Thema: Batteriekabel
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  #13  
Alt 23.04.2007, 16:35
helge
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Hallo Oliver,
dann will ich mal als Elektrofachkraft ....

Wie schon von Vorrednern mehr oder weniger genau erwähnt, müssen mehrere Faktoren beachtet werden.

Zum einen soll das Kabel nicht "abbrennen". Hier zählt nur die Belastung als Stromstärke und der Faktor der Zeitdauer. Bei der Erwärmung der Leitung spielt dazu auch noch die Wärmedämmung/Isolierung oder Kühlung eine Rolle. Lassen wir mal die letzten Faktoren weg und betrachten nur deinen speziellen Fall, dann hast du im Normalfall nur kurzzeitig eine hohe Belastung - nämlich beim Anlassen des Motors. Die anderen Ströme sind viel geringer. Im Störungsfall, also z.B. bei Kurzschluss, kommt es darauf an, wie gut der Strom fließen kann. Und da ein Bleiakku (Starterbatterie) sehr kleinen Innenwiderstand hat, können leicht einige Hundert Ampere fließen - hängt auch von der Art und Größe des Akkus ab, spielt aber in unserem Fall keine Rolle. Ich habe meinen Anlasser bzw. Starterkabel mit 100A abgesichert - dass langt für den Anlasser (60PS) locker, und ich bilde mir ein, dass im Worscase der Kurzschlussstrom ausreichend groß wird, damit die Sicherung schnell auslöst.

Und nun kommen wir zum anderen, zweiten wichtigen Punkt - was besonders bei 12V eine Rolle spielt, und das ist der Spannungsfall. Je dicker die Leitung, desto weniger Spannung geht beim Stromfluss auf der Leitung verloren, und zwar als Wärme. Angenommen, der Anlasser ist 5m von Batterie entfernt und benötigt 100A, so gehen bei 25qmm Leitung ca 0,7V Spannung auf der Länge verloren. Wäre die Leitung nur halb so stark, wären es schon 1,4V und das würde bedeuten, dass beim Anlasser auch nur noch gut 10V ankommen, der Anlasser hätte also einen Leistungsverlust von ca 200W - und das würde sich stärker bemerkbar machen als die befürchteten anderen Gründe. Die letzten Zahlen sind bitte nur beispielhaft und stark vereinfacht zu betrachten.

Man kann bei kürzerer Entfernung also ruhig 10qmm nehmen und darüber locker 150A für kurze Zeit jagen - auch wenn im Handwerksberuf des Elektrikers nun vieleicht eine "Warnlampe" angeht, doch man sollte dann korrekt überlegen: Im Dauerfall spricht man von 50A bei drei belasteten Adern, 1Std lang dürfen es auch 60sein ....

Ich hoffe, ich habe in die Theorie ein wenig Ordnung gebracht?
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