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Alt 27.06.2007, 00:43
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SCHWEDEN - Urlaub mit dem Admiral-S - Teil 1

Liebe Schlauchbootfahrer,

unser Schwedenurlaub mit dem Gugel Admiral-S ist nun leider vorbei und ich möchte einen kurzen Erfahrungsbericht geben.
Mein/unser Fazit bezüglich des Schlauchbootes?
„Ich weis nicht, wir wissen nicht, was wir von dieser Art des „Bootfahren“ halten sollen.
Aber der Reihe nach.
Das Abbauen und Verladen des Admiral in meinen PKW war kein Problem, obwohl ja noch Platz für den Hund sein musste.
Also Bootshaut zusammengerollt und rechts der Länge nach ins Auto.
Links daneben die Bodenbretter übereinander, darauf das Kissen für den Hund und darauf dann den Hund (der hatte eine super Aussicht, den besten Platz im Auto).
Dann die beiden Kielteile diagonal so ins Auto, so das der Hundplatz frei bleibt.
Der Motor wurde als letztes hinten längs auf die Seite gelegt und alles gut verzurrt.
Der ganze Kleinkram kam in die Dachbox.
Das Aufbauen am Wasser dauerte ca. 1,5 Stunden und das Slippen mit dem Slipwagen von Gugel ging auch super.
Slipwagen unters Boot kein Problem:
Ich hebe vorne das Boot an und meine Frau schiebt den Wagen dann soweit unter das Boot, dass es nach dem Ablassen gut ausbalanciert auf dem Slipwagen liegt.
Jetzt vorne nur noch etwas anheben, den Motor dran, Steuerung anschließen und fertig.
Boot langsam ins Wasser lassen einsteigen, Motor starten und los.
Hatte ihn ja vorher extra zur Inspektion.
Leerlauf alles super, aber jedes Mal wenn ich Vollgas gab, fing er nach 3 Sekunden an zu stottern und wenn ich das Gas nicht schnell genug wieder auf Leerlauf zurück nahm, ging er ganz aus.
Na super, 130 Euro für die Inspektion bei einem Händler der Johnson sowieso schlecht findet.
Also angerufen was sie denn mit meinem Motor gemacht haben.
Gar nix war die Antwort der Werkstatt, ich wäre ja schließlich dabei gewesen und hätte alles beobachtet.
Das stimmte auch bedingt, denn 2 Tage bevor wir in Urlaub wollten und nach mehrmaligen Nachfragen warum denn nach 4 Wochen Werkstattaufenthalt immer noch nix am Motor gemacht wurde teilte man mit:
Ihr Motor springt zwar an, läuft aber nicht richtig.
Ich also in die Werkstatt und siehe da, Choke gezogen, etwas Gas gegeben, angerissen und er lief.
Also sie haben nix gemacht nur Kerzen und Getriebeöl gewechselt und versucht das schwergängige Einlegen des Rückwärtsganges abzustellen.
Das mit dem Rückwärtsgang leider erfolglos, hab ich dann zuhause durch bearbeiten der Schaltkulisse repariert.
Also was tun fragte ich am Telefon?
Entweder Benzinpumpe oder Vergaser war die Antwort.
Benzinpumpe hab ich ausgeschlossen, denn wenn ich am Ball wie blöd pumpe, wurde es auch nicht besser.
Und was anderes macht die Benzinpumpe ja auch nicht.
Also Vergaser auseinander, alles saubergemacht und wieder zusammengebaut wie er war.
Danach lief er besser!!!
Er ging erst nach 5 Sekunden aus.
Also noch mal Vergaser auseinander, alle Düsen raus und ausgeblasen, Schwimmernadelventil auf Dichtigkeit geprüft usw.
Beim einbauen des Schwimmer fiel mir dann auf, das die Markierungen des Druckpunktes der Schwimmernadel am Schwimmerarm auf beiden Seiten vorhanden waren.
Auf der einen Seite etwas ausgeprägter aber eben auf beiden Seiten.
Also war der Schwimmer verdreht und verkehrt herum eingebaut worden.
Und sieh da, den Schwimmer richtig herum eingebaut und der Motor lief wie vor der „Inspektion“ durch die „Fachwerkstatt“.
Nach Rückfrage wurde mir aber hoch und heilig versichert, dass am Vergaser gar nix gemacht wurde.
Nun zum Boot:
Es bietet ausreichend Platz für 2 Erwachsene und einen Hund.
Die vordere Sitzbank hab ich dann entfernt, denn sie nimmt viel Platz weg und stört erheblich beim ein- und aussteigen über das begehbare Vordeck.
Man tritt immer auf die schwammige Sitzbank und hat so keinen richtig festen Stand.
Aber wo sollte ich mich nun hinsetzen.
Die Idee mit dem Einstiegstritt unseres Wohnwagen war geboren.
