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Alt 15.04.2016, 08:57
buhlibert buhlibert ist offline
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Boot Infos

Umbau auf Einsitzer Sevylor KCC 335 Sirocco und meine erste Fahrt auf der Werra

mein erster Forenbeitrag.....

kurze Erfahrungsbericht, meine erste Fahrt überhaupt. Leider muß ich preislich immer am unteren Ende des machbaren kalkulieren, deswegen ein Sevylor Kajak KCC 335 Sirocco, in banana-gelb. Auch wegen der Transportierbarkeit hatte ich keine andere Wahl, als ein Luftboot zu nehmen.
Das Boot ist wohl schon längere Zeit nicht mehr zu bekommen, meines trotzdem als Restposten nagelneu gekauft, als Zweisitzer gedacht, für mich als 1 Person auch auf Einer umgebaut. Manko Nr. 1, die "Sitze". Unbrauchbar, deswegen eine Rückenlehne eingebaut, die ihren Namen verdient, es gibt nichts besseres, wenn man sich auch mal anlehnen kann anstatt sich die Nieren mit den originalen Sitzen zu quetschen. Bilder davon kommen nach. Manko Nr.2, die Kielflosse. Kaum größer als eine Scheibe Brot, bringt sie wenig bis gar nichts. Habe nachgebessert und eine Flosse mit der fast 3x so großen Fläche gefertigt. Aus 5mm Kunststoff und etwas Handarbeit geht das. Bilder folgen. Manko Nr.3, alles nach oben offen. Regenschauer oder hereintropfendes Wasser vom Paddel lassen schnell Pfützchen entstehen. Abhilfe schaffen Planen, die es original nicht gibt, woran sollte man sie auch befestigen. Lösung: Alle 20 cm auf dem umlaufenden Gurtband eine Öse mit Heißkleber befestigt, in die man dann Karabiner einhaken kann. Genial einfach und sehr nützlich. Aus wasserfestem Material per Nähmaschine Planen gefertigt, mit Gurtbändern umnäht und mit besagten Karabinern befestigt. Da kommt über Bug oder Heck kein Trofpen Wasser mehr rein. Bilder folgen.
Nun zur kurzen Fahrt auf der Werra zwischen Sallmannshausen und Spichra. Allein im Boot, und Doppelpaddel, Stechpaddel wegen Nervigkeit nur zur Reserve als Heimbringer dabei gehabt, allerdings nicht benutzt. Start und Ziel in direkter Nähe zu Eisenach.
Zugang zum Fluß in Sallmannshausen okay, wegen etwas mehr Wasser als normal sind die Ufer etwas verschlammt, aber es ist okay. Leider Umtragen an der Mühle Wommen, nach 2,5 km. Bei 17 Kg. Bootsgewicht aber auch allein kein Thema. Von Wommen ab, wegen leicht erhöhtem Wasserstand und daher auch guter Fließgeschwindigkeit, geht's mit durchschnittlich 4,5 Kmh hindernsfrei bis Wehr Kraftwerk Spichra. Durch die Anstauung auf den letzen 2 Km kaum noch Strömung, hat fast Charakter eines stehenden Gewässers. Ausstieg auch dort in Ordnung. Gesamte Strecke 17 km, reine Fahrzeit ca. 3,5 Stunden, inkl. Pinkelpause und auch mal Treibenlassen.
Fazit zur Tour: gut gelaufen, Generalprobe für die Elbe-Tour im Sommer also positiv.
Fazit zum Boot: ein Geradeausläufer wird dieses Luftboot nie, dafür isses aber auch nicht gedacht und nicht konstruiert. Egal, wie groß die Kielflosse auch sein mag, die man unten dranhängt, das Boot wird bei jedem Paddelschlag am Bug nach re oder li etwas von der Geraden abkommen. Windanfälligkeit natürlich sehr stark, liegt eben wie eine Luftmatratze auf dem Wasser, kaum Tiefgang, trotz 85 Kg Körpergewicht, wenn eine Böe kommt, muß man gegensteuern.
Fazit gesamt: es hat Spaß gemacht, für das kleine Geld ist das Boot okay, wer höhere Ansprüche hat, muß natürlich etwas besseres kaufen. Da hier in Thüringen die Gewässerdicht eh nicht sehr hoch ist, das Sevylor für stehende Gewässer nur bedingt geeignet ist, also immer ein Fluß bei der Fortbewegung unterstützend dabei sein sollte, ich im Jahr auch kaum mehr als 4-5 x auf dem Wasser sein werde, ist der Kauf alles in Allem gut gewesen. Allerdings sind an dem Boot auch einige kleinere Anpassungen erforderlich, damit man den Spaß nicht verliert. Wie schon erwähnt, Bilder des Umbaus im Detail folgen.
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