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-   -   Yamaha Außenborder F115B lackieren (https://schlauchboot-online.com/showthread.php?t=40267)

Kairos 29.12.2020 16:57

Yamaha Außenborder F115B lackieren
 
Da ich im Spätherbst wegen der Corona-Maßnahmen längere Zeit nicht nach Italien zum Boot gegkommen bin, ist es länger als üblich im Wasser gelegen. Durch die Kälte waren natürlich auch die Schläuche nicht mehr so prall und dadurch ist der untere Teil des Motors (ca. 30cm) ein paar Wochen schräg ins Wasser gehängt.
Das hat ihm nicht besonders gut getan, weil einerseits sich jede Menge Seepocken festgesetzt haben und meine lieben Freunde von der Marina beim Saubermachen offensichtlich einen Spachtel zur groben Entfernung benutzt haben - die Kratzspuren schauen nicht so aus, als ob sie mit Polieren noch rausgehen, weil der Primer schon durchschaut.
Noch blöder ist allerdings, dass die vordere Kante aussieht, als ob darunter Rost aufquellen würde (ich dachte, der untere Teil ist aus Aluminium) und ich daher im Frühjahr eh abschleifen und neu lackieren muss.

Mein Farbcode ist 8D (Bluish Grey Metal 1) und ich habe mir gestern einmal den original Yamaha (Zink) Primer, Filler, Lack und Top Coat besorgt (YMM-30400-ZP-10, YMM-30400-FP-10, YMM-30400-GM-10, YMM-30400-TC-10).

Da Lackierarbeiten ganz sicher nicht zu meinen Kernkompetenzen gehören, habe ich ein paar Fragen:

1) Hat schon wer mit diesen Lacken gearbeitet und weiß auf welcher Basis (Kunstharz, Acryl, 2K, ...) sie aufsetzen?
2) Muss ich Nass in Nass arbeiten oder kann ich die Lackschicht polieren, bevor ich mit dem Klarlack drübergehe
3) Sollte ich etwas besonders beachten, bevor ich ans Werk gehe?

Natürlich gehe ich davon aus, dass auf den Dosen (hoffentlich) entsprechende Hinweise sind, aber ich würde den Lockdown gerne nutzen um jetzt die anderen Sachen zu bestellen (zB Poliermittel).

rg3226 29.12.2020 17:39

Hallo Klaus

Der Mathias (Rotti) hat es an seinem Außenborder schon einmal sehr schön gemacht.

Ich habe ca. fast 40 Jahre im Alarmdienst auf der Feuerwache lackiert.
Hatten eine sehr große Profi Spritzbox und es war meine Abteilung.

Wenn ich Materialien am Bootsmotor lackiere wird es normal vorbereitet zum lackieren.
Bei durchgeschliffenen Alu wird dünn eine passende Grundierung aufgetragen.
Bekommt man in Sprühdosen von den Bootshersteller.
Nach Trocknung werden die Ränder leicht trocken oder nass geschliffen (sehr fein).
Bin noch aus der Generation die einen Eimer Wasser stehen hatten und fast alles nass geschliffen haben wenn es fein geschliffen werden mußte.
Heute macht man fast alles trocken und mit dem Exenter Schleifer.

Danach einen Füller auftragen und gut ist ein 2K Füller der eine gewisse Trocknungszeit hat dafür aber resistenter wie die Sprühdosen Lacke.

Am Schluß mit einem 2K Klarlack abdecken.
2k Klaarlack bekommt man auch in Sprühdosen wo der Härter vor dem anfangen aktiviert wird.

Beilackieren ist auch möglich aber da müssen gewisse Schritte eingehalten werden.

Als Basislack habe ich immer die Sprühdosen vom Motorhersteller verwendet.
War bei meinen Motoren Evinrude E-TEC und der Johnson dann von OMC.
Die Farbe in den Sprühdosen ist ein Farb/ Nitro Gemisch und sehr verdünnt.

Für meine Beilackierung an der Haube habe ich schon einmal eine Sprühdose drucklos gemacht und in einer kleinen Spritzpistole eingefüllt.

