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desmo 21.11.2011 14:10

Wie navigiere ich ohne GPS im Nebel? ...
 
... eher gar nicht! (wenn ich auch weder Kompass, Karte und Tiefenmesser habe):cognemur:

Die Dummheit siegt leider immer noch zu oft.
Hier 2 Meldungen innerhalb von zwei Tagen auf der DGzrS-Webseite, über die Rettung von Anglern die sich im Nebel verirrt hatten:cognemur:

19.11.:
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21.11.:
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Vielleicht mal was zum drüber nachdenken!

(Doppelpost orange-blau)

OLKA 21.11.2011 16:09

Selbst das GPS hilft nicht, wenn ich in einem Gebiet rumfahre, in dem Großschifffahrt unterwegs ist.

Ich sehe die Dampfer nicht, die sehen mich nicht und bügeln mich platt.


Allerdings könnte das GPS helfen, damit ich den Gefahrenbereich verlassen und mich außerhalb der Fahrwasser nach Hause tasten kann.

hobbycaptain 21.11.2011 16:53

Nebel ist blöd, hab ich einmal leider selber erfahren müssen.

Bin bei der Messe in FN 2010 mit einem Boot mit ziemlich leerem Tank in der Früh (ca. 10 Uhr) von Friedrichshafen bei freier Sicht zur Tankstelle nach Langenargen gefahren (ca. 8-10 km) und ca. 2-3 km vor der Tankstelle bin ich in eine Nebelwand gefahren. Ohne irgendwas an Bord natürlich, war ja ein Vorführboot.
Ich ca. 300-500m vom Ufer weg und dachte mir ich fahr halt einfach grad weiter und dann wird sich der Nebel schon wieder lichten.
Hat nicht lang gedauert bis ich mich nicht mehr ausgekannt und die Orientierung verloren hab. Also runter vom Gas und ganz langsam Richtung gedachtes Ufer weitergefahren. Aber das Ufer ist nicht und nicht gekommen :cognemur:.
Bin dann stehengeblieben und hab mein Handy rausgeholt und GPS aufgedreht. So nach 10-15 min hats dann auch ein paar Satelliten gefunden und die aktuelle Position angezeigt. Bin ich erschrocken, ich war schon mitten am See in Richtung der Schweiz, genau in der entgegengesetzten Richtung :cognemur:.
Mithilfe des Handy-Navis bin ich dann mal zum richtigen Ufer gefahren, nicht ohne fast mit einem Weissen engeren Kontakt zu bekommen :cognemur:. Der war auf einmal da, ohne Vorwarnung, hab mich nur mit WOT und einem Hüpfer nach vorne gerettet.
Als ich endlich im Hafen Langenargen bei der Tankstelle war hab ich nach dem Tanken dort dann 1-2 Stunden gewartet, bis der Nebel sich aufgelöst hat, weil zurückgefahren wär ich in der Suppe nie und nimmer.

Aia 21.11.2011 17:28

selbst mit GPS ist das bei relativ kleinem Display und schneller Geschwindigkeit (Gleiter) sehr träge.
Ohne GPS ist es, wie Ferdi schon schrieb, schon auf dem Bodensee recht "unheimlich".
Ich machte meine Erfahrung nachts bei starkem Nebel, Maikel und ich begleiteten ein unbeleuchtetes Schlauchi.
Mit dem Beobachten und gleichzeitiger Navigation war ich und Manu gut am kämpfen.
Kommandos von meinem Navigator Manu wie, "90° Backbord" oder "180°" waren die Regel.
Die 15km Überfahrt kamen mir wie eine Ewigkeit vor.
Ohne GPS und beleuchteten Kompass möchte ich sowas nicht mehr erleben.
Natürlich gibt es auch Radar und Radarreflektoren.

Ohne GPS: keine Ahnung wie das gehen soll:gruebel: Wapo anrufen und abholen lassen:cognemur: (aber wie ist meine Position?)

DDMbas 21.11.2011 17:45

wir sind diesen Sommer in HR auch einmal in dichte Nebelsuppe gekommen, ohne elektronische Karte wäre ich über all ausgekommen, aber niemals dort wo ich hinwollte.
Das Schlimmste ist wirklich, dass man andere Schiffe und Boote nicht erkennt, auch die Mortorengeräusche werden dermaßen gedämmt und vom eigenen Motor überlagert, dass nichts zu hören ist.
Und plötzlich war wie aus dem Nichts ein Segler neben uns...
Erschreckend fand ich, dass man nicht in der Lage ist ohne Anhaltspunkte einen wirklich geraden Kurs zu halten :cognemur:

Comander 21.11.2011 18:04

Als Taucher der im Wasser mit Kompass navigiert -bei 1-3m Sichtweite -kann ich mir schon vorstellen dass du überall rauskommst nur nicht da wo du hin wolltest http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smil...fault/p015.gif-aber mit Kompaß ist natürlich schon viiel sicherer.

desmo 21.11.2011 18:24

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 268966)
Als Taucher der im Wasser mit Kompass navigiert -bei 1-3m Sichtweite -kann ich mir schon vorstellen dass du überall rauskommst nur nicht da wo du hin wolltest -aber mit Kompaß ist natürlich schon viiel sicherer.

