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Berny 17.03.2011 13:18

Das Gwirks mit der CE
 
Wie schon angekündigt ein kurzer Bericht bezüglich einer CE für ein Boot:

Nachdem ich mir das Boot von Helmut gekauft habe (Vorstellung erfolgt später), stellten wir fest, dass auch bei diesem Boot trotz des CE-Zeichens am Typenschild die eigentliche CE-Bescheinigung für das Boot fehlte.
Interesannterweise war aber die CE-Bescheinigung für den Motor vorhanden.
Da das Boot ursprünglich von einem Händler aus Österreich stammte, vereinbarte ich mit Helmut, dass ich mich um die fehlende CE-Bescheinigung kümmern werde.
Es konnte ja kein Problem sein, das Boot hat ja eine CE, letztlich fehlt ja nur so ein Zettel mit Nummern und so...

Dachte ich vorerst.

Was dann aber kam, gleicht einem Spießrutenlauf der Extraklasse.
Vorerst nahm ich mit dem Händler Falle in Villach, der das Boot an Helmut verkaufte, Kontakt auf und fragte nach eventuellen Unterlagen für das Boot, insbesondere für die CE-Bescheinigung.
Der zustängie Mitarbeiter durchsuchte die Unterlagen und fand auch diejenigen für das Boot.
Aber, Fehlanzeige, das gleiche Bild, CE für Motor vorhanden, für das Boot nicht.
Der Händler wiederum bestätigte mir aber, dass er nur diese Unterlagen vom Generalimporteur bekommen hatte.
Nun gut, mit dem Generalimporteur Alltech (Allroundmarin) Kontakt aufgenommen.
Das erste Gespräch verlief relativ kurz, es seien bei Allroundmarin bzw bei Selva keinerlei Unterlagen für dieses Boot vorhanden.
Ein Profi mußte also her, der Frank, seineszeichens Schlauchbootkleber und eben auch Händler.
Ich sprach mit ihm über diesen Fall, er legte sich mächtig ins Zeugs und trat mit seinem Importeur bzw mit Selva direkt in Kontakt.
Resume: Die CE-Bescheinigung für dieses Boot kann nur der Importeur dieses Bootes vom Hersteller direkt beantragen.:gruebel:
Dies war jetzt zumindest die Bestätigung, dass es eine Bescheinigung gibt, wie auch immer man dazu kommt.:chapeau:

Nun gut, mit Allroundmarine wieder Kontakt aufgenommen, ihnen das Ergebnis geschildert, sie sahen in den Unterlagen nach, und TATA... sie waren doch vorhanden.
Aber, das gleiche Bild wie bisher, CE für Motor da, für Boot nicht.
Nach diversem Drängeln und auch auf den Hinweis, ob ev ein Boot ohne CE im EU-Raum nach 1998 von einem Händler verkauft wurde, ging es dann doch etwas weiter.
Auf der Messe in Tulln sprach ich den zuständigen Herren von Allroundmarin an, wie es den jetzt mit der CE aussieht.
Er gab bekannt, dass die CE im Gange ist, es aber dauern könnte, da diese vom Firmenchef selber ausgestellt werden mußte.
Na bums, das ist vielleicht ein Aufwand, der Firmenchef von Selva muß das unterzeichnen ?
Ja, es war dann tatsächlich so, es kam eine Kopie dieser CE an, unterschrieben im März 2011, vom Chef persönlich!

Gekostet hat mich das letztlich 60 Euronen, über man die jetzt auch streiten könnte, zumal der Händler ja keine CE mitgebracht hatte, aber so ein Streit würde nur Nerven und vermutlich einiges an Geld mehr kosten, also vergessen.

Eines sollte bei dieser Geschichte jedem klar sein:
Die Wiederbeschaffung der CE hängt letztlich vom Willen des Händlers bzw des Herstellers ab.
Laut dem zuständigem Herren von Allroundmarin kostet dies oft bis 250,- €.
Wenn ich den Bonus mit dem Nichtvorhandensein der CE bei Alltech gehabt hätte, wer weiß, ob ich überhaupt eine CE Bescheinigung bekommen oder was die gekostet hätte.
Der Händler ist für die Aufbewahrung der Dokumente nicht verantwortlich, auch nicht der Händler.
Aber zum Beweis werden oft die Dokumente kopiert, was letztlich die Wiederbeschaffung erleichtert.
In meinem Falle aber wurde eine Kopie der Bescheinigung direkt neu ausgestellt und vom Selva-Cheffe direkt unterschrieben, welch Aufwand für einen Zettel!:wow:

Übrigens:
Die Landesregierung OÖ hat dezitiert darauf hingewiesen dass die Bescheinigung da sein muß, da darin alle notwendigen Nummern (ISO Rina, usw) gelistet sind, und aufgrund dieser Nummern die eigentliche Gültigkeit der CE gewährleistet ist.
Das CE-Zeichen auf dem Typenschild zeigt zwar, dass eine CE vorhanden ist, aber eben nicht für was.

