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Alt 07.11.2007, 15:29
Markus[LB] Markus[LB] ist offline
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Boot Infos

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Zitat von Stefan
Hallo zusammen,

wenn ich das richtig verstanden habe, beziehen sich diese Dinge (Länge läuft und Rumpfgeschwindigkeit) ausschließlich auf Verdränger. Ja länger ein Verdränger ist, desto schneller kann er fahren (siehe Flugzeugträger). Die theoretische Rumpfgeschwindigkeit ist die maximal mögliche Fahrt, die eine Verdrängerrumpf durch glattes Wasser erreichen kann.
Hallo Stefan,

prinzipiell hast Du Recht, aber gerade für Verdränger gibt es eine physikalische Grenze, was die Geschwindigkeit betrifft. Diese Grenze liegt bei ca. 50 kn!
Wer schneller will, muss auf jedenfall aus oder ins Wasser...

Es ist egal, welchen Weg man nun geht, beide Wege sind aber grundverschieden:

Der Gleiter: Der Gleiter muss durch starke Motorisierung und geeigneter Rumpfform "aus dem Wasser" heraus. Er MUSS sein eigenes Wellensystem verlassen, sonst hängt er in diesem fest. Der Verdränger kann sein Wellensystem nicht verlassen, egal wie stark man selbigen motorisiert. Die einzige Möglichkeit, die ein Verdränger hat ist z.B. durch surfen (bei besonders hohen Wellen) sein Wellensystem zu verlassen, was allerdings meist bei größeren Booten in einer Katastrophe enden dürfte. Deswegen wird dann durch geeignete Maßnahmen wie z.B. Treibanker das Surfen verhindert.

Ein Gleiter brauch ein möglichst geringes Flächengewicht. Ich glaube die Grenze dürfte irgendwo bei 150 kg/m² liegen, damit der Gleiter wirklich gut ist. Durch Leichtbauweise kann man das erreichen. Er muss sich ja über die eigene Welle "schieben"... je schwerer das Boot po kg/m² ist, desto höher wird diese Welle. Gehen wir jetzt einfach von 2 Schlauchbooten aus, das eine 3m lang, das andere 4m lang (ich glaube auf diese Größen sollte die Frage abzielen) beide mit 15 PS motorisiert... das 3m Boot hat eine Fläche von 4,5 qm das 4m Boot ca. 6,5 qm... das 4m Boot wiegt dafür statt 50kg eben 80 kg... beide Boote besetzt mit 3 Personen a 70 kg, dann sind wir beim kleinen bei 310 kg (incl. Motor + Tank) und beim großen ben bei 340 kg!
Das Gewicht des großen verteilt sich somit auf eine größere Fläche und die aufgebaute Welle wird kleiner sein, daher leichter zu überspringen. Steigt in beide Boot noch eine zusätzliche Person (70kg), dann wird das große unter Umständen noch gleiten, das kleine aber sicher nicht mehr...

Beim Verdränger hat man den Vorteil, dass man die Rumpfgeschwindigkeit näherungsweise berechnen kann (kommt auch auf die Rumpfform an), während beim Gleiter maßgeblich die Kombination aus Motorisierung, Gewicht und Rumpfform zu betrachten ist. Ein überladener Gleiter fällt dann wieder zurück ins Wasser und kann nicht mehr sein Wellensystem verlassen, zum Verdränger wird es deswegen trotzdem NIE... der Gleiter ist für hohe Geschwindigkeiten gebaut, wenn er die nicht fahren kann (z.B. Wellen) dann ist er unglücklich...

Die Gewichtsverteilung spielt natürlich unter anderem eine große Rolle und da hat das große Boot wieder mehr Vorteile... außer im kleinen sitzen lauter Artisten...

Gruß Markus

PS: Es kommt bei schwacher Motorisierung auf das Angleiten an, kommt man nicht in den Gleitzustand, dann wird man NIE schnell!
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