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Vegedoc 28.05.2018 15:43

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Hallo zusammen,

habe nun noch einmal alles genau inspiziert. Es ist in der Tat so, dass die Stringer sehr weit vorne sind. Nach hinten hat man definitiv noch ca. 20cm Platz. Werde also die Luft mal deutlich ablassen und die Stringer nach hinten verschieben. Dabei wird dann beim Aufpumpen der Luftdruck genau eingestellt.

Anbei noch weitere Fotos zur Illustration.

Danke für die Hilfe!

Beste Grüße,
Stefan

Mesosati 28.05.2018 21:36

Gegen das "Pumpen" beim Fahren hilft eigentlich nur eine Geschwindigkeitsänderung.

Wie bereits geschrieben: das ist bei mir stark von der Wasseroberfläche abhängig. Außerdem habe ich bemerkt, dass die Position der Sitzbank (verschiebbar, auf Alukiste) eine große Rolle spielt. Zum Einen ist die Trimmung ausschlaggebend. Da lässt sich viel über "Besatzungstrimmen" machen. Zum Anderen habe ich teilweise Probleme gehabt, wenn die Sitzbank über zwei Bodenelemente ging und gut befestigt war (ich verzurre diese mit kleinen Spanngurten an Airlineschienen). Dabei war das Pumpen teilweise kaum zu ertragen. Wahrscheinlich habe ich den eigentlich flexiblen Boden mit der verzurrten Kiste zu starr gemacht.

Kann es bei Dir ein ähnliches Thema mit Deiner Steuerkonsole oder Sitzbank geben?

Muldepirat 29.05.2018 08:04

Diese Bewegungen haben verschiedene Ursachen, die auf die Bauart des Schlauchbootes zurück zu führen sind.
Der Unterschied zwischen einem Rib und einem Zerlegbarem Schlauchboot ist,
Das Rib fährt mit seinem festen Rumpf durch die Wellen.
Das zerlegbare Schlauchboot muß über jede Welle klettern, deshalb muß es sich in einem gewissen Rahmen bewegen und in sich verdrehen können.
Je länger das zerlegbare Schlauchboot ist und je schneller du fährst, desto mehr macht sich der Sog in der Mitte des Bootes bemerkbar. Du hast das Gefühl, der Bug hebt sich an, aber die Mitte des Bootes sackt einfach durch.
Das ist wie bei den großen Schiffen, Bugwelle, mittschiffs der Sog un dann die Heckwelle.
Wie schon oben beschrieben ist ein weiterer Faktor der Druck in den Schläuchen und wie das Boot beladen ist.
Ich strelle mal zwei Videos ein. Das erste ist zerlegbares mit verstär
ktem Boden. das zweite ein baugleiches Boot nur mit Holzboden und Luftkiel.
Beide sind mit ungefähr 30 km/h unterwegs.
Die verschiedenen Fahreigenschaften sind deutlich zu sehen.

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Ergänzung.
Ich habe mir die Bilder mit den Stingern angesehen. Die müssen ungefähr in der Mitte der auf den Schläuchen aufgeklebten Verstärkungen sitzen.
Der Boden scheint nachträglich eingebaut zu sein, denn im Bugbereich ist ja Holz verbaut und der Übergang ist eigentlich typisch für einen Holzboden.

Vegedoc 29.05.2018 11:18

Hallo Christian,

vielen Dank für die Erläuterungen, das leuchtet mir ein.
Diese unvermittelten Bewegungen haben ein mulmiges Gefühl erzeugt. So ist das immer, wenn man die technischen Zusammenhänge nicht kennt. Da ich nun weiß, dass es baubedingt so geschehen kann und sonst nichts passiert, ist das ja sehr beruhigend.

Werde also die technischen Mängel beheben und dann nochmals Probe fahren.

Vielen Dank nochmals!