Als Taucher, der Nachts oder im Baggerloch mit Kompass nicht die Orientierung verliert, bist Du schon ganz weit vorne. Wenn Du dann noch eine grobe Ahnung hast wo Du vor dem Nebel warst, bist Du schon wieder fast Zuhause.

Karte, Kompass und ein Tiefenmesser helfen sicher an Land - wie vor gar nicht allzu langer Zeit als Sportboote noch gar kein GPS hatten.

OLKA 21.11.2011 20:19

Zitat:

Zitat von desmo (Beitrag 268968)
Karte, Kompass und ein Tiefenmesser helfen sicher an Land - wie vor gar nicht allzu langer Zeit als Sportboote noch gar kein GPS hatten.

Wenn man nicht zu faul war und immer schön mitgekoppelt hat. Die Karte und der Kompass nützen ja nix, wenn du nicht weißt, wo du bist.

Der Tiefenmesser könnte helfen, wenn du ungefähr weißt wo du bist. Dann kannst du dich an einer Tiefenlinie entlang hangeln.

DieterM 21.11.2011 20:35

Hallo Freunde,

im Nebel die Orientierung verlieren, ist sicher nicht schön, kann aber nur demjenigen passieren, der keinen Kompaß + Seekarte + Blastüte = Nebelhorn (!), und ... eine Uhr dabei hat. Sowas hatte ich auch schon immer auf dem Chiemsee auf meinen Segelbooten, denn schließlich war gelegentlich dort mit Wetterfronten (dichter Regen oder Regenwand) und auch gelegentlich Nebel immer wieder zu rechnen.

Ein GPS muß nicht sein, kann aber die Orientierung verbessern, jedoch muß man für dieses mehr investieren als die obige Std. Ausrsüstung. Auch ein Echolot kann nützlich sein. Ein Radarreflektor gehört auf Binnen- und Seestraßen immer dazu. Auch Nebelzeichen (wiederholte längere Schallsignale) mit Nebelhorn gehört zur Pflicht eines jeden Bootsfahrers im Nebel, was hier warscheinlich die wenigsten beherzen würden.

Wer keinen Kompaß an Bord hat, egal ob Taschen-, Kartenwander-, Peil- oder ein richtiger Bootskompaß, der ist irgendwo sehr arm dran. Gerade bei der DGZRS werden viele Einsätze auf See gefahren wegen absoluter Fahrlässigkeiten von Bootsfahrern aller Gattungen, die ohne Naviausrüstungen, ohne Sicherheitsausrüstungen wie Rettungswesten u.A., und auch ohne Notproviant/Trinkwasser sich auf See wagen. Es ist auch immer wieder erschütternd festzustellen, wie selbstsicher solche Bootbesatzungen sich aufs große Wasser wagen ohne vorzusorgen. :cognemur:

Leider sind diese Bootsfahrer auch meistens nicht in Vereinen organisiert, wo gerade für die guten Grundkenntnisse von Bootsfahrern viel getan wird um den Kenntnisstand und die Ausrüstungen zu verbessern. :smileys5_

desmo 21.11.2011 20:59

Zitat:

Zitat von OLKA (Beitrag 268971)
Der Tiefenmesser könnte helfen, wenn du ungefähr weißt wo du bist. Dann kannst du dich an einer Tiefenlinie entlang hangeln.

Früher leider (glücklicherweise) schon mehr als einmal erfolgreich gehangelt - und jedes mal mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend! Der Kloß im Hals kam einmal als das Nebelhorn eines großen Schiffes in der Nähe immer lauter wurde. Ausguck vorne am Vorstag und in die Suppe starren - da fängt man in kürzester Zeit an Gespenster zu sehen.

Vor allem wenn dieses megatief und megalaut tutende Nebelhorn immer näher kommt und dann plötzlich ein großer Schatten vor Dir aus dem Nichts auftaucht -



und wir fast mit dem Leuchtturm Kalkgrund zusammen gestoßen wären.:lachen78:

Aladin 21.11.2011 21:46

Zitat:

Zitat von DieterM (Beitrag 268972)
Leider sind diese Bootsfahrer auch meistens nicht in Vereinen organisiert, wo gerade für die guten Grundkenntnisse von Bootsfahrern viel getan wird um den Kenntnisstand und die Ausrüstungen zu verbessern. :smileys5_

Es muss kein Verein sein... Ich bin (wie sicher die meisten hier im Forum) in keinem Verein...
ABER!!! Das Forum bietet einem soviel Möglichkeiten etwas zu lernen das ich einen Verein (mitsamt der ganzen Vereinsmeierei) für Überflüssig halte.

