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Johnny Walker 22.08.2021 10:39

Rettungsring aus hartem Plastik oder weichem, leichtem Material (Styropor?)
 
Ich musste am Gardasee einen neuen Rettungsring kaufen. Der Verkäufer sagte, auf dem Gardasee sei ein stabiler Rettungsring aus hartem Plastik Vorschrift, er verkaufte mir Um Links zu sehen, bitte registrieren so was. In der Tat sah ich auf allen einheimischen Booten exakt solche Ringe. Ich finde die Dinger saublöd, viel zu schwer. Wenn ich einem Mann über Bord so ein Ding an den Kopf werfe, ist er ohnmächtig. Zudem ist das Handling von so einem schweren Teil saublöd. Ich hatte bis dato Um Links zu sehen, bitte registrieren so was, finde ich viel besser.

Gibt es diese Bestimmung am Gardasee in der Tat?
Welche Vorteile seht ihr im schweren Ring?

Danke für eure Einschätzung.

goeberl 23.08.2021 10:24

Ich vermute mal, da geht es nicht primär um das Material, sondern um eine Zertifizierung, zb SOLAS.
Der Ring wird eine solche benötigen und nachdem Italien ja auch Berufsschifffahrt hat und da vermutlich nur Rettungsmittel zugelassen werden, die auch nach ein paar Jahren UV Einwirkung noch brauchbar sind, wird das auf alle Boote angewandt.
Ich hab auch so einen, mit dem man über Bord gegangene super erschlagen kann, allerdings ist er nur im Boot, wenn ich in Italien bin. Auf der Donau hab ich einen leichteren.

LG Martin

peter H 23.08.2021 10:41

Mit bisschen wind kan man die leichte uberhaubt nicht werfen.

Johnny Walker 23.08.2021 15:32

Martin, das wird es wohl sein, danke.
Somit kaufe ich jetzt wieder einen vernünftigen, leichten, ohne Totschlaggefahr. Und wenn ich wieder in Italien bin, nehme ich den Totschläger.

Was nützt mir ein gut zu werfender Ring, wenn der Ertrinkende anschliessend nicht ertrunken sondern erschlagen ist?

Kairos 23.08.2021 23:19

Zitat:

Zitat von Johnny Walker (Beitrag 515833)
Martin, das wird es wohl sein, danke.
Somit kaufe ich jetzt wieder einen vernünftigen, leichten, ohne Totschlaggefahr. Und wenn ich wieder in Italien bin, nehme ich den Totschläger.

Was nützt mir ein gut zu werfender Ring, wenn der Ertrinkende anschliessend nicht ertrunken sondern erschlagen ist?

Was hilft dir ein Rettungsring, den du im Ernstfall gar nicht werfen kannst?

Bei Ententeich fällt selten jemand über Bord - wenn es ordentlich kachelt, schon eher …

karlp 23.08.2021 23:34

wir haben so eine Baywatch boje, ist auch zertifiziert (für die Donau in Ö, Italien weiss ich nicht) ist etwas platzsparender und nicht sehr schwer aber auch nicht ganz leicht, wir haben schon Wurfübungen gemacht und das funktioniert gut...

Um Links zu sehen, bitte registrieren

passt auch gut zu einem RIB finde ich

Johnny Walker 24.08.2021 06:25

Auch interessant, die Baywatch Boje. Ob die auf dem Gardasee zugelassen ist?

karlp 24.08.2021 10:19

Mhh ich habe nun viel gegoogled und zum Gardasee keine stichhaltige Aussage gefunden. Auf der Donau in Österreich wird die Rettungsboje aber als "Schwimmreifen-Ersatz" anerkannt, ich wurde erst vergangenen Sonntag direkt im Strom von der Polizei kontrolliert und die haben die Boje anstandslos akzeptiert.

Johnny Walker 24.08.2021 10:51

Ich fand auch nirgends im Netz etwas zum Thema "Gardasee verlangt Rettungsring aus Hartplastik". Ob der Verkäufer wohl gelogen hatte? Andererseits hatten wirklich 20 von 20 Eingeborenen-Boote solche Ringe drauf....

Vodies 24.08.2021 14:01

Das steht beim ADAC:

Rettungsringe, Rettungswesten und Sicherheitsleinen müssen für jede an Bord befindliche Person vorhanden sein. Einer der mitgeführten Rettungsringe benötigt eine Leine.
Bitte beachten Sie, dass die CE-Kennzeichnung für Rettungsringe oder Rettungswesten vorliegt.

Wichtig ist anscheinend die CE-Kennzeichnung

Alpsee 25.08.2021 07:51

Weil's gerade so dazupasst.

Ich hab mir so einen Wurf Sack gekauft.

https://up.picr.de/41905818ww.png



Inwieweit das die Anforderungen erfüllt weiß ich nicht. Zumindest Platz Sparender

Johnny Walker 25.08.2021 08:07

Ich denke nicht, dass sich die Italiener drum kümmern, was der deutsche ADAC sagt.

