Thema: Ankerkette
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Alt 10.04.2004, 19:05
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DieterM DieterM ist offline
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Boot Infos

Hallo Hans,

eigentlich läuft hier vieles durcheinander mit Ankern+ Ankerboje bzw. Betonklotz + Boje, wen auch teilweise gute Vorschläge gemnacht wurden. Bisher sind nur Teilantworten gegeben. Daher hier nochmal eine Zusammenfassung des Wesentlichen.

Ankern: 3-5 fache Wasssertiefe mit mind. 30 m langen 10 mm Bleiankerleine (hat 10 m Blei eingearbeitet am Anfang der Leine), oder Kettenvorlauf 3-5 m 6 mm Kette + Ankerseil für Deine Schlauchboot mit rund 150 kg Gesamtgewicht (auch mit 2 Mann Besatzung), Ankertyp je nach Ankergrund mit mind. 4 kg Gewicht (universal zu empfehlen verzinkter Stahl Danforth-Plattenanker), oder 1,8 kg Alu-Fortress (Danforth), der bis zu 1 Tonne Bootsgewicht reicht. Beim Ankern ist immer der Schwoiradius zu berücksichtigen. Der Anker muß immer mit dem Gewicht der Kette oder Bleileine flach gezogen werden, damit er sich eingräbt und hält. Wenn er nicht flach gezogen wird, hält kein Anker! Dies gilt auch für die bekannten und billigen Klappdraggen, die besonders im Sandböden auch flachgezogen nicht halten.

Betonklotz: mindestens 2 x Dein Bootsgewicht (z.Bsp. Vorort einen großen Reifen mit Beton ausgießen), 1,5 x Wassertiefe 6 mm Kette (keine Leine!!!) und dazu die entsprechend robuste Boje mit Ring oben und unten. Die Kette soll etwas schwoijen können und muß die Tiefe ausgleichen können, darf aber nie gespannt stehen, sondern wird durch das Eigengewicht sich immer in der Nähe über dem Klotz halten, gleichzeitig gleicht das Kettengewicht das Rucken des Bootes aus bei leichtem Wellenschlag und verhindertdamit das Weghebeln des Klotzes. Im Klotz sollte ein kräftiger Ring mit eingegossen werden.

Bei den Verbindungen mit dem Anker oder Klotz empfiehlt sich ein INOX Wirbelgelenk (Bruchlast ca. 1500 kg).

Damit dürftest Du gut gerüstet sein für Dein Schlauchboot, an dem Du hoffentlich 10 mm Festmacher verwendest. Beim Anlegen an der Boje ist ein Bootshaken sehr nützlich (auch an Stegen und in Schleusen sehr gut zu gebrauchen, muß nicht verstellbar sein), zuerst oben am Ring sichern weil es schneller geht, danach unten im Ring festmachen. Bei Kurzanlegen genügt ein Schlag durch den Ring, bei mehr empfiehlt es sich einen Doppelschlag durch den Ring zu ziehen oder einen zusätzlichen Schäkel verwenden. Entscheidend ist, daß der Festmacher im Ring nicht schamfielen (=scheuern) kann, und damit kaputt gehen kann.

Boje: sollte aus robusten und UV-festem Kunststoff sein und je einen Ring oben und unten haben. Angelegt wird immer erst oben, weil es schneller und leichter geht, und dann unten endgültig festgemacht. Warum? damit der Bootszug direkt in die Kette geleitet wird und nicht durch die Boje geht (Gefahr von Bruch + Undichtwerden). Das dauerverankern einer Boje mit Leine halte ich für fahrlässig. Bojen werden nur als Ankerbojen zum Markieren der Ankerposition mit einer Leine versehen! An alle festverankerte Bojen gehören Ketten. Die Ankerkette muß mindestens zweimal im Jahr geborgen und untersucht werden. Ausgescheuerte Glieder müssen erneuert werden. Das gilt auch für das Wirbelgelenk oder die ev. benutzten Schäkel.

Noch irgendwelche Fragen?
Gruß
Dieter
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