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Alt 23.02.2006, 16:06
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CresIngo CresIngo ist offline
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Boot Infos

Hi Mathias!
Ohhhh Mammma mia was hast Du da angezündet. Das Fernglas, ein Randthema für Schlauchis, Bootis und Yachties. Aber in Anbertacht der möglichen Produktpalette ein Thema das einerseits vielleicht sehr interessiert andererseits durch die eventuell bereits vorhandenen Ferngläser nicht gerade existenziell ist. Was solls, ich werde mich versuchen einzubringen.
Wir kennen alle die Einsteigerfrage "welches Boot soll ich mir kaufen" verbunden mit der Antwort aus dem Forum, was willst denn mit deinem Schinakel?
Genau das gilt auch für die Fernglasdiskussion. Ohne auf die Vorpostings einzugehen, ich kann diesen in vielen Punkten voll zustimmen werde ich versuchen die Hauptkriterien anzuführen.
1. Wo willst Du Dein Fernglas überwiegend einsetzen, vom Schlauchi, vom Boot, von einem Schiff oder vom Strand aus ?
Bleibt das Glas immer auf dem Boot? Was willst Du damit machen, Seezeichen ansprechen, bei Nacht die Einfahrt in eine Bucht, in einen Hafen, die Schiffsnamen in Deiner Umgebung oder die Bikinischönheiten am Nachbarstrand ausmachen? Bist Du häufig in der Dämmerung unterwegs? Willst Du damit nur die Masten der Segelyachten hinter Deiner Wunschmole zählen um Deine Chancen für einen Liegeplatz zu checken? Was für Freizeitaktivitäten hast Du sonst noch wo ein Fernglas nützlich wäre, schaust manchmal zur Milchstrasse hoch oder bewunderst Du das in der Dämmerung austretende Damwild, die Kämpfe der Seeschwalben gegen die Möven......?
Das alles hat mit der Entscheidung, welches Fernglas es werden sollte etwas, oder entscheidendes zu tun. Oder wie sagt man heute, die gemeinsame Schnittmenge zu finden ist die Kunst.
Ganz konkret und nicht nach Wichtigkeit geordnet.
1.Vergrösserung: Freihändig von Land aus max. 10x, vom Boot und Schiff aus 7x, Ausnahme sind bildstabilisierte Ferngläser die machen Sinn von 10-14x. Mit einem 20x80 vom Stativ aus auf Delphinjagd oder Galaxienjagd zu gehen ist eine andere Dimension. Bei sommerlichen Temperaturen und der damit verbundenen Luftunruhe sind oft schon 20x zu viel. Hände weg von Zoomferngläsern, die sind der letzte optische Dreck.
2.Gesichtsfeld: Vieles was auf Booten verwendet wird widerspricht total unseren Anforderungen, Clopapierrollenperspektiven tun sich da auf, Gesichtsfelder die dem Tunnelblick eines 90ig jährigen entsprechen. Je größer das Gesichtsfeld umso leichter kann man ein Objekt bei schwankendem Boot im Visier halten.
3.Zentralfokussierung ist unabdingbar
4.Brillenträgertauglichkeit ist gefragt. Wer will schon ständig die Sonnenbrille oder die optische Brille von den Augen reißen wenn er zum Fernglas greift. Das heißt der Abstand der Austrittspupille muß weit genug von den Okuleren sein. 18mm sind ein Muß.
5.Wetterfestigkeit: Hängt vom Einsatzbereich ab. Was will man bei Sturm und Regen vom Schlauchi aus noch schauen? Wellen über 30cm Höhe sind schon nicht mehr fernglastauglich, am Abend geht das Glas doch mit ins feste Quartier, oder? Auf einem Schiff (>14m) sieht doch alles anders aus. Gummiarmierung ist O.K. Stickstofffüllung für extreme Einsätze wichtig.
6.Optische Qualitäten: Sind die wirklich am Boot so gefragt, oder nur am Stammtisch, wo das Leitz, Zeiss und Swarowski schon was hergeben. Höchst Detailgenauigkeit erreichst Du nur vum Stativ, daher muß man sich schon fragen ob ein teures Glas am Boot Sinn macht oder ob es nicht 100.-€ Glas auch genügt. Die Austrittspupille sollt etwa 5-6mm betragen, 7mm sind natürlich in der Dämmerung (sind wir da nicht schon in einer Gostilna?) und bei schwankendem Untergrund (nach der Gostilna) besser. Man hält das Objekt besser im Gesichtsfeld.
Die Qualität der Vergütung ist natürlich schon vom Preis abhängig, ebenso ob das Glas durchvergütet ist. Das kann man ganz einfach schon im Geschäft prüfen. Die Farbtreue ist z.B. bei Ornithologen und Sternguckern ein besonderes Thema, am Boot vielleicht nicht ganz so wichtig. Ob der gelbe Bikini auf der Gobbi dort hinten blaue Säume hat , was solls? Die Randschärfe nicht unbedingt wichtig vom Boot aus, wo wir doch nur mit Mühe unser Objekt nin der Mitte des Gesichtsfeldes halten können.
Dachkant oder Porroprismen, dazu gibt es tausende Postings auf Um Links zu sehen, bitte registrieren, da werden Glaubenskriege ausgetragen. Die Porroprismengläser sind die die so schmal gebaut sind und sich gut zusammenlegen lassen. BAK4 haben nichts mit einer Stickstofffüllung zu tun, wohl aber mit weniger Lichtverlust, geringerem Gewicht, schwierigerer Fertigung und einem größerem Farbfehler. Brauchen wir dies wiklich? Nur teuer!
Die grösste Auswahl an Ferngläsern jeder Art findest Du bei Astronomiegeschäften und genügend Hinweise auf Um Links zu sehen, bitte registrieren
Ich schwöre auf bildstabilisierte Gläser, habe ein Canon 10x30. Darüber hinaus ein Leitz Trinovd 8x20, ein TS 20x80, ein 12x60 Wehrmachtsglas mit 45° Einblick, ein Miyauchi 20/30x77 mit 45° Einblick sowie ein echtes astronomisches Teleskop mit Computersteuerung.
Es ist der Eintrag etwas lang geworden, tut mir leid aber es hat ja jeder die Freiheit gehabt rechtzeitig auszusteigen. Jetzt ist es zu spät Du hast schon das Ende erreicht.
Müde vom Lesen? Ich auch, aber vom Schreiben!

Lg. CresIngo
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