Hier die Lackierungen im Garten an meinen Motoren:

Der E-TEC
https://up.picr.de/40201706qw.jpeg

https://up.picr.de/40201712ao.jpeg

Bracked am Johnson
https://up.picr.de/40201714cl.jpeg

https://up.picr.de/40201716xh.jpeg

Neues Unterwasserteil von Suzuki auf Johnson lackieren
https://up.picr.de/40201717gd.jpeg

https://up.picr.de/40201719yi.jpeg

Trockenkammer :ka5:
https://up.picr.de/40201721ns.jpeg

Ein kleiner Tip am Rande:
Leitungen oder andere schlecht abdeckbare Teile die sich zum lackieren schlecht entfernen lassen kann man am besten mit Alu Folie einknuddeln.

Comander 29.12.2020 18:00

http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...lt/respekt.gif Reiner-wer kann der kann :banane: :cool: vor solchen Arbeiten hab ich immer http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...lt/respekt.gif

rg3226 29.12.2020 18:20

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 504903)
http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...lt/respekt.gif Reiner-wer kann der kann :banane: :cool: vor solchen Arbeiten hab ich immer http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...lt/respekt.gif

Naja :gruebel: ich habe es ja auch lange genug gemacht und nebenbei gelernt.

Hatte in der Anfangszeit auch schon mal ein ganzes Auto abgebeizt.
Damals wurden ältere Gebrauchtwagen mit preiswerten Kunstharzlacken aufgewertet und wenn man nachher sieht das tausende Risse im Lack waren :motz_4:

In der Anfangszeit war schon viel Schrott dabei.
Aber das würde ich hier natürlich nicht schreiben :ka5:

Robert29566 29.12.2020 19:39

Leider ist es so...das man mit der " spraydose " keine schichtdicken hinbekommt...da die Lacke dünn wie Wasser sind.

Unterwasserteil schleifen...alu Primer drauf...2K spritzspachtel..schleifen ....orginal Farbton lackieren... und dann Kratzfesten 2 K klarlack darüber..

Ich habe eine große und eine kleine SATA jet HVLP...

Da geht das gut....

lg

Robert

rg3226 29.12.2020 20:09

Zitat:

Zitat von Robert29566 (Beitrag 504912)
Leider ist es so...das man mit der " spraydose " keine schichtdicken hinbekommt...da die Lacke dünn wie Wasser sind.

Unterwasserteil schleifen...alu Primer drauf...2K spritzspachtel..schleifen ....orginal Farbton lackieren... und dann Kratzfesten 2 K klarlack darüber..

Ich habe eine große und eine kleine SATA jet HVLP...

Da geht das gut....

lg

Robert

Ja.....Sata ist schon sehr gut.

Bei Spritzspachtel meine ich immer den Polyester Spritzspachtel der mit der dicken Düse auf Spachtelstellen, die auf Fläche geschliffen worden sind, sehr gut gleichmäßig abgedeckt werden.

Ich würde einen 2K Füller nehmen der etwas dicker ist und mit Verdünnung auch dünner aufgetragen wird.
Das geht aber nur mit Kompressor und Spritzpistole.

Mit Spühdosen geht die Alu Grundierung, Füller, Basislack des Hersteller.
Mit Sprühdose geht aber auch der 2K Klarlack.
Wird genauso wie mit der Spritzpistole.

Beim lackieren gilt die Regel.....die erste Schicht nicht zu dick und danach ablüften lassen.
Danach eine möglichst gleichmäßige Schicht auftragen.
Die zweite Schicht verbindet sich mit der ersten Schicht und die erste hält die zweite (gemeint wegen der Läufer oder Nasen).
Eventuell eine dritte Schicht und genau so verfahren.

Nur nicht am Anfang zu dick lackieren.....lieber mehrmals.

Wenn der 2K Lack aus der Sprühdose durch getrocknet ist können notfalls Läufer raus geschliffen werden und poliert werden.
er ist genau so resistent wie der 2K Lack aus der Spritzpistole.

Das komplette durchtrocknen kann ohne Brennkammer aber schon einige Tage dauern.
Ist für den Lack aber besser weil er nicht so beifällt.

Robert29566 29.12.2020 20:34

Zitat:

Zitat von rg3226 (Beitrag 504917)
Ja.....Sata ist schon sehr gut.

Bei Spritzspachtel meine ich immer den Polyester Spritzspachtel der mit der dicken Düse auf Spachtelstellen, die auf Fläche geschliffen worden sind, sehr gut gleichmäßig abgedeckt werden.

Ich würde einen 2K Füller nehmen der etwas dicker ist und mit Verdünnung auch dünner aufgetragen wird.
Das geht aber nur mit Kompressor und Spritzpistole.

