Yamaha 678 Restauration (neu)
 

Moin,

nachdem ich in meinem ersten post die Unterschiede zum 8 PS Motor gezeigt hatte, dachte ich mir (nachdem ich im Krankenhaus liege und mich extrem langeweile), lass ich euch an der Restauration von meinem Yamaha 678 (jetzt mit ≈ 8 PS) teilhaben.

Hätte ich diesen Motor nicht von meinem Dad geschenkt bekommen und somit keine emotionale Bindung dazu, wäre dieser Umbau/ Restauration absolut unwirtschaftlich. Aber genau dieser Motor hat es sich für mich einfach verdient, ihn aus seinem 20 jährigen Ruhestand wieder zu reaktivieren.

Nachdem ich den Motor von Unterfranken nach Schleswig-Holstein gebracht hatte, war die Aufregung natürlich hoch, ob dieser auch wirklich laufen würde.
Da die Pinnenhalterung in der langen Standzeit auf mysteriöse Weiße abgebrochen ist, musste erst einmal Ersatz her...

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Also eine besorgt und den Motor in der Tonne Probelaufen lassen...

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Wie man schön auf dem zweiten Bild erkennen kann, war der Kontrollstrahl schön zu sehen und ich glücklich wie ein Kleinkind, das der Motor beim zweiten Anreißen angesprungen ist.

Da dies mein erster Außenborder ist, gingen jetzt einige Gedanken in meinem Kopf ab:
- Welche arbeiten braucht dieser um wieder Fit zu werden?
- Kann man nicht vielleicht noch etwas mehr Power aus ihm raus holen?
- und soll ich diesen nach meinen Vorstellungen wieder auffrischen?

Durch die lange Standzeit und ggf. mangelnde Pflege, dachte ich, ich gönne ihm eine Spülung in Zitronensäure, damit er vielleicht besser kühlen kann, also getan und der Kontrollstrahl ist deutlich besser geworden.

Mehr Power wäre schon gut, also einen Kraftkopf mit Anbauteilen von einem Mariner 677 (absolut Baugleich mit Yamaha) gekauft.

Nachdem jetzt die Teile für den "8 PS Umbau" da waren und ich sowieso vor hatte, alle Dichtungen zu erneuern, ging es jetzt Stück für Stück an´s zerlegen. Nachdem Vergaser, Flatterventile, Gaszüge, Zündspulen, etc. herunten waren und der Kraftkopf vom Schaft getrennt war, ging es direkt an den Zylinderkopf.

Puhhh Glück gehabt, keine Schraube abgerissen. Doch was ich dahinter sah, alles Weiß (trotz dieser Spülung im Zitronensäure-Bad und eindeutigem Kontrollstrahl), die Kanäle sichtbar mit einer Kalk- oder Oxidschicht verstopft.
Und was noch interessanter für mich war, hinter dem Zylinderkopf, befindet sich eine zusätzliche Anode für den Motor. Ob diese durch die Standzeit oder das Säurebad zerfressen wurde, ist mir nicht bekannt, aber aufjedenfall musste Ersatz her.
Das gleiche Bild spiegelte sich hinter dem Auspuffdeckel.

Also wie bekomme ich diese am besten sauber? Habe noch unterschiedlichste Reinigungsbürsten Zuhause gehabt und damit versucht die Kanäle zu reinigen. Leider ohne großem Erfolg, da die Grundierung überall schon abbröselte. Dann kam ich auf die Idee (da eh vorhanden), die ganze Sache mit dem Dremel und dazugehörigen Drahtbürsten anzugreifen. Nach mehreren Stunden war das Ergebnis, dann endlich, für mich ausreichend.
Nachdem alle Kanäle sauber und fettfrei waren, ging es jetzt darum diese wieder zu konservieren, nur mit was? Da ich sowieso noch Brantho Korrux Zuhause habe, nehmen wir einfach mal dieses...

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Nachdem alles 2 oder 3 mal damit gut eingepinselt wurde und die Teile erst trocknen mussten, ging es jetzt auf die Suche nach Ersatzteilen. Im Internet habe ich leider keinen Händler gefunden der alle Teile parat hatte, aber da ich dies gerne Mache und eh ein wenig Zeit hatte, habe ich meine Liste Stück für Stück abgearbeitet.

Ohje, nachdem mir jetzt bewusst worden ist was all die Teile kosten, habe ich mich echt gefragt, warum?

Aber okay es handelt sich ja dabei um einen emotionalen Wert, also ziehen wir es durch.

