Thema: Reparatur
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Alt 30.04.2006, 19:40
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Diddel Diddel ist offline
Bombard Killer
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Boot Infos

Hallo Leute,

na da kann ich noch einen drauflegen. Ich hab vor 8 Jahren nen Maja ausgegossen. Naja, eigentlich 3 mal weil ich die Latexmilch nicht genügend verdünnt hatte und sie sich dadurch nicht richtig verteilen konnte. Das Boot war bis vor 2 Jahren dicht und als Tender im Einsatz.
Was ich an der Klebermethode interessant finde ist eben genau der Punkt der Feuchtigkeit. Durch die normale Kondensfeuchtigkeit im Boot fängt die Latexmilch recht schnell an zu verotten. Also sollte mehrmals im Jahr ein Esslöffel Talkum in den Schlauchkörper gegeben werden um die Feuchtigkeit zu binden. Auf der anderen Seite wird schon nach dem ausgiesen sehr viel Talkum in den Schlauch geblasen. Und trotzdem war an dem Maja das meisste der Latexbeschichtung verfault. Die Frage ist jetzt ob der PVC-Kleber nach dem aushärten noch Wasser zieht. Und eben das Glaube ich eher nicht. Da ist es wohl eher so das der Kleber Wasserverdünnbar und Lösemittelarm ist aber nicht Lösemittelfrei ist.

Bei mir in der Praxis ist es ja doch auch schon so das es einige Kunden gibt die einfach nicht die Möglichkeit haben mal kurz das Boot für 500 € reparieren zu lassen und dann nicht zu wissen ob das Boot noch 1 oder 4 Jahre hält. Und da denke ich könnte das ausgiessen mit dem Kleber als Alternative dienen. Natürlich nur wenn er 1. nicht zu teuer ist und 2. wenigstens 3 Jahre hält.
Metzeler hat übrigens auch neue Boote ausgegossen und der Vorgang wurde bei Bedarf einfach wiederholt. Dabei musste das Boot erst mit Wasser ausgespühlt und danach getrocknet werden.
Inwieweit sich das mit dem Kleber weiterentwickelt können wir wohl erst in ein paar Jahren sagen, aber ich kann mir schon vorstellen das es mehr Sinn macht als mit Latexmilch.

Um es einmal ganz klar zu sagen, mir geht es dabei eigentlich weniger um alte Metzeler Boote die über kurz oder lang aussterben. Ich hab im Moment 2 Bombard daliegen die beide unter der sogenannten Microporösität leiden. Das ist ein Materialfehler in der Beschichtung und eigentlich nicht reparabel. Bisher bin ich da so vorgegangen das ich ca 1,5 kg Plastic-Cement (den PVC-Kleber von Stahlgruber) mit ca. 2,5 kg Tri verdünnt habe und das ganze im Schlauchkörper verteilt hab. Nun, da das ganze sehr aufwändig und die Mischung jenseits von gut und böse ist, suche ich eben nach einer Alternative. Und da ich inzwischen natürlich auch Fachblind geworden bin ist es natürlich toll das ganze erst mal im Forum zu besprechen.

Grüssle vom Bodensee

Norbert

PS: und natürlich Dank an diejenigen die den Mut hatten es zu probieren
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