Thema: Scherstifte
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Alt 08.07.2007, 19:46
Markus[LB] Markus[LB] ist offline
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Zitat von lode51
hallo markus
deine meinung,daß hartes material schneller abschert als weiches,würde ich nicht unterstreichen.auf dem typenschild unserer schlagschere steht:10mm blechstärke
bei max st50.harter stahl bricht bei biegung schneller.
mit dem st37 und der wärmebehandlung hast du natürlich recht.schmiedezangen sind aus solchem stahl,und die werden ja oft glühend b.z.w.sehr warm ins kalte wasser gesteckt,ohne sich aufzuhärten.ich habe schmied gelernt,daher kenne ich ein wenig von der materie
lg
lothar
Hallo Lothar,

Glas z.B. ist um vieles härter als Stahl, bricht aber unter Schlagbelastung einfach ab, ohne großartig Energie aufzunehmen. Das ist ja auch der Sinn eines Scherstiftes. Der soll bei Überbeanspruchung einfach peng ab... allerdings hast Du Recht, das Material, in dem der Scherstift steckt sollte noch stabiler sein, damit es nicht zum Verschleiß kommt... nur wie oft knallt so ein Scherstift schon ab? Man soll ja nicht übertreiben.

Bei Deiner Schlagschere geht e ja darum, daß das Scherblatt nicht beim Schneiden beschädigt wird. Ist das Material zu hart, kann dies nicht mehr gewährleistet werden. Allerding ist die Angabe recht interessant, bei meinem Muttersprenger steht z.B. nicht bei Materialien mit mehr als 60 HRC (also Härte nach Rockwell) anwenden. Was die Bearbeitung von Stahl angeht, da sind andere Ansprüche da, als bei einem Scherstift.

Als Schmied kennst Du Dich sicher sehr gut mit der Materie aus und weisst, dass ein kohlenstoffarmer Stahl nicht gehärtet werden kann. Allerdings stell ich mir da die Frage: Würdest Du ein zähes Material als Scherstift einsetzen? Der verbiegt sich ja erst einmal furchtbar (dabei nimmt er Energie auf und damit wird auch die Schraube stärker beschädigt) bevor er entgültig abschert. Ich denke nicht, ein sprödes Material ist da deutlich sinnvoller.
Damit der Stift auch definiert bricht, soll man ja auch eine Kerbe einfräsen... die Kräftelinien sind damit unterbrochen (was man beim Schmieden ja unbedingt vermeiden will) und damit ist das Material an der Stelle stark geschwächt.

Gruß Markus

PS: Das zu verstehen ist ja auch nicht so einfach, warum ein hartes Material weniger Energie aufnehmen kann, liegt aber einfach daran, dass es weniger verformbar ist und somit schlagartig versagt!
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