Mit Spühdosen geht die Alu Grundierung, Füller, Basislack des Hersteller.
Mit Sprühdose geht aber auch der 2K Klarlack.
Wird genauso wie mit der Spritzpistole.

Beim lackieren gilt die Regel.....die erste Schicht nicht zu dick und danach ablüften lassen.
Danach eine möglichst gleichmäßige Schicht auftragen.
Die zweite Schicht verbindet sich mit der ersten Schicht und die erste hält die zweite (gemeint wegen der Läufer oder Nasen).
Eventuell eine dritte Schicht und genau so verfahren.

Nur nicht am Anfang zu dick lackieren.....lieber mehrmals.

Wenn der 2K Lack aus der Sprühdose durch getrocknet ist können notfalls Läufer raus geschliffen werden und poliert werden.
er ist genau so resistent wie der 2K Lack aus der Spritzpistole.

Das komplette durchtrocknen kann ohne Brennkammer aber schon einige Tage dauern.
Ist für den Lack aber besser weil er nicht so beifällt.


Und zum Trocknen in die Sauna....Brennkammer ist luxus...

rg3226 29.12.2020 20:44

Zitat:

Zitat von Robert29566 (Beitrag 504918)
Und zum Trocknen in die Sauna....Brennkammer ist luxus...

Möchte ich sehen :gruebel: wie du mit dem lackierten Teil in der Sauna sitzt :banane::biere:

Kairos 29.12.2020 22:00

Hallo Robert,

vielen Dank für deine Erklärungen!

Ich habe meine Ansprüche schon reduziert, weil ich im Freien in der Marina werde arbeiten müssen (Boot auf dem Trailer) und da schon Wind und Temperatur selten ideal (vermutlich um die 20 Grad und natürlich windstill) sein werden und ich nur am Wochenende Zeit haben werde.
Kann ich den 2K Klarlack über jeden anderen Lack geben (im Internet habe ich etwas von "Hochziehen" gelesen, wenn die Lacke nicht zusammenpassen)?
Mit welcher Körnung schleifst du zwischen den einzelnen Vorgängen?
Wie kann man mit einer Sprühdose beilackieren?

Robert29566 31.12.2020 15:51

mit der sprühdose, wird es ein flickerl teppich....mit viel sprühnebel....

aber jeder hat einen anderen anspruch an die lackqualität...

auch draussen kann man gut lackieren ... großen sonnenschirm drüber...rundherum mit fliegengaze zugemacht...und einen kompressor mit pistole ausgeliehen und schon gehts los....

2 k lacke mit pistole lackiert sind tausend mal besser als sprühdose....

beischleifen mit 800-1000-2000 wasserschleifpapier..

lg

robert

rg3226 31.12.2020 17:23

Naja :gruebel: es war der Robert angesprochen aber ich erkläre es trotzdem wie es geht.
Es lesen ja auch andere die das sicherlich wissen möchten.

Für Beilackierungen braucht man schon etwas Erfahrungen.
Es geht natürlich mit der Spritzpistole sowie auch mit Sprühdosen.

Die Spritzpistole hat den Vorteil das ich die Lackmenge und Luft an der Pistole regeln kann.
Lackierer haben oft den Luftschlauch in der anderen Hand und knicken den bei Bedarf ein wenig ab.

Bei einer Lackierung gilt es das die Vorarbeiten so gut werden da man mit der Farbe nichts mehr zuspritzen kann.


Bei Beilackierungen muß erst gut vorgearbeitet werden und für die Lackierung muß Speziel angeklebt werden.

Man klebt diese Teile ab die gar keine Farbe abbekommen dürfen.
Dann klebt man darüber bis zum angeschliffenen Rand und läßt die Kannte des Klebeband etwas hoch stehen damit nicht so ein scharfenr Lackübergang ensteht.

Auch muß der Rand oder die Seite zur Altlackierung großzügig mit 1200er oder 2000er nass angeschliffen werden.

Auf diesem angeschliffenen Rand werden die Übergänge vom Basislack (Sprühdose Herstellerlack) und der Klarlack lackiert.

Wenn es nicht angeschliffen ist dann haftet der Lack dort beim bei polieren nicht und reißt aus.

Bei Lackierungen in 2 Schicht (metallic) wird der vorbereitete Bereich mit dem Basislack (bei AB Lackierungen Sprühdose vom Hersteller) abgedeckt.
Die Hauptstelle ein wenig dicker lackieren und zum angeschliffenen Rand (Übergang) dünner aber gleichmäßig.

