinsel (inkl. Besatzung) nie mehr.

Hi TOM
Das Boot verlassen - ist wie Du sagst DAS SCHLECHTESTE WAS MAN MACHEN KANN; SOLANGE DAS BOOT NOCH SCHWIMMT :schlaumei :schlaumei
ABER dabei ist es NICHT wichtig wie groß das Boot ist - Größe ist KEIN Sicherheitsfaktor !!!!! DAS IST AUCH FALSCH :schlaumei

Dein Rettungsinselbeispiel fällt unter die Kategorie nicht das Boot verlassen !! und beginnt dort :schlaumei :schlaumei das hat nichts mit groß oder klein zu tun - wenn schon müsstest Du eine große und eine kleine Rettungsinsel vergleichen.

Auch bei großen Schlauchi's kann der Motor ausfallen !!! Das Argument (Nordsee) mit 5 PS komme ich nicht gegen den Ebbstrom an, mit 50 PS schon ist FALSCH, denn da hat der Skipper (5PS) den Tripp falsch geplant und wenn bei 50 PS Skipper der Motor ausfällt sieht er genauso alt aus wie der 5 PSler, im Gegenteil SCHLIMMER, denn er hat sich auf die VERMEINTLICHE Sicherheit "ich habe 50PS und komme gegenan" verlassen und ist nun buchstäblich verlassen !:schlaumei

Sicherheit kommt durch das Verhalten , nicht durch den Motor:schlaumei

rotbart 20.03.2007 15:32

Zitat:

Zitat von blackmolly
Liebe Bootsfahrer,

Und es ist überhaupt nicht unwichtig, wie groß das Boot ist und wie es motorisiert ist.

Sie oben

thball 20.03.2007 15:41

Zitat:

Zitat von rotbart
ABER dabei ist es NICHT wichtig wie groß das Boot ist - Größe ist KEIN Sicherheitsfaktor !!!!! DAS IST AUCH FALSCH :schlaumei

Hallo Roland,

Verhalten spielt sicherlich eine Rolle, aber den Unterschied mit einer 25 Fuss Yacht oder mit einer 45 Fuss Yacht durch die Wellen kennst Du sicherlich auch. Denke schon dass da Größe eine wesentliche Rolle spielt. Sicherlich nicht ausschließlich, aber doch eine ganz beachtliche. Zumindest fühle ich mich mit 45 Fuss auf dem Meer deutlich sicherer, auch wenn man - wie bereits geschrieben - nicht die Beschaffenheit außer Acht lassen darf!

Frank.T 20.03.2007 15:54

Zitat:

Zitat von Markus[LB]
Wie weit man sich vom Ufer wagen will, sollte aber prinzipiell von der Wassertemperatur und der eigenen Fähigkeit zu schwimmen abhängen. Denn schwimmend erreicht man immernoch am besten das Ufer und da ist es dann egal, wie stark der Wind bläst und wie hoch die Wellen sind... wobei an Land kommen bei sehr hohen Wellen kann auch eine spannende Geschichte werde... :lachen78:

Nee Markus der tipp ist lebensgefährlich und ich hoffe das sich hier keiner den Tipp zu Herzen nimmt.
Ich schätze du hast so richtigen Wind oder ein Unwetter noch nicht erlebt, da kanst Du 50 Meter vor dem Festland stehen und eben nichts sehen.
Ich habe schon Meeresströmungen erlebt die mit 5-6 knoten auf den GPS angezeigt wurden ohne das der Motor lief und da hast du keine Schnitte mehr.
Oder wenn Du merkst das dir die Kräfte weggehen und Du dich genau zwischen Boot und Festlan befindest.
Ich habe mal den Irrsinn versucht in der mosel zu meinem vor Anker liegenden Boot zurück zu schwimmen was ich nicht beachtethabe war eine Strömung von 3 - 4 Km/h das ist nicht viel aber es hat mich nicht an mein boot schwimmen lassen.
Ich binn ans Ufer geschwommen, stromaufwärts gelaufen und mit dem Strom wieder an mein Boot geschwommen.
Schlimm ist auch wieviel gute Schwimmer jedes Jahr im Rhein absaufen.

