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Berny 22.10.2009 11:10

Jack Wolfskin ist ins Fettnäpfchen getreten
 
Der Outdoorartikel Hersteller Jack Wolfskin bekannt durch seine Tatze als Markenzeichen ist ordentlich ins Fettnäpfchen getreten, als eine von denen bauftragte Rechtsanwaltkanzlei Abmahnungen an Hobbystrickerinnen verschickte, die über das Forum DaWanda ihre Artikel verkauften.

Da die ganze Abmahnung jedoch sehr überzogen scheint, und auch die Gründe (Verwendung von Tatzenlogo in all möglicher Form) aus der Luft gegriffen zu scheinen, löst dies derzeit in der Internetcommunity einen Sturm der Entrüstung aus.

Von Boykott und anderen Maßnahmen gegen die Marke Jack Wolfskin ist die Rede, mehrere Medien haben sich dieses Themas schon angenommen und berichten darüber.

Der CEO von Jack Wolfskin Manfred Hell ist schon um Schadensbegrenzung bemüht, der Ruf wurde durch diese Aktion jedenfalls Nachhaltig beschädigt
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Da auch in Bootsfahrerkreisen und Camperkreisen Artikel von Jack Wolfskin ihre Verwendung finden, ist dieses Tehma sicher nicht unteressant und sollte verfolgt werden...

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ThomasW 22.10.2009 12:24

Unser Kater darf ab heute auch nicht mehr raus - er könnte ja Spuren in der geschützten Form hinter lassen :futschlac

PS: Das Firmen ihr Markenzeichen verteidigen ist ja durchaus legitim (solange die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird)

Berny 22.10.2009 12:40

Zitat:

Zitat von ThomasW (Beitrag 213900)
Unser Kater darf ab heute auch nicht mehr raus - er könnte ja Spuren in der geschützten Form hinter lassen :futschlac

PS: Das Firmen ihr Markenzeichen verteidigen ist ja durchaus legitim (solange die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird)

Genau um das gehts.
Bei werbeblogger.de ist das ganz gut beschrieben:
Zitat:

Zitat von werbeglobber.de
JW verkauft ja auch ein Gefühl von 'Freiheit und Abenteuer', von Individualismus und hinaus ins Weite, wo es keine Bürokratie, keine Rechtsanwälte und keine Geldgier gibt, sondern die freie Natur. Und jetzt benehmen sie sich konzernhaft, unsensibel wie eine Dampfwalze, die durchs Naturschutzgebiet rollt.

Auch in Österreich wird schon ausgiebig berichtet, zB Um Links zu sehen, bitte registrieren

Persönlich bin ich interessiert, weil auch gerade im Hundesport sehr oft Hundepfoten als Logo verwendet werden, auch hier könnte es bald zum großen Aufschrei kommen, sollte JW ihre Politik in diese Richtung weiterführen.

rotbart 22.10.2009 15:40

Berny
die Aufregung kann ich nicht teilen und verstehe Dich auch nicht (Du bist doch Polizist oder ?)

Wenn Wolfskin die Pfote als Marke geschützt hat kann und darf Sie keiner nutzen. Ich habe auch ein geschütztes Logo und dies in einem Markenstreit auch schon durchgesetzt - das ist einfach so. Ob das ein Kleinhändler ist oder nicht spielt dabei keine Rolle - genauswenig ob Du 1 Gramm oder 1 Pfund Opium dealst - beide Male verletzt Du ein Gesetz.

Verstehen könnte ich noch Einwände gegen die Höhe der Abmahnung, wenn es wirklich ein kleiner Fall ist - aber mehr auch nicht.

In diesem Forum gab es doch große Diskussion um Copyright und mögliche Abmahnung - das gilt dann wohl nur hier, aber nicht für Wolfskin ????? Wie war das mit der Buchbesprechung von Günter's Buch ???? Also da misst Du jetzt wirklich mit zweierlei Maß.

roehrig 22.10.2009 16:17

Is mir eh Wurscht, weils mir schlicht zu teuer ist !!!!
Nur das bildet ja den Anreiz der Schwarzverkäufe.


Klamotten gleicher Qualität gibts z.B. auch von McKinley. Auch ne Marke, Kostet jedoch weniger wie die Hälfte !!!
Selbst die sehr guten HH-Produkte sind oft günstiger gewesen.

Aladin 22.10.2009 16:29

Ich finde es ok wenn eine Firma ihr geschütztes Logo "verteidigt". Aber nur solange es sich auch um das Firmeneigene Logo handelt. Wenn das Logo aber ganz anders aussieht und dann abgemahnt wird finde ich das nicht ok.

Man sollte sich mal die Blogeinträge (der Link von Berny) durchlesen, dann erkennt man das bei den abgemahnten Logos keine Verwechselungsgefahr besteht.