Nach dem trocknen kann man den Rand ganz vorsichtig köpfen.
Köpfen heißt in der Lackiererei das wegnehmen des groben Lacknebels.
Aber nur ganz leicht das der Klarlack darüber glatt wird.

Mit einer Spritzpistole kann man den Lack weiter verdünnen das so etwas nicht ensteht.

Der nächste Schritt ist der Klaarlackauftrag.
Der Klarlack wird in 2 oder 3 Schichten aufgetragen.
Es wird auf der Hauptstelle aufgetragen.
Zum Übergang wird beim zweiten und dritten mal immer etwas weiter über dem angeschliffenen Übergang lackiert.

Gut trocknen lassen und wenn alles richtig gemacht wurde kann man den Übergang notfalls minimal mit 2000er nass schleifen und anschließend polieren.

Bei kleineren Teilen kann man durchaus eine 2K Sprühdose mit Klarlack benutzen.
Diese Dosen haben den passenden Härter der vor dem lackieren aktiviert wird.
So ist der Lack spitzfertig (Lackviskosität) eingestellt und diese Dosen haben einen besseren Sprühkopf mit leichten Fächerstrahl.

Bei mir ist auf den Bildern das Bracked vom E-TEC mit einer 2K Sprühdose ebgedeckt worden.

Die angebrochene Sprühdose kann man bis zu 3 Tagen im Kühlschrank aufbewahren.

Beim lackieren sollte man auf die Außentemperatur achten und es sollte nicht windig sein.

Ich habe selber schon einige Teile im Garten unter Plane lackiert und dann mit einem Regenschirm ins Gartenhaus oder Pavilion gestellt.

Hier noch ein Bild wo ich auf der Wache Akkus für Funkgeräte in RAL 3024 lackiere damit man erkennen kann das diese Funkgeräte nicht EX geschützt sind.
Die Spritzbox war schon mein zweites Wohnzimmer :ka5:https://up.picr.de/40218483cy.jpg

Alpsee 31.12.2020 18:32

Für meinen Mercury komplett Lackieren hab ich 200€ bezahlt.
Super gemacht vom Auto Lackierer.
Die Aufkleber waren teurer.

rg3226 31.12.2020 18:59

Noch einen Nachtrag zu meinem Beitrag:
Der Peter( Skymann) war in Sorge wegen fehlender Maske.
Hat er natürlich recht aber so kleinigkeiten habe ich oft so gemacht.

Die Kabine ist eine Box zum vorbereiten und lackieren.
Sie hat die Größe das eine Drehleiter oder der Feuerwehrkran rein passt.
Im Keller ist ein großes Wasserbecken mit einem Koagulierungsmittelund das Wasser wird von vorne nach hinten auf Blechen unter Gitter geleitet.
So das beim Schleifen der Staub ins Becken befördert wurde.
Die Abluft wird im hinterem Raum mit Wasser besprüht und nach oben zum Wärmetauscher (Fernwärme Wasser) geleitet.
Dort wird es nach der Aufwärmung durch Deckenfilter (ganze Fläche) in den Raum gedrückt.

Die Absaugung war so stark das das fast kein Lacknebel entstand.

Sorry für die Abweichung des Tread :biere:

rg3226 31.12.2020 19:02

Zitat:

Zitat von Alpsee (Beitrag 505035)
Für meinen Mercury komplett Lackieren hab ich 200€ bezahlt.
Super gemacht vom Auto Lackierer.
Die Aufkleber waren teurer.

Ja man kann oft besser alles machen lassen :chapeau:

Aber für so Kleinigkeiten und wenn der Moror angebaut ist kann es oft ein Problem sein.

Comander 31.12.2020 19:47

Du Reiner: warum glänzen die Originale nach ein paar Jahre nicht mehr? Hast du mehr Klarlack drauf gemacht als original?
Ein Wahnsinn wie schön das glänzt
https://up.picr.de/40201717gd.jpeg will ich auch haben :ka5: :biere:

rg3226 31.12.2020 19:58

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 505041)
Du Reiner: warum glänzen die Originale nach ein paar Jahre nicht mehr? Hast du mehr Klarlack drauf gemacht als original?
Ein Wahnsinn wie schön das glänzt
https://up.picr.de/40201717gd.jpeg will ich auch haben :ka5: :biere:

Hallo Harry

Ist natürlich hohen Belastungen ausgesetzt und wird nach einer Zeit oft leicht matt.
Bei mir ist es am Mittelteil des Schaftes.