Sonnige Grüße aus Bremen - 29°C im abgedunkelten Raum, wann haben wir das hier im Norden schon mal?

scubaluke 06.06.2018 18:24

Ich fahre auch seit 11 Jahren ein Boot mit Holzplatten und Luftkiel. Bzw. kann von einem Freund mit einem Hochdruckboden berichten. Wir haben beide das selbe Problem wie du mit dem Boot.

Durch schnelle Gleitfahrt entsteht einen Verformung im Rumpf und es bilden sich wie Wellen unter dem Rumpf. Trotz spiegelglatten Wasser fühlt es sich dann an als ob man langsam auf Wellen hinauf und hinunter fährt.

Wie schon jemand geschrieben hat ist maßgeblich der Luftdruck in den Schläuchen bzw. im Kiel, aber auch die Motorleistung bzw. das Gesamtgewicht im Boot.

Wenn das Boot allerdings auf Normdruck ist und das Boot macht diese Bewegungen immer noch, dann hast du einfach zu viel Leistung für die Belandung im Boot.

Geschwindgikeit runter oder Beladung rauf! Insgesamt einfach Leistung reduzieren. Wenn die Beladung zu groß wird, ist dein Boot überladen oder auch wieder die Leistung zu groß. Wenn es zu schlimm wird ist dein Boot mit zu großen Tolleranzen gebaut. Dann kann eine Vergrößerung der Platten bzw. eine Änderung in der Nut des Bodenprofils Abhilfe schaffen. Da ich aber kein Bootsbauer bin kann ich dir nicht sagen ob das nicht zu anderen Nachteilen führt.

Lässt man dieses Phänomen seiten Arbeit verrichten und die Wellen werden zu groß, werden über kurz oder lang entweder die Bodenplatten brechen, die seitlichen Schienen brechen oder der Schlauch nachgeben.

Bei mir ist es nicht schlimmer geworden und das Boot hat nun 11 Jahre und 800 Stunden Motorlaufzeit am Buckel.

kobold1 09.06.2018 13:10

Ich hatte ein Suzumar, da war vorne auch eine Holzplatte und hinten Alu.
Genauso war es auch bei meinem Zodiac Mark III.
Also die Bugplatte mit Holz ist nicht außergewöhnlich.
Nun aber zu der Aufteilung deiner Aluleisten. Ist aus meiner Sicht nicht optimal.
Auf dem ersten Bild sieht man, daß du weiter nach hinten kannst. Auf dem 2 Bild ist auch ein Abstand zur ersten Leiste zu sehen. Weiterhin ist nur wenig Überlagerung zu Bodenplatte. Wenn du beide Leisten weiter nach hinten schiebst, wir sich die Stabilität in der Mitte auch erhöhen. Allerdings weiß ich ja nicht wieviel dann vorne noch verbunden wird. Wenn die Leisten auch unterschiedliche längen haben, empfiehlt es sich, auf der einen Seite mit Lang hinten und auf der anderen Seite mit kurz hinten zu belegen. Das gibt dann auch noch ein wenig Stabilität.
Ich hoffe, dass du das in den griff bekommst.

Vegedoc 02.07.2018 23:45

Moin zusammen,

gerne möchte ich nach einigem Ausprobieren eine Rückmeldung geben. Zunächst nochmals herzlichen Dank für die Berichte und Tipps, das hat mir wirklich gut weitergeholfen!

1. Zunächst habe ich das Boot auseinandergenommen und die Stringer auf beiden Seiten nach hinten geschoben, so dass sie nun in der Mitte der Schlauchverstärkungen liegen. Somit drücken sie nicht mehr so stark von in den Luftkiel, wie auf den Fotos. Dennoch sieht man weiterhin die Konturen der Stringer. Ich denke, dies ist baubedingt so.

