Motorproblem
Hallo,
ich habe folgendes Problem und brauche dringend Hilfe. Mein Motor ist ein EVINRUDE BE 40 TLEOD, Bj. 1995. Bin auf Langeland raus zum Angeln gefahren, Motor war ok. Nach einer gewissen Zeit wollte ich versetzen und startete den Motor. Dieser lief nun urplötzlich mit verminderter Leistung und nicht höher als 2500 Touren. Das sind die diesselben Symptome, als wenn die S.L.O.W. (Schutz vor Überhitzung) aktiviert ist, einen 'Pfeifton' gab es aber nicht. Es wurden die Vergaser gereinigt, neue Kerzen eingeschraubt, auch war er in der Werkstatt in Svendborg, alles ohne Erfolg. Jeder Fachmann sagte etwas anderes. Der Däne meinte, es arbeite nur ein Zylinder, weil eine Kerze 'trocken' sei, aber die Zündung passte. Mein Händler meinte, die CDI-Box (Powerpack) wäre defekt. Sie liefe im abgesicherten Modus, deshalb auch nur die 2500 Touren. Ein alter Hase in der Branche meinte jedoch, die CDI-Box wäre es nicht, sonst würde der Motor gar nicht laufen. Er meinte, es könnte ein defekter Temperaturregler (-fühler) sein, welcher der CDI-Box 'mitteilt', der Motor wäre überhitzt und diese dann die Drehzahl auf 2500 Touren begrenzt. Wer hat Recht, was könnte der Fehler sein ? Kann man eine CDI-Box überprüfen? Mein Händler meint nein. Das Boot steht in Dänemark, die Ratschläge für eine Fehlerdiagnose müßten schon recht genau sein, da ich den Motor im nächsten Urlaub vor Ort reparieren muß (hab mir schon zwei Angelurlaube deswegen versaut). Wo kann man eine CDI Box (Powerpack) kaufen? Habe im Netz eine Adresse in den USA, verkaufen das passende Teil für 88.- bzw. 116.- $, aber mit einer Mail kommt man nicht durch. Für Ratschläge bedanke ich mich im voraus seacat |
Motorproblem
Hallo !
Also zur Meinung "Motor läuft nur noch auf einem Zylinder" würde ich nicht all zu viel darauf geben. Das würdest du sicherlich merken wenn nur noch ein Pott läuft. Viel plausibler scheint für mich ein defekter Temeraturfühler zu sein. Steuergerät bekommt dann nämlich die fehlerhafte Information, und steigt in ein Notlaufprogramm ein. Dadurch kommt es zu verminderter Drehzahl, Veränderung des Zünzeitpunktes, Verminderter Leistung. Also genau dein Fehlerbild. Einfach mal tauschen lassen und ausprobieren. Ist auf jedem Fall viel günstiger, als die ganze Zündeinheit zu tauschen !:chapeau: Freundliche Grüße ! nachtflug |
Hallo,
bei früheren Zündanlagen konnte man bei dem Verdacht, daß ein Zylinder nicht mitläuft, nacheinander die Kerzenstecker abziehen und dies so testen. (Beim Zweizylinder würde sich in dem Fall beim Abziehen des einen Steckers gar nichts ändern, beim anderen der Motor ausgehen.) Verkraften die elektronischen Zündungen das nicht mehr ohne Schaden zu nehmen? Grüße Harald |
Kann Nachtflug hier nur bestätige!