Gruß Carsten

the_ace 21.11.2011 21:52

Zitat:

Zitat von Aladin (Beitrag 268978)
Es muss kein Verein sein... Ich bin (wie sicher die meisten hier im Forum) in keinem Verein...
ABER!!! Das Forum bietet einem soviel Möglichkeiten etwas zu lernen das ich einen Verein (mitsamt der ganzen Vereinsmeierei) für Überflüssig halte.

Gruß Carsten

Stimmt, der gute Dieter postet hier regelmässig Links mit entsprechendem, gut aufgearbeitetem Material. Leider erntet er dafür viel zu häufig Missverständnis.

skymann1 21.11.2011 23:09

Hallo,
na ja, wie im Nebel zu navigieren ist (ohne GPS) kann ich auch nicht beantworten, Gott sei Dank bin ich auch noch nicht in eine solche Situation (auf dem Wasser) gekommen aber ich stelle es mir übel vor.

Mir ist nicht so ganz klar ob die Angler in den Links schon bei Nebel rausgefahren sind was gelinde gesagt ziemlich blöd wäre oder ob sie davon überrascht wurden...?

Letzte Woche bin ich oben im Emsland noch abends mal ´ne größere Runde mit dem Hund gegangen, waren nur so leichte Schleier, nach ´ner halben Stunde konnte ich auf einmal die ausgestreckte Hand vor Augen nicht mehr sehen, ohne den Hund (der den Weg, wie auch immer zurückgefunden hat) hätte mir eine kalte Nacht auf freiem Feld bevorgestanden.

Auf dem Wasser denk ich mal Anker raus und warten und hoffen das einen keiner unterbuttert.:ka5:

Richtung halten wird sicher nicht gehen, das ging ja letzte Woche noch nicht mal auf freiem Feld, ohne Wind und Strömung.

Also ich möchte es nicht erleben und wenn ich drauf zufahren würde denk ich mal das ich lieber abdrehen als reinfahren würde, darauf das es nur eine kleine Nebelbank ist würde ich mich nicht verlassen wollen.

Radarreflektor wäre schon mal gut, aber wer hat den schon wenn er nur mal eben an der Küste lang will mit?

Gruß Peter

Maxum 22.11.2011 06:56

leider auch !
 
Hallo,

leider kann ich mich in die Reihe derer einordnen die schonmal ohne alles

plötzlich im Nebel steckten. Ich war mit einem Freund zum angeln im Strelasund

und wir fuhren immer die verschiedenen Bojen an welche als Tipp heiß unter

Anglern gehandelt wurden. Irgendwann merkten wir das wir garnicht mehr

von der Boje wegkahmen sondern unsere Kreise um die letzte immer enger

wurden weil der Nebel immer dichter wurde. Also Motor aus und erstmal gehört ob

man so irgendwie ne ungefähre Richtung erahnen kann .

Naja zwei Leute an Bord zwei Meinungen:lachen78: also entweder da lang oder

entgegengesetzt , kurz mal am Tank gerüttelt und wie soll es seien naja viel war

nichtmehr drinn, also ok wir fahren 10 min. Vollgas in diese eine Richtung also

los naja 10min. vorbei und nix gesehen kein Land nix .

Zum Glück hörten wir dann die Bundeswehr auf Ihrem dort liegenden

Schießplatz rummballern und konnten so feststellen ob wir dem näher kahmen

oder uns entfernten und so eine ungefähre Richtung einschlagen,

natürlich war unser erster Kurs völlig entgegengesetzt gewesen :cognemur: .

Irgendwann trafen wir dann einen Einheimischen der uns die letzten Tipps

gab und schwupps mit fast völlig leerem Tank und unendlich glücklich

landeten wir an unsere Slipstelle und schworen uns nie nie nie mehr ohne

wenigstens einen Kompaß aufs große Wasser zu wagen.

Viele Grüße aus Berlin Sven

Achso vielleicht noch interessant um sich in die Situation reinversetzen zu können das Boot war ein

Suzumar 320 und Motor ein 15 PS Mercury also wirklich ganzschön klein.

desmo 23.11.2011 12:59

Es scheint sogar MIT Radar, GPS, Plottern UND Lotse an Bord schwierig zu sein im Nebel herum zu schippern:

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Quelle Pressestelle DGzRS

Also Vorsicht bei unsichtigem Wetter!:schlaumei


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:13 Uhr.

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