Werde ich im Frühjahr oder Sommer mal neu lackieren wenn ich Lust habe.

Dieses Unterwasserteil war neu und ich habe es in Johnson Weiß umlackiert.

Mir ist ja nach Auflaufen im ersten Urlaubsjahr die Welle oberhalb des Lager unter der Wasserpumpe gebrochen.
Unterwasserteil hat damals die Kasko+ bezahlt.....ca. über 4000€.

Kairos 01.01.2021 15:06

Zitat:

Zitat von rg3226 (Beitrag 505031)
Naja :gruebel: es war der Robert angesprochen aber ich erkläre es trotzdem wie es geht.

Hallo Reiner,

ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich dich mit Robert verwechselt habe oder schlicht auf dich in der Anrede vergessen habe.

Sollte ich dich damit brüskiert haben, tut mir das sehr leid (und ich entschuldige mich auch gerne dafür!), weil das ganz bestimmt nicht meine Absicht war und ich es im Gegenteil sehr zu schätzen weiß, dass du (und natürlich auch viele andere) Zeit opferst, um mich (und auch da ziemlich sicher viele andere) von deinem Wissen und deiner Erfahrung profitieren zu lassen - für mich ist das der Hauptsinn eines Forums!

Die Geschichte mit dem Beilackieren hört sich im ersten Moment sehr kompliziert und aufwändig an und wirkt auf mich, dass es viel wahrscheinlicher ist, etwas zu verschlechtern als etwas zu optimieren.

Es ist nicht schwierig, jemand zu erklären, wie man richtig Aluminium-Dünnblech schweißt - aber ich habe lange gebraucht und viele praktische Versuche benötigt, bis ich mir dann tatsächlich sicher war, dass ich nicht mehr Schaden als Nutzen anrichte ;-)

Ich vermute stark, dass es beim Lackieren nicht anders sein wird - ohne Erfahrung, Übung und richtige Ausrüstung ist es sehr optimistisch, auf ein ähnlich professionelles Ergebnis zu hoffen. Ganz gegen meine Natur übe ich mich daher in Bescheidenheit und stelle mich seelisch schon darauf ein, dass es zumindest nicht mehr so bescheiden wie vorher aussieht, der Motor zumindest geschützt ist und tröste mich damit, dass es in meinen Augen in erster Linie wichtig ist, dass technisch alles TipTop ist und damit Menschund Boot sicher sind, während die perfekte Optik das Sahnhäubchen obendrauf ist und leider nicht immer für jeden mit vernünftigem Aufwand machbar ist.

Kairos 12.01.2021 12:43

Hallo Reiner,

ich habe die original Lackdosen von Yamaha mittlerweile erhalten und herausgefunden, dass es Acryllacke sind.
Da das auch beim Top Coat (Klarlack) auf der Dose steht, stelle ich mir die Frage, ob ich da nicht gleich einen 2K-Klarlack (wie du ihn in einem anderen Thread gerade empfiehlst) nehmen soll, wenn ich mir schon die Mühe machen.

Mir drängen sich da drei Fragen auf:

Verträgt sich der Acrylfarblack mit einem 2K Klarlack (ich habe da einmal etwas von einem "Hochziehen" gelesen?

Kann ich nach dem Motto "Doppelt hält besser" über den Yamaha-Klarlack noch zusätzlich 2K Klarlack geben (momentan meine bevorzugte Variante, um möglichst lange Ruhe zu haben)?

Mit welchem 2K Klarlack hast du gute Erfahrungen bzw. würdest du empfehlen?

rg3226 12.01.2021 14:35

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 505389)
Hallo Reiner,

ich habe die original Lackdosen von Yamaha mittlerweile erhalten und herausgefunden, dass es Acryllacke sind.
Da das auch beim Top Coat (Klarlack) auf der Dose steht, stelle ich mir die Frage, ob ich da nicht gleich einen 2K-Klarlack (wie du ihn in einem anderen Thread gerade empfiehlst) nehmen soll, wenn ich mir schon die Mühe machen.

Mir drängen sich da drei Fragen auf:

Verträgt sich der Acrylfarblack mit einem 2K Klarlack (ich habe da einmal etwas von einem "Hochziehen" gelesen?

Kann ich nach dem Motto "Doppelt hält besser" über den Yamaha-Klarlack noch zusätzlich 2K Klarlack geben (momentan meine bevorzugte Variante, um möglichst lange Ruhe zu haben)?