In Österreich wurde das bisher sehr streng gehandhabt, es gab aber auch dort und da sehr milde Entscheidungen. Das Ministerium hat aber angeblich eine Weisung erlassen, dass die CE in Zukuft genauer kontrolliert werden muß.

Dies wird vermutlich auch in Deutschland passieren, wie man ja anhand der vermehrten Berichte über die Wiederbeschaffung von CE lesen kann, ergo sollte sich jeder Bootsbesitzer schleunigst darum kümmern, dass diese CE-Bescheinigung beschaffen wird.

In Zukunft wird es so sein, dass ein Boot ohne diesen läppischen Zettel einfach weniger Wert sein wird, wie gesagt, das wegen eines läppsichen Zettel.....

reini0077 18.03.2011 09:18

Hier mal der Gegensatz, wie es funktionieren sollte.

Wie du weist hatte ich meinen 40 PS Suzuki auch in Deutschland gekauft. Wie sich im Nachhinein herausstellte kam der Motor auch ursprünglich aus Österreich.

Obwohl die CE zur Anmeldung nicht notwendig war (Baujahr viel noch nicht unter diese Bestimmungen Bj.1997) wollte ich doch die CE haben und die mir dann die Fa. EMS gratis besorgte da der Motor bei ihnen gekauft wurde.

Dieser Vorgang war innerhalb von 7 Tagen erledigt.

Zitat:

In Zukunft wird es so sein, dass ein Boot ohne diesen läppischen Zettel einfach weniger Wert sein wird, wie gesagt, das wegen eines läppsichen Zettel.....
Wenn für ein Boot die CE welche zur Anmeldung notwendig ist (jünger als 16.Juni 1998) nicht zu bekommen ist, erst gar nicht kaufen weil man das Boot oder den Motor nicht angemeldet bekommt. Also Wertlos.

Alles wird wieder gut, auch wenn es etwas länger dauert.

Alle warten auf die Vorstellung:ka5::cool:

lg reini

misch 18.03.2011 10:07

Für mein Delphin DS 380 ALU hatte ich vom Vorbesitzer keine CE ausgehändigt bekommen. Zum Zeitpunkt des Kaufes wußte ich davon auch noch nichts.

Da ich es verkaufen wollte, mußte das Papier also her.

Alos beim Generalimporteur angerufen und dieser meinte, ich solle mit dem Kaufvertrag und einem Photo der CE vom Spiegel bei Gelegenheit zu ihm kommen.

Gesagt, getan. Nach 12 km und keine 5 min. später hatte ich mein Stück Papier, - kostenlos! :chapeau:

Berny 18.03.2011 11:54

Hier sieht man, wie leicht oder schwer es gehen kann.
Also, Händlernamen bekanntgeben, die ausgezeichnet gearbeitet haben, die gehören vor den Vorhang geholt :chapeau:

Bautschi 18.03.2011 12:57

Ich habe 2004 ein Zodiac ohne CE vom Händler gekauft und in NÖ angemeldet. Der Händler hat damals so einen Datenblattvordruck händisch ausgefüllt und bestätigt. Das wurde damals vom LandNÖ anerkannt. Dürfte jetzt aber wohl nicht mehr so sein. Die Zeiten ändern sich auch!!!!

lG
Bautschi

elmarG. 20.03.2011 07:39

...als ich mein B'eagle in D (zw. Mannheim u. Frankfurt) kaufte, hatte ich auch noch kein CE dabei- nach kurzem Mail-Verkehr mit dem damaligen Generalimporteur Volvo-Penta bekam ich das heiß ersehnte CE per Mail und gut wars...

