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Alt 25.11.2004, 13:22
Michel
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Nein Christian,

das ist, wenn Nord und Südpol Ihre Vorzeichen ändern :zicon_vik .

Ist in der Erdgeschichte schon mehrfach passiert sagt man, der nächste soll in den nächsten 5000 Jahren stattfinden.

Hier noch eine kurze Erklärung.

Magnetische Deklination oder: Norden ist nicht gleich Norden

Wir stehen kurz vor einem Polsprung. Der magnetische Nordpol und Südpol vertauschen ihre Polarität.

Der Erdkern besteht aus festem Eisen und einer flüssigen Metallschmelze in etwa 3000 bis 5000 km Tiefe. Die Schmelze aus Eisen, Nickel und wenigen anderen chemischen Elementen hat eine Temperatur von 4000 Kelvin und ist in ständiger Bewegung. Diese Bewegung ist der Antriebsmotor für das Magnetfeld der Erde. Ein kleiner Teil des Erdmagnetfelds - etwa 5% - wird durch Ströme in der Ionosphäre und durch Sonnenwinde erzeugt.

Metallvorkommen in der Erdkruste spielen nur eine untergeordnete Rolle, können aber in bestimmten Gebieten (z.B. in der Nähe von Erzvorkommen) einen Kompass nahezu unbrauchbar machen.

Geografischer und magnetischer Nordpol sind nicht identisch. Änderungen in den Strömungen der Metallschmelze sorgen dafür, daß der magnetische Nordpol wandert - zwischen 7,5 und 10 km pro Jahr. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich der magnetische Nordpol noch am Nordrand des kanadischen Festlandes. Er wanderte dann in nördlicher Richtung über die Queen Elizabeth Islands und bewegt sich seit den 90er Jahren in nordwestlicher Richtung durch das Polarmeer zwischen Ellesmere Island und Queen Elizabeth Islands. Die Abweichung zwischen magnetischem und geografischem Pol wird Deklination oder Missweisung genannt. Sie führt zu der paradoxen Situation, daß der Kompaß z.B. in Nordgrönland in Richtung Kanada zeigt und sich der geografische Nordpol von dort aus gesehen in östlicher Richtung befindet.

Dieses macht die Navigation von Flugzeugen und Schiffen in der Polarregion, aber auch in vielen Gebieten Kanadas, schwierig bzw. gewöhnungsbedürftig.

Obendrein treten auch starke tageszeitliche Veränderungen des Polpunktes auf. Das Gebiet, in dem die Feldlinien des Erdmagnetfelds senkrecht auf die Erdoberfläche treffen, bewegt sich in einer Ellipsenform und weicht binnen eines Tages bis zu 80 km vom Mittelpunkt der Ellipse ab. Diese Abweichungen verschwinden aber stets nach wenigen Stunden wieder.

Hier noch etwas:

Ein Polsprung ist eine Umkehrung der Polarität des Erdmagnetfeldes. In diesem Fall wird der Nordpol zum Südpol und umgekehrt.

Für einen Polsprung gibt es zwei grundlegende Theorien:

I. Die plötzliche Umpolung

Das Erdmagnetfeld bleibt bis zum Polsprung stabil, bis es sich urplötzlich umpolt und sofort (innerhalb von Millisekunden) sich wieder in der ursprünglichen stärke, aber eben umgepolt wieder aufbaut.

II. Die langsame Umpolung

Das Erdmagnetfeld verliert immer mehr an stärke bis zu einem Punkt, an dem es, bedingt durch seine schwäche, von schwächeren Magnetfeldern überlagert wird. Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Erde über ein sehr kompliziertes Mehrpolsystem. Nach kurzer Zeit regeneriert sich das Erdmagnetfeld wieder und gewinnt schließlich seine ursprüngliche stärke zurück. Jedoch ist es nun eben gerade anders herum gepolt.

Welche Auswirkungen hätte ein Polsprung?

Wahrscheinliche Auswirkungen wären (spekulativ):

Desorientierungen von Vögeln und anderen Tieren. Umpolung aller anderen Magneten im Einflussbereich, d. h. diverse destruktive Einflüsse auf viele arten von Technologie. Globale Klimaänderungen und Veränderung der Meeresströmungen.

Bekannte Daten

Letzter Polsprung war vor ca. 780.000 Jahren. Nächster Polsprung wird in den nächsten 5.000 Jahren erwartet. Durchschnittlich findet alle 500.000 Jahre ein Polsprung statt. Er dauert wahrscheinlich 1.200 Jahre.
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