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Axel Siebert 11.09.2017 21:39

Bravo BST 12 HP Ersatzteile
 
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Liebe Freunde der Seefahrt,
Ich bin neu hier und möchte diese Frage stellen:
Bei meiner 12 Volt-Pumpe BRAVO BST 12 HP ist die Hochdruckstufe ausgefallen. Auseinandergebastelt, und siehe da: Wo sich nach meiner Auffassung unter den Kunststoffzahnrädern mit dem Pleuel-Antrieb für die Pumpenkolben irgendwelche kleinen Achsstifte oder dergleichen finden sollten, ist: NICHTS! Also entweder restlos wegverschlissen oder rausgefallen, was auch immer da mal drin war... (Siehe Fotos)
Ich hörte munkeln, dass das ein bekanntes Problem sei. Daher meine Frage: Hat wer eine Ahnung, wo sich diese fraglichen Achsstifte als Ersatzteil besorgen lassen? Oder: Hatte schon mal wer mit einem eigenen Improvisat Erfolg?
Herzlichen Dank und viele Grüße aus HH!

Axel Siebert 19.09.2017 11:31

Nachtrag
 
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Habe die Sache genauer untersucht: Die besagten Achsen sind am Austritt aus der Grundplatte abgebrochen. Kein Wunder: Genau auf dieser Höhe endet innen eine Bohrung mit Gewinde für die Schraube von unten. Also: Unfreiwillige Sollbruchstelle.
Der Hersteller Scoprega verkauft nicht an Endkunden. Also Kontaktaufnahme über die (sehr hilfsbereite) Fa. Bersportfreunde, die u.A. Scoprega-Produkte in Dt. verkaufen.
Resultat: Der Explosionszeichnung nach wird das Teil Nr. 4 (die Achse) benötigt. Scoprega liefert dieses Teil aber nicht solo (bzw. als Päarchen), sondern nur die gesamte Hochdruckeinheit ("C56"). Der Preis von etwa 90,- Euro inkl. Versand lässt das bei meiner 8 Jahre alten Pumpe nicht mehr angemessen erscheinen.
Also werde ich versuchsweise eine im Durchmesser passende Maschinenschraube so kürzen, dass ein Schaftabschnitt zur Achse wird und sich das Ganze mit dem Gewinde und Muttern hoffentlich solide in der Grundplatte befestigen lässt...
Grüße und bonne chance demjenigen, der es auch so versuchen will...

Comander 19.09.2017 12:05

wirst auch nicht viel andere Möglichkeiten haben als selber Hand anzulegen.
Ich habe meine Bravo jetzt 4 Jahre, noch geht sie gut aber es tauchen immer wieder solche Fragen zur Reparatur auf. Daher weiß ich auch dass es Berichte gibt z.b hier oder auf you tube wo den Problemen angegangen werden mit entsprechenden Erfahrungen zur Reparatur. Mit etwas googeln kommt man der Sache schon sehr nahe.
Wenn du die Reparatur angehst so wie jetzt :cool: halte uns doch auch weiterhin auf den Laufenden.Deine Erfahrung ist der Schatz des Forums.....aber nur wenn du auch berichtest :biere:
Wünsch dir viel Glück :chapeau:

Axel Siebert 26.09.2017 18:39

Gerne komme ich Deiner Anregung nach, Harry!
Vorweg: Meine Reparatur hat insofern funtioniert, als die Pumpe wieder kraftvoll pumpt, die Umschaltung zw. Gebläse- und Druckstufe problemlos klappt und das Ganze auch noch wie gewohnt tönt (bzw. brüllt...); Ein längerfristiger Belastungstest steht aber noch aus.
Mein Vorgehen:
- Gehäusedeckel aufschrauben, Innenleben aus unterer Gehäusehälfte lösen (dazu Schrauben von unten lösen).
- Gebläseeinheit abschrauben, seitlich abziehen. Kabel kann man dran lassen.
- Elektronik- und Steuereinheit durch Lösen zweier Schrauben vom Rest trennen, nach oben ein Stück abziehen, Kabel dran lassen.
- Den schwarzen flach-V-förmigen Halter der beiden weißen Zahnradscheiben abschrauben.
- Den Motor der Hochdruckstufe abschrauben (2 Schrauben von unten in der Messinggrundplatte), etwas anheben, um Bewegungsspielraum für die nächsten Schritte zu bekommen.
- An der Unterseite die beiden schwarzen Klemmzungen (je eine pro Pumpzylinder) zur Seite drücken, beide Pumpzylinder ein Stück nach oben mobilisieren. Sie gleiten dabei in einer Art Nut. Vorsicht: Gleichzeitig wird dabei zwangsläufig hinten die Luftleitung auseinander gezogen, hier fällt ggfs. der große O-Ring heraus. Diesen beim späteren Zusammenbau nicht vergessen...
-Mit den nach oben gleitenden Pumpzylindern auch die beiden weißen Zahnradscheiben anheben (welche über die Pleuelstangen mit den in den Zylindern befindlichen Kolben verbunden sind).
-Zahnradscheiben samt Pleuel und Kolben abnehmen und zur Seite legen.
-graue Kunststoff-Laufscheiben abnehmen, beiseite legen.
-Jetzt die abgebrochenen Reste der Achsen (auf welchen die Zahnradscheiben mal liefen...) entfernen. Dazu an Unterseite schwarze kleine Inbusschrauben lösen, den Achsstumpf nach oben rausdrücken.
-Als Ersatz für die Achse(n): M5 Maschinenschraube mit Schaft besorgen, möglichst gute Qualität. Mutter fest aufschrauben, bis sie sich sozusagen am Gewindeende (Übergang Schaft) selbst kontert.
-Kopf absägen, so dass etwa 21 mm Schaft ab Gewindeende stehen bleiben.
-Diese Ersatzachse mit kleiner Beilagscheibe von oben durch die Öffnung der Grundplatte stecken, von unten mit Sprengring plus Mutter oder Beilagscheibe plus Stopmutter festschrauben. Gewindeüberstand messen / anzeichnen, wieder demontieren, Überstand absägen, abschließend montieren.
-Damit am Ende alles wieder in das Gehäuse passt, darf unten nicht mehr herausstehen als etwa Mutter plus Scheibe. Ggfs. die Verschraubung mit Sekundenkleber bei Montage zusätzlich sichern.
-Jetzt alles in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren. Bevor der Motor wieder angeschraubt wird, müssen die Kolben in die richtige Position gebracht werden. Ich habe sie in genau zueinander entgengesetzte Position gebracht. Zum Fetten der Ersatzachsen habe ich mein Aussenborder-Allroundfett verwendet. Ggfs. gibt es dafür ein sinnvolleres Schmiermittel.

That´s it.

PS.: Idealer weil stabiler zu montieren wäre es für Kundige des Dreherhandwerks, sich als Achsersatz einen 5 mm Schaft an einem M6 - Gewinde herzustellen. Die M6-Standardschraube passt nämlich genau in die 6-eckige Aussparung in der Grundplatte, so dass die Achse somit perfekt zentriert wäre. Ansonsten alles wie beschrieben.

Bonne Chance!


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