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Zitat:
Für das Ansprechen der S.L.O.W-Funktion kommen folgende Möglichkeiten in Betracht: Normal ist, dass sie bei Überhitzung des Zylinderkopfes (T ZK > 80°) anspricht. Dann schaltet der Thermoschalter im Zylinderkopf durch und das Powerpack wird über das Thermokabel mit der Motormasse verbunden, wodurch ein Drehzahlbegrenzer im CDi die Zündfrequenz oberhalb 2000 (30PS Johnson) ruckartig abschneidet. Nach dem Abkühlen des abgestellten Motors wird die Schutzfunktion automatisch resetted, sodass der Motor nach dem Neustart bis zur nächsten Überhitzung wieder normal laufen müsste. Hast du das getestet ? Wenn der Motor dieses Verhalten zeigte, läge kein Defekt im Powerpack oder am Schalter vor, sondern man müsste nur den Grund für die Überhitzung suchen. Defekter Thermoschalter: Kannst du ganz leicht testen, indem du den Stecker vom Thermoschalter auftrennst. Läuft der normal heisse Motor (50-60°) dann normal, hat der Schalter einen Dauerschluss. Solange die Temperatur < ca. 75-80 ° ist, muss der Schalter nämlich geöffnet sein. Als dritte Möglichkeit käme - was bei meinem damals 3 Jahre alten Johnson aufgetreten ist - ein Defekt im Powerpack in Betracht. Bei mir war das Powerpack hinten undicht geworden, es hatten sich Zwischenräume an Kabeln und Vergussmasse gebildet, wodurch Feuchtigkeit in die Elektronik eingedrungen war. Dadurch waren undefinierte Kriechströme aufgetreten. Vorausgegangen waren unerklärliche Motorausfälle auf See. Auch die S.LO.W.-Funktion war mindestens in einem Fall aktiviert gewesen, ohne dass eine plausible Überhitzung dafür verantwortlich war. Ich habe das komplette Powerpack zerlegt, gereinigt, die Lötstellen erneuert und die Schaltung neu vergossen. Seit dem habe ich keine Probleme mehr. Also schau mal bei dir nach, ob die Kabel noch richtig vergossen sind. Ich würde auch mal das Massekabel überprüfen. Der Kabelschuh sitzt hinter der oberen Powerpackschraube. Alles schön sauber machen. Auch alle Steckverbindungen lösen und Kontaktspray reinsprühen. Gruss Nordy |
Motorprobleme
Hallo,
vielen Dank für eure Beiträge. Der Motor ist ja nicht überhitzt, selbst wenn der kalte Motor gestartet wird, ist das Problem da. Außerdem gibt er auch keinen Pfeifton ab. Das Reset müßte schon längst zurückgestellt sein, da der Motor seither x-mal gestartet wurde. Den Temperaturfühler habe ich auch schon abgeklemmt (sind die braunen Kabel), neu gestartet, Problem trotzdem da. Was ich nicht verstehe, ist, daß der Motor einwandfrei lief, bin zum Angeln rausgefahren und habe ihn ausgemacht. Beim nächsten Start war das Problem da. Kann die CDI-Box während des abgestellten Motors kaputtgehen? Vielleicht durch eine Überspannung beim Start? Wenn ich genau die Ursache wüßte, wäre es ja kein Problem, das Teil auszuwechseln. Aber da die Box nicht ganz billig ist, wäre es schade, wenn ein anderer Defekt die Ursache ist. Viele Grüße seacat |
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Zitat:
Deswegen befinden sich zum Schutz des Gleichrichters am Eingang des Powerpacks zwei gegeneinander verpolte Dioden, die den Strom begrenzen. Siehe: http://www.schlauchboot-online.com/a...1&d=1135196616 Das ist der Schaltplan des 30PS-Johnson Powerpacks. Deiner dürfte genauso aussehen. Oben links siehst du die beiden Dioden, oben rechts den Thermoschalter. Das erklärt aber nicht die Drehzahlbegrenzung bei 2500. Der eine Thyristor am 3 Ohm-Widerstand wird bei dir ständig bei 2500 U/min vom Overspeed latch gezündet, weil offenbar der Triac am MOC 3021 dauernd geschaltet ist, was er normalerweise nur tut, wenn der Thermoschalter durchgeschaltet hat. Der Motor dreht auch im Stand nicht über 2500 ? Gruss Nordy |
