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Alt 27.02.2006, 21:57
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CresIngo CresIngo ist offline
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Boot Infos

Ergänzung zu Beitrag 14.

Hallo Rotti und Smalte1!

Erlaubt mir noch einige Bemerkungen zu meinem langen Fernglastörn Nr:14. Rotti Dein7x40 älterer Bauart (Dachkantprismen) ist bestens für den Einsatz auf Boot und Land geeignet. Dies gilt uneingeschränkt auch für Smalt1. Die alten Dachkantprismenferngläser sind meistens besser als die neuen Porroprismengläser. Ich bin in Beitr.14 darauf eingegangen. Es könnten die Gesichtsfelder etwas kleiner sein. Solls so sein freut Euch über Eure schönen Stücke. Es spricht nichts dagegen ein Jagdglas als Marineglas einzusetzen. Es gibt gleichermassen unter den Jägern wie unter den Booties solche die mit optischen und anderen feinmechanischen Geräten im Umgang nichts am Hut haben.
Die geschickten Merketingabteilungen versuchen halt neue Nischen mit neuen Faetures auszumachen. Wirklich neu seit 30 Jahren war wirklich nichts, ausser den stabilisierten von Canon und Fujinon. Minimale Transmissionsverbesserungen sind wirklich nicht der Fortschritt, widerstandsfähigere Vergütungen schon eher, die sind auch für uns wichtig.
Werner konkret zu Deinem 7x42B, es ist Brillenträgertauglich!!!!! Ein unbezahlbarer Vorteil. Zum Thema 7x42 oder 7x50, Es macht in der Praxis keinen Unterschied ob das Glas 6mm oder 7mm Austrittspupille bringt. Lasst Euch nicht damisch machen durch, vor allem in der Jägerschaft, weit verbreitetem Halbwissen. Nur junge Augen erreichen bei voller Dunkeladaption die volle Pupillengrösse von ca. 7mm. Höheres Alter und vorhandenes Licht, auch in der Dämmerung, lassen die Austrittspupille nicht die volle Grösse erreichen, da bringen die 7mm gegenüber den 6mm nichts. Daher bist Du (seid Ihr) mit Euren Gläsern bestens bedient.
Einige Bemerkungen noch zu den Belastungen denen Ferngläser ausgesetzt sind. Es geht aus den Beiträgen hier so hervor, dass am Meer alles so ganz anders, viel dramatisher ist als im Normalgebrauch oder der Jagd. Ist nicht so behaupte ich.
Das arme Jagdglas: Im Winter raus aus der guten Stube von 25°C in dem Kälteschock von -15°C, nicht so schlimm, aber die Rückkehr von -15°C auf 25°C in der guten Stube mit reichlichem Beschlag auf Objektiven und Okularen und wenn es ganz blöd hergeht auch auf den Prismen. Und dann wird geputzt was das Zeug hergibt.
Hier ist dann der Unterschied zwischen Billigsdorfer und hochwertiger Verarbeitung. Hat aber nichts mit den optischen Quali zu tun.
Das tolle Marineglas: Es kugelt offensichtlich zwischen Badesachen und Sicherheitsausrüstung herum, oder doch nicht. Die Dinger werden doch gehütet wie der eigene Augapfel. Was wollen wir sehen und schauen wenn das Boot durch die Welle zischt, mit Gischt.....Du brauchst für das Fernglas zwei Hände, wieviel bleiben Dir dann noch für Boot und Sicherheit?

Die Hauptfeinde eines Fernglases: Der Benutzer, der Benutzer und nocheinmal der Benutzer, dann kommt lange nichts, dann Sand, dann Taubeschlag und Salz.
Die Benutzerfehler: Die Linsenflächen totputzen, egal ob mit dem Taschentuch oder noch schlechter mit Papiertaschentüchern, Küchenrollen und dergl. Jedes Brösel wegzuputzen, jede leichte Verstaubung zu entfernen, die Glasflächen sollen je nur so glänzen strahlen. Alles Mist. Fingerabdrücke sind unbedingt zu vermeiden, da nur sehr schwer zu entfernen ohne den Mist von vorher zu produzieren. Mikroskopisch feine Kratzer entstehen, kontrastmindernd, Überstrahlungen machen sich bemerkbar.
Sandkörner: Mit einem Haarpinsel der eine kleinen Blasebalg, aus dem Fotohandel besorgen und schon ist das Problem keines mehr.
Salz: Eine schonend vorgenommene Süsswasserspühlung, besser mit entmineralisierten Wasser (Tankstelle) mit anschliessendem Trockentupfen, nicht trockenreiben!
Schock und Stoss:Ich kaufe die Fische meistens schon tot am Fischmarkt und erschlage sie nicht mit meinem Canon Stabi. Sollte wirklich ähnliches passieren und das Fernglas hinterher Doppelbilder zeigen, so ist das auch keine Katastrophe, lässt sich alles nachjustieren. Mache ich z.B. in der Astronomischen Vereinigung Kärntens selbst und immer wieder.

War das wieder zuviel, bin halt noch immer in einem intelektuellem Tief sagt mir mein Biorhytmus.
Jetzt genehmig ich mir

Lg. Ingo

Geändert von CresIngo (27.02.2006 um 22:12 Uhr)
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