Auch wenn es nicht so wirkt birgt der Bootssport sehr großr Gefahren da es hier nicht wie beim Auto ist, beleibt die Karre stehen steige ich einfach aus und habe festen Boden unter den Füssen.:cognemur:

Ich möchte auf keinen Fall hier den Bootsport zu einem gefährlichen Ding machen das nur geübte betreiben sollen, aber jeder der auf das offene Wasser fährt sollte sich den Gefahren bewust sein und nicht aus Leichtsinn handeln.
Das Boot sollte er auf keinen Fall verlassen auch wenn es Stunden dauert, gefunden wird noch jeder und wo Leute 10 - 20 Tage auf See rumtreiben das gibt es nur in schlechten Filmen aber nicht in unseren dichtbesiedelten Gebieten.

Berny 20.03.2007 17:17

Es gibt auch das Phänomen, wo durch den Wind und den sich brechenden Wellen feiner Wasserstaub über das Wasser geweht wird und ein Schwimmer ganz einfach daran erstickt und in der Folge ertrinkt!

Das gibt es nicht nur am Meer, sondern auch auf Binnenseen!

(Kenn den Fachbegriff dafür jetzt nicht, aber es gibt glaube ich in der Seefahrt sogar einen!)

Das nächste Problem beim Schwimmen: wie kommst du bei einem Felsenstrand und 1 m oder höhere Wellen an Land?


Notsignalmittel, ganz egal wie und was, das ist das einzige was wirklich hilft!

rotbart 20.03.2007 17:18

Zitat:

Zitat von thball
Hallo Roland,

Zumindest fühle ich mich mit 45 Fuss auf dem Meer deutlich sicherer, auch wenn man - wie bereits geschrieben - nicht die Beschaffenheit außer Acht lassen darf!

Hi TOM

hier genau ist das Problem, Du schreibst : Zumindest fühle ich mich mit 45 Fuss auf dem Meer deutlich sicherer
Das ist emotional und hat mit Logik wenig zu tun, Bespiel , den heftigsten Sturm musste ich in der Nordsee mit einer 14m Stahlyacht (SY) abwettern und das unangenehmste Erlebnis war stürmischer Wind (so etwa Bft 8++) mit einem 30m Gaffelschoner. Man hatte bei jedem Eintauchen das Gefühl, gleich gräbt der Bugsprit den Grund auf und 30 m (Redpine) Holzdeck - nahezu permanent geflutet ist wirklich schlimm - da brauchst Du Strecktaue, sonst hälst Du Dich nicht mehr und das obwohl Bft 8 für den Kahn eher eine lockere Sache waren.
Da hilft nur Logik - Erfahrung - und zwar seemännische Erfahrung und angepasstes Verhalten :schlaumei den ein MOB Manöver mit einem immerhin 100 tons schweren Gaffelschoner das hat was :seaman: :seaman:

rotbart 20.03.2007 17:21

Zitat:

Zitat von bootsboerse.at
Es gibt auch das Phänomen, wo durch den Wind und den sich brechenden Wellen feiner Wasserstaub über das Wasser geweht wird und ein Schwimmer ganz einfach daran erstickt und in der Folge ertrinkt!

Das ist statistisch die häufigste Todesursache eines MOB, deswegen haben Hochsee - Rettungsanzüge Helme, aber eigentlich erst ab Bft 10 eine wirkliche Gefahr.

thball 20.03.2007 17:42

Hallo Roland,

tut mir leid, das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Den Unterschied merke ich sowohl beim Schlauchboot wie auch beim Segelboot. Mein neues BWA fährt zum Beispiel angenehmer durch die Wellen als mein altes Boot. Da spielt nicht nur die Marke eine Rolle sondern auch die Größe! :zwinkern:

Und beim Segeln genauso. Bin ja schon die ganze Palette der Bavarias (die ja vom Rumpf und Struktur relativ ähnlich sind) auf dem Bodensee gefahren. Eine 32 bei 6 auf dem See ist nicht unbedingt so spaßig. Das geht zwar noch gut, aber man hat schon was zu tun. Mit einer 44er bist Du da deutlich ruhiger und angenehmer unterwegs (Kaffefahrt sozusagen). Ruhiger und angenehmer, leichter zu Handeln, Fehler beim Steuern werden eher verziehen, alles Punkte, die im Endeffekt auch Sicherheit mit sich bringen... Bei gleicher Könnensstufe wohlgemerkt!

Nur wie gesagt, die Bauart ist auch wichtig (bei den Bavarias ja ähnlich). Natürlich kann man mit einem Surfbrett (wenn man es beherrscht) obwohl es sehr klein ist bei Bedingungen unterwegs sein wo ich auch mit einem großen RIB nicht unterwegs sein möchte...

Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass beim gleichen Bootstyp, bei gleichem Können und Erfahrung Länge (Größe) Sicherheit bringt? :biere:

thball 20.03.2007 18:09

Zitat:

Zitat von bootsboerse.at
Es gibt auch das Phänomen, wo durch den Wind und den sich brechenden Wellen feiner Wasserstaub über das Wasser geweht wird und ein Schwimmer ganz einfach daran erstickt und in der Folge ertrinkt!

Hallo Berny,

da gibt es auch von Secumar eine sogenannte "Sprayhood". Im Prinzip eine Plastikhaube, die in die Schwimmweste integriert wird und Dich davor schützt. Muss aber gestehen, dass ich mir bislang noch keine angeschafft habe. Frei nach dem Motto wie Du auch sagst: Niemals das Boot verlassen! :zwinkern:

der mit dem Gummiboot 20.03.2007 18:53

Ein Boot (was nicht zu sinken droht) zu verlassen halte ich auch für verkehrt und das Schlimmste, was man überhaupt falsch machen kann.
Ich treibe mich ja nun gelegendlich auch mit dem Schlauchi auf der Ostsee rum.
Siehe auch Seite drei des nachfolgenden Threads aus dem vorigen Jahr,
Um Links zu sehen, bitte registrieren
treibe ich mich auch bei etwas mehr Welle noch dort gefahrlos rum.
Das muß aber nicht gleich der Maßstab für einen Anfänger sein, meine ich.
Auf die Frage was geht, und was nicht, will ich ganz kurz und bündig antworten.
Meißt ist das Material weniger das Problem als der Mensch der gerade dieses Material bedient.
Wieweit da die Psyche eines Menschen mitspielt, ist sehr unterschiedlich.
Ich würde mir z.B. nicht zutrauen, mit nem Faltboot den Atlantik zu überqueren.
Aber alles was ich mir zutraue, ist mit meiner Erfahrung, meinem Sicherheitsgefühl und mit dem Vertrauen in meine Ausrüstung verbunden.
Dieses muß sich ein Neuling erst mühsam erarbeiten und zwar Stück für Stück.
Dabei lernt man immer dazu, es ist ein stetiger Prozess.
Dem Threadstarter würd ich auch erstmal empfehlen in einer geschützten Lage eines nicht allzugroßen Binnensees einige erste Erfahrungen zu sammeln.
Als ich in jungen Jahren z.B. mal aus Spass an der Freude mein geankertes Schlauchboot mit einem Spung ins kühle Nass verlassen hatte, mußte ich vom Zurückschwimmen etwas ausgepowert doch erkennen, wie schwer es eigendlich ist, wieder zurück ins Boot zu kommen, Badeleiter oder ähnliches war nicht vorhanden.
Das war aber keine Extremsituation, sondern ne ganz ruhige Lage.
Und so macht man sich halt Gedanken und sucht nach Lösungen um es sich nicht unnötig schwer zu machen.
Auch hab ich mal probiert mein einsatzfähiges Schlauchi mit Flossen an den Füssen schwimmender Weise zu bewegen und mußte schnell feststellen, das ist nix um sich aus einer gefährlichen Situation herauszumanövrieren.
Dann kamen noch Erfahrungen mit dem Seegang hinzu, der Brandung und und und.
Wie gesagt ein stetiger Lernprozess, bei dem man sich nie selbst überschätzen sollte, sondern immer den Aspekt der eigenen Sicherheit den höchsten Stellenwert geben sollte.

