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Takabanaan 21.03.2024 23:07

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Ein „Höherlegen“ des Bootshecks durch Wohnmobil-Auffahrrampen bringt jedoch Abhilfe, wie wir kurzerhand improvisierten. Während der anschließenden Nachtlagerung bei tiefen Temperaturen hatten die Aufkleber Zeit genug, ihren Verbund mit dem Gewebe bei unterschiedlichen Ausdehnungen weiter zu intensivieren.

Takabanaan 21.03.2024 23:08

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Was folgte war besagte Erkenntnis, dass sich mittlerweile zu viel Geraffel rund ums Boot angesammelt hatte, um dies alles noch in unseren Truck zu bekommen. Nach viel hin- und her überlegen investierten wir erneut, nach Boot und Motor nun in einen kleinen schlechtwegefähigen Anhänger – den wir uns ohnehin seit Jahren zulegen wollten. Nun denn, so sei es, wer Boot fahren will darf unerwartete Kosten offensichtlich nicht scheuen. Aber das wird bestimmt bald besser (…) – und ein herzliches willkommen an unser neues Familienmitglied!

Takabanaan 21.03.2024 23:09

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Nun galt es natürlich noch ein wenig rückwärts fahren zu üben. „Dank“ der relativ kleinen Rückspiegel, dem wegfallenden Innenspiegel und der im Baujahr unseres Trucks noch nicht erfundenen Park Distance Control war mit aufgesatteltem Schneckenhaus die sensorische Rückmeldung all dessen, was hinter uns lag, primär hässlich-akustisch, lange bevor es optisch wurde. Wir schraubten daher endlich auch längere Spiegel an unseren über 20 Jahre alten Truck, was wir ohnehin immer schon mal machen wollten. Himmel, was dieses neue Hobby alles für Bewegung in längst verkrustete Gutmensch-Vorsätze brachte!

Takabanaan 21.03.2024 23:14

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Das professionelle Beladen unseres neuen Familienmitglieds wiederum erschöpfte sich bei soooo viel Platz erst einmal nach dem Zufallsprinzip: Motor mitten rein und mit Schwerlastgurten über Kreuz fest spannen. Danach den Rest drumherum einfach so schnell es geht reinwerfen, und direkt darauf Klappe zu mit Schwung, noch bevor der Hänger merkt dass er voll ist.

Takabanaan 21.03.2024 23:16

Und in den nächsten Beiträgen kommt dann endlich richtiges Wasser ins Spiel!

Comander 22.03.2024 08:07

Da würde sich doch an der Kante des Trucks eine Camera anbieten,:gruebel: wir hatten das Thema einmal.................
https://schlauchboot-online.com/atta...5&d=1711058978 ich glaube mit der Reichweite haberts noch ein wenig :gruebel:

Takabanaan 24.03.2024 19:01

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@Harry
An der Kante vom Truck ne Kamera anbringen ist eine Idee, die wir irgendwann aber wieder verworfen haben. Ohne jetzt in eine neue Diskussion hineinzugleiten… 😉


8 Die Jungfernfahrt

Kaum zu glauben aber wahr: irgendwann war es dann so weit. Gestiefelt, gespornt und gesattelt ging es in das große Abenteuer Jungfernfahrt. Wir fuhren an einen Campingplatz, der wunderschön direkt an einer Mainschleife liegt, mit eigener Slipstelle. Die, wie wir hofften, der einsamste Ort des gesamten Campingplatzes sein möge. Und kamen bei absoluter Windstille und spiegelglatter Wasseroberfläche an. Und inspizierten schon mal das Ufer.

Flugs das Klappdach aufgestellt und es sich gemütlich gemacht, konnten wir trotz der typischen Abendgemütlichkeit „inhouse“ kaum den Beginn des nächsten Tages erwarten.

Takabanaan 24.03.2024 19:02

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Und wachten denn auch schon so früh auf, dass die Sonne sich noch keinen Weg durch den Bodennebel gebrannt hatte. So gab es ein erst herzhaft dann obstiges Heldenfrühstück zur blauen Morgenstunde, während uns der Basilikum im Spülstein argwöhnisch beäugte. Keine Stunde später schälte sich ein stahlblauer Himmel aus der momentan noch so trägen Mainschleife, und der Fluss erwachte langsam zum Leben.

Takabanaan 24.03.2024 19:04

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Hier sollte es also sein. Hier würden wir gleich zum ersten Mal als verantwortliche Wasserfahrzeugführer… …einfach nur mega Gaudi haben. Dennoch sollte man natürlich alle Möglichkeiten nutzen, das Revier vor Aufbruch kennen zu lernen.

Und so fassten wir den selbstlosen Entschluss, als Touristen getarnt die weiße Flotte zu entern und weder Kosten noch Mühe zu scheuen, um als Undercover-Skipper in spe mitten unter die touristischen Fußgänger zu mischen. Um kühn nach Stromschnellen, Pygmäen und Anacondas Ausschau zu halten, während sich Urlauber in Sicherheit wiegend über das Buffet hermachten.