Mit welchem 2K Klarlack hast du gute Erfahrungen bzw. würdest du empfehlen?

Hallo Klaus

Sprühdosen für diesen Zweck sind alles 1K Sprühdosen.
Es ist wie der normale Autolack auch ein Acryllack.
Diese Sprühdosenlacke sind mit reichlich Verdünnungsmittel spritzfertig für die Düse der Sprühdose verdünnt.
Normalerweise ist diese Farbe der Bootsmotorenhersteller als Decklack gedacht.

Da man aber eine gewisse Widerstandskraft der Oberfläche erreichen möchte wird 2K Klarlack rüber lackiert.
Das geht mit angemischten 2K Lack oder mit der 2K Klarlack Sprühdose.

Du kannst auch den Yamaha Klarlack als Endlack nehmen.
Der ist aber nicht so resistent wie der 2K Klarlack.

Mache vorher an einer kleinen Stelle oder an einem anderen Teil eine Spritzprobe.

Die unteren Lacke ziehen sich oft hoch (Faltenbildung) wenn die oberen Lacke zu scharf sind durch zu viel Lösungsmittel.

Rotti 12.01.2021 14:45

Servus Klaus!

Man kann aus allem eine Doktorarbeit machen. Schau dir mal meine Beilackierung und Volllackierung des Seitenteils mit dem orig. Yamaha Lackspray an: Um Links zu sehen, bitte registrieren (etwas runter scrollen bitte)
Ich habe nach dem Lackieren alles in der Sonne unter Temperatur härten lassen, und dann den Übergang der ausgebesserten Stellen aufpoliert. Hält bis heute.
Es ist die Frage, ob es sich lohnt zusätzlich eine andere Farbenqualität in 2K über den Yamaha Lack zu spritzen.

rg3226 12.01.2021 14:57

Zitat:

Zitat von Rotti (Beitrag 505393)
Servus Klaus!

Man kann aus allem eine Doktorarbeit machen. Schau dir mal meine Beilackierung und Volllackierung des Seitenteils mit dem orig. Yamaha Lackspray an: Um Links zu sehen, bitte registrieren (etwas runter scrollen bitte)
Ich habe nach dem Lackieren alles in der Sonne unter Temperatur härten lassen, und dann den Übergang der ausgebesserten Stellen aufpoliert. Hält bis heute.
Es ist die Frage, ob es sich lohnt zusätzlich eine andere Farbenqualität in 2K über den Yamaha Lack zu spritzen.

Ja endlich meldet sich der Mathias.
Mathias du hast doch deinen Motor auch so schön betlackiert :chapeau:

Rotti 12.01.2021 15:16

Servus Reiner!
Sorry, irgend wie ist mir der Thread durch gerutscht.
Ja habe ich ,aber alles mit Yamaha Spraydosenlack. Sowohl der Farblack als auch der Klarlack waren von Yamaha.

Kairos 12.01.2021 20:54

Zitat:

Zitat von Rotti (Beitrag 505393)
Servus Klaus!

Man kann aus allem eine Doktorarbeit machen.
Ich habe nach dem Lackieren alles in der Sonne unter Temperatur härten lassen, und dann den Übergang der ausgebesserten Stellen aufpoliert. Hält bis heute.
Es ist die Frage, ob es sich lohnt zusätzlich eine andere Farbenqualität in 2K über den Yamaha Lack zu spritzen.

Hallo Mathias,

auch wenn es den Eindruck einer Doktorarbeit machen sollte, ist das ganz sicher nicht meine Absicht - man sieht ja auch bei Frau Aschbacher, wie so etwas nach hinten losgehen kann :ka5:

Ich bin leider ein gebranntes Kind, weil ich nicht vermutet hätte, dass ein paar Wochen Brackwasser in der Lagune dem Originallack so zusetzen können - da ich nicht ausschließen kann, dass so etwas wieder vorkommt, versuche ich eben herauszufinden, was ich da an optimalem Schutz herausholen kann, damit es nicht wieder passiert.
Mir kommt es dabei nicht auf ein paar zusätzliche Euros an, weil ich lieber mit dem Boot fahre, als unter schwierigen Bedingungen am Boot herumzubasteln - vor allem, wenn ich wenig davon verstehe und einen Zeitdruck habe.

Rotti 12.01.2021 22:18

Servus Klaus!

