Honda BF25A läuft nur mit Choke
 

Hallo liebe Forengemeinde,

bisher war ich nur stiller Mitleser, doch nun hat mich zum Beginn meines Urlaubes in Kroatien ein Problem überrascht, welches ich leider nicht ohne eure Hilfe hinbekomme. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir wertvolle Tipps aufgrund eurer Erfahrung mitgeben könnt.

Vor zwei Jahren habe ich an meinem RIB mit 25 PS Außenborder (Honda) die Bowdenzüge erneuert. Soweit so gut. Dieser Umbau hat mich schon Nerven gekostet, aber er hat geklappt. Nun ist unser Nachwuchs so, dass wir mal wieder fahren wollten (Boot steht in Kroatien) und ich hatte wohl die letzten Probleme ein wenig verdrängt und gehofft, dass es schon passend wird. Nachdem ich die Batterie wechseln musste und auch den Benzinschlauch erneuert habe, besteht weiterhin ein sehr diffuse Problemsituation.

Beim Kaltstart springt der Motor ausschließlich mit gezogenem Choke an. Soweit, so gut. Sekunden später geht der Choke von alleine zurück und der Motor würgt ab. Dies kann ich nur verhindern, indem ich den Choke festhalte. Dann läuft der Motor weiter. Mit dem Hebel zur Drehzahlerhöhung am Steuerstand, kann ich den Motor dann schön regulieren, dann auch ohne Choke. Sobald die Drehzahl allerdings dann zu gering wird, geht er aus. Gleiches Bild beim Schalten in den Vorwärtsgang. Sofort würgt der Motor ab.

Insgesamt wirkt es ein wenig so, als ob der Motor kein Benzin bekäme. Den Benzinschlauch inkl. Pumpball habe ich gewechselt. Man sieht an den Anschlüssen manchmal ein wenig Benzin austreten.

ABER und nun komme ich zu meiner Vermutung. Kann es sein, dass ich als Laie etwas beim Umbau der Bowdenzüge verstellt habe? Irgendetwas nicht richtig wieder angebracht habe? Eine Schraube verstellt habe oder sonst irgendetwas verursacht habe? Denn im letzten Urlaub hatte ich das Ausgehen bei niedrigen Drehzahlen leider auch schonmal, dies war vor dem Wechsel der Züge nicht so.
Den Vergaser habe ich noch nicht gereinigt, weil ich erstmal ausschließen wollte, ob der Umbau der Züge ausgeschlossen werden kann.

Ich würde mich wirklich sehr sehr freuen, wenn jemand eine Idee hat. Herzlichen Dank im Voraus.

Sonnige Grüße

Daniel

Hallo, Du könntest generell eine zu niedrige Leerlaufdrehzahl eingestellt haben.
Oder beim Unmbau versehentlich eingestellt haben. Drehzahlmesser hast Du nicht?
Vielleicht einfach mal etwas höher drehen, so daß es halt noch nicht deutlich kracht beim Gang einlegen, lauteres "Klong" ist ja bei den meisten Motoren normal.
Grüße Peter

Hallo Peter,

Vielen Dank für deine Idee, hört sich grundsätzlich nach einem guten Versuch an. Nein, Messgerät habe ich nicht. Welche Schraube ist es? Ich habe etwas von "messing" und "Vergaser" gelesen.

Besten Dank im Voraus.

Hallo,
hast Du keine Ersatzteilliste/Explosionszeichnungen für Deinen Motor?
Ist meist seitlich und sorgt dafűr das die Drosselklappe einen Tick offen bleibt, oft űber ein kurzes Gestänge.
Ist eine federbelastete (gegen selbstständiges Verdrehen) Schraube, Also Schraube mit Feder dahinter, gaanz selten mit 'ner Kontermutter gegen verdrehen (manche ältere Johnson/Evinrude).
Sonst mach mal Fotos vom Vergaser.
Grüße Peter

Hallo nochmal,

danke für deine Tipps, Peter.

Ich habe die Schraube gefunden. Im Folgenden nun auch ein Bild vom Vergaser.

Leider hat es meiner Ansicht nach nichts gebracht, denn nach wie vor geht der Motor direkt aus. Aufgefallen ist mir eben beim Probelauf nochmal deutlich, dass sich der Choke von ganz alleine nach hinten schiebt und dann der Motor sofort ausgeht. Ist dies normal? Meine bisherigen Erfahrungen waren eher, dass ich den Choke reindrücken musste. Der Motor springt auch wirklich nur in vollausgezogener Position des Chokes an. Wenn ich ihn nur halb oder wenige Millimeter nicht herausziehe, passiert gar nichts.

Hier das Bild:
Um Links zu sehen, bitte registrieren

Achso... Verstellt habe ich die im unteren Teil des Bildes schräg sitzende Schraube.

