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Alt 27.03.2009, 00:34
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DieterM DieterM ist offline
In Memoriam
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Boot Infos

Hallo Manuel,

eine Ladungssicherung auf Reibwerte aufzubauen geht auf einer Ladeplattform mit entsprechenden Ladungsgütern, da liegst Du ganz richtig. Aber schon mit verladenen rollenden Fahrzeugen/Baufahrzeugen mußt Du zu anderen Hilfsmitteln greifen. Und ich denke das weißt Du als Fuhrparkleiter sicher auch.

Jedoch geht das leider nicht mit Booten auf Trailern, die grundsätzlich mit Kielrollen und hinteren Seitenstützen ausgerüstet sind. Dazu ist die Dynamik der Trailer und deren Arbeitsweise mitsamt dem geladenen Boot zu berücksichtigen. Also muß man eine andere Ladungssicherung vornehmen.

Der vordere Windenstand am Trailer hat lediglich die Funktion der Stütze für die Winde beim Slipen des Bootes und der sicheren Positionierung des Bugs, daher wird er zur besseren Versteifung auch nach vorne hoch gebaut. Bei einem Auffahrunfall kann er das Boot mit desssem Gewicht niemals halten und würde nach vorne weggedrückt werden. Der Windenstand sichert auch das Boot gegen Abrutschen nach hinten bei der Fahrzeugbeschleunigung nach vorne

Moderne Bootstrailer, wie wir diese insbesonders für unsere RIBs benutzen, sind mit Rollen und Rädern für das Easysliping ausgerüstet. Für diese ist eine Dreipunkte Befestigung dringend zu empfehlen.

Zweimal hinten an den Seiten nach unten damit das Boot feste auf den Trailer gesichert wird und hinten auf dem Trailer nicht arbeiten kann, so auch nicht nach rückwärts abrutschen kann. Dazu empfiehlen sich die hinteren beiden Schleppösen zu verwenden.

Und dann der Dritte Punkt vorne am Bug mit einem soliden Gurt nach rückwärts um ein absolutes nach vorne Rutschen zu vermeiden bei einem Auffahrunfall oder plötzlicher Notbremsung. In Italien werden dafür auch des öfteren sogar Ketten statt Gurt eingesetzt. Hinzu kommt ein zusätzlichen leichter Gurt direkt nach unten um das Bugwippen zu vermeiden.

Hubisepp (Berufskutscher! siehe weiter oben) macht es richtig. So auch viele andere hier. Übrigens sind bei vielen RIB-Fabrikaten die Schleppösen hinten und die Ankeröse vorne nach innen verlängert und dort auch mit einer Öse versehen. Die dient dann für den serienmäßgen Kranungsgurt, um das Boot mit Kran zu händeln.

Achja, das Bild vom Ricky aus dem BOOTE Forum sollte eigentlich Anschauungsmaterial sein, was passiert, wenn ein Boot falsch gesichert wird auf dem Trailer und sich nach vorne selbstständig macht, aus welchen Gründen auch immer.

Die Gurte, die wir im allgemeinen verwenden, sind in der Regel auf das Gesamtgewicht des Bootes mit mind. dreifacher Absicherung ausgelegt. Gute Trailerbauer liefern diese gleich mit und bestücken diese mit Schnapphaken und nicht nur mit offenen Haken. Und die wichtige Aussage hier ist: robuste Gurte verwenden und richt vergurten!

Geändert von DieterM (27.03.2009 um 00:42 Uhr)
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