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Kairos 06.06.2022 08:53

Hebevorrichtung um Antifouling auf den Schläuchen zu vermeiden
 
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Mir ist schon klar, dass meine Situation nur auf die Allerwenigsten zutreffen wird (Boot mit abnehmbaren Schläuchen und dadurch Hohlraum zwischen Schlauch und Rumpf, wo sich gerne Seepocken ansiedeln, das halbe Jahr im Wasser, hoher Bewuchsdruck durch warmes Brackwasser, persönliche Abneigung gegen Antifouling auf den Schläuchen), aber da das eine Gelegenheit ist, die im Forum so geschätzten Fotos zu zeigen, möchte ich meine Lösung vorstellen.

Der alter Fender vom Segelboot wird zuerst mit der Turbomax leergesaugt und dann im Heck auf das Wasser gelegt.
Die Hebearme (Alu 40x40x4, 2K Grund, Trilux Antifouling) werden darübergesteckt und mit Splinten in den Führungen gesichert.

Die Führungen sind auf eine 10mm Aluplatte geschweißt, die mit den überstehenden Bolzen der Motorhalterung verschraubt ist (dadurch müssen keine zusätzlichen Löcher in den Spiegel gebohrt werden).

Die Turbo Max bläst den Fender (=Hebesack) in 10sec auf und die Schläuche berühren nicht mehr das Wasser, der Außenbordmotor ist jetzt komplett aus dem Wasser und auch die Lenzventile im Oberdeck sind über dem Wasserspiegel dh ich kann das Deck abspülen und das Wasser läuft ab - bisher musste ich immer ein paar Liter abpumpen.

rg3226 06.06.2022 09:03

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 527208)
Mir ist schon klar, dass meine Situation nur auf die Allerwenigsten zutreffen wird (Boot mit abnehmbaren Schläuchen und dadurch Hohlraum zwischen Schlauch und Rumpf, wo sich gerne Seepocken ansiedeln, das halbe Jahr im Wasser, hoher Bewuchsdruck durch warmes Brackwasser, persönliche Abneigung gegen Antifouling auf den Schläuchen), aber da das eine Gelegenheit ist, die im Forum so geschätzten Fotos zu zeigen, möchte ich meine Lösung vorstellen.

Der alter Fender vom Segelboot wird zuerst mit der Turbomax leergesaugt und dann im Heck auf das Wasser gelegt.
Die Hebearme (Alu 40x40x4, 2K Grund, Trilux Antifouling) werden darübergesteckt und mit Splinten in den Führungen gesichert.

Die Führungen sind auf eine 10mm Aluplatte geschweißt, die mit den überstehenden Bolzen der Motorhalterung verschraubt ist (dadurch müssen keine zusätzlichen Löcher in den Spiegel gebohrt werden).

Die Turbo Max bläst den Fender (=Hebesack) in 10sec auf und die Schläuche berühren nicht mehr das Wasser, der Außenbordmotor ist jetzt komplett aus dem Wasser und auch die Lenzventile im Oberdeck sind über dem Wasserspiegel dh ich kann das Deck abspülen und das Wasser läuft ab - bisher musste ich immer ein paar Liter abpumpen.

Sieht nicht schlecht aus.
Eine spezielle Lösung wenn das Boot länger im Wasser liegt.
Und mit der Turbo Max eine gute Pumpe.

Ralles 06.06.2022 18:08

Wirklich sehr speziell, aber eine clevere Lösung !

Mic1505 06.06.2022 18:39

Grundsätzlich keine schlechte Idee!
Aber wie verhält sich der Luftdruck in den Schläuchen im Süden wenn die nicht mehr im Wasser zur Temperaturausgleichung sind, und den ganzen Tag die Sonne knallt !?
Hätte da so meine Bedenken wegen dem Druck????

rg3226 06.06.2022 18:51

Zitat:

Zitat von Mic1505 (Beitrag 527250)
Grundsätzlich keine schlechte Idee!
Aber wie verhält sich der Luftdruck in den Schläuchen im Süden wenn die nicht mehr im Wasser zur Temperaturausgleichung sind, und den ganzen Tag die Sonne knallt !?
Hätte da so meine Bedenken wegen dem Druck????

Der Sack sieht nicht nach billigen Material aus und kann bestimmt einiges ab.
Den Druck hat man bestimmt auf ein Mittelmaß eingestellt.