Aia 20.03.2007 22:10

besser kann man es nicht ausdrücken

Holger K. 20.03.2007 22:39

Zitat:

Zitat von bootsboerse.at
Es gibt auch das Phänomen, wo durch den Wind und den sich brechenden Wellen feiner Wasserstaub über das Wasser geweht wird und ein Schwimmer ganz einfach daran erstickt und in der Folge ertrinkt!

Das gibt es nicht nur am Meer, sondern auch auf Binnenseen!

(Kenn den Fachbegriff dafür jetzt nicht, aber es gibt glaube ich in der Seefahrt sogar einen!)

Das nächste Problem beim Schwimmen: wie kommst du bei einem Felsenstrand und 1 m oder höhere Wellen an Land?


Notsignalmittel, ganz egal wie und was, das ist das einzige was wirklich hilft!

:chapeau: Nennt sich Um Links zu sehen, bitte registrieren,
mir wurde auch vom Bodensee davon berichtet.

rotbart 21.03.2007 08:38

Zitat:

Zitat von Holger K.
:chapeau: Nennt sich Um Links zu sehen, bitte registrieren,
mir wurde auch vom Bodensee davon berichtet.

Sorry Holger

NEIN, die Gischt ist hier nicht gemeint, das ist wie bei Wiki richtig steht SCHAUM , hier geht es um Wasserstaub das sind kleinste Tröpfchen, die mit der Atemluft in die Brochen gelangen und sie und die Lungenbläschen verkleben - dann war's das.
----------------------
Übrigens es gibt auch in Österreich "ISAF Approved Offshore Personal Survival Training course" ISAF ist dabei nicht die Truppe in Afghanistan sondern die internationale Segel Förderation, die dauern 2 Tage und da wird einem alles beigebracht.

Markus[LB] 21.03.2007 13:37

Hallo zusammen,

die Rede war von einem 3m Schlauchboot und wie weit man damit raus kann. Da bleibe ich bei der Meinung, nicht weiter, als man zurückschwimmen kann. Ein funktionierendes schwimmfähiges Boot gibt man niemals auf, das stimmt. Es kann aber Situationen geben, bei denen man schon nachdenkt, ob nicht ein Sprung ins Wasser sicherer wäre. Ist mir bei einem gröoßen Boot schon passiert, als es quer zur Welle trieb und dicker Qualm aus dem Motorraum kam, wäre der Qualm nicht gleich vom Wind weggeblasen worden, hätte man das Boot sofort verlassen müssen um nicht eine CO-Vergiftung zu bekommen. Auf die Hilfe anderer Boote konnte man zunächst auch nicht zählen (vermutlich dachten die, daß Boot brennt und explodiert gleich :cognemur: ). Wären das keine Innenborder Diesel gewesen, sondern Benziner, wäre die Qahrscheinlichkeit eines Brandes extrem hoch gewesen. Die Tanks sind ja auch in Nähe der Motoren. Soviel zum Thema Sicherheit bei größeren Booten.

Seit ich denken kann fahren wir ans Meer und ich fühle mich im Wasser auch sehr wohl. Früher war meine größte Freude während eines Herbststurmes am Mittelmeer in die Wellen zu springen. Natürlich nicht mehr als 100m vom Ufer wegzuschwimmen und hauptsächlich mit den Wellen "spielen". Dabei konnte ich ettliche Errfahrungen sammeln, wie z.B. daß die Strömung sich schl***rtig ändern kann und einen quer zum Strand Richtung Riff drückt (was bei Wellen tödlich wäre). Darauf konnte man sich aber immer einstellen... das plötzliche Auftreten sehr hoher Wellen allerdings war immer wieder eine Überraschung, die vollen Körpereinsatz verlangte.
Die schön beschriebenen Schaumkronen sind tatsächlich eine unterschätzte Gefahr. Erreichen diese eine gewisse Größe, schmeissen sie ein Schlauchboot einfach um und können auch größere Boote gefährden. Wer dann versucht wieder an Bord zu kommen, wird bald merken, daß dies nicht mehr möglich ist. Da kann man pauschal sagen, ab Windstärke 7 und entsprechenden Wellen hat man verloren! Als Schwimmer hat man gegen diese Schaumkronen nur eine Change: Drunter durch! Wird man von einer Schaumkrone erwischt, dann verliert man die Orientierung und schon in der nächsten schluckt man Wasser.
Eine Rettungsinsel ist bei solch einem Wetter ein "Spielball" der hin und hergeschleudert wird. Die Frage wie lange das Material da mitmacht ist berechtigt, auf einem 3m Schlauchboot wird man solch eine Rettungsinsel aber nicht finden.

Ich gehe mal nicht davon aus, daß noch jemand verrückter ist als ich und mit einem 3m Schlauchboot noch versucht bei "roter Flagge" und Sturm aus einem Hafen zu fahren. Wenn doch, wird er genauso feststellen müssen: "Es geht wirklich nicht!" :lachen78: :futschlac
Es dauerte ca. 20 sec, da war das Boot schon halb voll mit Wasser und wir von 2 Wellen "überspült"... alles unter 40 Fuss Länge blieb von vorn herein im Hafen (ist mir jetzt auch klar warum). Immerhin ein GFK-Schiff kann bei der Wasseraufnahme sinken..

Stellt Euch mal folgende Frage: Wann verlässt man das Schiff?
1) Freiwillig, wohl nur dann wenn es sinkt oder brennt etc., ganz einfach gesagt, wenn mein Leben auf dem Schiff akut bedroht ist!
2) Unfreiwillig, wie schon der Name sagt, ich gehe, ohne daß ich es möchte über Bord.

Was macht man nun, wenn man im Wasser ist?
Entweder versuchen an Land zu kommen, oder eben wieder veruchen an Bord zu kommen (nur im Fall 2). Oder eben auf Hilfe hoffen!

Zum Schwimmen möchte ich nur noch sagen: Wehe man unterschätzt das Meer bzw. auch einen Fluß oder See! Am besten, man kennt das Gewässer schon recht gut, dann ist die Gefahr relativ gering. Meist kennt man schon die Bereiche, in denen große Strömungen auftreten und kann entsprechend reagieren. Schlimm ist es immer wieder, wenn man Leute aus dem Wasser ziehen muss, die beim falschen Wetter ins Wasser gehen. Man begibt sich dabei auch immer in Gefahr.

Zum Thema Fluß/Meer: Ans Ufer schwimmen heist, daß man auch abgetrieben wird, wo man ans Ufer kommt ist doch unwichtig, hauptsache man kommt dahin... wer gegen eine starke Ströung schwimmt, verbraucht unnötig viel Kraft bzw. kommt unter Umständen gar nicht voran!

Gruß Markus

rotbart 21.03.2007 14:26

Hallo Markus,
also da ist jetzt einiges durcheinander gekommen, versuche wir mal zu ordnen :

Zitat:

Zitat von Markus[LB]
Hallo zusammen,

die Rede war von einem 3m Schlauchboot und wie weit man damit raus kann. Da bleibe ich bei der Meinung, nicht weiter, als man zurückschwimmen kann.

Wie weit ist das ? Du gehst bei Kabbelwasser 'raus und 3 Stunden später hast Du 5 Knoten Ebbstrom, da schwimmst keine 10 m mehr !!

