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Alt 25.04.2007, 17:57
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Bodenseefahrer
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Zitat:
Zitat von DieterM
Eigentlich schade diese Einstellung und auch noch irreführend dazu als Zeitungsmache, denn gerade dort laufen ja viele Starkstromleitungen durch und nicht wegen der Urlauber oder Tagesbesucher.

Habe selber jahrzehntelang in Chieming am Chiemsee bei Muttern Urlaub gemacht und auch dort immer wieder gerne freie Tage verbracht, um meinem Segelsport und Bergwandern nachzugehen. In der Saison wuchs die örtliche Bevölkerung von mehrere Hundert auf etliche 10 Tausende und es war wirklich kein Parkplatz mehr zu bekommen, dafür ging man dann zu Fuß oder fuhr mit dem Fahrrad. Ich empfand diesen hohen Touristen-Besuch als nicht negativ, denn dadurch war schlagartig richtig Leben in dieses Dorf gekommen und das Angebot aller Art auch der Lokale war enorm.

Wer in einer Urlaubsregion lebt, kann doch das nicht unbedingt als negativ betrachten. Aber vielleicht hat man am Bodensee den Uferbereich schon vor langer Zeit zersiedelt

Wie ist denn die Situation auf der österreichischen und schweizerischen Seite vom Bodensee?
Hallo Dieter,

das war keine "Zeitungsmache" sondern die hochoffizielle (eigene) Vorstellung der Stadtwerke. Und das ist es ja nicht alleine, versuche mal als Normalverdiener in Lindau ein ordentliches Haus zu kaufen. Kaum eine Chance - die Nachfrage von Auswärtigen treibt die Preise ganz schön...

Ich sehe es jedoch überhaupt nicht negativ in einer Urlaubsregion wie der unseren zu wohnen. Auch die Touristen gehören nun einmal dazu. Das ist ja auch ok. Trotzdem gibt es negative Aspekte, die uns Einheimischen im Alltag begegnen. Du kannst es romantisch finden wenn Du am Chiemsee warst und mit dem Auto nichts mehr ging. Ich empfinde es als ziemlich unangenehm wenn der Inselkern verstopft ist, auf den Umgehungsstrassen nichts mehr geht weil jeder durch Lindau hindurch will. Für Dich war es am Chiemsee Urlaub, für mich ist es Alltag an Wochenenden mit dem Auto bei schönem Wetter nicht mehr auf die Insel zu kommen.

Trotzdem überwiegen natürlich die Schönheiten die negativen Begleiterscheinungen (zumindest für mich). Nur ansprechen darf man sie und meine Meinung ist, dass die aktuelle Situation tolerierbar ist, aber dass wir nicht mehr Touristen brauchen. Ich will es mal so formulieren: Ich bin froh in einer Tourismus-Region zu leben, bin auch froh, dass es Touristen gibt, aber bin auch dankbar um jeden Touristen, der im Sommer nicht zu uns kommt! Ziel müßte m.E. stagnierende und leicht negative Wachstumsraten im Tourismussektor zu haben bei Beibehaltungen der hohen Zuwachsraten im Technologie- und Dienstleistungssektor.

Zu Deiner Frage nach der Situation in A und CH. Bregenz kann man meiner Meinung nach nicht mit unseren typischen Touristenörtchen vergleichen. Die Situation in der Schweiz dürfte etwas entspannter sein nachdem das Wirtschaftszemtrum Zürich einen eigenen See hat. Bei uns drückt nun mal der Großraum Stuttgart in Richtung See. Ist ja auch verständlich, aber eben nicht immer angenehm.
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Viele Grüße vom Bodensee
Tom


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