Atlas 06.06.2022 19:24

Wegen der cleveren Lösung hätte ich gerne Fotos vom ganzen Boot. Nicht um zu schikanieren sondern weil mir die Heckpartie gut gefällt. Es lässt sich interessantes erahnen. Ließe sich das einrichten?

Visus1.0 07.06.2022 01:41

Gut ausgetüftelt :chapeau:,wie lange brauch man, um die Aluträger abzunehmen? Wo werden die verstaut, und auch der Sack? Bleiben die im Auto, oder werden die im Boot verstaut? Kenn Anlagen, die das ganze Boot heben, so eine kleine habe ich noch nie gesehen. :seaman:

Ralles 07.06.2022 06:17

Ich war vor 2 Wochen in Lignano, Terra Mare.

Das ist eine Wohnanlage, die in die Lagune reingebaut ist,
Vor jedem Haus ist ein Bootsliegeplatz :).

Da gab es viele Pontonlösungen, auf die man das Boot ziehen kann, da ist das Boot dann komplett aus dem Wasser raus. Das hatte ich davor nur für Jetskies gesehen.

Kairos 21.06.2022 19:03

Zitat:

Zitat von Mic1505 (Beitrag 527250)
Grundsätzlich keine schlechte Idee!
Aber wie verhält sich der Luftdruck in den Schläuchen im Süden wenn die nicht mehr im Wasser zur Temperaturausgleichung sind, und den ganzen Tag die Sonne knallt !?
Hätte da so meine Bedenken wegen dem Druck????

Da die Schläuche ohne Hebevorrichtig auch nur im hinteren Bereich am Wasser aufliegen, ist der Kühleffekt nicht besonders groß (die Plane über dem Boot hat da einen viel größeren Effekt) - man kann es sich entweder leicht ausrechnen (die Druckerhöhung ist in erster Näherung direkt proportional zur Temperaturerhöhung) oder man bläst zur Mittagszeit in der größten Hitze die Schläuche auf und reduziert dann den Druck wieder um eine Sicherheitsreserve.

Kairos 21.06.2022 19:07

Zitat:

Zitat von rg3226 (Beitrag 527252)
Der Sack sieht nicht nach billigen Material aus und kann bestimmt einiges ab.
Den Druck hat man bestimmt auf ein Mittelmaß eingestellt.

Hallo Reiner,

ich glaube, er meint nicht den Hebesack sondern die Schläuche des RIBs.

Den Fender habe ich einmal beim Segeln gefunden - der stammt sicher von einer Yacht mit mindestens 20m Länge und hält vermutlich 10x mehr aus, als ich eigentlich brauchen würde.

Kairos 21.06.2022 19:31

Zitat:

Zitat von Atlas (Beitrag 527254)
Wegen der cleveren Lösung hätte ich gerne Fotos vom ganzen Boot. Nicht um zu schikanieren sondern weil mir die Heckpartie gut gefällt. Es lässt sich interessantes erahnen. Ließe sich das einrichten?

Hallo Mathias,

was genau willst du sehen?

Es ist ein stinknormales Pro Open 550 und da ich es irgendwann sicher wieder verkaufen werde, versuche ich es möglichst nicht zu verbasteln und im Originalzustand zu lassen.

Weil ich es vom Segelboot gewöhnt bin und das Display von Raymarine für mich die beste Ablesbarkeit in der Sonne hat, habe ich mir das 12" Axiom eingebaut, einen Kompaß installiert und einen Batteriemonitor von Simarine gegönnt, damit ich mir das Gedöns mit zwei Batterien erspare.

Der einzige Luxus ist die festinstallierte TurboMax Luftpumpe, weil ich anfangs festgestellt habe, dass das Fahrverhalten sehr abhängig vom Druck in den Schläuchen ist - außerdem habe ich immer ein aufblasbare und begehbare Badeplattform (200x300x20) dabei und die Waeco CFX Kühlbox passt ideal unter die Sitzbank beim Steuerstand.

Da ich viel in den Lagunen unterwegs bin und es dort öfters niedrige Brücken gibt, war mir ein kippbarer Steuerstand sehr wichtig und ich wollte explizit auch keinen Geräteträger, weil ich nicht wüsste, was ich da drauf montieren sollte, er mir sonst nur im Weg ist und der Motor allein schon genug Gewicht im Heck verursacht.