fischersepp 31.03.2011 18:11

Hallo alle
Jetzt kommts noch dicker!
Ich habe mir ein neues Boot gekauft Bj.2010 welches ist hier auch jetzt egal CE Pickerl drauf, CE-Bescheinigung im Handbuch und ab zur Landesregierung das war im Jänner.
Jetzt sind die draufgekommen das die CE Bescheinigung im Handbuch nicht mehr gillt weil es da vor ein paar Jahren eine Änderung gab und jetzt eine neue benötigt wird.
Außer das der Zettel anders aussieht habe ich nichts erkannt was da anders sein soll. Auf beiden sind ein haufen ISO Nummern und und anderes Zeugs.
Jetzt habe ich mich mit dem Impoteur in Verbindung gesetzt der sich mit der Werft in Verbindung setzt.
Beim Motor, der ist Bj.2001 gibt es kein Problem mit der CE.
Wenn ich das Zertifikat nicht bekommen sollte wird es eventuell einen Rechtsstreit geben.
Momentan kann ich das Boot also nicht anmelden:cognemur::cognemur::cognemur:

Langsam wird es mir mit der EU zu bunt.
Für was das China-Exportpickerl wirklich gut sein soll verstehe ich nicht.
Hauptsache die 30Jahre alten stinkenden Kähne dürfen herumschippern!!!
L.G. Sepp

DieterM 31.03.2011 18:24

Zitat:

Zitat von fischersepp (Beitrag 252323)
Hallo alle
Jetzt kommts noch dicker!
Ich habe mir ein neues Boot gekauft Bj.2010 welches ist hier auch jetzt egal CE Pickerl drauf, CE-Bescheinigung im Handbuch und ab zur Landesregierung das war im Jänner.
Jetzt sind die draufgekommen das die CE Bescheinigung im Handbuch nicht mehr gillt weil es da vor ein paar Jahren eine Änderung gab und jetzt eine neue benötigt wird.
Außer das der Zettel anders aussieht habe ich nichts erkannt was da anders sein soll. Auf beiden sind ein haufen ISO Nummern und und anderes Zeugs.
Jetzt habe ich mich mit dem Impoteur in Verbindung gesetzt der sich mit der Werft in Verbindung setzt.
Beim Motor, der ist Bj.2001 gibt es kein Problem mit der CE.
Wenn ich das Zertifikat nicht bekommen sollte wird es eventuell einen Rechtsstreit geben.
Momentan kann ich das Boot also nicht anmelden:cognemur::cognemur::cognemur:

Langsam wird es mir mit der EU zu bunt.
Für was das China-Exportpickerl wirklich gut sein soll verstehe ich nicht.
Hauptsache die 30Jahre alten stinkenden Kähne dürfen herumschippern!!!
L.G. Sepp

Das hat mit der EU nichts zu tun, sondern ist ein Problem mit den chinesischen Billig-Importen. Das sollte Dein Importeur aber gewußt haben, das das Boot in Österreich ev. nicht zulassungsfähig ist. Hier solltest Du den Kaufvertrag anfechten und das Boot zurückgeben.:schlaumei

fischersepp 31.03.2011 18:59

Die Boote werden in ganz Europa verkauft und nirgends wo gibt es Schwierigkeiten, nur im Bürokratenland Österreich.
Schon komisch oder nicht.
Vor der EU hat auch alles funktioniert.

super-groby 31.03.2011 19:16

Hallo zusammen,
ich möchte mal grundsätzlich und kurz beschreiben, wozu "CE" gut sein soll.

Das besagte CE-Dokument nennt sich Konformitätserklärung. Dieses wird normalerweise nur für das Inverkehrbringen von Produkten in europäischen Mitgliedsstaaten benötigt. Diese Erklärung kann der Hersteller oder sein in der EU bevollmächtigter Vertreter (z.B. Importeur) unterschreiben.

Wenn ein Produkt in Verkehr gebracht wurde (auf deutsch verkauft wurde) ist das Verfahren zusammen mit der Konformitätserklärung abgeschlossen. Ein solches Produkt kann nicht noch einmal in Verkehr gebracht werden, trotzdem natürlich verkauft werden. D.h. im Klartext, wenn das Boot in Europa offiziell bei einer Behörde angemeldet war, braucht mann die Konformitätserklärung nicht mehr.
Man hat solche Dokumente normalerweise ja trotzdem noch und wirft sie ja nicht weg...

Wenn die Behörden das trotzdem verlangen, ist es halt Unwissenheit und nach EU-Recht falsch...