Sitzposition super, nur keinen Halt im Rücken und bei etwas höheren Wellen ruiniert man sich ob der null Federung die Wirbelsäule.
Das Unterlegen der Schwimmweste brachte zwar Abhilfe, aber die sollte man ja eigentlich anhaben und nicht drauf sitzen.
Sollte ich das Boot behalten muss ich mir da was einfallen lassen.
Zugegeben, den besten Halt und Federungskomfort hat man mit der aufblasbaren Sitzbank.
Aber eben viel weniger Bewegungsfreiheit, besonders auch wenn man etwas unter dem Vordeck verstauen will.
Ach ja Stauraum unterm Vordeck.
Da muss dringen ein Netz oder Ähnliches eingebaut werden das verhindert, dass bei Wellengang alles nach hinten rutscht und man beide Füße voll zu tun hat, um die verstauten Gegenstände wieder nach vorne zu schieben um sie dort in Position zu halten.
Das Fahren bei etwas höheren Wellengang (50 cm) ist schon sehr hart.
Trotz Kiel taucht das Boot kaum ins Wasser ein .
Schlauchboot halt, schwimmt wie Styropor super oben auf dem Wasser.
Der Vorteil, super stabil auch wenn man sich hinstellt oder zwei Menschen auf der selben Seite auf den Schläuche sitzen.
Es kippelt nix sondern liegt wie ein Brett im Wasser und so sind dann halt auch die Fahreigenschaften.
Der Komfort eines Brettes.
Kein Eintauchen oder Verdrängen, sonder glattes hartes Aufschlagen auf die Wellen.
Geht der Urlaub dann seinem Ende zu, trauert man nicht nur das er jetzt vorbei ist, nein das „an Land holen“ steht ja auch noch bevor.
Aber alles kein Problem, hinein ging es ja auch super.
Doch weit gefehlt.
Was an Land easy funktioniert, ich meine das Boot vorne anheben und den Slipwagen darunter schieben, funktioniert mit klitschigen Bootsrumpf und Bootsheck im Wasser leider gar nicht so gut.
Erstens rutscht das Boot wenn man es vorne anhebt ständige nach hinten weg (hat halt keinen richtigen Halt) und zweitens ist durch das Wasser und die Algenbildung der Rumpf sehr klitschig.
Hat man es dann doch irgendwie geschafft das langsam nach hinten wegrutschende Boot soweit anzuheben, dass eine zweite Person den Bootswagen wenigsten einigermaßen unter das Boot buxieren konnte, schießt selbiger wie eine Rakete nach vorne unter dem Boot hervor, sobald er durch das Ablassen des Bootes belastet wird.
Ob absichtlich oder weil man es nicht mehr halten kann spielt dabei keine Rolle.
Im besten Fall (wie bei mir) ruiniert man sich die Schienbeine nur mit bauen Flecken.
Die zweite Person, also im unseren Fall meine Frau, die den Bootswagen unter das langsam nach hinten wegrutschende Boote schieben muss, ist mehr als gefährdet.
Teure Scheidungen könnten mit dieser Art des „an Land holen“ schnell und einfach vermieden werden.
Lieber Herr Richter, zuerst rutschte das von mir vorne angehobene Boot nach hinten weg während meine Frau versuchte, unter dem Boot den Slipwagen so weit wie möglich hinten zu platzieren.
Ich konnte das Boot nicht mehr halten und es begrub meine Frau unter sich.
Das der Bootswagen unter der Last des Bootes dann mit solcher Geschwindigkeit nach vorne schoss und sie so hart am Kopf traf, dass sie ohnmächtig unter dem Boot ertrank, war wirklich nicht meine Schuld.
Aber da wir uns sehr lieben, ging es bei mir mit 2 Platzwunden am Schienbein, einem verhobenen Rücken und bei meiner Frau mit einer geprellten Schulter ab.
Aber diese Methode ist echt mist.
Für gute Ratschläge diesbezüglich wäre ich, nein wir, sehr dankbar.
Meine Überlegung, den Bootswagen unter dem Boote zu platzieren während es noch schwimmt und dann mit Gurten zu fixieren, wollen wir beim nächsten Mal ausprobieren.
Das Abbauen und Verladen ging problemlos und dauerte dann wieder so ca. 2 Stunden.
Alles in allem:
Hat es uns gefallen? Macht es Spaß?
Wir sind wirklich sehr gespalten.
Weiter probieren oder verkaufen?
Wir wissen es nicht.
Ich habe einige Bilder vom Urlaub angehängt.

Gruß
Rüdiger
Angehängte Grafiken
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Geändert von avionicRKA (27.06.2007 um 01:06 Uhr)
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