Durch den kippbaren Steuerstand habe ich massig Platz unter dem Deck (auch für lange Sachen wie zB Angelruten, aber ich verstaue dort neben der Badeplattform meinen Sonnenschirm von Tucci (ich mag es gern aufgeräumt und hasse es, wenn zu viel Zeug herumkugelt). Das Teil ist bis 80km/h getestet (so schnell geht mein Boot mit der kurzen Schraube fürs Wakeboard gar nicht) und in 2min montiert (ich habe mir dazu eine Halterung gebaut, die ich an der Sitzbank montiert habe). Der Schirm hat den Vorteil, dass ich ihn auch auf der Badeplattform und am Strand verwenden kann (meine Frau hat eine Sonnenallergie).
Ich habe mir noch eine Halterung fürs Wakeboard gebaut - aber immer so, dass ich keine zusätzlichen Löcher bohren muss oder sonst etwas irreversibel verändern muss (ich liebe die Klemmen von Manfrotto aus dem Bühnenbereich).

Ich bin jetzt gerade Segeln, aber wenn du mir sagst, was genau dich interessiert, kann ich dir natürlich gerne Fotos machen, wenn ich wieder beim Boot bin.

Kairos 21.06.2022 19:38

Zitat:

Zitat von Visus1.0 (Beitrag 527265)
Gut ausgetüftelt :chapeau:,wie lange brauch man, um die Aluträger abzunehmen? Wo werden die verstaut, und auch der Sack? Bleiben die im Auto, oder werden die im Boot verstaut? Kenn Anlagen, die das ganze Boot heben, so eine kleine habe ich noch nie gesehen. :seaman:

Hallo Andreas,

die 40x40 Aluträger sitzen in einem 50x50x4 Alurohr und sind durch einen Splint gesichert - da sie von oben aufgesteckt werden, dauert es geschätzte 30sec.

Ich habe einen permanenten Liegeplatz in der Marine - wenn ich wegfahre liegen sie einfach am Steg bis ich wieder zurückkomme.

Diese Anlagen kenne ich auch - und die Preise dazu ... meine Lösung hat geschätzte Materialkosten von 50-100 Euro (den Fender habe ich allerdings gefunden).

Kairos 21.06.2022 19:41

Zitat:

Zitat von Ralles (Beitrag 527267)
Ich war vor 2 Wochen in Lignano, Terra Mare.

Das ist eine Wohnanlage, die in die Lagune reingebaut ist,
Vor jedem Haus ist ein Bootsliegeplatz :).

Da gab es viele Pontonlösungen, auf die man das Boot ziehen kann, da ist das Boot dann komplett aus dem Wasser raus. Das hatte ich davor nur für Jetskies gesehen.

Hallo Ralf,

ich habe mir auch diese Pontons angeschaut, aber abgesehen vom unverschämten Preis für ein paar miteinander verbindbare Plastikkanister, muss man diese Pontona ziemlich exakt gerade anfahren - meine Liegeplatz ist aber so schmal, dass ich nur in einem Bogen reinfahren kann.

Ralles 22.06.2022 06:08

Hallo Klaus,

dort waren die Liegeplätze 3,5 m breit, aber ich glaub es ginge auch bei schmäleren.

Viele hatten eine Winde, mit dem das Boot wie auf einen Trailer gezogen wird, weil dort auch nicht mit Anlauf draufgefahren werden kann.

Kairos 22.06.2022 12:56

Zitat:

Zitat von Ralles (Beitrag 527926)
Hallo Klaus,

dort waren die Liegeplätze 3,5 m breit, aber ich glaub es ginge auch bei schmäleren.

Viele hatten eine Winde, mit dem das Boot wie auf einen Trailer gezogen wird, weil dort auch nicht mit Anlauf draufgefahren werden kann.

Hallo Ralf,

da habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt.

Hier einen gescheiten Liegeplatz mit Strom/Wasser und in Schwimmstegausführung (der Tidenhub ist bis zu einem Meter) zu bekommen, ist fast so schwierig, wie eine Garage zu kaufen.

Mein Liegeplatz ist für kleine Boote bis 6m gedacht und liegt in einem Kanal. Jeweils zwei Boote teilen sich geschätzte 5m Breite zwischen zwei Fingerstegen. Durch den Kanal ist der Platz nach hinten raus auch begrenzt (weniger als eine Bootslänge) und teilweise ist die Tidenströmung sehr unangenehm (bis zu 4 Knoten).

Daduch muss ich meinen Liegeplatz in einem Bogen anfahren (bei Strömung ist das für mich alleine manchmal noch immer knifflig) - bei einem Ponton müsste ich allerdings gerade auffahren (aber dazu ist der Kanal zu schmal).


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