Ein Wurfsack mag sinnvoll sein, die Vorschrift, einen Ring an Bord zu haben, erfüllt er nicht. Leider.

Alpsee 25.08.2021 08:20

In Kroatien ist's keine Vorschrift einen Rettungsring mitzuführen.
Drum hab ich mir den Wurf Sack gekauft.

Weiß immer nie wo ich den Ring verstauen soll. Passt nur in den Tankkasten bei mir. Da hat das Ding eigentlich auch keinen Sinn.

Kairos 25.08.2021 12:30

Wenn man nicht nur Vorschriften erfüllen will, sondern im Fall des Falles wirklich helfen will und dafür gerüstet sein möchte, sollte man einen Blick auf die Lifesling Systeme werfen.

Die Spielzeug-Rettungsringe lassen sich bei Wind nicht nur nicht werfen, sie helfen auch nicht dabei, jemanden wieder an Bord zu hieven, weil sie sofort zerbrechen… beim RIB ist eine Bergung über die Schläuche vielleicht noch möglich, bei schwerem Wetter aber schon höchst problematisch und auf einem größeren Boot mit mehr Freibord nahezu aussichtslos- wer’s nicht glaubt, soll einfach einmal einen 100kg Mann in Ölzeug (der nicht mithilft) aus dem Wasser zu ziehen.
Meine Lifesling ist ein ca. 40cm langer Sack mit ungefähr 15cm Durchmesser und wird mit Klettbändern an der Reling/Geräteträger befestigt. Darin befindet sich eine Wurfleine und eine schwimmfähige Bergeschlaufe (meine bläst sich wie eine Rettungsweste auf). Im Fall des Falles greift man in den Sack, schmeißt einfach die Wurfleine nach hinten und legt sofort hart Ruder und fährt einen Kreis - damit kommt die Schwimmhilfe/Bergeschlaufe immer zum Überbordgegangenen (ähnlich wie das Zugseil beim Wakeborden) und man kann durch die Bergeschlaufe auch sehr einfach bergen.
Mein System habe ich mittlerweile seit über 15Jahren, überprüfe es alle zwei Jahre und es begleitet mich auf allen meinen Törns - bisher sind zwei Verunfallte darüber sehr froh gewesen.
Das System erfüllt alle Zulassungen der Berufsschifffahrt nach SOLAS und ist bei manchen Regatten sogar vorgeschrieben.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, was es damals gekostet hat - es war sicherlich nicht billig, ist aber in meinen Augen jeden Cent wert: klein, leicht und höchst effektiv.

karlp 25.08.2021 13:39

Danke Klaus hat auch mir geholfen - das mit sofort hineinwerfen und einen Kreis fahren hätte ich nicht gewusst - muss ich echt mal üben auf der Donau... ich hab halt so verdammte Angst einen Schwimmenden mit der Schraube zu überfahren, da bin ich ganz blockiert wenn ich nur daran denke...

hobbycaptain 25.08.2021 13:42

Zitat:

Zitat von karlp (Beitrag 515963)
Danke Klaus hat auch mir geholfen - das mit sofort hineinwerfen und einen Kreis fahren hätte ich nicht gewusst - muss ich echt mal üben auf der Donau... ich hab halt so verdammte Angst einen Schwimmenden mit der Schraube zu überfahren, da bin ich ganz blockiert wenn ich nur daran denke...

genau so lernst aber doch auch das MOB-Manöver beim FS ? :gruebel:

ich üb immer mit meinem Kapperl :lachen78:

Kairos 25.08.2021 15:04

Zitat:

Zitat von karlp (Beitrag 515963)
Danke Klaus hat auch mir geholfen - das mit sofort hineinwerfen und einen Kreis fahren hätte ich nicht gewusst - muss ich echt mal üben auf der Donau... ich hab halt so verdammte Angst einen Schwimmenden mit der Schraube zu überfahren, da bin ich ganz blockiert wenn ich nur daran denke...