Ich werde in Zukunft wohl besser Klamotten zum wechseln beim Gassigehen mitnehmen, nicht das mich mein Hund anspringt und Pfotenabdrücke hinterlässt :ka5:

Gruß Carsten

Berny 22.10.2009 19:08

Zitat:

Zitat von rotbart (Beitrag 213914)
Berny
die Aufregung kann ich nicht teilen und verstehe Dich auch nicht (Du bist doch Polizist oder ?)

Wenn Wolfskin die Pfote als Marke geschützt hat kann und darf Sie keiner nutzen.

Ja, das stimmt schon.
Nur stellt sich die Frage, wie weit geht das alles.

Schau dir einfach mal die betreffenden "Logos" an, gut zu sehen auf heute.at, da haben die Bastelartikel mit dem eigentlichen Logo wirklich rein gar nix zu tun, aber weils halt ein Pfotenabruck ist, sagt man, es könnte eine Verwechslung sein weil das Logo ähnlich aussieht...

Satiriker sprechen schon davon, dass Schulbücher in Naturkunde abgeändert werden müssen, weil Pfotenabrücke dort nicht mehr abgebildet werden dürften...

Es wäre ungefähr so, wenn Zodiac jetzt jeden abmahnen würde, der ein Z als Logo führt.

Die Aufregung bei der ganzen Sache ist eben nicht der Logoschutz oder vielmehr der Plagiatschutz, sondern die der einfache Umstand, dass hier versucht wird, auf billige Art und Weise Geld zu machen und Kleinstgewerbler aus dem Markt zu drängen, ohne Rücksicht darauf, ob diese in der Existenz gefährdet sind oder nicht.
Des weiteren ist im Zuge dieser ganzen Aktion aufgekommen, dass JW sich die Logos auch in Bereichen sichern hat lassen, in denen sie gar nix verkaufen. Auch das wird mit Skepsis betrachtet.

Außerdem hat sich weiters die Frage gestellt, ob es überhaupt möglich ist, ein derartiges Log so zu schützen, zumal es aus der Natur ist und sehr allgemein gesehen werden kann.

Anstatt den chinesischen Plagiatherstellern den Garaus zu machen gehen die auf Hobbystrickerinnen los :gruebel:

Eine spannende Geschichte, mal sehen, wie das ausgeht...

PS.: vergaß ich noch zu vergessen zu erwähnen: taz.de - eine alte Geschichte, aber hier sieht man, worums JW eigentlich wirklich geht.
Ich persönlich finde es verrückt, dass man ein Symbol aus der Tierwelt überhaupt so schützen kann...
Mit dem Schriftzug wäre alles kein Problem, aber JW hat sich die Tatze auch ohne Schriftzug sichern lassen und darauf seine Abmahnungen aufgebaut...
Und in Verbindung mit der Taz scheint das Urheberrecht kein Problem zu sein, das Markenrecht plötzlich schon, na was jetzt...
http://www.heute.at/storage/scl/aufm...8q75v21009.jpg
Grafik Quelle: Um Links zu sehen, bitte registrieren

KlausB 22.10.2009 20:15

Ich muss Berny recht geben! Markenschutz kann doch nicht bedeuten, dass ich ein Symbol aus der Natur hernehme und es mir nicht nur für ALLE Bereiche schützen lasse, sondern de facto auch in allen - selbst handwerklichen - Bereichen abmahnen lasse.

Es geht ja nicht darum, dass einer Sportanoraks oder Zelte herstellt, auf die er das Jack-Wolfskin-Logo druckt, um so zu tun, als sei es Markenware. Es geht um Produkte, die mit Jack-Wolfskin nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

Tatsache ist aber, dass die großen Unternehmen, vor allem der Modeindustrie, seit Jahren ihre Position im markenrechtlichen Bereich immer stärker ausbauen. Weil die Markenpiraterie aus Fernost immer stärker wird. Und da wird jetzt draufgeknüppelt auf Teufel komm raus, in letzter Zeit ja auch auf Privatleute, die (echte) Markenartikel gebraucht auf ebay verkaufen.

Über die unmäßig hohen Anwaltsgebühren brauchen wir gar nicht erst zu reden. Die sind völlig überzogen, werden aber von den Gerichten unverständlicherweise immer wieder so bestätigt. Der Anwalt haut doch immer nur das selbe Schreiben mit anderer Anschrift raus...

Klaus

roehrig 22.10.2009 21:36

Zitat:

Über die unmäßig hohen Anwaltsgebühren brauchen wir gar nicht erst zu reden. Die sind völlig überzogen, werden aber von den Gerichten unverständlicherweise immer wieder so bestätigt. Der Anwalt haut doch immer nur das selbe Schreiben mit anderer Anschrift raus...


Mal ne ehrliche Frage, Klaus: Würdest Du es anders machen ????

KlausB 23.10.2009 07:44

Zitat:

Mal ne ehrliche Frage, Klaus: Würdest Du es anders machen ????
Ja, so blöd sich das anhört. Solche Fälle habe ich nicht; würde ich auch nicht in dieser Form machen. Ist letztendlich eine ethische Frage.