Tut vielleicht nichts zum Thema, aber ich hatte am Motorrad auch eine spinnende CDI (ich vermute es handelt sich auch um die Blackbox). im entsprechenden forum (Yamaha XZ550) kam raus, das es sich um einen häufigen Fehler des Motorrades handelt und zugleich wurde ein Ingeneur empfohlen (unser "Dr. Kleber" für das Mopped), der die Zündbox für kleines Geld repariert,
Gemacht und es war problemlos. wenn Du willst suche ich die Mailadresse mal raus und du kannst Dich mit Ihm in verbindung setzen mfg Marcus |
Motorprobleme
Hallo Nordy,
Du hast doch dein Powerpack schon repariert, muß man beim Aus- bzw. Einbau auf besondere Dinge achten? Muß die Batterie abgeklemmt werden oder reicht es aus, wenn der Hauptschalter (Knochen) auf 'AUS' steht. Gruß seacat |
Motorproblem
Danke für Deine Hilfe Marcus,
aber das Boot steht in Dänemark, ich komme erst im Mai wieder hoch. Gruß seacat |
Motorproblem
Hallo Nordy,
habe mir den Schaltplan runtergeladen. Ich habe zwar den 40 PS Motor, aber sonst ist ja Johnson und Evinrude baugleich. Mein OMC-Powerpack hat die Artikelnummer 18-5785. In manchen Katalogen wird es auch # 175316 oder # 585262 bezeichnet. Mein Händler verlangt dafür ca. 140.-€ plus Steuer. Wo kann man es sonst noch bestellen und zu welchem Preis. Der Neueinbau bleibt die letzte Möglichkeit, deswegen bin ich für weitere Hilfe sehr dankbar. Grüße seacat |
Hallo seacat,
ich rate dir von einer Reparatur ab. Das kostet viel Zeit. Die CDi-Platine ist nämlich mit einer Polyurethanmasse in dem Kunststoffgehäuse vergossen. Du musst die Vergussmasse hinten und vorne - ein Loch muss vorn in das Gehäuse geschnitten werden - stückchenweise entfernen, es gibt nämlich kein Lösungsmittel dafür, nach Stunden intensivster feinchirurgischer Arbeit kommst du dann irgendwann an die Platine ran, hoffentlich ist sie dann noch ganz und unbeschädigt, bei mir war sie es allerdings. Dann benötigt du einige Messgeräte (Multimeter, Oszilloskope). Gute Elektronikkenntnisse sind in jedem Fall erforderlich. Die Lötarbeiten sind auch nicht ohne. Also lass es besser und kauf dir das Teil. Übrigens, der 30 und 40 PS verwenden das gleiche Powerpack. Ich habe allerdings die Handstarterversion 18-5768. Gruss Nordy |
Motorprobleme
Hallo,
eines müßte ich vielleicht noch erwähnen: Im Stand/Leerlauf geht der Motor mühelos bis an seine max. Drehzahl von 5.500 Touren. Vielleicht deshalb, weil er ohne 'Last' arbeitet? Es ist alles schon sehr komisch. Wie ihr wißt, bin ich neu im Forum, deshalb möchte ich mich für die bisherige Hilfe sehr bedanken und wünsche euch allen schöne Feiertage. Ein besonderer Gruß geht an Nordy. Beste Wünsche für das neue Jahr seacat |
Zitat:
Wenn der Motor im Leerlauf bis 5500 dreht, ist das Powerpack in Bezug auf den Drehzahlbegrenzer auch in Ordnung. Deswegen hatte ich danach gefragt. Also hast du ein Last- oder Leistungsproblem. Vielleicht setzt doch ein Zylinder aus. Frohe Weihnachten. Gruss Nordy |
Hallo
Ich habe das gleich Proble wie du auch schon einmal gehabt,allerdings war etwas mehr zeit zwischen dem Ausfall. Bei mir zuhause im Ölfass ging der Motor einwandfrei,und im Urlaub am Boot lief der Motor im stand und im Leerlauf einwandfrei. Wenn der Motor unter Last laufen musste,und beim beschleunigen lief er nur auf einem Zylinder. Mein Bootsmechaniker und Ich hatten auch das Zündungssteuergerät in verdacht und die Reperatur wurde mangels Ersatzteilen in Italien eingestellt. Da Ich mich mit dem zustand im Urlaub nicht abfinden wollte habe Ich die Vergaser zum Xten male zerlegt,und siehe da ein Vergaserschwimmer blieb hängen. Ein bischen an der Metallaufnahme hin und her biegen und der Motor lief einwandfrei den ganzen Urlaub hindurch. Dein Powerpack ist übrigens ein Aftermarketteil von der Fa Sierra,und entspricht dem orginal OMC Teil 585261 das nachbauteil kostet kostet icl Mwst 121€ bei MarineShop Online. Mfg Hubert Hubal |
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