Ach ja, fällt mir noch ein:
Die Konformitätserklärung bedeutet auch nur, dass das Produkt (hier Schlauchboot) den Bestimmungen der Sportbootrichtlinie erfüllt und das evtl. bestimmte Normen eingehalten wurden. Das Ding ist dann sozusagen sicher für die Benutzung was letztendlich mit der Produkthaftung zu tun hat usw...

goeberl 31.03.2011 20:33

stimmt zum teil ralf. wenn du ein schon mal in österreich angemeldetes boot ummeldest, brauchst wahrscheinlich keine ce papiere, zumindest glaube ich mich daran zu erinnern, dass ich das letzte mal nicht danach gefragt wurde.
das mit dem kaufen ist wieder eine andere sache. verkauft werden darf vieles, auch wenns nicht zulassungsfähig ist.
und dass das boot schon mal irgendwo in der EU angemeldet war, bedeutet nichts. wenn man hier so liest, wie in unterschiedlichen ländern alles unterschiedlich streng gehandhabt wird, find ichs gut, dass zb. eine österreichische behörde ein nich nie in österreich zugelassenes boot genauer kontrolliert.

@ sepp: um welches boot gehts denn? und auch um welchen händler?*neugierigbin*

lg martin

Berny 31.03.2011 22:31

Zitat:

Zitat von super-groby (Beitrag 252331)
D.h. im Klartext, wenn das Boot in Europa offiziell bei einer Behörde angemeldet war, braucht mann die Konformitätserklärung nicht mehr..

Tja, nur sagt der Beamte der Landesregierung, dass hierorts bekannt ist, dass die Deutschen zB früher Anmeldungen auch ohne CE durchgeführt hätten, ergo nicht sichergestellt ist, dass hier die Überprüfung einer vorhandenen CE durchgeführt wurde.

Wenn das Boot in Österreich angemeldet war, wurde die CE schon überprüft, und dann trifft das genau zu.

Ob dieser Ansatz jetzt rechtlich so falsch ist :ka5:

Holger K. 31.03.2011 23:07

Zitat:

Tja, nur sagt der Beamte der Landesregierung, dass hierorts bekannt ist, dass die Deutschen zB früher Anmeldungen auch ohne CE durchgeführt hätten, ergo nicht sichergestellt ist, dass hier die Überprüfung einer vorhandenen CE durchgeführt wurde.
Was für ein Schmarn , früher galt die DIN ,d.h. ihr dürft noch nichmal ein Boot selberbauen ? :gruebel:

Berny 31.03.2011 23:24

Wir sprechen schon von der Zeit, wo die CE eigentlich Gültigkeit hat :ka5:
Und es sind ja nicht meine Aussagen.
Und wenn man gewisse Themen in der Vergangenheit ausgräbt, wo es genau um dieses Thema geht, findet man genug Hinweise, dass dem eben genauso war.

Von wegen Schmarrn....

DieterM 31.03.2011 23:50

Zitat:

Zitat von fischersepp (Beitrag 252330)
Die Boote werden in ganz Europa verkauft und nirgends wo gibt es Schwierigkeiten, nur im Bürokratenland Österreich.
Schon komisch oder nicht.
Vor der EU hat auch alles funktioniert.


Das ist so auch wieder nicht ganz richtig, zumindest was das EU-Land Italien betrifft.

Dort gehört zu einem neu gekaufen Boot ab 1998 die EU-Zertifizierung von der Werft oder dem Importeur, die auch von der RINA zertifiziert wurde. Davor gab es für Boote aus Italien oder aus Importen die von der RINA homologierte Zertifizierung für das Transport-Ministerium. Beides sind Dokumente die zum Boot in Italien gehören und auch dort bei einer ev. Gebietszulassung z.Bsp. Raum Venedig mit vorgelegt werden müssen.

Inzw. werden nicht nur in A, sondern auch in D als EU-Land diese EU-Zertifizierung bei den Zulassungsbehörden in A als auch in D (WSA, ADAC, BSH, etc.) , und sehr warscheinlich auch in weiteren EU-Länder benötigt.

Wiederhole daher nochmal meine Empfehlung: sollte der Importeur für das chinesische Boot die gültige EU-Zertifizierung nicht beibringen (Frist setzen!), dann gehört der Kaufvertrag angefochten als nichtig.:smileys5_


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