Hm, eigentlich sollte es eine Schraube sein fűr alle Vergaser, ich hatte das nicht richtig erklär, sorry. Ich hoffe Du hast jetzt nicht nur die untere Drosselklappe weiter auf gemacht in Leerlaufstellung.:gruebel:
Dann wűrde es natűrlich nichts bringen, eher negativ, aber kann man ja korrigieren.
Ich schaue morgen mal im Net, wird ja wohl irgendwo problemlos eine Teileliste zu finden sein, heute kann ich nicht mehr.
Grüße Peter

Es könnte aber die richtige Schraube gewesen sein.:gruebel:

Wenn du hinter der Schraube das Metal was die Schraube bewegt, mit dem Finger drauf drückst, bewegen sich dann alle Vergaserklappen?

Dann ist es die richtige Schraube.

Ich hoffe man kann es verstehen was ich geschrieben habe.


Das Fehlerbild ist aber auch typisch für eine verdreckte Leerlaufdüse. Erst recht wenn der Motor 2 Jahre nicht gelaufen ist.

Hört sich für mich nach zu magerem Gemisch an wenn der mit Choke gut läuft und ohne nicht mehr. Ich würde erst mal den Vergaser reinigen und dann die Gemischeinstellung und Leerlaufdrehzahl etc.

Ich hatte mal einen Flautenschieber,5 PS Honda,4Takter.Zum Testen lies ich ihn immer pro Jahr 10min laufen. Eines Jahres lief er genau so wie hier nur noch mit Choke.

Was war? Er lief einfach zu wenig, die Benzinreste ließen sich in den Düsen ab, verharzten,, verklumpten, man sah Rückstände in der Schwimmerkammer.
Mehrfach den Vergaser gereinigt auch mit Ultraschall,es half nichts. Erst eine komplette neue Bedüsung brachte den Soll-Zustand wieder her.

(Mit Pressluft kannst du keinen Düsen-Dreck wegblasen)

Hallo zusammen,

ich habe nochmals die Schraube angesehen und bin sehr sicher, dass es die richtige ist. Kurzerhand habe ich nun das Boot zum nächsten Service gefahren. Mir ist die Sachlage einfach zu unsicher und möchte nicht mit Kind in der nächsten Bucht festsitzen :-). Obwohl dieser Gedanke auch gar nicht so schlecht ist. Völlig sorgenfrei :-).

Ich halte euch auf dem Laufenden und schreibe hoffentlich am Abend oder morgen früh etwas zur Lösung. Die erste Vermutung des Service-Chefs war direkt der Vergaser. Er ließ sich von der Idee auch quasi nicht abbringen und schaden wird es sowieso nicht. Ich vertraue ihm einfach und lass ihn nun mal machen und warte gespannt ab.

Ich möchte mich schonmal vorab bei dir, Peter, ganz herzlich bedanken. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass du dir einfach die Zeit nimmst und mit nach einer Lösung suchst. Gleiches gilt natürlich auch für Mathias und Titty Twister.
Ihr hört von mir und dem Ausgang :-)

Viele Grüße
Daniel

Hallo zusammen,

hier meine versprochene Rückmeldung:

Boot läuft wieder einwandfrei. Ruhig und gelassen kann ich schalten, alles wie gewollt, ein total neues Fahrgefühl :-).

Ergebnis: Der Vergaser war total zu.

Man hat mir dann nochmal wertvolle Tipps für die "Einwinterung" gegeben, welche ich ab heute mit Sicherheit beherzigen werde. Als wichtigsten Tipp würde ich sicherlich mal das leeren der Vergaser mittels öffnen der Schraube ansehen (laienhaft beschrieben.

Nun geht es gleich erstmal zur ersten Fahrt der Saison :-).

Danke nochmal an alle und vielleicht kann jemand diese Konversation gebrauchen, um seine Probleme ebenfalls zu lösen.

Daniel

Hatte genau das gleiche Problem mit einem 4 PS Yamaha.
nach einer Ultraschallreinigung lief das Teil wieder top 😁

Das Dumme an der Sache - der Motor ist 900km weit gefahren um zu zeigen das er einen verdreckten Vergaser hat 🙈

Danke für den Tip:cool:

Viele Probleme bei einigen Herstellern ist einfach dass Benzin in der Ruhezeit Rückstände an den Düsenwände ansetzen.Man sollte schon die Vergaser leeren wenn der Motor dafür anfällig ist- das ist aber nicht jeder Motor.
Als erste Hilfe kann man LM Vergaserreiniger empfehlen. Das kann helfen. Bei meinem Rasenmäher hatts geholfen - war ein Honda Motor :ka5:

Moin Harry,
nimmst Du den als Benzinzusatz oder zum einspritzen in die Ansaugöffnung?

Grüße Peter