Bei schwerer See fährst du nie mit dem Boot zum Überbordgegangenen - sobald du aufstoppst hast du ja keine Ruderwirkung und bist ein Spielball von Wind, Welle und Strömung… dabei spielt es keine Rolle, ob der Motor läuft oder nicht, weil es reicht, wenn der Rumpf oder das Unterwasserteil durch eine Welle den Treibenden trifft.
Du stoppst immer in Lee des Treibenden auf und holst in dann kontrolliert an der Bergeschlaufe zum Boot - das geht natürlich nur, wenn er sich die Schlaufe umgelegt hat oder sie greifen kann, weil sonst ja das Boot schneller als die Person im Wasser wegtreibt (dafür kann er aber eben nicht erschlagen werden).
Wenn der Überbordgegangene ohnmächtig ist, musst du in Luv aufstoppen, dich dann zum Ohnmächtigen treiben lassen (die paar Meter dauern ein paar Sekunden und sind vernünftiger, als ihn mit der Schraube zu verletzen!) und ihn in Lee rasch aufnehmen, bevor er unters Boot gerät.
Ich übe das regelmäßig mit meinen Segelschülern und war der Meinung, dass ich selbst das sehr gut im Griff habe.
Leider täuscht das, weil man beim Üben eigentlich nie schweres Wetter hat und sich zwei zusammengeknotete Fender oder ein Kapperl leicht mit dem Bootshaken an Bord holen lassen.
Bei meinem ersten Schwerwettertrainig im Solent mit meterhohen Wellen und Böen um die 8-9 Bft bin ich schnell kleinlaut geworden - trotz sechs sehr erfahrenen Seglern (allesamt mit Hochseeregattaerfahrung und zusammen mehr als 100Jahren auf See) wäre uns der 75kg Dummy im nassen Ölzeug die ersten 10x sicherlich ertrunken!
Bei schönem Wetter passiert erstens selten was und das Bergen ist mehr oder weniger eine Spaßaktion, die anschließend unter viel Gelächter begossen wird - aber das Meer hat auch eine andere Seite und wenn man einmal diese Urgewalt erlebt hat (bei einer gescheiten Bora, die du nicht im Ansatz erkennst, bleibt dir keine halbe Stunde bevor es sehr ungemütlich wird), ist man sehr demütig und versucht zumindest durch geeignete Ausrüstung das Restrisiko zu minimieren… natürlich werden das 99% der Hobbykapitäne hoffentlich nie erleben - aber wer von uns möchte damit leben, dass jemand ertrunken ist, weil ein vernünftiges Rettungsmittel zu teuer oder im Weg war?

rg3226 25.08.2021 15:33

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 515958)
Wenn man nicht nur Vorschriften erfüllen will, sondern im Fall des Falles wirklich helfen will und dafür gerüstet sein möchte, sollte man einen Blick auf die Lifesling Systeme werfen.

Die Spielzeug-Rettungsringe lassen sich bei Wind nicht nur nicht werfen, sie helfen auch nicht dabei, jemanden wieder an Bord zu hieven, weil sie sofort zerbrechen… beim RIB ist eine Bergung über die Schläuche vielleicht noch möglich, bei schwerem Wetter aber schon höchst problematisch und auf einem größeren Boot mit mehr Freibord nahezu aussichtslos- wer’s nicht glaubt, soll einfach einmal einen 100kg Mann in Ölzeug (der nicht mithilft) aus dem Wasser zu ziehen.
Meine Lifesling ist ein ca. 40cm langer Sack mit ungefähr 15cm Durchmesser und wird mit Klettbändern an der Reling/Geräteträger befestigt. Darin befindet sich eine Wurfleine und eine schwimmfähige Bergeschlaufe (meine bläst sich wie eine Rettungsweste auf). Im Fall des Falles greift man in den Sack, schmeißt einfach die Wurfleine nach hinten und legt sofort hart Ruder und fährt einen Kreis - damit kommt die Schwimmhilfe/Bergeschlaufe immer zum Überbordgegangenen (ähnlich wie das Zugseil beim Wakeborden) und man kann durch die Bergeschlaufe auch sehr einfach bergen.
Mein System habe ich mittlerweile seit über 15Jahren, überprüfe es alle zwei Jahre und es begleitet mich auf allen meinen Törns - bisher sind zwei Verunfallte darüber sehr froh gewesen.
Das System erfüllt alle Zulassungen der Berufsschifffahrt nach SOLAS und ist bei manchen Regatten sogar vorgeschrieben.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, was es damals gekostet hat - es war sicherlich nicht billig, ist aber in meinen Augen jeden Cent wert: klein, leicht und höchst effektiv.

Sehr gut :chapeau:

Comander 25.08.2021 15:43

Jetzt bekommt man eine minimale Ahnung was die SAR`s Leute leisten müssen. Das sind dann echte Spezialisten weils sies trainieren.

Hast schon Recht Klaus -wie fahren immer Schönwetter und machen uns zu wenig Gedanken wenns mal anders kommt. :gruebel:

karlp 25.08.2021 15:55

Ja Klaus und Ferdi sehr gute Praxisbeispiele,
beim Führerschein Kurs und auch bei der Prüfung sind wir tatsächlich DIREKT zum Rettungsring gefahren und haben aufgestoppt - das war aber im Staubereich der Donau vor der Marina Wien, das sind ohne Wind praktisch "Ententeich..." Verhältnisse... nein im Kreis herumfahren um den MÜB habe ich nicht gelernt. Ich denke es ist auch hilfreich wenn man mal Wasserskifahren/Wakeboard-Ziehen gemacht hat öfters, da lernt man das sicher auch, das wäre eine Idee für nächsten Sommer...
Liebe Grüße Karl.


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