Um die uns umgebende Menschenmasse nicht in Unsicherheit zu wiegen, machten wir zum Schein mit. Und um die Illusion perfekt zu machen, langten wir dabei sowohl bei Speis als auch Trank kräftig zu.

Takabanaan 24.03.2024 19:08

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Hier sollte es also sein. Hier würden wir gleich zum ersten Mal als verantwortliche Wasserfahrzeugführer… …einfach nur mega Gaudi haben. Dennoch sollte man natürlich alle Möglichkeiten nutzen, das Revier vor Aufbruch kennen zu lernen.

Und so fassten wir den selbstlosen Entschluss, als Touristen getarnt die weiße Flotte zu entern und weder Kosten noch Mühe zu scheuen, um als Undercover-Skipper in spe mitten unter die touristischen Fußgänger zu mischen. Um kühn nach Stromschnellen, Pygmäen und Anacondas Ausschau zu halten, während sich Urlauber in Sicherheit wiegend über das Buffet hermachten.

Um die uns umgebende Menschenmasse nicht in Unsicherheit zu wiegen, machten wir zum Schein mit. Und um die Illusion perfekt zu machen, langten wir dabei sowohl bei Speis als auch Trank kräftig zu.

Frisch zurückgekehrt am Campingplatz bezog denn auch die Rennleitung am Ufer Stellung. Um uns zu zeigen, dass sie unser Ernährungsverhalten sehr wohl im Auge hätte. 😊

Takabanaan 24.03.2024 19:10

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Wir wichen aus und machten uns erst einmal an den kalorienzehrenden Bootsaufbau, alles natürlich mit schierer DIY-Muskelkraft statt feiger Gebläseunterstützung.

Und voilà, da war es – unser Boot, in ganzer Pracht, friedlich äsend vor dem Truck und doch Schmetterlinge im Bauch vor lauter Vorfreude:

Takabanaan 24.03.2024 19:11

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Es folgten diverse Lektionen zum Land-Transport, zum zu-zweit-zu-Wasser-lassen-ohne-ausreichende-Taue, sowie dem Timing beim Slipräder-einholen und Außenborder-ablassen. Und Ähnlichem, woran man nie im Vorfeld gedacht hätte. Und, da es dabei keine Zeugen gab können wir guten Glaubens behaupten, das ging fast wie von selbst.

Und da sind wir, erstmals mit unserem Power-Cat im Wasser. Ein Wahnsinn, dass ein Boot welches gefühlt noch um Ostern herum das ganze Wohnzimmer einnahm, nun auf dem Wasser plötzlich alle Üppigkeiten verlor und eher so knapp saß wie ein gut passender Lederhandschuh.

Comander 24.03.2024 19:30

Als ich 2004 mein Bombard C4 das erste mal wasserte, gabs eine Rede mit viel Glückwünsche und dann einen Spritzer Sekt auf die Bootshaut:biere: hat mir 10 Jahre lang Glück gebracht :chapeau:

Takabanaan 24.03.2024 19:33

:chapeau:

Aber weiter im Text...

Auf ging´s, stromabwärts der nächsten Schleuse entgegen. Die ersten beiden Einfahrstunden brav nach Handbuch mit maximal Viertelgas, während wir uns an den prominenten und etwas räudigen aber wohltuenden Sound des Verbrenners gewöhnten. Sowie an das Trägheitsmoment eines Fahrzeugs ohne rechte Bodenhaftung. Bewegung nach allen Seiten (außer oben und unten, jedenfalls meistens), je nachdem in welches Fahrwasser man gerade geriet. Wie ungewohnt sich so etwas beim ersten Mal anfühlt, wahrhaft mit einem selbstgelenkten Fahrzeug in einem Medium zu schwimmen!

Takabanaan 24.03.2024 19:34

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Auf ging´s, stromabwärts der nächsten Schleuse entgegen. Die ersten beiden Einfahrstunden brav nach Handbuch mit maximal Viertelgas, während wir uns an den prominenten und etwas räudigen aber wohltuenden Sound des Verbrenners gewöhnten. Sowie an das Trägheitsmoment eines Fahrzeugs ohne rechte Bodenhaftung. Bewegung nach allen Seiten (außer oben und unten, jedenfalls meistens), je nachdem in welches Fahrwasser man gerade geriet. Wie ungewohnt sich so etwas beim ersten Mal anfühlt, wahrhaft mit einem selbstgelenkten Fahrzeug in einem Medium zu schwimmen!

Und schwierig. Anstrengend. Die Augen und Ohren überall. Blick voraus, zur Seite und wahrscheinlich auch nicht blöd nach hinten. Jedenfalls während Viertelgas… So dass ich nach 10 min fand, es sei nun an der Zeit, mich von diesem überaus anstrengenden Job zu erholen. Vollumfänglich an Takabanaan2 zu übergeben, und dann konsequent die Füße gen Himmel zu strecken – CAT sei dank.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:53 Uhr.

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