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Alt 25.03.2007, 20:19
helge
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Hallo Olaf,
deine bebilderte und ungläubige Nachfragen geben mir die Vermutung, dass du mit dieser Materie nicht besonders vertraut bist. Es geht mir absolut nicht darum, auch wenn es den Anschein für dich haben mag, ich wolle technische Definitionen kleinlich differenzieren.

Ich äußere meine Bedenken, weil fachlich gemachte Aussagen, die man anderen "verkaufen" möchte, auch im Bewußtsein der allgemeinen Bedeutung gemacht sein sollten und ich finde es begrüßenswert, spätestens in einer Diskussion auch mit fachlichen Argumenten zu kommen - ein Beispielbild aus einem CONRAD-Katalog sehe ich da Fehl am Platz.

Ich versuche es nochmal ausführlicher zu erklären, auch wenn es mittlerweile etwas OT ist:

Ich bezweifelte nicht, dass es "Leitungsschutzschalter" in einem Haus gibt. Aber deshalb werden Sicherungen in einem Haus nicht als solche bezeichnet, sondern weil es ein "Fachbegriff" für den speziellen technischen Aufbau ist.

Man bezeichnet diese besser als Sicherungsautomat. Sie gibt es nicht nur in einem Haus sondern genauso in und für Technik und Maschinen und in einem Haus sind selbstverständlich auch andere Sicherungstypen üblich, z.B. Schmelzsicherungen wie Neozed. Sicherungsautomaten sollen ebenso vor Stromschlägen an Personen schützen, da sie im Fehlerfall "Kurzschluß" ausreichend schnell abschalten müssen/sollen (siehe Thematik Schutzerdungsmaßnahme).

Unter sogenannten Personenschutzautomaten versteht man meistens eine feste Kombination aus RCD (Fehlerstromschutzschalter, FI) und Sicherungsautomat. In den wenigsten Haushalten ist aber solcher zu finden, eher in Wohnmobilen und auf Booten, üblich sind reine RCD (FI). Falsch ist zu glauben, sie schützen vor Stromschlägen. Vielmehr sollen sie auslösen, bevor es zu einem Stromschlag mit tödlicher Durchströmung kommt - doch ist dieser Schutz auch nicht 100%ig, unter manchen Umständen wird ein RCD (FI) gar nicht auslösen. Dieser schützt auch nur "indirekt" und er ist kein Sicherungsersatz, dennoch kann er ebenso Leitungen gegen drohende Überlastung schützen - z.B. bei Isolationsfehlern.

Sicherungen sind je nach Typ nicht gleichwertig für Gleichstrom und Wechselstrom geeignet. Dies gilt insbesonders für Sicherungsautomaten. Physikalisch hängt dies mit dem Löschverhalten des Lichtbogens zusammen, der immer beim Abschalten eines Stromes entsteht.

Zitat:
Wo willst du denn da eine Sicherung zwischenbauen?? Kontaktklemme abschneiden und eine fliegende Sicherung dazwischen??? Dann ist die Garantie des Motors wohl wech...
Entweder ist im Motor eine drin oder das Ding läuft ohne Sicherung.
Auch solche Aussage hinterläßt bei mir einen faden Beigeschmack, denn deine Argumentation stützt sich doch wohl weniger auf Fachkenntnissen sondern vielmehr auf eine persönliche Vermutung. Auf Grund meiner Kenntnisse und Erfahrung finde ich es nicht gut, in diesem technischen Bereich so unvorsichtig fachliche Ratschläge zu geben.

Anschlußleitungen an Elektrogeräten sind praktisch nie auf den möglichen Kurzschlussstrom des Elektrogerätes ausgelegt sondern in der Regel immer nur für den Betriebsstrom einschließlich der erlaubten Betriebsdauer und "besonderen" Umgebungsverhältnissen. Übrigens: Einen tödlichen Unfall mit solchem E-Motorantrieb habe ich von einem Kollegen erst vorgestern geschildert bekommen.

Die Einwendungen von Robert und Bruno sind daher absolut berechtigt. Das Abschneiden der Klemmen wird kaum die Garantie erlöschen lassen, sondern eher solche Dinge, wie die Leitungen falsch zu verlegen, was und wie es in Bedienungsanleitung eventuell nicht vorgesehen war. Ein Festanschluß kann zudem ein anderes Gefährdungspotential bewirken. Und zur Problematik mit dem Klemmanschluß habe ich mich schon geäußert.

Ich hoffe, dass nun ein wenig Licht in meine Argumentation gekommen istund ich dich beruhigen konnte.

PS.: Holger hat zwischenzeitlich auch treffend geantwortet - ich habe mir mit dem Verfassen wohl etwas zeit gelassen ..
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