Da ich auf manche Teile länger warten musste und den Außenborder inzwischen soweit zerlegt hatte, war dies für mich der Punkt, wo klar war das alle Teile einen neuen Lackaufbau bekommen. Da die Zeit aber deutlich Ihre Spuren hinterlassen hatte, konnte ich nicht einfach mal mit der Spraydose drüber nebeln.
Also alle Teile eingepackt und damit nach Hamburg gefahren, wo ich die Teile selber Glasperlenstrahlen konnte...

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Inzwischen sind seit dem Grundieren über 2 Wochen vergangen und diese war für mich auch soweit durchgetrocknet, das ich nun an die Dichtflächen ran konnte.
Schließlich sollen die neuen Dichtungen (alles original Yamaha-Teile) ihren Dienst, ohne irgendwelchen Flüssigdichtungen verrichten so wie es original war.

Also wie plane ich nun diese Flächen ohne Fräse... Mit Nassschleifpapier! Das man hier mit einem Blatt nicht weit kommt, sollte ja klar sein. Aber mit ein paar Blätter 180er Schleifpapier, ner Rolle doppelseitigem Klebeband und ner planen Fläche sollte es doch funktionieren...

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Natürlich muss das Schleifpapier akribisch penibel aufgeklebt werden, da man ja eine möglichst plane Fläche hinterher haben möchte. Deshalb hab ich für die meisten Schleifarbeiten einen Spiegel genommen...

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Da der Kraftkopf mit der Welle aber da nicht gehen würde, habe ich für diesen, in Laminat ein Loch gebohrt und diesen damit geplant...

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Auf diesem Bild wurde auch bereits der ganze Block im Originalton OzeanBlue lackiert...

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Und wie ich finde, lassen sich die Flächen jetzt echt gut sehen.

So, nach gefühlt über 100 Stunden Vorarbeiten wie Gewinde nachschneiden, sämtliche Teile (zerlegt!!!) im Ultraschallbad reinigen, Schleifen und entfetten, erledigt sind, geht`s jetzt an das was Spaß macht.

Lackieren und zusammenbauen.

Da keine Lackierkabine vorhanden ist aber Platz, muss was behelfsmäßiges herhalten...

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Nach ein bisschen Epoxygrundierung...

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Farbe und Klarlack sieht das ganze schon mal ganz anders aus...

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Da die Hersteller ja ursprünglich keinen Klarlack benutzt hatten, kann sich das Bild jetzt wirklich sehen lassen.

Auch wenn dieses Projekt unzählige Stunden verschlungen hat, bin ich jetzt absolut sicher, das ich den richtigen Weg gegangen bin.

Nachdem sich die ersten Teile in neuem Glanz zusammenfügen...

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steigt der Adrenalinpegel von Tag zu Tag, ob und wie sich der Außenborder verhalten wird.
Besonders stolz bin ich dabei auf die beiden Aufkleber im inneren der Wanne, die sich dank Skalpell und doppelseitigem Klebeband haben retten lassen.

Aber weiter geht es mit dem Zusammenbauen, da alle Gewinde und Schrauben neu sind und gegen die Korrosion mit Molybdänsulfid geschraubt werden, läuft es jetzt alles wie von selbst...

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Nachdem die Haube, jetzt auch Ihre Schönheitskur bekommen hat...

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Erstrahlt der Außenborder wieder in einem von mir nicht mal ansatzweise Vorgestelltem Glanz...

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Hoffe euch hat der Beitrag gefallen, und einen herzlichen Dank an meinen Dad, der mir den Außenborder und mein Schlauchi zum Geburtstag geschenkt hat...

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Hallo Alex

Ich bin tief beeindruckt von deiner Arbeit und noch mehr von dem Ergebnis :chapeau:

Ich sehe mich in einigen Arbeiten wieder wie ich damals den 35er Johnson so zerlegt und neu lackiert habe.

Bei solchen Arbeiten kann man nicht die Stunden rechnen allein das was zählt ist das Ergebnis.

Viel Freude mit dieser Kombi und dein Dad kann mächtig stolz auf dich sein.

Schöner Bericht und tolle Bilder :chapeau:

Hallo Alex

der sieht ja aus wie neu:cool:
Sehr saubere Arbeit die du da gemacht hast:chapeau:ich wünsche dir viele schöne Stunden damit :seaman:

Dieser Motor ist genauso erhaltenswert wie dieser Thread hier.
:cool: