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Alt 11.01.2008, 09:01
Markus[LB] Markus[LB] ist offline
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Zitat von thball
Hallo Markus,

vorweg: Das mit den Rettungsmittel finde ich klasse!

Aber nun zu obigem Zitat. Ich kann hier Ingo nur bestätigen. Hatte auch schon zweimal die klassische Navigation benötigt. Einmal hatte ich vor Istrien (Pula) eine GPS-Störung und einmal vor Korsika (Ostseite).

Nur selbst wenn Du dann die Kreuzpeilung (oder andere Verfahren) beherrscht bringt es Dir nicht unbedingt was. Man muss auch immer mitkoppeln um zumindest ungefähr zu wissen wo man ist. Sonst kann es Dir in unbekannten Revieren passieren, dass Du den Kirchturm, Berggipfel etc. nicht von dem anderen unterscheiden kannst! Gerade in HR sehen die kleinen Inseln sich manchmal recht ähnlich.

Wenn man mit einem Schlauchi sich nur in einem begrenztem Revier bewegt mag es ja nicht nötig sein. Aber gerade wenn man wie Du es vorhast, eine langen Törn fährt, würde ich persönlich niemals darauf verzichten. Meine Empfehlung: Einfach jede Stunde einen Punkt machen und bei jeder Kursänderung.
Hallo Tom,

das mit den GPS-Störungen ist so eine Geschichte. Das Eindringen von Salzwasser ist in mein GPS-Handy nahezu unmöglich, da das Ding wasserdicht ist, könnte höchstens beim Batteriewechsel passieren und in einer geschlossenen Kabine halte ich das für äußerst unwahrscheinlich. Genügend Batterien hat man ja sowieso an Bord.
Dass gleichzeitig das andere fest installierte GPS System gleichzeitig den Dienst versagt, na dazu müsste das Schiff am sinken sein...

Leider kommt es aber bei ungünstigen Bedingungen doch vor, dass nicht genügend Satelitten am Himmel sind und somit auch 5 GPS-Systeme keine Positionsanzeige mehr gewährleisten können. Effekte wie "Spiegelung" des Satelittensignals musste ich auch schon erleben (bei einer Wanderung), als plötzlich die Koordinaten und Höhenangaben nicht mehr stimmen konnten. Das sind beides kurzfristige Effekte die höchstens mal 1/2 Stunde dauern. Man sollte dann aber die letzte bekannte Position kennen (eintrag in Karte) und kann dann vorrübergehend anhand der Himmelsrichtung sich orrientieren (Kompass war nicht dabei, aber für was gibt es die Sonne und eine Uhr?).

Dass ich mich nicht auf den Seekartenplotter verlassen werde, das ist schonmal sicher. Der Abgleich und Vergleich mit einer aktuellen Seekarte wird wohl immer nötig sein. Platz dafür ist genug vorhanden.
Wir haben kein LOG an Bord, weshalb die Geschwindigkeit beim Ausfall beider GPS-Systeme nur noch anhand der Motordrehzahl geschätzt werden kann (mehr oder weniger zuverlässig). Auf den Durchbruchgeber haben wir bewusst verzichtet.

Mit dem Schlauchboot bin ich immer im selben Revier unterwegs, die Randbebauung läßt eine zuverlässige Postitionsbestimmung zu, selbst ohne Kompass und ohne GPS. Ausserdem fahre ich mit dem Schlauchboot nicht weit von der Küste weg (was will ich auch weiter draußen auf dem Meer?). Es macht einfach ab und an richtig Spaß knapp über der Wasseroberfläche die Küste entlang zu fahren, dabei richtig nass zu werden und das kleinste Fahrzeug im Revier zu sein...

Zu eurer Frage mit den schönem grünen Licht:
Ich beobachte das Fahrzeug (wenn es noch nicht zu nahe ist) mit dem Fernglas und schaue hierbei auf den Kompass. Ändert sich die Gradzahl die der Kompass anzeigt nicht, dann bin ich auf Kollisionskurs und ändere meinen Kurs Richtung Backbord um am Heck des Schiffes vorbeizuziehen. Zugegeben ich bin nachts oder bei Nebel noch nie gefahren... das macht ja auch keinen Spaß in einem 3m Schlauchboot und ist zudem gefährlich.
Sollte das unbekannte Schiff mit 20-25 kn unterwegs sein, ist es vermutlich 12-17 kn schneller als ich selbst, für ein Manöver im letzten Augenblick bleibt mir aber auch die Option auf 22 kn zu beschleunigen.

Anhand der Höhe über dem Wasserspiegel des Positionslichtes sehe ich ja wenn es sich um ein großes Schiff handelt und es nahe ist. Der Sog wird vermutlich nicht stärker als unsere Motorisierung sein? (260 PS) Falls es doch eng wird?

Gruß Markus

PS: Ich weiche jedem aus... auch wenn ich Vorfahrt hätte, bin ja nicht ganz verrückt... und besonders freundlich zu den Schlauchbootfahrern, ich weiss ja wie das in einer "Nussschale" ist...
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