Zitat:

Ein funktionierendes schwimmfähiges Boot gibt man niemals auf, das stimmt. Es kann aber Situationen geben, bei denen man schon nachdenkt, ob nicht ein Sprung ins Wasser sicherer wäre. Ist mir bei einem gröoßen Boot schon passiert, als es quer zur Welle trieb und dicker Qualm aus dem Motorraum kam, wäre der Qualm nicht gleich vom Wind weggeblasen worden, hätte man das Boot sofort verlassen müssen um nicht eine CO-Vergiftung zu bekommen.
Hast Du schon mal das Wort Feuerlöscher gehört ??? Solange das Boot schwimmt bleibt man an Bord und ergreift Gegen/Rettungsmaßnahmen:schlaumei

Zitat:

Auf die Hilfe anderer Boote konnte man zunächst auch nicht zählen (vermutlich dachten die, daß Boot brennt und explodiert gleich :cognemur: ). Wären das keine Innenborder Diesel gewesen, sondern Benziner, wäre die Qahrscheinlichkeit eines Brandes extrem hoch gewesen.
Dafür sind im Maschinenraum (wenn es ein richtiges Boot ist) automatische Feuerlöscher

Zitat:

Seit ich denken kann fahren wir ans Meer und ich fühle mich im Wasser auch sehr wohl. Früher war meine größte Freude während eines Herbststurmes am Mittelmeer in die Wellen zu springen. Natürlich nicht mehr als 100m vom Ufer wegzuschwimmen und hauptsächlich mit den Wellen "spielen". Dabei konnte ich ettliche Errfahrungen sammeln, wie z.B. daß die Strömung sich schl***rtig ändern kann und einen quer zum Strand Richtung Riff drückt (was bei Wellen tödlich wäre). Darauf konnte man sich aber immer einstellen... das plötzliche Auftreten sehr hoher Wellen allerdings war immer wieder eine Überraschung, die vollen Körpereinsatz verlangte.
Ja die vielen Riffe, die quer zu Strand sind :lachen78: Sorry aber das ist in diesem Zusammenhang OT

Zitat:

Die schön beschriebenen Schaumkronen sind tatsächlich eine unterschätzte Gefahr. Erreichen diese eine gewisse Größe, schmeissen sie ein Schlauchboot einfach um und können auch größere Boote gefährden. Wer dann versucht wieder an Bord zu kommen, wird bald merken, daß dies nicht mehr möglich ist. Da kann man pauschal sagen, ab Windstärke 7 und entsprechenden Wellen hat man verloren!
Also was ist nun das Gefährliche? Die Schaumkronen, die Wellen oder Bft 7 : Die Schaumkronen sind eigentlich völlig ungefährlich, sie zeigen Dir am Strand nur an wo sich die Wellen anfangen zu brechen und auf See sind sie bei Bft 7 recht unbedeutend.
Die Windsee im freien Meer ebenfalls, dass würde sogar das 3m Boot noch aushalten. Und Bft 7 ist ein schöner Segelwind (ein sog. Tradewind) mit dem man Strecke machen kann. Was da da Schlauchi umwirft ist die brechende Welle in Strandnähe.

Zitat:

Eine Rettungsinsel ist bei solch einem Wetter ein "Spielball" der hin und hergeschleudert wird.
Sorry aber das ist Unsinn, oder ist das persönliche Rettungsinselerfahrung ?

Zitat:

Ich gehe mal nicht davon aus, daß noch jemand verrückter ist als ich und mit einem 3m Schlauchboot noch versucht bei "roter Flagge" und Sturm aus einem Hafen zu fahren. Wenn doch, wird er genauso feststellen müssen: "Es geht wirklich nicht!" :lachen78: :futschla
Es dauerte ca. 20 sec, da war das Boot schon halb voll mit Wasser und wir von 2 Wellen "überspült"...
und ist das Boot untergegangen - NEIN es schwamm weiter, also kein Grund das Boot zu verlassen !! Es war nur feucht und ungemütlich OK da wart ihr selbst Schuld !