Das, was heute im Markenrecht abläuft, ist nicht mehr in Ordnung. Da geht es nicht mehr um die Chinesen, die Turnschuhe fälschen.

Genauso wenig, wie ich einen Kinderschänder verteidigen würde.

Dicke (und vielleicht in Bezug auf die stundenmäßige Leistung unberechtigte) Rechnungen stelle ich allerdings auch manchmal. Beispiel: Eine einverständliche Scheidung eines Paares, bei dem beide verdienen, bedeutet ein, zwei lockere Besprechungen, das Verfassen des Scheidungsantrages (mit vorgefertigten Textbausteinen) und eine 15minütige Gerichtsverhandlung. Macht 2.000 Euro... Aber das sieht die Gebührenordnung so vor. Im Gegenzug macht man eine Scheidung von Hartz-IV-Empfängern mit Sorgerechtsstreit, Besuchsrecht, Hausratsverteilung und Vermögensauseinandersetzung, wo man 50 Stunden arbeitet, für 1.000 Euro. In meinem krassesten Fall ging es um einen kaputten Fahrradreifen - sah anfangs nach wenig Arbeit für einen Bekannten aus, deshalb habe ich den Fall übernommen. Am Schluss hatte ich für 50 DM Honorar einen Leitz-Ordner als Akte und habe für jede Seite anwaltlichen Schriftverkehrs, die ich geschrieben habe, ganze DM 0,50 verdient... Es ist, und so will es der Gesetzgeber, eine Mischkalkulation. Reiner Sozialismus: Der "reiche" Mandant zahlt die Rechnung des "armen" Mandanten mit...

Klaus

Udo 23.10.2009 11:05

Zitat:

Zitat von KlausB (Beitrag 213967)
Im Gegenzug macht man eine Scheidung von Hartz-IV-Empfängern mit Sorgerechtsstreit, Besuchsrecht, Hausratsverteilung und Vermögensauseinandersetzung, wo man 50 Stunden arbeitet, für 1.000 Euro. Der "reiche" Mandant zahlt die Rechnung des "armen" Mandanten mit...

Klaus

Mal kurz OT

Da hat mein Anwalt mich aber abgezogen , meine Scheidung inkl. Sorgerechtsstreit hat mich 25 000 DM gekostet :ka5: Meine Ex hatte Prozeßkostenhilfe beantragt :ka5:
Na gut , hat sich auch über 4 Jahre gezogen und ein Einstweilige Verfügung folgte der nächten und alleine für ein psychologisches Gutachten was die Gegenseite gefordert hatte musste ich !!!! 5000 DM zahlen.
Na ja , ist ja alles gut ausgegangen und mein Sohn ist beim Papa geblieben , heute können wir darüber lachen , war ja nur Geld :lachen78:

Gruß vom Leukermeer,
Udo

KlausB 23.10.2009 18:48

Zitat:

meine Scheidung inkl. Sorgerechtsstreit hat mich 25 000 DM gekostet Meine Ex hatte Prozeßkostenhilfe beantragt
Da hast Du aber keine PKH gehabt,u und es war noch eine Vermögensauseinandersetzung (Haus?) dabei, oder?

Klaus

Udo 23.10.2009 19:08

Hi Klaus ,
nein , Haus blieb außen vor :ka5:
Da hatte ich dann mit ihr nach Jahren eine Einigung finden können als sie unbedingt Geld brauchte :lachen78:

Ich hatte keine PKH beantragt , stand ja zu der Zeit noch in Arbeit und verdiente Geld.

Aber sie hatte so um die 20 Einstweilige Verfügungen eingereicht , z.B. 3 Tage vor Weihnachten wollte sie unseren Sohn dann über die Tage zu sich holen , allerdings ohne mich oder ihn vorher zu fragen , das sollte ein Richter entscheiden :ka5:
Kostete ja nicht ihr Geld , ich musste vor jedem Gerichtstermin ja erst mal zahlen , an den Anwalt und ans Gericht.
Mal davon abgesehen das sie nachehelichen Unterhalt für sich forderte obwohl mein Sohn bei mir wohnte und sie hätte arbeiten gehen.
Ach , da kamen so unsinnige Dinge das selbst der Richter nachher einen Beschluss erließ das sie für jede weitere Klage selber aufkommen müsse und ihr die PKH gestrichen wurde.
Sie hatte während der Scheidung ja auch 3 verschiedene Anwälte :lachen78:,
wenn ihr etwas nicht passte suchte sie sich einen neuen :lachen78:

So, genug dazu , ist lange her und vergessen :ka5:

Gruß vom Leukermeer,
Udo

KlausB 23.10.2009 19:33

Dann wollen wir das nicht weiter vertiefen...

Klaus

thball 25.10.2009 09:30

Jack Wolfskin rudert zurück:

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