Ich meinte mit Doktorarbeit nicht deine Lackierung und deine Arbeit. Ich meinte nur, dass die orig. Yamaha Farben von guter Qualität sind und ich es nicht für notwendig finde, mit 2k Lack aus der Dose zu überlackieren.
Wenn vernünftig, dann ab in eine Spritzkabine und alles professionell lackieren. Aber auch eine professionelle Lackierung schützt nicht vor Bewuchs. Da gibt es andere Mittel.
Wenn du dir nicht sicher bist, das lass den Schaft mit Melkfett dick ein. Das schütz schon mal ne Zeit vor Bewuchs. Auch könntest du von Innotec das Um Links zu sehen, bitte registrierenhi-temp-wax-pro.html verwenden. Der Schaft sieht dann etwas milchig matt aus, aber das Zeug hält gut. Bekommst nicht mal mit dem Hochdruckreiniger runter. Hab das selber mal auf meinem ersten Zar61 direkt vorne am Kiel aufgespritzt. Eine ca. 20x15cm große Fläche. Genau dort wo das Wasser beim Fahren voll auf den Kiel drückt und klatscht . Einen weiteren Fleck habe ich unten am Rumpf aufgespritzt gehabt. Denke dass es eine Zeit lang gut vor Bewuchs schützt. Runter bekommt man das Zeug mit Lösungsmittel. Es gibt auch ein interessantes Video, wo die mit dem Hochdruckreiniger voll auf das aufgetragene Wachs rauf spritzen.Sieht man auch in der verlinkten Seite.

rg3226 13.01.2021 00:53

Naja :gruebel: und ich versucht zu erklären wo der Unterschied zwischen dem einfachen 1K Sprühdosen Lack und dem 2k Sprühdosenlack ist.

Der 2K Lack ist einfach resistenter und kann man nach Trocknung auch besser die Übergänge polieren.

Aber natürlich geht es auch mit dem Original Klarlack.

Es ist natürlich sehr schwer so eine Arbeitsweise in Worte zu fassen und es einem anderen zu vermitteln.

Aber es wird schon irgendwie klappen :chapeau:

Kairos 13.01.2021 11:30

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von Rotti (Beitrag 505415)
Wenn du dir nicht sicher bist, das lass den Schaft mit Melkfett dick ein. Das schütz schon mal ne Zeit vor Bewuchs. Auch könntest du von Innotec das Um Links zu sehen, bitte registrierenhi-temp-wax-pro.html verwenden. Der Schaft sieht dann etwas milchig matt aus, aber das Zeug hält gut. Bekommst nicht mal mit dem Hochdruckreiniger runter. Hab das selber mal auf meinem ersten Zar61 direkt vorne am Kiel aufgespritzt. Eine ca. 20x15cm große Fläche. Genau dort wo das Wasser beim Fahren voll auf den Kiel drückt und klatscht . Einen weiteren Fleck habe ich unten am Rumpf aufgespritzt gehabt. Denke dass es eine Zeit lang gut vor Bewuchs schützt. Runter bekommt man das Zeug mit Lösungsmittel. Es gibt auch ein interessantes Video, wo die mit dem Hochdruckreiniger voll auf das aufgetragene Wachs rauf spritzen.Sieht man auch in der verlinkten Seite.

Hallo Mathias,

statt Melkfett habe ich Wasserpumpenfett verwendet, weil das besser als Melkfett gehalten hat, aber weil der 115PS Yamaha das leichte RIB erfreulich gut anschiebt, hält das nicht sehr lange.
Das Antifouling (Micron) für den Rumpf funktioniert bei mir super, mein Problem sind die Schläuche (Wachs hält vielleicht 4 Wochen - zuwenig für die Saison in der Marina zwischen Mai und Oktober) und der Hohlraum zwischen Schlauch und Rumpf (das Zodiac hat wechselbare Schläuche), weil der unter der Wasserlinie liegt und sich dort gerne Seepocken und Muscheln breitmachen, die dann natürlich während der Fahrt auf den Schläuchen scheuern.
Beim Hohlraum habe ich auch schon Wasserpumpenfett versucht - hält allerdings auch nicht die ganze Saison.
Das von dir empfohlene Wachs würde ich daher nicht nur gerne für den Motor verwenden (mir ist der Schutz wichtiger als die Optik), sondern auch gerne für den Hohlraum zwischen Schlauch und Rumpf.
Weißt du, ob das Wachs den Schläuchen (Hypalon) schadet?