2. Ich habe mich ganz korrekt an die Luftdruckangaben der Betriebsanleitung gehalten.

Dann gings an die Tests unter Normalbedingungen. Die Bugbewegungen sind weniger geworden, aber immer noch da. Ich habe die mitfahrende Besatzung mehrfach umpositioniert. Das hat ganz entscheidenden Einfluss auf die Fahreigenschaften - das haben hier einige Antwortende bereits berichtet. Nun habe ich meine eigenen Erfahrungen mit dem Boot im Speziellen gemacht. Nachdem wir zu Dritt den bisher weitesten Ausflug nach Harriersand (Deutschlands größte Flussinsel) gemacht haben, sind meine Bedenken und Befürchtungen verflogen. Es hat Riesenspass gemacht, auf dem Rückweg sind wir fast durchweg 28-30 km/h gefahren. Natürlich gibt es Bewegungen, die spürbar sind. Wie sollte es bei einem flexiblen Boden auch anders sein! Aber, mit all den Hintergrundinformationen ist alles deutlich besser einordenbar. Das Boot ist absolut seetauglich und es besteht keine Gefahr durch die Bugbewegungen. Außerdem kommt es bei rauem Gewässer und zahlreichen, unterschiedlichen Wellen gar nicht zu einer Dauerbewegung. Es ist im Handumdrehen wieder vorbei.

Ein Erfahrungsaustausch wie in diesem Forum ist Gold wert! Herzlichen Dank nochmals! An alle Tippgeber hiermit ein virtuelles Bier!

Herzliche Grüße aus Bremen,
Stefan

Sweety14585 11.04.2019 21:19

Bugplatte
 
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Hallo zusammen,
Interessiert habe ich das Thema verfolgt. Nun ist unser Boot aus dem Winterschlaf zurück und ich habe eine Frage. Bei uns waren die Seitenleisten gebrochen. Diese haben wir letztes Jahr erneuert. Nun meine Frage vorne am Bug drückt sich die Holzplatte vom zerlegbaren Boden raus ist das normal? Wir haben den Boden 2 mal ein und ausgebaut aber er hat immer wieder die gleiche Position. Über Tips und Infos wäre ich sehr dankbar.

Ralles 12.04.2019 06:36

Hallo,

wen Du mit "drückt sich raus" meinst, dass die Kontur des Holzbodens unten erkennbar ist:
Das ist normal.

Ciao, Ralf

Hansi 12.04.2019 09:02

Hallo

Ja das war bei unseren Bombard Tropik 4.20m auch so:seaman:

Sweety14585 12.04.2019 14:42

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ja ich habe mit drückt sich raus die Konturen gemeint. Dann sitzt ja alles richtig. :chapeau:

Comander 12.04.2019 19:33

du hast schon einige Stellen verstärkt?
http://schlauchboot-online.com/attac...8&d=1555010330

Ralles 12.04.2019 20:07

Eher geflickt?

Sweety14585 12.04.2019 22:31

Ja das Boot war vorher ein Charterboot und es wurde nicht so sorgsam mit umgegangen. Es war nicht undicht nur war die Haut ein wenig aufgereppt daher haben wir lieber etwas drüber geklebt.

renepeggy 14.04.2019 18:43

Zitat:

Zitat von Vegedoc (Beitrag 455887)
Hallo zusammen,

habe nun noch einmal alles genau inspiziert. Es ist in der Tat so, dass die Stringer sehr weit vorne sind. Nach hinten hat man definitiv noch ca. 20cm Platz. Werde also die Luft mal deutlich ablassen und die Stringer nach hinten verschieben. Dabei wird dann beim Aufpumpen der Luftdruck genau eingestellt.

Anbei noch weitere Fotos zur Illustration.

Danke für die Hilfe!

Beste Grüße,
Stefan

Die Stringer sehen für mich aus, als ob diese Verkehrt herum eingebaut sind.
Bei meinen C3 ist die Form der Stringer so, das sie wenn sie verkehrt herum eingebaut sind der Boden nicht direkt in das X´el (ecke Schlauch / Boden) gedrückt werden.
Kann aber auch bei deinen Boot anders sein.
MFG Rene


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