Zitat:

Stellt Euch mal folgende Frage: Wann verlässt man das Schiff?
1) Freiwillig, wohl nur dann wenn es sinkt oder brennt etc., ganz einfach gesagt, wenn mein Leben auf dem Schiff akut bedroht ist!
NUR WENN DAS BOOT TATSÄCHLICH SINKT !

Es gibt keinen anderen Grund ! Selbst in einer kieloben liegenden Yacht (Sydney-Hobarth) hat ein Engländer mehrere Tage unter Deck (in einer Luftblase) überlebt, bis ihn die Marine herausholen konnte.

Zitat:

Was macht man nun, wenn man im Wasser ist?
Entweder versuchen an Land zu kommen, oder eben wieder veruchen an Bord zu kommen (nur im Fall 2). Oder eben auf Hilfe hoffen!
FALSCH, man bleibt an der Unfallstelle (dort wo die Yacht gesunken ist) und treibt entsprechend. Grund : Konnte man Seenotsignale (SOS) geben, so werden die Retter die Untergangsstelle anfahren und versuchen von da aus zu berechnen wie eine Rettungsinsel / MOB getrieben sein wird.

der mit dem Gummiboot 21.03.2007 17:48

Ich stimme rotbart in allen Punkten zu, möchte aber dazu noch einige Ergänzungen machen.
Ich weiß nicht, ob Markus sich diese Aspekte bei seiner Antwort auchschon überlegt hat.
Meißt ist man ja nicht allein auf einem Boot, außer man will mal für nen Moment seine Ruhe haben, das hab ich auch schon so gemacht.
Aber meißt ist man aber eben nicht allein unterwegs.
Deshalb nochmal die Frage an Markus, wieweit fährst du mit mit Freunden/Bekannten/Familie mit Kindern raus?
Müssen die alle erst ihr Seepferdchen bei dir vorweisen, oder fährst du nur soweit raus wie du sie als verantwortlicher Bootsführer schwimmender Weise an Land bringen kannst?
Sorry, sowas geht nicht auf.
Ich hatte schon Nichtschwimmer an Bord, wieweit würdest mit solcher "Besatzung" rausfahren?
Oder fährst du immer nur allein mit deinem Boot, wie langweilig.
Ein Bootsführer muß in Extermsituationen Ruhe ausstrahlen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergreifen und nicht als Erster von Bord springen.
Aber dazu muß er schon vorm Ablegen so einige Erfahrungen im Umgang mit Außnahmesituationen geübt und mit seiner Überlegung, was wäre wenn, zumindest gedanklich durchgespielt haben.
Gut ist der Kurs den rotbart oben angesprochen hat, auch Mann über Bord-Manöver mit einfachsten Mitteln kann man mal üben, von der Flasche über Bord geworfen und wieder eingefangen, bis zu (bitte erst nach einigen ersten Versuchen) der Arbeit mit lebendem Objekt, sollte man solch einfache Sachen ruhig mal üben, das kann auch Spass machen und vermittelt dem Scheinopfer auch die Sicherheit für zukünftige Ausfahrten.
Auch kleinere technische Probleme kann man durchaus einfach auf dem Wasser beseitigen, sofern man sich schon vorher ein paar Gedanken darüber gemacht hat und auch für sonen Fall ein wenig an Ausrüstung dabei hat.
Sicherheit geben und solche auch ausstrahlen können, muß man auch lernen, dazu gehört es aber, das man erstmal selbst die Grundlagen und Routinen kennt und auch anwenden kann.
Solche Situationen hatte ich schon zur Genüge, aber mit Ruhe und Besonnenheit lässt sich fast jedes Problem lösen, und wenn nicht, dann ist es immer besser im Boot zu bleiben, statt mit einer unüberlegten Handlung vom vermeintlichem Retter zum schwersten Opfer zu werden.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:43 Uhr.

Powered by vBulletin
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright © 2005 - 2025 , http://schlauchboot-online.com