Rotti 13.01.2021 12:58

Klaus, schau dir mal das Sicherheitsdatenblatt an welche Lösungsmittel drinnen sind. ABer am Auto hat man am Unterboden aussen doch auch Gummi, Bremsschläuche, Kabel etc. Kann mit nicht vorstellen dass das schadet. Nach dem Auftrag verdunstet das Lösungsmittel. Den Schlauch wirst du ja nachher erst aufziehen, oder ?
Was spricht gegen Antifouling am Schlauch oder am Rumpf?
Ein Italiener sagte mir mal , er streicht so alle 2 Saisonen neues Antifouling auf den Rumpf. Aber ohne den Rumpf vorher anzuschleifen und ohne Primer. Das AF hält bei Fahren. Will er es wieder runter haben, dann geht er mit dem Hochdruckreiniger drüber, und das AF ist wieder vom Rumpf. Müsste man mal auf einem kleinen Stück Rumpf testen.....
Der Chef vom Antifoulingforum empfiehlt auch Seilfett auf den Rumpf zu geben, für Boote die nicht ganzjährig im Wasser liegen.

Ich habe ja Gottlob jetzt AF am Rumpf und am Schlauch. Letztes Jahr was das Boot knapp 6 Wochen in HR im Wasser. Kein Probem mit dem Getier. Weder am Rumpf noch am Schlauch.

Kairos 13.01.2021 13:55

Hallo Mathias,

auch ich habe am Rumpf Antifouling (Micron) und bin sehr zufrieden damit (Null Bewuchs!). Bei den Schläuchen bin ich da etwas vorsichtig, weil ich mir die italienschen RIBs in der Marina angeschaut habe (die haben fast alle Antifouling auf den Schläuchen) und die schon sehr mitgenommen aussehen (sind hauptsächlich Zar, SACS und Joker - ich weiß allerdings nicht ob PVC oder Hypalon) dh die Oberflächen wirken auf mich sehr aufgerauht und porös (sind allerdings teilweise schon über 10 Jahre alt) - bei zwei Booten ohne Antifouling sehen die Schläuche deutlich besser aus (die werden allerdings sehr oft bewegt, weil ich sie am Wochenende nur sehr selten in der Marina sehe - der Besitzer bürstet sie alle zwei Wochen im flachen Wasser ab).
6 Wochen sind auch bei mir kein größeres Problem, wenn ich dazwischen zumindest einmal zum Fahren komme - mein Boot liegt aber 6 Monate im Wasser und ich schaffe es beruflich nicht jedes Wochenende zum Boot bzw. komme auch nicht immer zum Fahren.
Welches Antifouling verwendest du für die Schläuche (und hast du Hypalon oder PVC)?

Rotti 13.01.2021 19:16

Ich habe Hypalon - Orca. Bei meinem war dieses drauf: Um Links zu sehen, bitte registrieren . Hab das Selbe wieder verwendet.Gekauft hab ich es bei Farben Wolf in Wien.
Hier findest du das Datenblatt: Um Links zu sehen, bitte registrieren
Musst ein wenig runter scrollen.

Kairos 14.01.2021 12:21

Zitat:

Zitat von Rotti (Beitrag 505462)
Ich habe Hypalon - Orca. Bei meinem war dieses drauf: Um Links zu sehen, bitte registrieren

Das Produkt von Veneziani ist naturgemäß hier in Italien sehr verbreitet und ich bin auch schon drübergestolpert.
Machst du das jedes Jahr neu, streichst du einfach drüber (womit reinigst du davor?) oder entfernst du zuerst die alte Schicht (wenn ja: womit?)
Haftet das AF auf den Schläuchen auch noch, wenn ich die Luft rauslasse (bzw. abpumpe) oder löst es sich dann/wirft Falten?

Rotti 14.01.2021 12:26

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 505486)
Das Produkt von Veneziani ist naturgemäß hier in Italien sehr verbreitet und ich bin auch schon drübergestolpert.
Machst du das jedes Jahr neu, streichst du einfach drüber (womit reinigst du davor?) oder entfernst du zuerst die alte Schicht (wenn ja: womit?)
Haftet das AF auf den Schläuchen auch noch, wenn ich die Luft rauslasse (bzw. abpumpe) oder löst es sich dann/wirft Falten?

Bei mir war ja schon AF am Schlauch, habe das mit Aceton entfettet und hab dann drüber gestrichen. Aufpassen, ist eine dünne Brühe, damit nichts abläuft.


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