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Alt 22.11.2019, 09:51
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the_ace the_ace ist offline
Nordseespezi
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Boot Infos

Zitat:
Zitat von Stormanimal
Das Adventure ist bei dem Einsatz für das er es nutzt zu schwach ausgelegt.
Der Rumpf habe schon einige Risse.
Ich habe dem entnommen das weniger Gewicht eben auch weniger Material bedeutet. Wenn man das Boot auch in der Welle treiben können möchte bedeutet für mich weniger Material ggf. auch schneller kaputt.
Stellt sich die Frage, ob nur der Gelcoat Risse bekommt oder ob die im FGK sind. Letzteres wäre schon sehr heftig.
Gelcoat ist halt sehr hart und GFK hingegen weicher.
Wenn das Boot in sich nicht steif genug ist, verformt es sich minimal beim Einschlag - da entstehen dann gern mal Risse im Gelcoat.
Sollte aber an der strukturellen Stabilität nichts ändern.
Ich sehe gerade das eher weniger kritisch.
Aber da gibt's einen anderen, sehr interessanten Faktor.

Ich persönlich bin ein Freund von schweren Booten weil das Gewicht im Bezug auf die Grösse offensichtlich beim Durchbrechen von Wellen für sehr viel Komfort sorgt. Leichte Boote neigen deutlich schneller zum Abbremsen in der Welle oder im schlimmsten Fall schneller zum Schlagen.
Natürlich hängt das Verhalten nicht nur am Gewicht, sondern auch von der Rumpfform ab. Mein relativ kurzes 57er bringt voll aufgerödelt und betankt ohne Trailer grob 1,5t auf die Waage - so viel wiegen manche 6,5m-Boote mit Trailer. Dementsprechend beeindruckend ist das Gefühl, wenn mein kleines Boot durch die Wellen geht wie eine Abrissbirne.

Man muss immer schauen was man von seinem Boot will.
Nehmen wir an, man möchte jetzt nicht über 2t kommen weil das Auto einfach nicht mehr ziehen darf.

Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Man will wegen des Stellplatzes schon ein recht kompaktes Boot, dass aber möglichst gut laufen soll. Also nimmt man ein Boot, dass bei rund 1,8-2t (ich bin ein Fan von etwas Reserve) mit Trailer möglichst klein ist, das Gewicht aber eben ausnutzt.

2. Wenn der Platz eine untergeordnete Rolle spielt, wählt man sicher ein Boot dass ebenso das Maximalgewicht ausnutzt, dabei aber so gross wie möglich ist.

Da hat man schonmal gut und gern ein Delta von >1m in der Bootslänge bei gleichem Gewicht!

In der ersten Variante wird das Boot (Wir gehen mal von gleichen Rümpfen aus) überraschen tough laufen und Variante 2 wird durch die Länge zwar gut laufen, sich aber bei Seegang immer etwas leicht und bremsend anfühlen.
Da fehlt's dann halt an dem nötigen Gewicht, zumal die Längeren Boote oft noch breiter sind und mit noch mehr Fläche auf die Wellen gehen.

Insofern ist das Gewicht ein sehr interessanter Faktor.
Vielleicht laufen deswegen die alten Engländer so gut.

Auch unter den Seglern auf der Nordsee sind extrem schwere Konstruktionen besonders beliebt.
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Gruß
Frank



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